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Hat die Pflanzenforschung mit gentechnischen Methoden in der ...

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Gentechnische <strong>Pflanzenforschung</strong> Prof. Dr. D. Imboden<br />

- Wird durch e<strong>in</strong> solches Verbot <strong>die</strong> Grundlagenforschung beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t und da<strong>mit</strong> <strong>die</strong><br />

Schweiz auf dem Gebiet <strong>der</strong> Erforschung <strong>der</strong> Gene und ihrer Funktionen <strong>in</strong> Pflanzen<br />

benachteiligt?<br />

- Wird durch e<strong>in</strong> Verbot von Freisetzungsversuchen <strong>die</strong> anwendungsorientierte<br />

Umsetzung <strong>der</strong> molekularbiologischen Grundlagenforschung beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t o<strong>der</strong> gar<br />

verunmöglicht?<br />

Während <strong>die</strong> zweite Frage <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em klaren Ja zu beantworten ist, wird <strong>die</strong> Antwort bei <strong>der</strong><br />

ersten Frage differenzierter lauten müssen. Doch steht dem Physiker e<strong>in</strong> Versuch zu <strong>die</strong>ser<br />

Differenzierung nicht an. Für den Wissenschaftspolitiker steht es h<strong>in</strong>gegen ausser Frage, dass<br />

e<strong>in</strong> generelles Verbot von Freisetzungsversuchen nicht nur negativ, son<strong>der</strong>n auch unnötig<br />

wäre.<br />

Pläne des SNF<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund obiger forschungspolitischer Stellungnahme prüft <strong>der</strong> SNF im Augenblick<br />

auf Anregung des Staatssekretariats für Bildung und Forschung (SBF) <strong>die</strong> Lancierung e<strong>in</strong>es<br />

Nationalen Forschungsprogramms (NFP) <strong>mit</strong> dem Titel „Nutzen und Risiken <strong>der</strong> Freisetzung<br />

genetisch verän<strong>der</strong>ter Organismen“. Dieses NFP würde voraussichtlich aus vier Modulen<br />

bestehen, welche <strong>die</strong> Landbaumethoden, <strong>die</strong> Umweltbiotechnologie, <strong>die</strong> Risikowahrnehmung<br />

und <strong>die</strong> <strong>in</strong>ter- und transdiszipl<strong>in</strong>äre Bewertung von gentechnisch verän<strong>der</strong>ten Pflanzen zum<br />

Thema hätten. Der Forschungsrat des SNF konzentriert se<strong>in</strong>e Analyse im Augenblick auf <strong>die</strong><br />

Frage, <strong>in</strong> wie weit <strong>die</strong> Möglichkeit von Freisetzungsversuchen Voraussetzung für <strong>die</strong>ses<br />

Programm se<strong>in</strong> müsste und ob vor e<strong>in</strong>em Entscheid zugunsten des Programms e<strong>in</strong>e gewisse<br />

Sicherheit bestehen müsste, dass solche Freilandversuche von <strong>der</strong> zuständigen politischen<br />

Behörde, d.h. vom BUWAL, bewilligt werden würden.<br />

Die Situation ist nicht neu<br />

Der früher gemachte Vergleich zur Situation <strong>der</strong> Kerntechnologie soll darauf h<strong>in</strong>weisen, dass<br />

<strong>die</strong> Situation <strong>der</strong> Forschung <strong>mit</strong> gentechnisch verän<strong>der</strong>ten Pflanzen nicht neuartig ist und<br />

daher aus <strong>der</strong> Erfahrung <strong>mit</strong> ähnlich gelagerten Konflikten gewisse Lehren zu ziehen s<strong>in</strong>d.<br />

Vere<strong>in</strong>facht gesagt s<strong>in</strong>d es zwei Lehren:<br />

Technologie-Gegner je<strong>der</strong> Couleur müssten unterdessen gelernt haben, dass generelle<br />

Forschungsverbote unweigerlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Sackgasse führen, weil erstens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er globalisierten<br />

‚Wissenswelt’ <strong>die</strong> gefürchtete Forschung nicht verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden kann und zweitens durch e<strong>in</strong><br />

undifferenziertes Verbot verunmöglicht wird, dass durch e<strong>in</strong>en verantwortungsvollen und<br />

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