Hat die Pflanzenforschung mit gentechnischen Methoden in der ...

Paneldiskussion Dr. A. Maranta
Ergänzend zu dieser bottom-up gesteuerten Entwicklung stellt der Nationale Forschungsrat
des SNF ein Nationales Forschungsprogramm (NFP) zur Grünen Gentechnik in Aussicht, was
einem Anliegen der Verwaltung entspricht. Da es sich dabei um einen strategischen
Entscheid in der Forschungspolitik handelt, bleibt der Entscheid dem Bundesrat vorbehalten.
Mit dem NFP soll ein Anstoss zur biotechnologischen Forschung und zur begleitenden
Biosicherheitsforschung gegeben werden. In der Diskussion zeichnete sich bereits ab, dass
das vorgeschlagene NFP auch auf Kritik stossen wird; insbesondere dann, wenn die Ziele
präzisiert und die förderungswürdigen Projekte bestimmt werden. Deutlich unterstrichen wird
aber, dass die Forschung nicht über der Demokratie und der Gesetzgebung steht. Das
Programm wird – wenn es denn zustande kommen wird – dazu dienen, die Vorgaben des
Gesetzgebers aus dem GTG in der Forschungspraxis umzusetzen und Erfahrungen zu
gewinnen. Der SNF wie auch das BUWAL wollen daher vermeiden, dass vom SNF
unterstützte Forschungsprojekte die erforderlichen Freisetzungen im Ausland durchführen
müssen. Schliesslich soll mit dem NFP auch das nationale Know How in der Biotechnologie,
das für die Hochschulen unabdingbar ist, sichergestellt werden.
Bedenken: Zwischen wissenschaftlicher Aufklärung und Positionierung im Markt
Mitentscheidend bei der Durchführung eines solchen NFP wird sein, wie den Bedenken von
Anwohnern und der Skepsis in einem Teil der Öffentlichkeit Rechnung getragen wird. Die
Forschenden in der Grünen Gentechnik betonen, dass die Bedenken der Öffentlichkeit ernst
zu nehmen sind – nicht zuletzt weil die Forschung mit Steuergeldern finanziert wird. Bedauert
wird in diesem Zusammenhang aber, dass die Aufklärungsarbeit der Forschenden
gelegentlich durch NGOs aktiv behindert wird. So werden beispielsweise Infostände bei
Lebensmittelläden verhindert, um so gleichsam eine bevorzugte Position der Kritiker der
Gentechnik in der Kommunikation mit den Konsumentinnen und Konsumenten zu verteidigen.
Offenbar durchdringen sich hier wissenschafts- und forschungspolitische Interessen an einer
Aufklärung der Bevölkerung mit den marktwirtschaftlichen Interessen, die eine klare
Positionierung landwirtschaftlicher Produkte – namentlich aus der Biolandwirtschaft –
anstreben. Gerade bei der Grünen Gentechnik zeigt sich allgemein, dass die Unterscheidung
zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung methodisch zwar durchaus
gelten mag, indessen sind Befürworter wie Gegner äusserst bedacht darauf, welche
Auswirkungen Richtungs- bzw. Stimmungswechsel in der Forschung oder bei den
Verbrauchern auf die übrigen Glieder der Kette von der Grundlagenforschung über die
angewandte Forschung bis hin zur kommerziellen Anwendung haben könnten. Möglichen
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