Gender Lesen - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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2 Ein Modell des <strong>Lesen</strong>s<br />
Welche Aspekte sind zu berücksichtigen, wenn<br />
man das <strong>Lesen</strong> fördern möchte? Ausgangspunkt<br />
dieser Broschüre ist, dass die Lesekompetenz durch<br />
eine regelmäßige Lesepraxis stabilisiert <strong>und</strong> weiterentwickelt<br />
wird. Um das zu erreichen, ist eine möglichst<br />
stabile Lesemotivation aufzubauen, <strong>und</strong> die<br />
Erfahrungen der zu Fördernden mit Schriftlichkeit<br />
sind sinnvoll – aus der Perspektive der zu Fördernden<br />
– zu erweitern.<br />
<strong>Lesen</strong> braucht dreierlei: eine Leserin bzw. einen Leser<br />
sowie einen Text <strong>und</strong> eine Situation, in der gelesen<br />
wird. Aus dem Zusammentreffen von Person,<br />
Text <strong>und</strong> Lesesituation mit ihren jeweiligen Merkmalen<br />
ergeben sich auf diese drei Komponenten<br />
des <strong>Lesen</strong>s abgestimmte Lesestrategien.<br />
Das Ziel von Leseförderung ist es, positive Erfahrungen<br />
mit Schriftlichkeit, mit <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> Schreiben,<br />
mit einer möglichst großen Vielfalt von Lesemedien<br />
<strong>und</strong> Textgenres sowie den unterschiedlichsten<br />
Lesestrategien zu vermitteln. <strong>Lesen</strong> soll<br />
von den Zielgruppen der Leseförderung als etwas<br />
Sinnvolles erlebt werden, das ihnen „etwas bringt“,<br />
sei es Wissenszuwachs, seien es Spannung <strong>und</strong> Entspannung,<br />
die Erweiterung ästhetisch-sprachlicher<br />
Erfahrungen oder auch die Möglichkeit, sehr konkrete<br />
Dinge tun zu können.<br />
Den zu Fördernden sollten möglichst viele Gratifikationserlebnisse<br />
durch <strong>Lesen</strong> <strong>und</strong> durch Lesemedien<br />
bzw. Texte auf möglichst unterschiedlichen<br />
Ebenen vermittelt werden. Dadurch sollten sie eine<br />
stabile Lesemotivation entwickeln <strong>und</strong> möglichst<br />
häufig unterschiedlichste Texte lesen. Durch<br />
regelmäßiges <strong>Lesen</strong> stabilisieren die LeserInnen ihre<br />
Lesekompetenz langfristig <strong>und</strong> bauen diese weiter<br />
aus. <strong>Lesen</strong> – <strong>und</strong> der Umgang mit Schriftlichkeit<br />
– sollte ein selbstverständlicher Teil des Kommunikationsalltags<br />
sein, der keine Mühe macht<br />
<strong>und</strong> wo keine Barrieren unterschiedlichster Art im<br />
Weg stehen.<br />
WAS IST „LESEN“?<br />
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