07.02.2013 Aufrufe

Gender Lesen - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

Gender Lesen - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

Gender Lesen - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 Das Medium<br />

Traditionelle Lesemedien<br />

Schrift braucht ein Träger- oder Ausgabemedium.<br />

Bis zum Auftreten der Bildmedien, beginnend mit<br />

Projektionen von Bildern <strong>und</strong> Film über den Bildschirm<br />

von Fernsehen <strong>und</strong> Computer zu den Displays<br />

von Handys <strong>und</strong> anderen Geräten, wurde auf<br />

beständige Materialien geschrieben oder gedruckt.<br />

Seit dem mittleren bis späten Mittelalter ist in Europa<br />

Papier das klassische Trägermedium von<br />

Schrift. Die erste Papiermühle im deutschen<br />

Sprachraum wurde 1389 z.B. in Nürnberg errichtet.<br />

Als Lesemedien werden vor allem Bücher <strong>und</strong> die<br />

Printmedien Zeitung <strong>und</strong> Zeitschrift verstanden sowie<br />

auch Heftchenromane <strong>und</strong> Comics. Auch die<br />

sog. Lesematerialien des Alltags sind Lesemedien:<br />

Prospekte, Kataloge, Kalender, Gebrauchs- <strong>und</strong> Bedienungsanleitungen,<br />

Verzeichnisse, Produktbeschriftungen<br />

usw. Und auch Beschilderungen, Hinweise,<br />

Verkehrstafeln etc. müssen gelesen werden.<br />

Eine wichtige Differenzierung von Lesemedien ist<br />

die nach ihrem Publikum (Massen-, Zielgruppen<strong>und</strong><br />

Individualmedien), nach ihrer Erscheinungsweise<br />

(periodische Printmedien, wie Zeitung <strong>und</strong><br />

Zeitschrift, <strong>und</strong> nicht-periodische Medien, wie z.B.<br />

Bücher) <strong>und</strong> nach ihrer Funktion (z.B. allgemeine<br />

oder zielgruppenorientierte Information, Unterhaltung,<br />

Verbraucherinformation, Verhaltenshinweise).<br />

So legen periodisch erscheinende Lesemedien<br />

allein aufgr<strong>und</strong> ihrer Erscheinungsweise einen<br />

anderen Leserhythmus nahe als nicht-periodische<br />

Medien. Periodische Medien (oder regelmäßig<br />

aktualisierte, wie Informationsseiten im WWW)<br />

haben zudem den Anspruch von Aktualität, der<br />

z.B. bei Büchern seltener im Vordergr<strong>und</strong> steht.<br />

Bei der Frage „<strong>Lesen</strong> Sie gerne?“ wird im Allgemeinen<br />

als erstes an das erzählende Buch gedacht,<br />

das lange Zeit DAS Medium der traditionellen<br />

Lesekultur war, aber <strong>für</strong> sehr viele Menschen nicht<br />

im Mittelpunkt ihres Lesealltags steht. Auch Leseförderung<br />

zielt häufig auf das literarische <strong>Lesen</strong><br />

ab, obwohl diese Form des <strong>Lesen</strong>s nur ein Teilbereich<br />

eines zeitgemäßen Lesealltags ist. So ist das<br />

informationsorientierte Buch seit Anfang der<br />

1980er Jahre immer wichtiger geworden, ein Trend,<br />

der mit der wachsenden Bedeutung des selbstbestimmten<br />

Lernens sowie der veränderten Bildungsstruktur<br />

im Zusammenhang steht: Vergleichbar<br />

zur häufigeren Inanspruchnahme von<br />

(beruflichen) Weiterbildungsangeboten lesen höher<br />

Gebildete auch häufiger Bücher, um sich zu informieren<br />

oder (weiter) zu bilden, als Personen mit<br />

niedrigerer Bildung.<br />

Was das <strong>Lesen</strong> zum Vergnügen betrifft, steht 2003<br />

bei den Jugendlichen die Zeitung als am häufigsten<br />

genutztes Lesemedium an erster Stelle, gefolgt von<br />

Zeitschriften <strong>und</strong> dem Internet (E-Mails <strong>und</strong> Webseiten;<br />

vgl. Grafik 3). Das literarische <strong>und</strong> das Sachbuch<br />

lesen die 15-/16-Jährigen deutlich seltener.<br />

Schlusslicht bilden die Comics. Gegenüber 2000 haben<br />

die neuen Lesemedien E-Mails <strong>und</strong> Webseiten<br />

signifikant an Stellenwert gewonnen, erzählende<br />

Literatur <strong>und</strong> Zeitschriften lesen die Jugendlichen<br />

hingegen seltener.<br />

Grafik 3<br />

Nutzungshäufigkeit der Lesemedien 25<br />

Tageszeitungen<br />

Zeitschriften<br />

E-Mails/Websites<br />

Romane/Erzählungen<br />

11 16<br />

12 14<br />

Sachbücher<br />

6 12<br />

7 12<br />

Comics<br />

8<br />

8<br />

7<br />

10<br />

11<br />

10<br />

31<br />

31<br />

17<br />

15<br />

38<br />

42<br />

17<br />

15<br />

50<br />

50<br />

mehrmals/Woche mehrmals/Monat<br />

ca. einmal/Woche ein paar Mal/Jahr<br />

21<br />

20<br />

16<br />

30<br />

26<br />

25) Quelle: Böck/Bergmüller (in Vorbereitung).<br />

12<br />

22<br />

21<br />

23 10 8 9<br />

2000<br />

22 10 8 11<br />

2003<br />

35 15 7 5<br />

2000<br />

18 12 10<br />

2003<br />

8<br />

10<br />

DER TEXT<br />

28<br />

2000<br />

19<br />

2003<br />

35<br />

2000<br />

44<br />

2003<br />

39<br />

2000<br />

46<br />

2003<br />

19<br />

55<br />

2000<br />

14 59<br />

2003<br />

8<br />

nie/fast nie<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!