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Hat die Pflanzenforschung mit gentechnischen Methoden in der ...

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Begrüssungsansprache Prof. Dr. A. Zehn<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>geschränkten europäischen Sichtweise beurteilt werden, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Gentechnik eher kritisch<br />

gegenübersteht. Die Forschung muss sich den globalen Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen und sollte<br />

nicht durch kulturell verwurzelte Wertungen e<strong>in</strong>geengt werden. Art. 2 Abs. 4 des ETH-<br />

Gesetzes lautet: „Die Achtung vor <strong>der</strong> Würde des Menschen, <strong>die</strong> Verantwortung gegenüber<br />

se<strong>in</strong>en Lebensgrundlagen und <strong>der</strong> Umwelt sowie <strong>die</strong> Abschätzung von Technologiefolgen<br />

bilden Leitl<strong>in</strong>ien für Lehre und Forschung.“ Dieses Ziel muss <strong>in</strong> globalen Dimensionen<br />

<strong>in</strong>terpretiert werden, und <strong>die</strong> Verantwortung <strong>der</strong> Forscher<strong>in</strong>nen und Forscher <strong>der</strong> ETH<br />

gegenüber <strong>der</strong> Menschenwürde hört nicht an <strong>der</strong> Landesgrenze auf. Die ETH – wie auch <strong>die</strong><br />

an<strong>der</strong>en Hochschulen – müssen zudem auch <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weise ausbilden,<br />

dass sie ihr erworbenes Wissen verantwortungsbewusst und zum Wohle <strong>der</strong> Menschen<br />

e<strong>in</strong>setzen können, unabhängig davon, wo <strong>die</strong>se leben.<br />

Gewiss müssen Bedenken <strong>der</strong> Öffentlichkeit angemessen beachtet werden. Die teilweise<br />

öffentlich ausgetragenen Kontroversen um Chancen und Risiken <strong>der</strong> Grünen Gentechnik s<strong>in</strong>d<br />

Teil des wissenschaftlichen Disputs und Lernprozesses. Doch Gründe gegen e<strong>in</strong>e<br />

wissenschaftliche Hypothese dürfen nicht auf Weltanschauung beruhen. Ansonsten wird <strong>die</strong><br />

Wahl zulässiger Forschungsfragen und methodisch zweckmässiger Lösungsansätze<br />

e<strong>in</strong>geschränkt, wodurch <strong>die</strong> Fantasie <strong>der</strong> Forscher<strong>in</strong>nen und Forscher und letztlich <strong>die</strong> Freiheit<br />

<strong>der</strong> Forschung beschnitten wird. Anstatt ideologischer Beharrlichkeit bedarf <strong>die</strong> Lösung <strong>der</strong><br />

Kontroversen <strong>der</strong> transparenten, offenen und fairen Kommunikation. Diese wurde nach <strong>der</strong><br />

offensiven und <strong>in</strong>tensiven Information <strong>der</strong> Öffentlichkeit vor <strong>der</strong> Gen-Schutz-Initiative<br />

leichtfertig zurückgefahren. Diese Tagung und weitere <strong>der</strong>artige Veranstaltungen s<strong>in</strong>d deshalb<br />

unabd<strong>in</strong>gbar für e<strong>in</strong>en verantwortungsvollen Umgang <strong>mit</strong> den neuen Erkenntnissen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Forschung und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Grünen Gentechnik. Es ist an uns Forschern, <strong>der</strong><br />

Gesellschaft über unsere Forschungsresultate Rechenschaft abzulegen. Es ist ja auch <strong>die</strong><br />

Gesellschaft, <strong>die</strong> uns durch ihre Steuern erst erlaubt, unsere Forschung zu betreiben.<br />

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