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Hat die Pflanzenforschung mit gentechnischen Methoden in der ...

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Gentechnische <strong>Pflanzenforschung</strong> Dr. A. Matzk<br />

Soll Europa weiter über Importe gentechnisch verän<strong>der</strong>te Produkte auf den Markt bekommen,<br />

aber den eigenen Landwirten e<strong>in</strong>e Nutzung verwehren? Diese Entwicklungen nur „von außen“<br />

nutzen zu können, sollte nicht das Ziel e<strong>in</strong>er zukunftsfähigen, nachhaltigen Politik se<strong>in</strong>. Die<br />

Ablehnung e<strong>in</strong>er Technologie hätte vielleicht kurzfristig Market<strong>in</strong>gvorteile, würde aber <strong>mit</strong>tel-<br />

bis langfristig Chancen verbauen, <strong>die</strong> <strong>mit</strong> offener, transparenter Anwendung gleich von<br />

Anfang an als Option offen gehalten werden. Die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

wird da<strong>mit</strong> erheblich e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Das <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU seit 1998 herrschende de facto-Moratorium sollte <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Implementierung des<br />

gesetzlichen Rahmens aufgehoben werden. Formal s<strong>in</strong>d zwar alle Voraussetzungen erfüllt,<br />

auch <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>en Anbau durchzuführen. Aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis herrscht noch immer<br />

Rechtsunsicherheit für Landwirte und Saatgutproduzenten. Dazu gehört vor allem das Fehlen<br />

praktikabler Kennzeichnungsschwellenwerte auch für das zufällige und unvermeidbare<br />

Vorkommen von Spuren von GVO <strong>in</strong> konventionellem Saatgut. Der Grundsatz <strong>der</strong><br />

Verhältnismäßigkeit erfor<strong>der</strong>t dabei Werte, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>erseits <strong>die</strong> E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> Kennzeichnungs-<br />

schwellenwerte bei Lebens- und Futter<strong>mit</strong>tel erlauben, an<strong>der</strong>erseits aber <strong>die</strong> Saatgutwirtschaft<br />

– e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> beteiligten Landwirte – nicht <strong>mit</strong> überzogenen Kosten belastet.<br />

Schwellenwerte sagen nichts über <strong>die</strong> Sicherheit e<strong>in</strong>es Produktes, <strong>die</strong>se wurde im Vorfeld<br />

bereits <strong>in</strong> zahlreichen Prüfungen im Rahmen des Zulassungsverfahrens nachgewiesen.<br />

Unpraktikabel niedrige Schwellenwerte können <strong>in</strong> letzter Konsequenz dazu führen, dass<br />

jegliches Saatgut gekennzeichnet werden müsste. Dies jedoch würde den Koexistenz-<br />

Gedanken ad absurdum führen.<br />

Ökonomie ist e<strong>in</strong> wichtiger Pfeiler <strong>der</strong> Nachhaltigkeit. Gentechnik ist we<strong>der</strong> Wun<strong>der</strong>waffe noch<br />

Allheil<strong>mit</strong>tel. Dennoch ist e<strong>in</strong> Beitrag, <strong>der</strong> von e<strong>in</strong>er Methode zu erwarten ist, gerade <strong>in</strong> Bezug<br />

auf e<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklung nicht zu unterschätzen.<br />

Ist <strong>der</strong> Verzicht auf <strong>die</strong> gentechnische Forschung und Anwendung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft e<strong>in</strong>e<br />

Handlungsoption? Ich sage ne<strong>in</strong>, weil:<br />

• Die Gentechnik hat e<strong>in</strong>en Nutzen für e<strong>in</strong>e umweltfreundliche Landwirtschaft und den<br />

Erhalt <strong>der</strong> Ertragssicherheit.<br />

• E<strong>in</strong> Verzicht heute hat Auswirkungen <strong>in</strong> 10-15 Jahren und später. Durch den Verzicht<br />

besteht nicht <strong>die</strong> Chance, Lösungen für neue Herausfor<strong>der</strong>ungen zu f<strong>in</strong>den.<br />

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