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© picture-alliance / Stefano Spaziani Lässiger<br />
ROMANE_RENAISSANCE<br />
Michelangelo hat ihm Modell gestanden: Leon Morells erster<br />
historischer Roman dreht sich um den Künstler und seine Fresken<br />
in der Sixtinischen Kapelle. Eine Begegnung in Rom.<br />
Adam gesucht<br />
– und gefunden<br />
TEXT: SABINE SCHMIDT<br />
D er<br />
Papst ist in Kuba, aber Touristen<br />
gibt es an diesem wunderbaren Frühlingstag<br />
in Rom, wie fast immer, in großer<br />
Zahl. Insbesondere in der Sixtinischen Kapelle,<br />
an deren Decke Michelangelos berühmte<br />
Fresken zu sehen sind. Leon Morell,<br />
wie die meisten hier sportlich-leger<br />
gekleidet, ragt mit seinen zwei Metern aus<br />
der Menge heraus. Der Berliner Autor bewegt<br />
sich durch den Raum auch anders <strong>als</strong><br />
die meisten, er ist still, spricht nur leise<br />
und fast andächtig. Und er weiß sehr viel<br />
mehr <strong>als</strong> die meisten Touristen über das,<br />
was es hier zu bestaunen gibt. „Mehr <strong>als</strong><br />
fünf Jahre habe ich mich mit Michelangelo<br />
befasst“, sagt der 44-Jährige.<br />
Begonnen hat diese intensive Beschäftigung,<br />
<strong>als</strong> er auf Antonio Forcellinos Michelangelo-Biografie<br />
stieß, die ihn begeistert.<br />
„Danach habe ich alles gelesen, was ich finden<br />
konnte. Nach etwa zwei Jahren entwickelte<br />
sich daraus die Idee, einen Roman<br />
über Michelangelo und seine Fresken in der<br />
Sixtinischen Kapelle zu verfassen.“ Es hat<br />
geklappt: Das Buch ist jetzt unter dem Titel<br />
„Der sixtinische Himmel“ erschienen.<br />
Erfahrungen mit dem Schreiben hatte<br />
der Autor bis dahin schon reichlich gesammelt.<br />
Von ihm sind Romane, Sach- und Jugendbücher<br />
erschienen, bisher unter drei<br />
verschiedenen Pseudonymen, die er ebenso<br />
wenig preisgeben will wie seinen bürgerlichen<br />
Namen. Nur so viel: Leon Morell<br />
ist sein vierter Künstlername. Ihn hat er für<br />
das Buch über die Renaissance gewählt –<br />
und für weitere historische Romane, die<br />
vielleicht folgen werden.<br />
Vielleicht aber auch nicht, hatte er sich<br />
anfangs überlegt, denn der Michelangelo-<br />
Roman war sehr zeitaufwendig. „Ich habe<br />
nicht nur vorher sehr viel recherchiert, son-<br />
28<br />
Gut gelaunt unter<br />
einem strahlend blauen<br />
Frühlingshimmel in<br />
der Ewigen Stadt:<br />
Leon Morell vor dem<br />
Petersdom und der<br />
Sixtinischen Kapelle<br />
buchjournal 3_2012