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Hat die Pflanzenforschung mit gentechnischen Methoden in der ...

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Paneldiskussion Dr. A. Maranta<br />

Subsistenzlandwirtschaft geschwächt wird. Die Grüne Gentechnik verführe zu<br />

technokratischen Lösungsversuchen, <strong>die</strong> zwar punktuelle Verbesserungen br<strong>in</strong>gen mögen,<br />

ohne aber <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf das Gesamtsystem angemessen zu beachten. Es handle sich<br />

bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> relevanten Kriterien nicht um e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Agrarpolitik son<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Nachhaltigkeit, <strong>die</strong> gestützt auf e<strong>in</strong>e umfassende Risikoabschätzung zu erfolgen habe. E<strong>in</strong>e<br />

wirklich nachhaltige Landwirtschaft könne angesichts <strong>der</strong> gegenwärtig verfügbaren GV<br />

Pflanzen wie Bt- und Roundup-Pflanzen nur <strong>mit</strong>tels biologischer Anbaumethoden erreicht<br />

werden. Dieser Ansicht wi<strong>der</strong>sprach wie<strong>der</strong>um Prof. Dr. Beat Keller unter H<strong>in</strong>weis auf <strong>die</strong><br />

globale Ernährung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft, <strong>in</strong>sofern <strong>die</strong> biologische Landwirtschaft alle<strong>in</strong> <strong>die</strong>se nicht<br />

gewährleisten könne. Schliesslich müssten Herbizide, auf <strong>die</strong> <strong>der</strong> Biolandbau verzichten will,<br />

<strong>in</strong> jedem Fall e<strong>in</strong>gesetzt werden. Da <strong>die</strong> traditionelle Landwirtschaft nicht nachhaltig sei und<br />

<strong>die</strong> zukünftigen Versorgungsprobleme ausschliesslich <strong>mit</strong> biologischer Landwirtschaft nicht zu<br />

lösen se<strong>in</strong> werden, soll auch <strong>die</strong> Alternative <strong>mit</strong> GV Pflanzen weiterverfolgt werden.<br />

Dissens: Wie ist <strong>die</strong> Nachhaltigkeit zu bemessen?<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Diskussion stand folglich <strong>die</strong> Frage, wie <strong>die</strong> Nachhaltigkeit von GV Pflanzen<br />

zu beurteilen sei. Es stehen sich zwei Positionen gegenüber. Die e<strong>in</strong>en verlangen, dass GV<br />

Pflanzen im Rahmen e<strong>in</strong>es Bewilligungsverfahrens e<strong>in</strong>zig aufgrund ihres Gefahrenpotentials<br />

für Mensch, Tier, Umwelt sowie <strong>die</strong> biologische Vielfalt zu beurteilen s<strong>in</strong>d. Bei <strong>der</strong> Bewilligung<br />

für <strong>die</strong> kommerzielle Inverkehrbr<strong>in</strong>gung müssen zusätzlich <strong>die</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Massnahmen<br />

ergriffen werden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Koexistenz verschiedener Formen <strong>der</strong> Landwirtschaft weiterh<strong>in</strong><br />

gewährleisten. An<strong>der</strong>e – namentlich <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> sich für <strong>die</strong> biologische Landwirtschaft<br />

e<strong>in</strong>setzen – vertreten wie<strong>der</strong>um <strong>die</strong> Auffassung, dass im Rahmen <strong>der</strong> Risiken auch <strong>die</strong><br />

<strong>mit</strong>telbaren Folgen für <strong>die</strong> Landwirtschaft berücksichtigt werden müssten. Dabei sollten<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch Fragen des Ressourcenverbrauchs geklärt werden. Unter <strong>die</strong>sem Aspekt<br />

stelle sich <strong>die</strong> biologische Landwirtschaft als <strong>die</strong> optimale Lösung heraus, weshalb sie<br />

weiterzuverfolgen sei.<br />

Die erste Position gibt vornehmlich <strong>die</strong> materiellen Voraussetzungen wie<strong>der</strong>, <strong>die</strong> gemäss<br />

Freisetzungsverordnung (FrsV) gestützt auf Art. 6 GTG gelten. Inwieweit im H<strong>in</strong>blick auf <strong>die</strong><br />

Sicherstellung <strong>der</strong> Koexistenz 12 <strong>der</strong> kommerzielle Anbau bestimmter GV Pflanzen ganz<br />

12 Art. 7 GTG: (Schutz <strong>der</strong> Produktion ohne gentechnisch verän<strong>der</strong>te Organismen und <strong>der</strong> Wahlfreiheit): Mit gentechnisch<br />

verän<strong>der</strong>ten Organismen darf nur so umgegangen werden, dass sie, ihre Stoffwechselprodukte o<strong>der</strong> ihre Abfälle <strong>die</strong><br />

Produktion von Erzeugnissen ohne gentechnisch verän<strong>der</strong>te Organismen sowie <strong>die</strong> Wahlfreiheit <strong>der</strong> Konsument<strong>in</strong>nen nicht<br />

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