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<strong>Jenbach</strong> 1945<br />

U n s e r e Ve r g a n g e n h e i t<br />

deutschen Major vor: „Kollege vergiss nicht, du vergreifst dich<br />

an Zivilpersonen.“<br />

Der reichsdeutsche Major gibt sie mit den Worten frei: „Schert<br />

Euch zum Teufel.“ „Sie“, deutend auf Emil Valler, „sind noch<br />

dazu Soldat, schämen Sie sich, in der Sache mitzutun, Sie<br />

bleiben auf alle Fälle hier“ und nimmt ihm die Pistole. Der<br />

Bürgermeister bittet darauf den Major, er solle Herrn Valler<br />

freigeben, da dieser ein kranker Mann sei. Dieser kommt seiner<br />

Bitte nach.<br />

Den Pkw müssen sie zurücklassen und zu Fuß nach Rotholz<br />

gehen, dort können sie nur die Zillertalbahnbrücke passieren<br />

und müssen entlang des Bahndammes Deckung suchen, da die<br />

amerikanische Artillerie noch immer schießt.<br />

Am Standort der Österreichischen Widerstandsbewegung in<br />

der Portierskanzlei des Hüttenwerks wird dem Bürgermeister<br />

von den Männern des Widerstandes Waldhör und Eugen<br />

Auckenthaler gemeldet, dass Waffen-SS sich bei der Friedhofsmauer<br />

bis nach Tratzberg verschanzt hat.<br />

Der Bürgermeister schickt eine Abteilung bewaffneter Widerstandsleute<br />

zum Untersturmführer, dass er zum Bürgermeister<br />

kommen solle, um Verhandlungen über den Abzug der Waffen-SS<br />

zu führen.<br />

Der Unterführer der Waffen-SS gibt dem Bürgermeister auf<br />

dessen Hinweis, er lasse sich seine Gemeinde durch seinen<br />

sinnlosen Widerstand nicht in große Gefahr bringen, zur Antwort,<br />

er habe von seinem Kommandanten den strikten Auftrag,<br />

<strong>Jenbach</strong> bis zum letzten Mann zu verteidigen. Im Übrigen<br />

sei er nicht dazu berechtigt, mit dem Bürgermeister in<br />

Verhandlungen einzutreten. Wenn er etwas erreichen wolle, so<br />

habe er nach Münster zu fahren, seinen Wagen stelle er ihm<br />

zur Verfügung.<br />

Am Schulhaus hat sich inzwischen eine größere Menge Leute<br />

angesammelt und es stehen dort auch drei Pkw der Waffen-SS.<br />

Der Bürgermeister fragt Herrn Josef Blaschke, ob er mit ihm<br />

als entsandter Parlamentär der alliierten Truppen nach Münster<br />

fahren wolle. Unerschrocken sagt Herr Blaschke sofort zu.<br />

Kaum vernehmen die am Kirchplatz wartenden Leute seinen<br />

Entschluss, rufen sie ihm in ihrer Besorgnis zu: “Herr Bürgermeister,<br />

fahr nicht nach Münster, die SS legt dich dort um!“<br />

Männer des Widerstandes nehmen dem Pkw der Waffen-SS die<br />

Startschlüssel ab, um eine Weiterfahrt zu verhindern. Der Bürgermeister<br />

muss die braven Männer zur Vernunft bringen und<br />

klarstellen, dass seine Fahrt eine blutige Notwendigkeit sei<br />

und nur im Ernstfall, falls der Parlamentär und er nicht mehr<br />

zurückkämen, dürfe die Bevölkerung an der Waffen-SS Vergeltung<br />

üben.<br />

21<br />

Amtsblatt . 3 - 20 09

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