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Gender Lesen - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

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16<br />

„GENDER“<br />

„GENDER“<br />

3 „DIE Männer“,„DIE Frauen“<br />

Die Dualität der Geschlechter verdeckt, dass Männer<br />

<strong>und</strong> Frauen keine homogenen Gruppen sind.<br />

Diese Homogenisierung findet sich nicht nur in Alltagsgesprächen,<br />

wenn von „den Männern“ oder<br />

„den Frauen“ die Rede ist, sondern z.B. auch bei<br />

Repräsentativbefragungen, wo zwischen männlichen<br />

<strong>und</strong> weiblichen Befragten unterschiedenwird,<br />

aber weitere wichtige strukturelle Faktoren<br />

welche die Geschlechterdifferenzen überlagern,<br />

außer Acht gelassen werden. Zu diesen Faktoren<br />

zählen vor allem Bildung <strong>und</strong> sozialer Status, das<br />

Alter sowie die ethnische Zugehörigkeit. Unterlassene<br />

Differenzierungen tragen häufig zu einer<br />

Fortschreibung von bestehenden Vorurteilen <strong>und</strong><br />

Stereotypen noch bei.<br />

<strong>Gender</strong> <strong>und</strong> ...<br />

■ Bildung<br />

Das zentrale Zuteilungskriterium, was die Chancen<br />

<strong>und</strong> Freiheiten in der Lebensgestaltung allgemein<br />

betrifft, ist nach wie vor die Bildung. Je<br />

höher der Bildungsabschluss ist, umso größer<br />

sind die Möglichkeiten von Männern <strong>und</strong> Frauen,<br />

Handlungsspielräume auch in der Gestaltung<br />

ihrer Geschlechterrolle wahrzunehmen.<br />

Dies zeigt sich bei der geschlechtsspezifischen<br />

Arbeitsmarktsegregation ebenso wie in der Freizeitgestaltung.<br />

Traditionelle Rollenzuweisungen,<br />

etwa in Bezug auf die Berufswahl, werden<br />

vor allem in den mittleren <strong>und</strong> unteren Bildungssegmenten<br />

fortgesetzt <strong>und</strong> am ehesten<br />

in höheren Bildungsschichten aufgebrochen.<br />

Diese Zusammenhänge zeigen sich z.B. bei den<br />

Buchlesegewohnheiten: Im Bevölkerungssegment<br />

mit mindestens Matura unterscheiden sich<br />

Männer <strong>und</strong> Frauen im Zeitaufwand <strong>für</strong> informations-<br />

<strong>und</strong> unterhaltungsorientierte Lektüre<br />

sowie in ihren Genrepräferenzen am wenigsten.<br />

Am stärksten sind die Geschlechterunterschiede<br />

bei den PflichtschulabsolventInnen: Hier lesen<br />

Männer, wenn überhaupt, am ehesten Sach<strong>und</strong><br />

Fachliteratur, Frauen hingegen Unterhaltungsliteratur.<br />

■ sozialer Status<br />

Der soziale Status ist eine Kombination verschiedener<br />

Merkmale. Neben der Bildung zählen<br />

dazu vor allem Beruf <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit,<br />

Einkommen <strong>und</strong> Besitz, die Position in der beruflichen<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlichen Hierarchie sowie<br />

öffentliches Ansehen. Der französische Soziologe<br />

Pierre Bourdieu spricht hier vom „symbolischen<br />

Kapital“. Dieses setzt sich zusammen<br />

aus dem „kulturellen Kapital“ (Bildungsabschlüsse,<br />

kulturelle Kompetenzen <strong>und</strong> Interessen,<br />

Besitz von Dingen, die mit Bildung verknüpft<br />

sind, wie Bücher, <strong>Kunst</strong>werke etc.), dem<br />

„ökonomischen Kapital“ (Vermögen, Einkommen)<br />

<strong>und</strong> dem „sozialen Kapital“ (Familie, Verwandte,<br />

Bekannte, Fre<strong>und</strong>Innen als soziale Netzwerke).<br />

GIRLS ÜBER BOYS:<br />

Nina:„Sie glauben, dass sie cool sind, doch in<br />

Wirklichkeit sind sie sensibel.“<br />

Sarah:„Auch Jungs tratschen gern <strong>und</strong> sehr viel.“<br />

Verena:„Immer wollen sie im Vordergr<strong>und</strong><br />

stehen.“<br />

Silvia:„Sie sind meistens Einzelkämpfer, wollen<br />

sich nicht helfen lassen, regeln alles allein.“<br />

Lina:„Sie sind nicht die besten Zuhörer, aber<br />

letztendlich immer bereit zu helfen.“<br />

Marion:„Sie probieren die Tränen zurückzuhalten,<br />

das geht aber nicht.“<br />

BOYS ÜBER GIRLS:<br />

Jonas:„Sie nerven <strong>und</strong> laufen dann weg <strong>und</strong> wir<br />

dürfen nichts tun. Das wissen sie leider.“<br />

Michael:„Sie sagen Motorsport sei blöd.“<br />

Aaron:„Sie sind im Team besser als wir.“<br />

Daniel:„Sie schreiben dauernd Briefchen.“<br />

Andy:„Sie sind laut <strong>und</strong> schreien schrill.“<br />

Patrick:„Sie können es nicht erwarten,<br />

erwachsen zu werden.“<br />

Aus Girls & Boys. Hg. von Karin Haller <strong>und</strong> Klaus Nowak.<br />

Buchklub GORILLA Band 27.

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