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Hat die Pflanzenforschung mit gentechnischen Methoden in der ...

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Paneldiskussion Dr. A. Maranta<br />

Rückkoppelungseffekten wird <strong>in</strong>sofern <strong>in</strong> den Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen e<strong>in</strong>e erhöhte Beachtung<br />

geschenkt.<br />

Dreh- und Angelpunkt <strong>der</strong> mehrjährigen Entwicklung: „Proof-of-Concept“<br />

Weitgehen<strong>der</strong> Konsens bestand darüber, dass aus <strong>der</strong> Optik <strong>der</strong> Forschung <strong>die</strong><br />

entscheidende Hürde für <strong>die</strong> Erforschung e<strong>in</strong>er neuen GV Pflanze das „Proof-of-concept“ im<br />

Freisetzungsversuch ist. Erst dann entscheidet sich, ob e<strong>in</strong>e GV Pflanze für den Anbau<br />

überhaupt geeignet ist. Für <strong>die</strong> Forschenden und <strong>die</strong> Industrie entscheidend ist, wie <strong>die</strong>ser<br />

richtungweisende Schritt als Dreh- und Angelpunkt für den Fortschritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grünen<br />

Gentechnik durch das Gentechnikrecht ausgestaltet wird. Für <strong>die</strong> Forschung und Entwicklung<br />

von GV Pflanzen ist das „Proof-of-concept“ <strong>der</strong> erste entscheidende Test dafür, ob sich <strong>die</strong><br />

Investition <strong>in</strong> <strong>die</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>es Produkts lohnt, <strong>die</strong> sich normalerweise über e<strong>in</strong>en<br />

Zeitraum von 10 bis 15 Jahren erstreckt. Die Kritiker strenger rechtlicher Auflagen<br />

unterstrichen deshalb, dass den Forschenden und den Unternehmen <strong>der</strong> Anreiz zur<br />

Investition <strong>in</strong> <strong>die</strong> Grüne Gentechnik genommen werde, wenn <strong>die</strong> rechtlichen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong>folge allzu hoher Hürden <strong>die</strong>se Tests praktisch verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n o<strong>der</strong> <strong>die</strong><br />

Bewilligungsverfahren und <strong>der</strong>en Kosten nur schwer kalkulierbar s<strong>in</strong>d – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e wenn<br />

<strong>die</strong> Gesuchssteller immer wie<strong>der</strong> <strong>mit</strong> Zusatzfor<strong>der</strong>ungen konfrontiert werden.<br />

Ke<strong>in</strong>e Gentechnik: E<strong>in</strong>e Illusion<br />

Zudem machen <strong>die</strong> Befürworter e<strong>in</strong>er Öffnung gegenüber <strong>der</strong> Gentechnik geltend, dass <strong>die</strong><br />

sehr strengen Regeln für das Inverkehrbr<strong>in</strong>gen auch Rückwirkungen auf <strong>die</strong> Forschung<br />

haben. Das Ziel, zu e<strong>in</strong>em Nullrisiko zurückzukehren, wie es von <strong>der</strong> Volks<strong>in</strong>itiative "für<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel aus gentechnikfreier Landwirtschaft" (sog. Gentechfrei-Initiative) <strong>mit</strong>tels e<strong>in</strong>es<br />

befristeten Verbots <strong>der</strong> kommerziellen Anwendung <strong>der</strong> Gentechnologie für Lebens<strong>mit</strong>tel <strong>in</strong><br />

Aussicht gestellt wird, gibt es nach Ansicht von Fachleuten nicht, da 60%-70% <strong>der</strong><br />

Lebens<strong>mit</strong>tel bei <strong>der</strong> Produktion <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Gentechnologie <strong>in</strong> Berührung kommen (etwa durch<br />

gentechnisch verän<strong>der</strong>te Enzyme). E<strong>in</strong> umfassen<strong>der</strong> Verzicht auf <strong>die</strong>se Technologie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Lebens<strong>mit</strong>telproduktion sei daher illusorisch. Anstatt an solchen Sche<strong>in</strong>welten festzuhalten,<br />

sollte e<strong>in</strong>e tatsächliche und faire Wahlfreiheit zwischen traditionellen und GVO Lebens<strong>mit</strong>teln<br />

angestrebt werden. Erst dann wären beide Arten von Produkten auch wirklich verfügbar, und<br />

<strong>die</strong> tatsächliche Wahl durch Konsument<strong>in</strong>nen und Konsumenten könnte hypothetische<br />

Me<strong>in</strong>ungsumfragen ersetzen.<br />

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