Erste Schritte in die Physik für Gehörlose - sonderpaedagoge.de!

Elterntrainings bei AD(H)S und expansiven Verhaltensstörungen
Hinsichtlich der Rekrutierung findet ein Screening über einen Fra-
gebogen (PEP-Screen) statt, der expansive Verhaltensprobleme er-
fassen soll. Hierin liegt ein bedeutsamer Unterschied zu der Rekru-
tierung von Zielgruppen bei KES. Im Sinne einer guten Erreichbar-
keit von Präventionsmaßnahmen entspricht diese Vorgehensweise
den entsprechenden Anforderungen an Präventionsmaßnahmen.
Der Fragebogen selbst differenziert jedoch nicht nach unterschiedli-
chen Störungsbildern, sondern lediglich nach Symptomen expansi-
ven Verhaltens. Damit kann über eine Verwendung in Kindergärten
und Kindertagesstätten eine Vielzahl von Personen erreicht werden,
die nicht in anderen Institutionen in Erscheinung treten. Eine spezi-
elle Diagnostik erfolgt jedoch nicht, was die Gefahr mit sich bringt,
expansive Verhaltensweisen zu reduzieren auf Hyperkinetische Stö-
rungen und Störungen des Sozialverhaltens. Ähnliche Verhaltens-
weisen können jedoch auch mit anderen Störungsbildern in Zusam-
menhang gebracht werden. Insbesondere psychoanalytisch orien-
tierte Autoren bringen expansive und hyperkinetische Auffälligkei-
ten in Zusammenhang mit emotionalen Störungen, Bindungsstö-
rungen und anderen Ursachen (STREECK-FISCHER & FRICKE
2007).
Anforderungen an die Eltern
KES
Das Kompetenztraining für Eltern sozial auffälliger Kinder (KES)
stellt hohe Anforderungen an die Eltern. So ist zunächst die Dauer
der Sitzungen mit drei Stunden wöchentlich zu nennen, die bereits
einige Eltern vor organisatorische Probleme stellen kann. In den
Trainingseinheiten selbst wird mit unterschiedlichsten Methoden
gearbeitet, wobei vor allem das Rollenspiel hohe Anforderungen an
die Eltern stellt. Hier gilt es für die Teilnehmenden eine gewisse
Schwelle zu überwinden. Neben der Einzelarbeit wird auch in Zwei-
- 39 -
Heilpädagogik online 04/08