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<strong>NIEDERSCHRIFT</strong><br />

3. SITZUNG DES HAUPT-, FINANZ-, LIEGENSCHAFTS- UND WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAUS-<br />

SCHUSSES AM 09. JUNI 2005, SITZUNGSORT: RATSSAAL DES RATHAUSES NETTETAL,<br />

DOERKESPLATZ 11<br />

______________________________________________________________________________________<br />

Öffentliche Sitzung Nichtöffentliche Sitzung<br />

Beginn: 18.35 Uhr Beginn: 20.45 Uhr<br />

Ende: 20.45 Uhr Ende: 20.55 Uhr<br />

______________________________________________________________________________________<br />

Anwesend sind<br />

1. der Bürgermeister Christian Wagner<br />

2. die Ausschussmitglieder<br />

a) stimmberechtigte ordentliche und stellvertretende Ausschussmitglieder<br />

CDU SPD FDP BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN<br />

Funcke, Karl<br />

Heymann, Ingo<br />

Lange, Christian (ab TOP<br />

2, 18.50 Uhr)<br />

Müllers-Kostas, Beatrix<br />

Post, Harald<br />

Radomski, Michael (ab<br />

TOP 2, 18.40 Uhr bis TOP<br />

9, 19.50 Uhr)<br />

Schröder, Hubert<br />

Stein, Christian<br />

Syben, Günter<br />

von den Bruck, Inge (bis<br />

20.15 Uhr, einschl. TOP 9)<br />

Werner, Günter<br />

Dröttboom, Hans-Willi<br />

Hussag, Ralf<br />

Leven, Thomas<br />

Müller-Wirtz, Bernd<br />

Vyver, Hans<br />

b) nicht stimmberechtigte stellvertretende Ausschussmitglieder<br />

Siemes, Hajo<br />

Peters, Johannes<br />

Troost, Hans-Willy<br />

3. Sonstige Stadtverordnete und Mitglieder aus anderen Ausschüssen als Zuhörer<br />

Schwan, Alexander<br />

4. abwesend sind folgende Mitglieder<br />

Bartsch, Andreas<br />

Optendrenk, Marcus<br />

Reiners, Heinz Robert<br />

Gahlings, Guido<br />

Otten, Marcel Tillmanns, Markus<br />

5. von der Verwaltung 6. Sonstige (Sachverständige, Gäste u.a.)<br />

Technischer Beigeordneter Schaudig, Christian<br />

Müller, Norbert<br />

Reiffs, Margret<br />

Bootz, Heinz<br />

Jäger, Thomas<br />

Lankes, Rainer<br />

Ossmann, Klaus<br />

Ioannidis, Monika<br />

Kamps, Christoph<br />

Venten, Arndt<br />

Pressevertreter


INHALTSVERZEICHNIS<br />

TAGESORDNUNG<br />

DER 3. SITZUNG DES HAUPT-, FINANZ-, LIEGENSCHAFTS- UND<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAUSSCHUSSES<br />

AM 9. JUNI 2005<br />

Öffentliche Sitzung Seite<br />

1. Bericht über die Durchführung der Beschlüsse 3<br />

2. Anregungen und Beschwerden gem. § 24 GO NW; 3-4<br />

hier: Antrag der Frau Edith Dahlschen vom 20.04.2005 auf Prüfung der Kompensierung der Redu-<br />

zierung des Anrufsammeltaxi-Angebotes mit dem Ziel der Schaffung alternativer und angemessener<br />

Möglichkeiten zum Erreichen des Ärztezentrums Lobberich<br />

3. Anfragen und Anträge aus den Fraktionen; 4-6<br />

a) Antrag der SPD-Fraktion vom 24. Februar 2005 auf Einrichtung eines kommunalpolitischen<br />

Praktikums bzw. Erweiterung bereits bestehender Praktikumangebote<br />

b) Antrag der SPD-Fraktion vom 05. März 2005 auf Neuausrichtung des Neujahrsempfanges<br />

auf alle BürgerInnen<br />

c) Antrag der FDP-Fraktion vom 09. Mai 2005 auf Modernisierung der Verwaltung<br />

d) Antrag der FDP-Fraktion vom 09. Mai 2005 zur Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements<br />

(NKF)<br />

4. Erlass einer Satzung für die Durchführung von Bürgerentscheiden 7<br />

5. Neufassung der Hauptsatzung der Stadt Nettetal 7<br />

6. Neufassung der Geschäftsordnung des Rates und der Ausschüsse der Stadt Nettetal 7<br />

7. Aufhebung der Vergnügungssteuerpflicht für gewerbliche Tanzveranstaltungen 7-8<br />

8. Ordnungsbehördliche Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen aus besonderem Anlass 8<br />

9. Personelle Regelungen im Zusammenhang mit der Bildung der ARGE im Kreis Viersen und des 8-9<br />

Beschäftigungs- und Leistungszentrums in Nettetal<br />

hier: Abschluss eines Personalgestellungsvertrages mit der ARGE Viersen<br />

10. Informationstechnik bei der Stadt Nettetal 9<br />

11. Verschiedenes 9-10<br />

hier: Informationen über die Förderung kommunaler Projekte der Entwicklungszusammenarbeit 2005<br />

Nichtöffentliche Sitzung Seite<br />

12. Bericht über die Durchführung der Beschlüsse 11<br />

13. Vergabeangelegenheiten 11<br />

a) Ingenieurleistungen zur Sanierung der Lüftungs- und Kälteanlage in der Werner-Jaeger-Halle<br />

b) Lieferung und Installation einer Software zum Gebäude- und Liegenschaftsmanagement<br />

14. Personalangelegenheiten 11-12<br />

15. Information zu personellen und organisatorischen Fragen im Zusammenhang mit der Errichtung 12-13<br />

eines Beschäftigungs- und Leistungszentrums (BLZ) Nettetal und einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE)<br />

im Kreis Viersen<br />

16. Verschiedenes 13<br />

(einschließlich Mitteilungen der Verwaltung)<br />

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<strong>NIEDERSCHRIFT</strong><br />

DER 3. SITZUNG DES HAUPT-, FINANZ-, LIEGENSCHAFTS- UND<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAUSSCHUSSES<br />

AM 9. JUNI 2005<br />

ÖFFENTLICHE SITZUNG<br />

Bürgermeister Wagner eröffnet die 3. Sitzung des Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschusses.<br />

Er begrüßt die Sitzungsteilnehmerinnen und -teilnehmer, Zuhörerinnen und Zuhörer sowie die<br />

Pressevertreter und stellt die Beschlussfähigkeit fest. Zur Sitzung wurde am 30. Mai 2005 ordnungsgemäß und<br />

fristgerecht eingeladen. Einwendungen gegen die Tagesordnung der heutigen Sitzung und gegen die Niederschrift<br />

der 2. Sitzung vom 22.02.2005 werden nicht erhoben.<br />

1. Bericht über die Durchführung der Beschlüsse<br />

Bürgermeister Wagner erklärt, Mitteilungen von Bedeutung seien nicht zu machen.<br />

2. Anregungen und Beschwerden gem. § 24 GO NW;<br />

hier: Antrag der Frau Edith Dahlschen vom 20.04.2005 auf Prüfung der Kompensierung der Reduzierung<br />

des Anrufsammeltaxi-Angebotes mit dem Ziel der Schaffung alternativer und angemessener<br />

Möglichkeiten zum Erreichen des Ärztezentrums Lobberich<br />

SV Gahlings hegt keine Zweifel am Sinn der Reform des AST-Systems. Der Bürgerantrag habe seiner Meinung<br />

nach jedoch nicht eine Rückkehr zum alten System zum Ziel. Es handele sich hierbei vielmehr um einen Prüfauftrag,<br />

der sich auf einen ganz speziellen Personenkreis bezieht. Seit der Gesundheitsreform komme eine Übernahme<br />

der Taxikosten durch Krankenkassen nur für eine absolute Minderheit in Frage. Durch das Dargestellte<br />

träten deutliche Härtefälle zu Tage. Um eine Entscheidung treffen zu können, fehle es seiner Fraktion an<br />

Zahlen, z.B. über tatsächlich Betroffene, und Hintergrundinformationen, denn offensichtlich sei, dass viele derer,<br />

die sich in die Unterschriftenlisten eingetragen haben, nicht zum Kreis der Betroffenen gehören. SV Gahlings<br />

erklärt, die Vorlage der Verwaltung fände nicht die Zustimmung seiner Fraktion. Auch wehre er sich gegen die<br />

in der Vorlage formulierte barsche Ablehnung. Er schlage daher vor, sich gegebenenfalls mit dem Altenfachberater<br />

und Behindertenvertretern zusammen zu setzen, um Alternativen und Lösungen zu suchen. Eine Entscheidung<br />

solle bis zur Vorlage von Zahlen zurückgestellt werden.<br />

SV Werner meint, es müsse zunächst gefragt werden, wofür das AST seinerzeit überhaupt eingerichtet worden<br />

sei. Man habe kein Parallel-, sondern ein Zusatzangebot zum ÖPNV einrichten wollen. Er könne die Argumentation<br />

des SV Gahlings durchaus nachvollziehen, doch die Stadt müsse sich die Frage stellen, ob man als<br />

Kommune bereit sei, Kürzungen von Bund und Land mit eigenen Mitteln aufzufüllen, und ob man überhaupt zu<br />

einer solchen Auffüllung in der Lage sei. Seine Fraktion stimme daher dem Beschlussvorschlag zu.<br />

SV Troost ist der Ansicht, man müsse in der Historie weiter zurück gehen. Der Antrag verweise u.a. auf Jugendliche,<br />

die das Angebot an Wochenenden nutzen können. Genau diese Jugendlichen seien jedoch 1992, nach<br />

einem tragischen Unfall am Schlibecker Berg, ein Grund für die Einrichtung des Systems gewesen, da man<br />

damit den Discoverkehr steuern wollte. Der Einsatz eines Discobusses hatte sich als nicht erfolgreich erwiesen.<br />

Der Gedanke, weibliche Fahrgäste in den Abendstunden bzw. in der Nacht sicher nach Hause zu bringen, sei<br />

im Übrigen ein weiterer Grund für die Einrichtung gewesen. Diese beiden wesentlichen Elemente, alternative<br />

Transportmöglichkeiten für alkoholisierte junge Leute und sichere Transportmöglichkeiten für Frauen in den Abendstunden<br />

zu schaffen, blieben weiter bestehen. Lediglich der stadtteilübergreifende Verkehr werde nun eingeschränkt.<br />

In die Überlegungen müsse die Tatsache einbezogen werden, so SV Troost weiter, dass in 2004<br />

rund 100.000 Euro von den Personen mitgezahlt werden mussten, die das AST nicht genutzt haben. Seiner<br />

Meinung nach sei das System weiterhin als guter und richtiger Weg zu bezeichnen.<br />

Seine Fraktion werde dem Beschlussvorschlag folgen, erklärt SV Hussag, weil man Jugendliche und Senioren<br />

nicht mit Verweisen darauf, was die jeweils andere Gruppe an Vorteilen hat, ausspielen wolle. Senioren könnten<br />

sich gegenüber Jugendlichen meistens eher ein Taxi leisten. Das von SV Gahlings Ausgeführte sei nachvollziehbar:<br />

Man könne keine Entscheidung zur Quantität treffen; man wisse nicht, ob hier über 3, 300 oder 3000<br />

Fahrten geredet wird. Da die Stadt sich das System nicht weiter leisten könne, werde seine Fraktion dem Beschlussvorschlag<br />

folgen. Jedoch sei zu prüfen, wie mit der Forderung nach Vorlage von Zahlen verfahren werde.<br />

Bürgermeister Wagner antwortet, ad hoc könnten keine Zahlen genannt werden. Er könne sich jedoch vorstellen,<br />

dass das im Aufbau befindliche Sachgebiet Altenfachberatung und Senioren den genannten Personenkreis<br />

speziell im Auge behält, unterstützt und berücksichtigt. Das Thema könne daher vom Altenfachberater und dem<br />

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<strong>NIEDERSCHRIFT</strong><br />

DER 3. SITZUNG DES HAUPT-, FINANZ-, LIEGENSCHAFTS- UND<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAUSSCHUSSES<br />

AM 9. JUNI 2005<br />

ÖFFENTLICHE SITZUNG<br />

zuständigen Ausschuss aufgegriffen werden. Er bitte jedoch, heute einen Beschluss, wie vorgeschlagen, zu fassen.<br />

SV Müller-Wirtz unterstützt das von Bürgermeister Wagner Vorgeschlagene und erwartet im Ausschuss für Arbeit,<br />

Soziales, Wohnen und Senioren einen Bericht des Altenfachberaters, der vorab Gespräche mit der Antragstellerin<br />

und den verschiedenen betroffenen Institutionen führen solle.<br />

Beschluss: einstimmig<br />

Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss lehnt den Antrag vom 20.04.2005 ab.<br />

3. Anfragen und Anträge aus den Fraktionen;<br />

a) Antrag der SPD-Fraktion vom 24. Februar 2005 auf Einrichtung eines kommunalpolitischen<br />

Praktikums bzw. Erweiterung bereits bestehender Praktikumsangebote<br />

SV Hussag zeigt sich nicht glücklich über den Beschlussvorschlag. Es sei unstrittig, dass Jugendliche nicht in<br />

dem Umfange für Politik zu begeistern sind, wie man sich das wünschen würde. Mit dem Antrag habe man aber<br />

zumindest eine Anbindung der Jugendlichen angestrebt. Dabei habe man der Verwaltung durch einen weit gefassten<br />

Antrag die Möglichkeit geben wollen, Umsetzungsvorschläge zu unterbreiten, was er nun im Nachhinein<br />

in Frage stellt, denn seiner Meinung nach habe die Verwaltung diese Möglichkeit ungenutzt gelassen. SV Hussag<br />

nennt Beispiele, wie die Intention umgesetzt werden könnte (Praktikanten, Teilnahme an vielleicht auch fiktiven<br />

Fraktionssitzungen, Teilnahme auch nachmittags während des laufenden Schulbetriebes, etc.). Ihm liege<br />

es selbstverständlich fern, die Verwaltung mit zusätzlichen Aufgaben zu überschütten, gleichwohl er der Ansicht<br />

sei, dass die Politik in der Verantwortung stünde. Seiner Meinung nach kämen weder die Politiklehrer, noch die<br />

Schulen oder die Schüler selbst auf die Idee, ein solches Projekt durchzuführen. Ein Grund sei möglicherweise<br />

die Fehlinformation der Lehrerschaft, die Politik wehre sich gegen diese Art der Projekte. SV Hussag bittet die<br />

Verwaltung, sich zur Abstimmung über die bestehenden Möglichkeiten mit Schulen und Lehrern zusammen zu<br />

setzen. Die Initiative müsse von der Verwaltung kommen. Seine Fraktion jedenfalls sei bereit, Praktikanten aufzunehmen.<br />

SV Troost antwortet, der Beschlussvorschlag beinhalte genau das von SV Hussag Vorgeschlagene. Er frage<br />

sich deshalb, was an dem von SV Hussag Vorgeschlagenem anders sein soll. Seiner Meinung nach solle weiter<br />

versucht werden zu entbürokratisieren. Daraus folge, dass die Politik der Verwaltung nicht zusätzliche Aufgaben<br />

übertragen und zusätzlich Mitarbeiter einbinden solle. Im Gegenteil, diese Art der Praktika sehe er als Aufgabe<br />

der Politik. Er müsse sich an die eigene Nase packen und fragen: Was kann ich tun, um die Politikverdrossenheit<br />

zu beheben? Die Politik könne im Übrigen ebenso von sich aus in die Schulen gehen.<br />

SV Hussag bemängelt, dass tagespolitische Themen nur alle 5 Jahre in den Schulen behandelt werden, nämlich<br />

genau dann, wenn Wahlen anstehen. Seine Fraktion stelle sich jedoch ein kontinuierliches Heranführen der<br />

Jugendlichen an das Thema vor. Erfahrungen seiner Fraktion hätten gezeigt, dass Schulleiter diese Thematik<br />

wie die Pest scheuen; unter Verweis darauf, dass man dann nicht nur eine, sondern alle Fraktionen einbinden<br />

müsse. Das hier investierte Geld sei jedoch gut angelegt. Die SPD-Fraktion werde sich einbringen, aber die<br />

Stadt müsse vorab entsprechende Signale geben.<br />

Grundsätzlich liege man gar nicht so weit auseinander, erklärt SV Werner. Bei der Frage, von wem die Initiative<br />

ausgehen solle, sei er jedoch anderer Meinung. Es gebe eine Hol- und eine Bringschuld. SV Werner sieht daher<br />

die Schulen in der Pflicht. Es bringe nichts, alles immer vorgekaut anzubieten. Der Beschlussvorschlag sei ein<br />

vernünftiges Angebot. Wenn seine Fraktion eingeladen werde, werde sie selbstverständlich bereit und zur Verfügung<br />

stehen. Die Jugendorganisation der CDU habe im Übrigen bereits diverse Aktivitäten angeboten und<br />

auch durchgeführt, sei also in der Vergangenheit nicht untätig gewesen.<br />

Bürgermeister Wagner bewertet das Beispiel der Jungen Union, unabhängig von einer Parteizugehörigkeit, positiv.<br />

Er könne sich nach diesem Vorbild vorstellen, dass Jugendliche die nach ihren jeweiligen Ansichten und<br />

Meinungen geprägten Parteien aufsuchen und dort an angebotenen Aktivitäten teilnehmen. Aus Erfahrungsberichten<br />

seiner Frau, die jüngst mit ihren Schülern den Landtag in Düsseldorf besucht habe, wisse er um die Bedenken<br />

und Ängste der Schüler und Schülerinnen, von sich aus die Politiker und Parteien anzusprechen<br />

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<strong>NIEDERSCHRIFT</strong><br />

DER 3. SITZUNG DES HAUPT-, FINANZ-, LIEGENSCHAFTS- UND<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAUSSCHUSSES<br />

AM 9. JUNI 2005<br />

ÖFFENTLICHE SITZUNG<br />

Bürgermeister Wagner und SV Hussag einigen sich nach kurzer Diskussion darauf, den Beschlussvorschlag zu<br />

ergänzen.<br />

Beschluss: einstimmig<br />

Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss beauftragt die Verwaltung, die Schulen<br />

und Andere bei der Vorbereitung und Durchführung des kommunalpolitischen Unterrichts zu begleiten und<br />

zu unterstützen.<br />

3. Anfragen und Anträge aus den Fraktionen;<br />

b) Antrag der SPD-Fraktion vom 05. März 2005 auf Neuausrichtung des Neujahrsempfanges<br />

auf alle BürgerInnen<br />

SV Hussag führt ergänzend zum Antrag aus, seine Fraktion sei von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen<br />

worden, die sich nicht mehr durch die Politik vertreten fühlen. Seine Fraktion sei der Meinung, durch den Antrag<br />

könne dem Erfordernis der Bürgerfreundlichkeit ein Stück weit Rechnung getragen werden. Er vermisse eine<br />

Darstellung des in der Vorlage zitierten Kostenproblems.<br />

Bürgermeister Wagner antwortet, eine konkrete Kostendarstellung sei zurzeit nicht möglich. Für ihn sei aber ein<br />

anderer Aspekt von besonderer Bedeutung: Wenn, wie in Viersen, rund 1000 Bürger am Neujahrsempfang teilnehmen,<br />

könne nichts mehr vermittelt werden. Des Weiteren müsse man sich dann Gedanken über die räumliche<br />

Situation machen. In Nettetal sei eine andere Form des Empfanges gewählt worden; Gemeinden wie Brüggen<br />

wolle er nicht mit Nettetal verglichen wissen. Er schlage daher vor, zunächst den Neujahrsempfang 2006<br />

abzuwarten, der zeigen könne, wie der Empfang in größerem Rahmen aussehen würde. Im Übrigen sei er der<br />

Meinung, dass der Neujahrempfang keinen Indikator für den Begriff Bürgerfreundlichkeit darstelle.<br />

Die Forderung der SPD-Fraktion, Zahlen zu nennen, gehe aus dem Antrag nicht hervor, erklärt SV Troost. Der<br />

Antrag beinhalte insofern keine Frage sondern eine bloße Feststellung. Wenn sich die Vertreter der Vereine und<br />

die Bevölkerung nicht von der Politik vertreten und übergangen fühlen, sollten die angesprochenen Politiker<br />

dies an die Verwaltung weiter geben, damit diese entsprechend reagieren könne. Seiner Meinung nach wendet<br />

sich der Antrag der SPD-Fraktion nicht gegen die Auswahl der Personen, sondern gegen die Personenanzahl.<br />

SV Werner gibt SV Troost in der Frage Recht, wie mit einem Sich-Übergangen-Fühlen umgegangen werden<br />

soll. Er meint, die Diskussion führe zu der Frage, ob das alte Verfahren weiter angewandt oder komplett umgestellt<br />

wird. Die bisherige Vorgehensweise - zu Grunde Legung eines Schwerpunktthemas, entsprechender Rede<br />

des Bürgermeisters am Empfangstag - habe sich bewährt. Auch durch das dadurch entstehende roulierende<br />

System. Der SPD-Antrag könne letztendlich nur zu einer Erhöhung der Verfügungsmittel des Bürgermeisters<br />

führen.<br />

SV Hussag antwortet an SV Troost gewand, bei dem Fraktionsantrag handele es sich um einen Prüfauftrag.<br />

Zum Brüggener Neujahrsempfang kämen mehr Leute als zum Nettetaler; es gäbe aber sicherlich Mittel und<br />

Wege, dies allgemein im Rahmen zu halten. Zur Frage der Finanzierung könne er ebenfalls auf Brüggen verweisen.<br />

Das hieße, die zur Verfügung gestellten Mittel würden nicht erhöht. Sollten Freigetränke aufgebraucht<br />

sein, müsse anschließend bezahlt werden. Seine Fraktion könne sich nicht vorstellen, dass sich die Zahl der<br />

Bürger, die am Neujahrsempfang teilnehmen, drastisch erhöhen würde. Im Übrigen sei die SPD-Fraktion, ebenso<br />

wie die sachkundigen Bürger, noch nie zum Neujahrsempfang eingeladen worden. SV Hussag sei deshalb<br />

der Ansicht, der Empfang könne insgesamt auf breitere Beine gestellt werden.<br />

Bürgermeister Wagner erinnert daran, dass Bürgermeister Ottmann zum Ende seiner Wahlzeit den Rahmen der<br />

Veranstaltung eingeschränkt hat, um auch hier in Punkto Sparsamkeit mit gutem Beispiel voran zu gehen..<br />

Seine Fraktion diskutiere seit Jahren die Höhe der Verfügungsmittel des Bürgermeisters, erklärt SV Gahlings,<br />

selbstverständlich sei man auch gegen eine Erhöhung der Repräsentationskosten. Er halte das Setzen von<br />

Themenschwerpunkten für einen guten Weg, doch sollten Neujahrsempfänge demnächst für alle Personen geöffnet<br />

werden, die sich von dem jeweiligen Themenschwerpunkt angesprochen fühlen. Den Rahmen der Ehrungen<br />

möchte seine Fraktion kleiner halten und die Veranstaltungen nicht überfrachten.<br />

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<strong>NIEDERSCHRIFT</strong><br />

DER 3. SITZUNG DES HAUPT-, FINANZ-, LIEGENSCHAFTS- UND<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAUSSCHUSSES<br />

AM 9. JUNI 2005<br />

ÖFFENTLICHE SITZUNG<br />

Der Vorschlag sei nur begrenzt umsetzbar, antwortet Bürgermeister Wagner. Im Jahr der Familie könnten sich<br />

zum Beispiel alle Familien angesprochen fühlen, was zum Aufblähen des Empfanges führen würde. Bürgermeister<br />

Wagner sichert zu, diejenigen, die versehentlich vergessen worden sind, einzuladen, sofern ein entsprechendes<br />

Signal gegeben wird.<br />

Beschluss: 14 Ja-Stimmen, 6 Nein-Stimmen<br />

Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss beschließt, den Antrag der SPD-<br />

Fraktion dahingehend abzulehnen, dass Neujahrsempfänge grundsätzlich öffentlich sind und die Ehrungen im<br />

Rahmen des Neujahresempfanges stattfinden.<br />

3. Anfragen und Anträge aus den Fraktionen;<br />

c) Antrag der FDP-Fraktion vom 09. Mai 2005 auf Modernisierung der Verwaltung<br />

Bürgermeister Wagner meint, das Rad müsse nicht von Grund auf neu erfunden werden. Viele Neuerungen,<br />

wie z.B. das Neue Kommunale Finanzmanagement, wären in Planung. Gleichwohl schlage die Verwaltung vor,<br />

einen Unterausschuss des Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschusses als Nachfolger<br />

der Lenkungsgruppe zu bilden.<br />

Dies entspreche der Intention des Antrags, erklärt SV Troost, denn es sei unbefriedigend, dass die Lenkungsgruppe,<br />

deren Arbeit als sehr fruchtbar zu bezeichnen gewesen sei, zuletzt im Juli 2004 getagt habe. Durch die<br />

Einrichtung eines Unterausschusses erhoffe er sich eine ähnlich enge Zusammenarbeit der Politik mit der Verwaltung.<br />

Ziel solle sein, pauschale Forderungen der Politik in den Raum zu stellen, um hieraus gegebenenfalls<br />

Entscheidungen treffen zu können.<br />

SV Werner sagt, mehrere aufgeführte Punkte seien bereits abgearbeitet worden. Das Einsetzen einer Art Lenkungsgruppe<br />

mit der Festlegung auf konkrete Projekte sei zu unterstützen. Er mahne aber an, dass die Einrichtung<br />

eines Unterausschusses ohne die entsprechende Mitarbeit und ohne die entsprechenden Mitarbeiter zu<br />

nichts führe. Auf Grund der bekannten Personalsituation sei ein behutsames Vorgehen angezeigt.<br />

Beschluss: einstimmig<br />

Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss empfiehlt dem Rat, den Antrag der<br />

FDP-Fraktion in der Form aufzunehmen, dass zum Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss<br />

ein Unterausschuss „Verwaltungsentwicklung“ gebildet wird, der aus folgenden Mitgliedern besteht:<br />

SV Günter Werner<br />

SV Ingo Heymann<br />

SV Ralf Hussag<br />

(SV Bernhard Müller-Wirtz)<br />

SV Hans-Willy Troost<br />

(SV Marcel Otten)<br />

SV Markus Tillmanns<br />

(SV Guido Gahlings)<br />

3. Anfragen und Anträge aus den Fraktionen;<br />

d) Antrag der FDP-Fraktion vom 09. Mai 2005 zur Einführung des Neuen Kommunalen<br />

Finanzmanagements (NKF)<br />

Beschluss: einstimmig<br />

Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss stimmt dem von der Verwaltung vorgeschlagenen<br />

Weg zur Behandlung des Antrages der FDP-Fraktion zu.<br />

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<strong>NIEDERSCHRIFT</strong><br />

DER 3. SITZUNG DES HAUPT-, FINANZ-, LIEGENSCHAFTS- UND<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAUSSCHUSSES<br />

AM 9. JUNI 2005<br />

ÖFFENTLICHE SITZUNG<br />

4. Erlass einer Satzung für die Durchführung von Bürgerentscheiden<br />

SV Hussag erklärt, seine Fraktion habe auf Grund der umfangreichen Vorlagen noch internen Beratungsbedarf<br />

zu den Tagesordnungspunkten 4 bis 6. Er bitte daher, diese drei Punkte zurück zu stellen und heute keinen Beschluss<br />

zu fassen.<br />

SV Werner hat nichts gegen eine Zurückstellung einzuwenden, die SPD-Fraktion solle aber mögliche Knackpunkte<br />

vorab benennen.<br />

Auch SV Troost hat nichts gegen ein Zurückstellen einzuwenden. Seine Fraktion sehe bereits jetzt Knackpunkte,<br />

so z.B. die Beschlussfassung im § 13 Absatz 2 Satz 4 der Hauptsatzung, die, anders als vorgeschlagen, zukünftig<br />

nur mit 2/3-Mehrheit möglich sein solle.<br />

Bürgermeister Wagner schlägt vor, die Beschlussvorschläge abzuändern und die Punkte 4 bis 6 an die Fraktionen<br />

zur weiteren Beratung zu verweisen.<br />

Beschluss: einstimmig<br />

Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss beschließt, die Satzung der Stadt<br />

Nettetal für die Durchführung von Bürgerentscheiden zur weiteren Beratung an die Fraktionen zu verweisen.<br />

5. Neufassung der Hauptsatzung der Stadt Nettetal<br />

Beschluss: einstimmig<br />

Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss beschließt, die Neufassung der<br />

Hauptsatzung der Stadt Nettetal zur weiteren Beratung an die Fraktionen zu verweisen.<br />

6. Neufassung der Geschäftsordnung des Rates und der Ausschüsse der Stadt Nettetal<br />

Beschluss: einstimmig<br />

Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss beschließt, die Neufassung der Geschäftsordnung<br />

des Rates und der Ausschüsse der Stadt Nettetal zur weiteren Beratung an die Fraktionen zu<br />

verweisen.<br />

7. Aufhebung der Vergnügungssteuerpflicht für gewerbliche Tanzveranstaltungen<br />

Innerhalb seiner Fraktion seien lange Diskussionen geführt worden, erklärt SV Hussag. Die Verwaltung werde<br />

grundsätzlich in ihrem Entbürokratisierungsbemühen unterstützt. An dieser Stelle seien diese Bemühungen jedoch<br />

als falscher Ansatz zu bezeichnen. Einerseits spreche man über den verhältnismäßig geringen Betrag von<br />

rund 4.000 Euro, andererseits aber könne durch das Nichtverzichten auf dieses Geld ein grundsätzliches Signal<br />

gegeben werden. Andere Bereiche müssten mit einem viel geringeren Zuweisungsbetrag auskommen. Außerdem<br />

solle scheinbar durch die Abschaffung der Besteuerung der gewerblichen Tanzveranstaltungen die illegale<br />

Handlungsweise z.B. der Schwarzgastronomie legalisiert werden. Das wäre so, als würde man die Lohn- und<br />

Einkommensteuer abschaffen, um Schwarzarbeit zu legalisieren. Fakt sei, dass einige Veranstalter die geschilderte<br />

Vorgehensweise semiprofessionell betreiben. Durch den angedachten Beschluss werde denjenigen Recht<br />

gegeben, die, entgegen der geltenden Vorschriften, die Veranstaltungen falsch deklarieren. Seine Fraktion werde<br />

daher dem Beschlussvorschlag nicht folgen.<br />

SV Troost sagt, dass die von SV Hussag angedachte Steuergerechtigkeit aber bedeute, dass man die Vereine<br />

benachteilige. An die sogenannten semiprofessionellen Betreiber käme man eh nicht ran. Wobei zu betonen<br />

sei, dass diese durchaus Steuern zahlen, wie z.B. der Betreiber der Veranstaltungshalle B 221. Seine Fraktion<br />

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<strong>NIEDERSCHRIFT</strong><br />

DER 3. SITZUNG DES HAUPT-, FINANZ-, LIEGENSCHAFTS- UND<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAUSSCHUSSES<br />

AM 9. JUNI 2005<br />

ÖFFENTLICHE SITZUNG<br />

wolle die Vereine und das Brauchtum stärken. Das Gerechtigkeitsempfinden gehe dem Betrag von annähernd<br />

4.000 Euro vor.<br />

Seine Fraktion habe ebenfalls das Problem der Schwarzgastronomie diskutiert, erklärt SV Werner, er könne<br />

daher die angeführten Argumente durchaus nachvollziehen. Er halte jedoch das Besteuern aller, wie bisher,<br />

nicht für den richtigen Weg.<br />

SV Hussag stellt klar, seiner Fraktion liege es fern, die Vereine zu besteuern. Er wehre sich jedoch gegen eine<br />

Legalisierung einer Grauzone, weil man scheinbar nicht gegen die Illegalität ankomme. Es könne nicht angehen,<br />

dass Illegalität gefördert werde. Die 4.000 Euro könnten an anderer Stelle gut und sinnvoll eingesetzt werden.<br />

Bürgermeister Wagner ist mit der grundsätzlichen Aussage, Illegales werde legalisiert, nicht einverstanden.<br />

Vorschriften seien unterschiedlich zu sehen und zu behandeln. Dieses Vorgehen sei nicht einzigartig; als Beispiel<br />

führt er die Abschaffung der Quellensteuer an. Das Geld sei gut angelegt, denn dadurch bekämen die Nettetaler<br />

Gastronomen etwas Luft. Auf Nachfrage von SV Hussag antwortet Bürgermeister Wagner, die 6.602,50<br />

€ hälfen sicherlich nicht, alle Nettetaler Gastronomen vor dem Konkurs zu bewahren, sie verschaffen ihnen jedoch<br />

etwas Luft in der heutigen Zeit, die auch für die Gastronomie nicht rosig sei.<br />

Beschluss: 15 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen<br />

Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss empfiehlt dem Rat zu beschließen,<br />

Tanzveranstaltungen (keine sogenannten Schönheitstänze) in der Stadt Nettetal ab 01.01.2006 nicht mehr zu<br />

besteuern.<br />

8. Ordnungsbehördliche Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen aus besonderem<br />

Anlass<br />

Beschluss: einstimmig<br />

Der Haupt-, Finanz- Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss beschließt im Wege der Dringlichkeit<br />

die Verordnung zur Änderung der Ordnungsbehördlichen Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen<br />

aus besonderem Anlass im Gebiet der Stadt Nettetal.<br />

9. Personelle Regelungen im Zusammenhang mit der Bildung der ARGE im Kreis Viersen und des<br />

Beschäftigungs- und Leistungszentrums in Nettetal<br />

hier: Abschluss eines Personalgestellungsvertrages mit der ARGE Viersen<br />

Bürgermeister Wagner erklärt, der mit der Einladung versandte Vertrag sei noch nicht als endgültige Version zu<br />

betrachten. Er gibt eine gebündelte Darstellung zur allgemeinen Situation, zur personellen Zukunft, zur finanziellen<br />

und zur räumlichen Situation. Der Empfehlungsbeschluss an den Rat trage dem Umstand Rechnung,<br />

dass die Stadt lediglich mitwirke, aber nicht selbständig entscheide.<br />

SV Troost erklärt, Erfahrungen in der Vergangenheit, wie z.B. beim Asylbewerberleistungsgesetz, hätten gezeigt,<br />

dass die zur Verfügung stehenden Mittel weder gerecht, noch kostendeckend verteilt worden sind. Er habe<br />

die Bitte, dass längerfristige Verbindlichkeiten -Beispiel Raumsituation- mit Blick auf die Zukunft gesehen<br />

werden.<br />

Bürgermeister Wagner antwortet, es gebe einen rechtsverbindlichen Vertrag mit der ARGE; für die Laufzeit des<br />

Vertrages müssten gewisse Leistungen erbracht werden. Zahlen würden nachgereicht werden.<br />

SV Müller-Wirtz fragt, wie sich die Beförderungssituation für Mitarbeiter darstellt, die zur ARGE wechseln und<br />

für die, die anschließend wieder zurückkehren möchten. Außerdem frage er sich, warum im Kreis Viersen nicht<br />

von der Möglichkeit der Optierung Gebrauch gemacht worden sei.<br />

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<strong>NIEDERSCHRIFT</strong><br />

DER 3. SITZUNG DES HAUPT-, FINANZ-, LIEGENSCHAFTS- UND<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAUSSCHUSSES<br />

AM 9. JUNI 2005<br />

ÖFFENTLICHE SITZUNG<br />

Bürgermeister Wagner antwortet, denen, die wechseln, werde eine Bezahlung nach Stellenbewertung, d.h. im<br />

Angestelltenbereich nach 4 b und im Beamtenbereich nach A 10, angeboten. Diese Mitarbeiter könnten sich<br />

auch weiterhin auf Stellen bewerben, die innerhalb der Stadtverwaltung ausgeschrieben seien. Ein Rückkehrrecht<br />

sei an die Laufzeit des Vertrages gekoppelt. Die Mitarbeiter hätten nach fünf Jahren die Möglichkeit, einen<br />

Rückkehrwunsch zu äußern, der nach Ablauf des sechsjährigen Vertrages realisiert werde. Die Entscheidung<br />

gegen eine Optierung fiel zum einen, da die Zahl der Kommunen, die sich für diesen Weg entscheiden konnten,<br />

auf insgesamt 69 festgelegt worden sei, so Bürgermeister Wagner weiter, und somit der Kreis der mit eigenständiger<br />

Bearbeitung Beauftragten zahlenmäßig begrenzt war. Zum anderen sei dies aber auch eine Philosophiefrage<br />

gewesen. Die Spitzenverbände vertreten die Auffassung, Aufgaben der Langzeitarbeitslosigkeit seien<br />

keine kommunalen Aufgaben, der Bund sei für die Problembeseitigung zuständig. Die Frage bleibt, ob eine Zusammenarbeit<br />

des Bundes mit den Kommunen in der angedachten Form überhaupt möglich ist. Was seine Position<br />

angehe könne Bürgermeister Wagner nur sagen, er sei weiterhin dafür, dass die Verantwortung der Fallbearbeitung<br />

bei der Kommune bzw. dem Kreis liegt. Letztendlich handele es sich um eine vorsichtig anzugehende<br />

Frage, der man sich zukünftig widmen müsse.<br />

SV Werner zeigt sich auf Grund des Bundesdefizites von 20 Milliarden Euro nicht zuversichtlich, dass Vorleistungen<br />

tatsächlich dauerhaft und in ausreichender Höhe mit Pauschalen abgegolten werden.<br />

Bezüglich der Pauschalen gebe es sicherlich Unsicherheiten, erklärt Bürgermeister Wagner. Gleichwohl weist<br />

er darauf hin, dass die Mitarbeiter trotz alledem adäquat untergebracht werden müssen und sichert die konkrete<br />

Ausgestaltung des Personalgestellungsvertrages für den Rat am 28. Juni zu.<br />

Beschluss: einstimmig<br />

Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss empfiehlt dem Rat, dem Abschluss<br />

des Personalgestellungsvertrages mit der ARGE zuzustimmen.<br />

10. Informationstechnik bei der Stadt Nettetal<br />

Stadtamtsrat Lankes erläutert anhand einer PowerPoint-Präsentation die IT- und die GIS-Konzeption. Auf Nachfrage<br />

des SV Troost erklärt Stadtamtsrat Lankes, die Geomedia-Software stünde voraussichtlich ab dem vierten<br />

Quartal 2005 für interne Zwecke zur Verfügung, extern im darauffolgenden Jahr.<br />

SV Hussag dankt Stadtamtsrat Lankes für die geleistete Arbeit und die damit einhergehende gute Entwicklung<br />

des IT-Bereiches der Stadtverwaltung.<br />

Beschluss: einstimmig<br />

a) Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss stimmt der vorliegenden IT-<br />

Konzeption für die Jahre 2005 bis 2008 zu.<br />

b) Der Haupt-, Finanz-, Liegenschafts- und Wirtschaftsförderungsausschuss stimmt der vorliegenden GIS-<br />

Konzeption zu.<br />

11. Verschiedenes<br />

(einschließlich Mitteilungen der Verwaltung)<br />

a) Bürgermeister Wagner verweist auf die Vorlage zur Förderung kommunaler Projekte der Entwicklungszusammenarbeit.<br />

b) Im vergangenen Herbst sei es, insbesondere im Stadtteil Lobberich, in Bezug auf die Entsorgung des<br />

Herbstlaubes zu Beschwerden der Anlieger an Straßen, an denen durch Straßenbäume größere Laubmengen<br />

anfallen, gekommen, so Bürgermeister Wagner weiter. Nach der Straßenreinigungssatzung obliege die<br />

Reinigung und damit auch die Laubentsorgung der Bürgersteige den Eigentümern der angrenzenden<br />

Grundstücke. Die Beschwerden hätten sich hauptsächlich gegen die Laubentsorgung auf den Bürgerstei-<br />

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<strong>NIEDERSCHRIFT</strong><br />

DER 3. SITZUNG DES HAUPT-, FINANZ-, LIEGENSCHAFTS- UND<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAUSSCHUSSES<br />

AM 9. JUNI 2005<br />

ÖFFENTLICHE SITZUNG<br />

gen an sich gerichtet und auch dagegen, dass Laubmengen zum Teil von Kehrmaschinen nicht aufgenommen<br />

worden sind. In diesen Fällen hatten Grundstückseigentümer das auf ihrem Grundstück anfallende<br />

Laub ebenfalls in die Rinne gekehrt. Unabhängig davon, dass die Entsorgung dieses Laubes nicht Sache<br />

der öffentlichen Einrichtung „Straßenreinigung“ sei, reichten auch die Aufnahmekapazitäten der Kehrmaschine<br />

hierfür nicht aus. Mit der Reinigungsfirma, so Bürgermeister Wagner weiter, sei nunmehr zur<br />

Entschärfung der vorbezeichneten Situation im kommenden Herbst folgende Vereinbarung getroffen worden:<br />

In den Sommerferien wird der wöchentliche Reinigungsrhythmus stadtweit auf eine zweiwöchentliche<br />

Reinigung gestreckt. In der Zeit des größten Laubanfalls wird am normalen Reinigungstag eine zweite<br />

Großkehrmaschine gezielt und mit der erforderlichen manuellen Unterstützung in den problematischen Bereichen<br />

eingesetzt. Eine zweimalige wöchentliche Reinigung dieser Bereiche habe nicht erreicht werden<br />

können, da die Großkehrmaschinen dann in anderen Kommunen im Einsatz sind. Diese vorgesehene Regelung<br />

werde für den Gebührenhaushalt voraussichtlich nicht zu Mehrbelastungen – eventuell sogar zu geringeren<br />

Kosten – führen. Die auf dem Gelände des Bauhofes zusätzlich eingerichtete Möglichkeit der<br />

Laubsammlung in einem speziellen Großbehälter bleibe natürlich auch in diesem Jahr bestehen.<br />

Die Lösung sei als pragmatische Lösung zu bezeichnen, erklärt SV Troost, ob es auch die richtige Lösung<br />

sei, müsse bezweifelt werden. Die Schaffung von Sonderregelungen sei inkonsequent.<br />

SV Werner meint, das Verfahren werde nicht umgestellt. Die Lösung sei zwar pragmatisch, aber auch die<br />

beste Lösung.<br />

SV Hussag sagt, die Bürger wehren sich nicht gegen eine eigenständige Laubbeseitigung, sie seien aber<br />

oftmals nicht in der Lage, das anfallende Laub zu beseitigen. Die Regelung könne zunächst akzeptiert<br />

werden, bis man entsprechende Erfahrungen gesammelt habe.<br />

SV Gahlings spricht ebenfalls von einer pragmatischen Lösung. Negativ anzumerken sei jedoch, dass<br />

durch den erhöhten Reinigungsmaschineneinsatz die Menge des Straßenkehrichts erhöht werde. Der Kehricht<br />

werde nicht der Kompostierung zugeführt, sondern verbrannt. SV Gahlings fragt, weshalb der Vorschlag<br />

des Aufstellens von Körben, wie in der Gemeinde Arcen praktiziert, nicht aufgenommen worden ist.<br />

Bürgermeister Wagner antwortet, es bestünden Befürchtungen, dass die Körbe auch mit anderem Abfall<br />

befüllt werden. Eine entsprechende Re-Sortierung sei schwierig. Er schlage deshalb die Änderung des<br />

Verfahrens in der dargestellten Weise vor, Erfahrungen könnten anschließend geprüft werden. Auf die Frage<br />

des SV Müller-Wirtz, was in Gegenden passiert, in denen nicht maschinell gereinigt wird, antwortet Bürgermeister<br />

Wagner, dass hierfür, wie geschildert, weiterhin die Sammelstelle im Bauhof zur Verfügung stehe.<br />

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Die Niederschrift wird hiermit festgestellt.<br />

Nettetal, 9. Juni 2005<br />

<strong>NIEDERSCHRIFT</strong><br />

DER 3. SITZUNG DES HAUPT-, FINANZ-, LIEGENSCHAFTS- UND<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAUSSCHUSSES<br />

AM 9. JUNI 2005<br />

_____________________________ ______________________________<br />

Christian Wagner Arndt Venten<br />

Bürgermeister Schriftführer<br />

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