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K+H Sicherheit - NFM Verlag Nutzfahrzeuge Management

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darüber im Klaren sein, ob er eine ganze Halle oder nur einzelne<br />

Arbeitsplätze bekranen möchte oder auch beides, wie Dipl.-<br />

Ing. Werner Truß, Technischer Leiter bei der Vetter Krantechnik<br />

GmbH, erklärt. Denn während z. B. Brückenkrane ihren Auftritt<br />

bei flächendeckenden Transportaufgaben haben, können<br />

Schwenkkrane und Portalsysteme oftmals als Helfer an einzelnen<br />

Arbeitsplätzen die Effizienz steigern.<br />

Die Einstufung der Anlage<br />

Ein weiterer Tipp von Truß: Unbedingt die richtige Einstufung<br />

der Krananlage beachten. Denn beispielsweise sieht ein Servicekran<br />

ganz anders aus als ein Produktionskran, der täglich mehrere<br />

100 Transporte übernehmen muss. Auch beim Hebezeug ist<br />

entscheidend, wie oft welche Last gehoben und wie feinfühlig<br />

sie abgesetzt werden muss.<br />

Die Betriebsbedingungen haben entscheidenden Einfluss auf<br />

die Lebensdauer der Produkte, erläutert auch Andreas Klatt, Vertrieb<br />

Prozesskrane von Konecranes. Nach seinen Erfahrungen<br />

können die Kosten für einen Kran gleicher Tragfähigkeit nur<br />

durch verschiedene Betriebsbedingungen mit Faktor drei ansteigen.<br />

Für eine effektive Beratung empfiehlt er Interessenten daher,<br />

die eigenen Betriebsbedingungen zu kennen, möglichst<br />

Grundrisse und Schnitte der Halle bereitzuhalten und sich über<br />

die zukünftige Nutzung schon Gedanken zu machen.<br />

Weitere Auswahlkriterien<br />

Auch Lehmkühler rät bei der Wahl der Traglast und Hubhöhe<br />

bereits Gewichte und Volumen zu berücksichtigen, die in naher<br />

Zukunft auf die Krananlage zukommen. Als ein weiteres Kriterium<br />

führt er z. B. die Kransteuerung an. Der Trend geht hier<br />

nach Erfahrungen von Teichmann Krane zur Funksteuerung,<br />

162 K&H Katalog 2013<br />

(Foto: Vetter Krantechnik)<br />

die im Gegensatz zu Pendelsteuertafel und Krankabine den Vorteil<br />

bietet, dass der Kranführer gleichzeitig auch als Anschläger<br />

arbeiten kann. Da zudem weniger Korrekturen nötig seien, können<br />

Lasten schneller versetzt werden. Um Bedienfehlern und<br />

somit erhöhtem Verschleiß vorzubeugen, empfiehlt Teichmann<br />

eine Steuerung mit Frequenzumrichtern. Bei großen Krananlagen<br />

kann die Bremskraft in Energie zurückgewandelt und in das<br />

Netz zurückgespeist werden. Als weitere Energiesparmöglichkeiten<br />

nennt Lehmkühler LED-Technik. Bei Krananlagen mit langen<br />

Verfahrwegen muss aufgrund des Spannungsabfalls auch über<br />

den Einsatz einer Hochspannungsleitung nachgedacht werden.<br />

Preisfrage als Investitionsfalle<br />

Auch dies ist nur ein kleiner Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten.<br />

Schillinger ist überzeugt, dass die technische Beratung<br />

des Kranbauers stets direkt vor Ort beim Kunden erfolgen<br />

sollte. Carl Stahl München beobachtet z. B., dass es nach wie<br />

vor Krananlagenanbieter gibt, die den Kundenbedarf im Vorfeld<br />

nicht ausreichend klären, die Durchbiegungen falsch auslegen<br />

oder die Befestigungen der Krananlagen nicht passen.<br />

Interessenten sollten misstrauisch werden, wenn alles nur über<br />

den Preis statt der Zweckmäßigkeit des Krans geht und die Beratung<br />

fehlt. Auch Kraus mahnt, dass eine zunächst günstig erscheinende<br />

Kranlösung sich auf lange Sicht als teure Variante<br />

herausstellen kann. Schillinger rät zudem darauf zu achten, ob<br />

es sich beim Angebot um einen Festpreis handelt oder beim<br />

Kranbau plötzlich Nachberechnungen anfallen können.<br />

Wie auch bei anderen langlebigen Investitionsgütern, gilt bei<br />

Krananlagen: Der Kaufpreis ist nur der Anfang. Klatt empfiehlt<br />

daher, stattdessen stets die Gesamtkosten über einen längeren<br />

Zeitraum zu betrachten.

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