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Elterntrainings bei AD(H)S und expansiven Verhaltensstörungen
eigene Ideen erweitert, hinterfragt und ausgebaut werden können
und die Erfahrungen der anderen Eltern in die Arbeit mit einfließen
können. Durch diesen Erfahrungsaustausch können die Eltern zu-
sätzlich unterstützt und motiviert werden. Eine Erprobung geplan-
ter Veränderungen findet im Rollenspiel statt, das in der Regel so
weit durchgespielt wird, bis die optimale Lösung gefunden wurde.
Es ermöglicht den Transfer und bereitet sehr gut auf die häusliche
Situation vor. Darüber hinaus ermöglicht das Rollenspiel einen Per-
spektivenwechsel dadurch, dass sich Eltern auch in die Rolle der
Kinder begeben und aus dieser Erfahrung heraus ihre Sichtweisen
erweitern können. So können zuvor theoretisch erarbeitete Verän-
derungen in der Verhaltensübung erlebbar gemacht werden, was
zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Thematik und
damit zu tieferen Lernprozessen führt (vgl. REICH 2006). Mit dem
Einsatz des Rollenspiels orientieren sich die Autoren an den Abläu-
fen im Problemlösetraining, wo das „Probehandeln“ von zuvor for-
mulierten Zielen vorgesehen ist (LIEBECK 1993). Durch die Kon-
trolle im Plenum, bzw. in der Zweierarbeit können mögliche
Schwachstellen aufgedeckt werden. Die Arbeitsaufträge sind so be-
schaffen, dass eine individuelle Umsetzung ermöglicht wird und ein
direkter Bezug zum vorher definierten Problemverhalten möglich
ist. Zur Wiederholung und Auffrischung sowie zur Protokollierung
stehen begleitende Kopiervorlagen zur Verfügung, die nicht ganz so
umfangreich sind wie bei PEP, jedoch die wichtigsten Handlungsan-
leitungen und Verhaltensregeln beinhalten. In der letzten Trainings-
einheit werden Verhaltensverträge genutzt, um soziale Ressourcen
zu nutzen und Stressoren zu reduzieren. Durch interaktive Referate
können die Eltern eigene Vorschläge in die Diskussion einbringen.
Sie werden von der Trainerin herausgefordert, eigene Lösungen zu
suchen, ihnen bereits bekannte Methoden zu benennen bzw. auf
die bereits positiven verlaufenden Interaktionen zurückzublicken.
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Heilpädagogik online 04/08