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Untersuchung des reaktiven Sputterprozesses zur Herstellung von ...

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2.4. Wachstum gesputterter Schichten 25<br />

Unter Abschattung wird der rein geometrische Einfluss der Oberflächenrauigkeit verstanden.<br />

Aus der Oberfläche herausragende Spitzen schirmen ihre Umgebung <strong>von</strong> den gesputterten<br />

Teilchen ab. Sehr hochenergetische Teilchen, wie Sauerstoffionen oder vom Target reflektierte,<br />

neutralisierte Argonatome, können die aufwachsende Schicht durch Implantation schädigen<br />

und so Defekte in der Schicht hervorrufen. Eine hohe Oberflächendiffusion fördert kompaktes<br />

und kristallines Wachstum. Die Stärke der Diffusionsprozesse wird <strong>von</strong> der Aktivierungsenergie<br />

und der Teilchenenergie bestimmt, die die Teilchen durch den Sputterprozess oder durch<br />

zusätzliche thermische Anregung erhalten. Der Sputterdruck spielt bei der Teilchenenergie eine<br />

entscheidende Rolle. Dies gilt sowohl für die Ar + -Ionen als auch die gesputterten Target-<br />

Partikel. Die vorhandenen Ionen <strong>des</strong> Sputtergases Argon erhalten bei hohem Druck nur geringe<br />

kinetische Energie, da die eingebrachte elektrische Leistung auf mehr Teilchen verteilt wird. Die<br />

Argonionen können somit auch nur Teilchen mit vergleichsweise geringer Energie aus dem Target<br />

herausschlagen. Auf dem Weg zum Substrat werden die gesputterten Teilchen durch Stöße<br />

zusätzlich abgebremst, so dass der Energieeintrag in die aufwachsende Schicht reduziert wird.<br />

Die gesputterten Partikel werden durch die Stöße im Plasma zusätzlich abgelenkt und sie treffen<br />

vermehrt unter flachen Winkeln auf das Substrat auf. Der Abschattungseffekt aufgrund der<br />

Oberflächenrauigkeit verstärkt sich, und im vergrößerten Schatten der angrenzenden Kristallite<br />

entstehen schmale Hohlräume. Bei niedrigem Sputterdruck ist die freie Weglänge der gesputterten<br />

Teilchen im Plasma so groß, dass sie ihre hohe kinetische Energie auf die aufwachsende<br />

Schicht übertragen. Dort ermöglicht der hohe Energieeintrag ein Reorganisation der Schicht, so<br />

dass die schichtbildenden Atome energetisch günstigere Positionen einnehmen können oder sogar<br />

Teilchen <strong>von</strong> der Schicht rückgesputtert werden. Es entstehen kompakte Schichten, bei denen<br />

die Abschattung nur eine untergeordnete Rolle spielt.<br />

Die aus diesen grundlegenden Prozessen resultierenden Einflüsse der Depositionsbedingungen<br />

auf das Wachstum <strong>von</strong> gesputterten Metallen in Form <strong>von</strong> Mikrostruktur und Schichtmorphologie<br />

sind in einem Strukturzonenmodell <strong>von</strong> Thornton zusammengefasst [Thornton (1974,<br />

1986b)]. Dieses Modell basiert auf dem <strong>von</strong> Movchan und Demchishin (1969) vorgeschlagenen<br />

3-Zonen-Modell für aufgedampfte Schichten und beschreibt das Schichtwachstum als Funktion<br />

<strong>von</strong> Sputterdruck und der auf die Schmelztemperatur <strong>des</strong> Metalls normierten Substrattemperatur.<br />

Abb. 2.8 zeigt schematisch die Mikrostruktur der gewachsenen Schichten sowie deren Oberflächenmorphologie<br />

in einer Matrix mit den Achsen Sputterdruck und normierte Substrattemperatur<br />

TS / Tm.<br />

Das Thornton-Modell unterscheidet drei verschiedene Strukturzonen und einen Übergangsbereich<br />

(Zone T), der <strong>von</strong> anderen Autoren der Zone 1 zugeschrieben wird [Messier et al.<br />

(1984)]. In Zone 1 ist das Wachstum durch geringe Möglichkeiten <strong>zur</strong> Oberflächendiffusion<br />

geprägt. Außerdem fördern Abschattungseffekte bei hohem Sputterdruck die Bildung <strong>von</strong> Hohl-

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