Erste Schritte in die Physik für Gehörlose - sonderpaedagoge.de!
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Elterntrainings bei AD(H)S und expansiven Verhaltensstörungen können. Auch „Standardfragen“ der Eltern können anhand solcher vorformulierter Texte beantwortet werden. Da es sich zum Großteil um Frontalunterricht handelt, entstehen in solchen Gruppen erfah- rungsgemäß weniger problematische Gruppendynamiken, als dies bei KES der Fall sein könnte. Die hohe Anzahl von OHP-Folien setzt eine strukturierte Vorbereitung voraus und einen schnellen Umgang mit diesen Medien, da sie innerhalb der Sitzungen häufig gewech- selt werden müssen (teilweise alle drei Minuten eine neue Folie). Wenngleich in den Sitzungen die Trainer weniger die Position der Moderatoren, sondern eher die der Referenten innehaben, erfordert das Training meiner Ansicht nach dennoch eine umfassende Ausbil- dung, um adäquat auf Fragen der Eltern reagieren zu können. Da die Trainerinnen innerhalb der Durchführung des Trainings als kom- petente Ansprechpartnerinnen für die Eltern gelten, kann man da- von ausgehen, dass diese sich mit ihren Fragen auch an die Trainer wenden. So können sich die Fragen der Eltern nicht nur auf das Training selbst beziehen, sondern möglicherweise auch auf Konflik- te in der Familie (z.B. mangelnde Unterstützung durch die Partner), auf Unsicherheiten hinsichtlich einer anstehenden Einschulung des Kindes, auf Fragen nach der Medikation oder weiteren Behand- lungsmöglichkeiten bei AD(H)S und Vieles mehr. Der wöchentliche Telefonkontakt muss von den Trainern ebenfalls entsprechend pro- fessionell gestaltet werden können. So ist nicht auszuschließen, dass durch die kognitiv orientierte Vermittlung in den Sitzungen die Umsetzung zu Hause problematisch werden kann und dann viele Fragen aufwirft, die von den Eltern im Telefonat angesprochen wer- den könnten. So erscheinen zunächst die Anforderungen an die Trainerinnen niedriger zu sein als bei KES, wodurch viele Personen als Trainer gewonnen werden könnten. Die genauere Analyse des Programms offenbart jedoch die besondere Position der Trainerin- nen als Ansprechpartnerin und „Expertin“ für die Eltern, so dass - 43 - Heilpädagogik online 04/08
Elterntrainings bei AD(H)S und expansiven Verhaltensstörungen eine umfassende pädagogisch-psychologische Ausbildung, wie bei KES gefordert eher ratsam und meines Erachtens auch notwendig ist. Die Autoren haben sich für eine breite Anwendung entschieden und die offiziellen Anforderungen an die Trainer niedrig gehalten, was als kritisch gewertet werden muss. Mir ist kein Elterntraining bekannt, was ohne eine Schulung der Moderatoren durchgeführt wird. Bei universellen Trainings wie „Starke Kinder - starke Eltern“ oder „Triple P“ werden mehrtägige Fortbildungen vorausgesetzt. Therapeutische Methoden Beide Programme basieren auf einer Vielzahl von Untersuchungen zu den Interaktionsprozessen in Familien mit expansiv auffälligen Kindern und beziehen sich vorrangig auf die von PATTERSON (1982) formulierten „coersiven Prozesse“ und den von DÖPFNER ET. AL. (1998) beschriebenen „Teufelskreis“ in solchen Interakti- onsgeschehen. Sie haben eine lerntheoretische Grundlage und sind in ihren Interventionen verhaltenstherapeutisch ausgelegt. So nut- zen beide Programme das Problemlösetraining, das operante Kon- ditionieren, Verhaltensprotokollierungen und die kognitive Umstruk- turierung. Weiterhin finden sich Bezüge zu den neurophysiologi- schen Grundlagen von Kindern mit AD(H)S, speziell den Schwierig- keiten in der Inhibitionskontrolle und der Strukturierung von Hand- lungsabläufen. Ferner berücksichtigen die Autoren beider Program- me die so genannten „daily hassels“, also das alltägliche Stresserle- ben der Eltern in Standardsituationen und versuchen in ihrem Trai- ning dies entsprechend zu berücksichtigen. Einen weiteren Bezugs- punkt stellen die sozioökonomischen Faktoren in der Entstehung und Aufrechterhaltung expansiver Verhaltensprobleme dar. Um auch hier die stressauslösenden Bedingungen verändern bzw. kom- pensieren zu können, versuchen beide Programme Möglichkeiten zur (Stress-) Entlastung zu etablieren. In den theoretischen Bezü- - 44 - Heilpädagogik online 04/08
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Elterntra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs bei AD(H)S und expansiven Verhaltensstörungen<br />
e<strong>in</strong>e umfassen<strong>de</strong> pädagogisch-psychologische Ausbildung, wie bei<br />
KES gefor<strong>de</strong>rt eher ratsam und me<strong>in</strong>es Erachtens auch notwendig<br />
ist. Die Autoren haben sich <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e breite Anwendung entschie<strong>de</strong>n<br />
und <strong>die</strong> offiziellen Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>die</strong> Tra<strong>in</strong>er niedrig gehalten,<br />
was als kritisch gewertet wer<strong>de</strong>n muss. Mir ist ke<strong>in</strong> Elterntra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
bekannt, was ohne e<strong>in</strong>e Schulung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>ratoren durchgeführt<br />
wird. Bei universellen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs wie „Starke K<strong>in</strong><strong>de</strong>r - starke Eltern“<br />
o<strong>de</strong>r „Triple P“ wer<strong>de</strong>n mehrtägige Fortbildungen vorausgesetzt.<br />
Therapeutische Metho<strong>de</strong>n<br />
Bei<strong>de</strong> Programme basieren auf e<strong>in</strong>er Vielzahl von Untersuchungen<br />
zu <strong>de</strong>n Interaktionsprozessen <strong>in</strong> Familien mit expansiv auffälligen<br />
K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn und beziehen sich vorrangig auf <strong>die</strong> von PATTERSON<br />
(1982) formulierten „coersiven Prozesse“ und <strong>de</strong>n von DÖPFNER<br />
ET. AL. (1998) beschriebenen „Teufelskreis“ <strong>in</strong> solchen Interakti-<br />
onsgeschehen. Sie haben e<strong>in</strong>e lerntheoretische Grundlage und s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> ihren Interventionen verhaltenstherapeutisch ausgelegt. So nut-<br />
zen bei<strong>de</strong> Programme das Problemlösetra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, das operante Kon-<br />
ditionieren, Verhaltensprotokollierungen und <strong>die</strong> kognitive Umstruk-<br />
turierung. Weiterh<strong>in</strong> f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich Bezüge zu <strong>de</strong>n neurophysiologi-<br />
schen Grundlagen von K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn mit AD(H)S, speziell <strong>de</strong>n Schwierig-<br />
keiten <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Inhibitionskontrolle und <strong>de</strong>r Strukturierung von Hand-<br />
lungsabläufen. Ferner berücksichtigen <strong>die</strong> Autoren bei<strong>de</strong>r Program-<br />
me <strong>die</strong> so genannten „daily hassels“, also das alltägliche Stresserle-<br />
ben <strong>de</strong>r Eltern <strong>in</strong> Standardsituationen und versuchen <strong>in</strong> ihrem Trai-<br />
n<strong>in</strong>g <strong>die</strong>s entsprechend zu berücksichtigen. E<strong>in</strong>en weiteren Bezugs-<br />
punkt stellen <strong>die</strong> sozioökonomischen Faktoren <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Entstehung<br />
und Aufrechterhaltung expansiver Verhaltensprobleme dar. Um<br />
auch hier <strong>die</strong> stressauslösen<strong>de</strong>n Bed<strong>in</strong>gungen verän<strong>de</strong>rn bzw. kom-<br />
pensieren zu können, versuchen bei<strong>de</strong> Programme Möglichkeiten<br />
zur (Stress-) Entlastung zu etablieren. In <strong>de</strong>n theoretischen Bezü-<br />
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