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Gender Lesen - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

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Gr<strong>und</strong>steins <strong>für</strong> eine stabile Lesemotivation haben<br />

die Kindergärten. Aufmerksamkeit <strong>für</strong> die Sprachentwicklung<br />

der Kinder, die selbstverständliche<br />

Integration eines spielerischen Umgangs mit Sprache,<br />

Lesemedien, die <strong>für</strong> Mädchen <strong>und</strong> Buben attraktiv<br />

sind, sind hier wichtige Stichworte. Auch <strong>für</strong><br />

KindergartenpädagogInnen sind Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebote<br />

zur Verfügung zu stellen. Werden<br />

Sprachentwicklungsprobleme rechtzeitig erkannt,<br />

können sie in vielen Fällen durch gezielte<br />

Förderungsmaßnahmen gemindert werden. Vorhersehbare<br />

Schwierigkeiten beim Erlernen des <strong>Lesen</strong>s<br />

<strong>und</strong> Schreibens, die in der Folge sehr oft nur<br />

schwer ausgeglichen werden können, könnten<br />

durch Maßnahmen der Frühförderung reduziert<br />

werden.<br />

Die systematische Zusammenarbeit von Institutionen<br />

der Erschließung <strong>und</strong> Vermittlung von KJL<br />

sowie von Kindergärten <strong>und</strong> Schulen sollte verstärkt<br />

werden. Die Kompetenzen der Lehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrer konzentrieren sich auf die didaktische<br />

Konzeption <strong>und</strong> Durchführung von Förderungsstrategien.<br />

Informationen der entsprechenden<br />

Einrichtungen über <strong>für</strong> Mädchen <strong>und</strong> Buben<br />

attraktive Lesestoffe, zu den unterschiedlichsten<br />

Themen <strong>und</strong> in unterschiedlichen Genres, nimmt<br />

ihnen in Bezug auf die Texten viel Arbeit ab.<br />

Elternarbeit<br />

Eine effektive Leseförderung in der Schule braucht<br />

Unterstützung, vor allem im familialen Kontext der<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, der die wichtigste Umgebung<br />

<strong>für</strong> ihre Lesesozialisation ist.<br />

Eltern sollten vor allem dann, wenn ihre Kinder in<br />

die erste Klasse Volksschule kommen, gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

über die Bedeutung der Lesekompetenz <strong>für</strong> die<br />

Zukunft ihrer Kinder informiert werden. Das Aufmerksammachen<br />

auf die Geschlechterunterschiede<br />

im <strong>Lesen</strong> sollte Teil dieser „Einführung“, wie<br />

die Eltern ihre Kinder unterstützen sollten, sein.<br />

Neben der Information, dass die LeseanfängerInnen<br />

im Erlernen <strong>und</strong> Üben des <strong>Lesen</strong>s zu Hause<br />

unbedingt unterstützt werden müssen – <strong>und</strong> das<br />

über die ersten Schuljahre hinausgehend –, sollten<br />

GESCHLECHTERSENSIBLE LESEFÖRDERUNG<br />

die Eltern sehr konkrete Anleitungen <strong>und</strong> Beispiele<br />

da<strong>für</strong> erhalten, wie sie ihren Kindern helfen<br />

können. So dürfte nur wenig bekannt sein, dass<br />

Kinder, die bereits selbst lesen können, es nach wie<br />

vor lieben, wenn ihnen vorgelesen wird.<br />

Die Sensibilisierung der Eltern <strong>für</strong> die unterschiedliche<br />

Relevanz des <strong>Lesen</strong>s <strong>für</strong> die Geschlechter<br />

<strong>und</strong> die differierenden Lesegewohnheiten<br />

<strong>und</strong> -vorlieben könnte z.B. Teil eines Elternabends<br />

sein, im Rahmen dessen man die Eltern<br />

einlädt, über die Beobachtungen ihrer Kinder sowie<br />

ihre eigenen Lesegewohnheiten nachzudenken.<br />

Auch hier sollte man den Eltern einfach im<br />

Alltag umsetzbare Strategien der geschlechtersensiblen<br />

Leseförderung vermitteln – beispielsweise<br />

Empfehlungen zu Zeitschriften, Büchern,<br />

CD-ROMs, Webseiten etc., die einerseits bei Mädchen,<br />

andererseits bei Buben auf besonderes Interesse<br />

stoßen.<br />

Auch die regelmäßige Präsentation von Dingen,<br />

die die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Rahmen von<br />

Projekten, in denen es um <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> Schreiben<br />

ging, herstellten sowie von Rollenspielen, die aus<br />

der Arbeit mit Texten entstanden sind, könnten einen<br />

Beitrag zur Sensibilisierung der Eltern <strong>für</strong> geschlechtersensible<br />

Leseförderung leisten. Gleichzeitig<br />

schafft man durch diese Strategie auch ein<br />

Publikum <strong>für</strong> diese Arbeiten der Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen<br />

– ihre Bemühungen waren sozusagen nicht<br />

„<strong>für</strong> die Schublade“, sondern finden ein „echtes Publikum“.<br />

Eltern könnten auch eingeb<strong>und</strong>en werden in das<br />

Herstellen von Webseiten, Büchern, Zeitungen,<br />

Zeitschriften <strong>und</strong> anderen Medien, zu denen die<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen die Texte selbst schreiben<br />

<strong>und</strong> Illustrationen anfertigen. Auch Eltern<br />

könnten hier Texte <strong>und</strong> anderes veröffentlichen.<br />

Diese Sammlungen könnten im WWW publiziert<br />

werden. So werden sie zu einem allgemein zugänglichen<br />

Element der Öffentlichkeitsarbeit der<br />

jeweiligen Schule.<br />

Eltern ist es im Allgemeinen ein Anliegen, ihre<br />

Kinder im <strong>Lesen</strong> zu unterstützen. Die wenigsten<br />

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