26.09.2012 Aufrufe

BEHINDERUNG - Dorfzytig

BEHINDERUNG - Dorfzytig

BEHINDERUNG - Dorfzytig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

05<br />

MAI 2012<br />

Auflage 15‘000 Exemplare<br />

info@dzm.ch<br />

Telefon 071 952 64 54<br />

sprechbar_inserat_dorfzeitung_firmenkurse_60x50_v2<br />

english français español italiano<br />

Sprachkurse und Lernbegleitung in Oberbüren<br />

z.B.<br />

Sprachkurse in Ihrer Firma<br />

Aus Freude an der Sprache und am Gespräch.<br />

Gabriela Stettler & Team • Telefon 079 245 32 60<br />

info@sprechbar.ch • www.sprechbar.ch<br />

9243 Jonschwil , T 071 923 49 23 , www.pauleisenringag.ch<br />

Gartenunterhalt<br />

nur vom Fachmann!<br />

nachhaltig •<br />

rationell •<br />

nach den neuesten Erkenntnissen •<br />

jahrzehntelange Praxis •<br />

sehr interessante Konditionen •<br />

neutrale, kompetente Beratung vor Ort •<br />

Stahl- und Metallbau<br />

9245 Oberbüren<br />

Telefon 071 955 03 55<br />

Telefax 071 955 03 56<br />

E-Mail info@vettiger-ag.ch<br />

www.vettiger-ag.ch<br />

www.dzm.ch<br />

DAS ZEITUNGSMAGAZIN<br />

Beat Rutz, Semir Jasari und<br />

Lek Gerig leben mit einer<br />

<strong>BEHINDERUNG</strong><br />

Entsorgung im Griff.<br />

Im Entsorgungshof Schiess in<br />

Niederuzwil können Sie als Firma<br />

oder Privatperson www.entsorgungshof.ch einfach, schnell und<br />

umweltgerecht Abfall entsorgen.<br />

www.entsorgungshof.ch<br />

Markus Schiess AG<br />

Niederuzwil<br />

T 071 951 52 26


Nächste DZM-Ausgabe:<br />

Mittwoch,<br />

20. Juni<br />

Annahmeschluss:<br />

DO, 14. Juni, bis 18:00 Uhr<br />

Entspannt renovieren - Neukauf sparen<br />

Aus alt wird NEU in nur 1 Tag!<br />

Aus alt und verwohnt wird wieder schön und modern: Unsere individuellen<br />

Renovierungslösungen ersparen den aufwändigen Neukauf und die Baustelle.<br />

Die erstklassige pfl egeleichte PORTAS-Qualität bietet jahrzehntelangen Werterhalt.<br />

Türen Haustüren Küchen Treppen Schranklösungen Spanndecken Fenster<br />

Besuchen<br />

Sie unsere<br />

Ausstellung!<br />

EGGÄ<br />

NEU<br />

> Pilates<br />

> Antara<br />

> Personaltraining<br />

> Latin-Aerobic<br />

Bodyfit/-forming<br />

Aerobic und Stepaerobic<br />

Intervaltraining<br />

Gym-Fit<br />

Spezial Nacken-/Rücken-/ Wirbelsäulengymnastik<br />

HipHop/MTV Dance für Jugenliche<br />

und Kinder auf Anfrage.<br />

Sorriso - Karin Fritsche<br />

Bahnhofstr. 141, 9244 Niederuzwil, Telefon 071 841 60 20<br />

Mobile 078 742 67 57, tanz@sorriso.ch<br />

BEIZ LOUNGE BAR ESSEN<br />

eggae.ch<br />

Flawilerstrasse 4 | 9242 Oberuzwil | T 071 534 48 69<br />

Jetzt Rufen informieren: Sie uns an:<br />

� 071 06074/40 969 36 36 41 27<br />

www.tischler.portas.de<br />

Besuchen Sie unsere<br />

Studio-Ausstellung:<br />

PORTAS-Fachbetrieb<br />

Thomas PORTAS-AG Tischler Pilotbetrieb<br />

Im Ebnet, 8370 Sirnach<br />

Assar-Gabrielsson-Str.<br />

info@portas-sirnach.ch<br />

63128 www.portas.ch Dietzenbach


DZMagazin MAI 2012<br />

KOSMETIKINSTITUT<br />

AM LINDENPLATZ<br />

INES HARZENMOSER<br />

DIPL.KOSMETIKERIN<br />

WILENSTRASSE 2<br />

CH-9240 UZWIL<br />

✆ 071 951 78 66<br />

GRAFIK DESIGN I MARKETING I INTERNET<br />

WIR GESTALTEN<br />

UND REALISIEREN<br />

WERBUNG .<br />

Werbeagentur<br />

Raschle & Partner<br />

T 071 951 06 86<br />

www.brandwerk.ch<br />

brandwerk<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Dorfzytig</strong> Magazin<br />

Postfach 238, 9240 Uzwil, T 071 952 64 54<br />

info@dzm.ch, www.dzm.ch<br />

Nächste Ausgabe: 20. Juni 2012<br />

Lebenszeit zum<br />

Erstarken<br />

Behinderung assoziiert ein Hindernis,<br />

ein Ärgernis, das uns im Weg steht.<br />

Das Leben in der heutigen Zeit ist effizient<br />

und zielorientiert auf der einen Seite,<br />

auf der anderen lockt das Vergnügen. Wir<br />

setzen uns für unsere Arbeit ein, erwarten<br />

eine Entlohnung, die der Wertschätzung der<br />

Arbeit entspricht und wollen die restliche<br />

Zeit geniessen können. Meist planen wir die<br />

Schritte voraus, versuchen möglichst alle<br />

Komponente für unsere Ziele zu optimieren.<br />

In der Schule werden hervorragende Noten<br />

angestrebt um später eine möglichst gute<br />

Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Aus<br />

möglichst wenig Aufwand soll viel Ertrag<br />

geerntet werden. Doch der Weg geradeaus<br />

hinein ins Vergnügen kann auch verwehrt<br />

werden. Plötzlich platzt mitten in den Alltag<br />

ein Geschehnis, das unsere Sicht und unsere<br />

Möglichkeiten verändert.<br />

Dominik Müggler wurde mit den Folgen<br />

seines Töffunfalls konfrontiert und musste<br />

für sein weiteres Leben einen neuen Weg<br />

finden. Manche aber starten bereits von der<br />

Geburt an mit anderen Bedingungen als<br />

der Durchschnitt. Anfänglich besteht vielleicht<br />

Hoffnung, dass das Hindernis nicht<br />

von Dauer ist, die Medizin kann vieles richten<br />

und ungeschehen machen. Doch trotz<br />

Forschung und Fortschritten können nicht<br />

alle unsere Erwartungen erfüllt werden. Die<br />

EDITORIAL > 03<br />

Lebensqualität rückt ins Zentrum. Aus dem<br />

Strom der Masse gerissen, muss ein individueller<br />

Weg gefunden werden und die Achtsamkeit<br />

für den Einzelnen steigt. So betonen viele<br />

Menschen mit einer Behinderung, dass sie sich<br />

selber sind. Larissa Erismann sagt klar, dass<br />

sie Larissa sei. Das Suchen und Ausloten von<br />

Möglichkeiten ist aufwendig und von Abschieden<br />

geprägt. Hoffnungen und Ziele müssen<br />

vielleicht aufgegeben werden oder ihr Weiterleben<br />

erfordert einen grösseren Einsatz als bisher<br />

gedacht. Doch aus diesen Mühen erwachsen<br />

Erkenntnisse und Einsichten, die auf dem<br />

erwarteten Lebensweg ausgeblieben wären.<br />

Eva und Markus Schlegel haben gelernt, die<br />

Behinderung von ihrem Sohn zu akzeptieren.<br />

Heute ist er ihr Sonnenschein. Unterstützung<br />

bietet der Entlastungsdienst Gossau-Untertoggenburg-Wil.<br />

Er hilft, ohne dass die Hilfeempfänger<br />

Verpflichtungen anderen gegenüber<br />

anhäufen müssen. Mit etwas Offenheit<br />

keimt erst die Lebensqualität, die sich immer<br />

mehr entfaltet und zu einem zufriedenen und<br />

erfüllten Leben führen kann. Eingebettet in<br />

eine Gemeinschaft ist dies auch bei der behindertengerechten<br />

Christkönigs Pfarrei Niederuzwil<br />

künftig möglich.<br />

Andrea Schlegel-Campregher


DZMagazin MAI 2012<br />

«Genügend Arbeit ist<br />

für uns alle wichtig»<br />

Die Institution Buecherwäldli gehört selbstverständlich zur Region Gossau-Untertoggenburg-Wil.<br />

Sie bietet Arbeits- und Lebensraum für Menschen mit einer Behinderung. Drei<br />

von ihnen geben Einblick in ihren Arbeitsalltag in Uzwil. Hansjörg Ruckstuhl, Bereichsleiter<br />

Werkstätten Uzwil-Wil-Oberuzwil, berichtet von den zunehmenden Herausforderungen.<br />

Interview & Fotos> CECILIA HESS-LOMBRISER<br />

Lek Gerig hat eine körperliche Behinderung<br />

und kommt alleine zum Interview.<br />

Semir Jasari und Beat Rutz haben eine<br />

geistige Behinderung und kommen mit ihrem<br />

Betreuer Luca Ingrosso in das Besprechungszimmer<br />

im Werkstattbereich des<br />

Buecherwäldli in Uzwil. Sie haben ihre Arbeit<br />

unterbrechen dürfen, um Red und Antwort<br />

zu stehen.<br />

An welcher Arbeit sind Sie zurzeit?<br />

Lek Gerig: Ich fülle Informationsblätter über<br />

das Buecherwäldli in eine Mappe. Manchmal<br />

falte ich etwas, packe ein oder putze Metallteile.<br />

Wir haben viele verschiedene Arbeiten.<br />

Semir Jasari: Ich mache verschiedene Bohrungen<br />

an Metallteilen.<br />

Beat Rutz: Ich bin soeben mit Bohrungen fertig<br />

geworden. Jetzt muss ich noch aufräumen und<br />

putzen.<br />

Was bedeutet Ihnen die Arbeit?<br />

Gerig: Ich arbeite gerne und habe Freude. Ich<br />

bin schon seit zehn Jahren hier. Wir verstehen<br />

uns gut und unsere Gruppenleiterinnen sind<br />

sehr lieb.<br />

Die beiden Männer sind gleicher Meinung. Es<br />

sei wichtig, arbeiten zu können.<br />

Die Arbeiten wechseln hie und da. Wie läuft<br />

die Instruktion ab?<br />

Jasari: Luca (Ingrosso) zeigt es, dann mache<br />

ich es genauso, wie er. Ab und zu kommt er und<br />

kontrolliert, ob ich es richtig gemacht habe.<br />

Rutz: Der Chef zeigt es, dann mache ich die Arbeit<br />

selbständig.<br />

Wie selbständig sind Sie in der Arbeit?<br />

Gerig: Wenn ich verstanden habe, wie es geht,<br />

bin ich völlig selbständig. Zurzeit haben wir<br />

leider nicht so viel Arbeit und dann müssen wir<br />

Beat Rutz<br />

die Arbeit miteinander teilen. Es ist mühsam,<br />

wenn wir warten müssen. Seit zwei, drei Jahren<br />

hat die Arbeit nachgelassen.<br />

Jasari und Rutz: Wenn wir es gezeigt bekommen<br />

haben, arbeiten wir selbständig.<br />

Und wie ist es beim Wohnen?<br />

Gerig: Nachdem meine Kinder ausgezogen<br />

sind, wohne ich alleine und erledige alles selber.<br />

Hilfe brauche ich keine.<br />

Rutz: Ich wohne noch zu Hause. Meine Mutter<br />

kocht und wäscht für mich, aber die Wäsche<br />

muss ich selber versorgen und manchmal auch<br />

die Abwaschmaschine ein- und ausräumen. Ich<br />

habe auch ein Schätzli (lacht verschmitzt). Wir<br />

reden, schauen fern oder machen Spiele. Und<br />

sonst schwimme und turne ich.<br />

Jashari: Ich wohne auch zu Hause und mache<br />

sonst alles selbständig. In der Freizeit gehe ich<br />

mit Kollegen in den Ausgang. Sie haben keine<br />

Behinderung.


Lek Gerig<br />

Hier werden Sie als Mitarbeiter bezeichnet.<br />

Draussen heisst es «Mensch mit einer Behinderung».<br />

Wie sehen Sie sich selber?<br />

Diese Frage versteht Lek Gerig aus sprachlichen<br />

Gründen nicht. Sie ist Thailänderin. Semir<br />

Jasari sagt, er sei einfach Semir und Beat Rutz<br />

sagt von sich, dass er eine Behinderung habe<br />

und zeigt auf das Bein, das ihn seit einem Unfall<br />

einschränkt. Zum Gehen braucht er einen<br />

Stock. Luca Ingrosso erklärt, dass die Behinderung<br />

im Buecherwäldli gar kein Thema sei. «Wir<br />

haben tolle Mitarbeitende, auf die wir individuell<br />

eingehen. Wir sehen nicht das Defizit, sondern<br />

die Fähigkeit.»<br />

Unter welchen Voraussetzungen könnten<br />

Sie auch in einem normalen Unternehmen<br />

arbeiten?<br />

Gerig: Ich könnte nirgends sonst arbeiten. Ich<br />

kann nicht lange stehen, brauche zwischendurch<br />

aber auch Bewegung. Ich bin hier sehr<br />

zufrieden und kenne alle schon seit langem.<br />

Jasari: Ein Arbeitgeber müsste akzeptieren,<br />

dass ich langsamer bin. Ich müsste es auch<br />

mit den Leuten gut haben. Sie müssten mich<br />

respektieren, Geduld und Verständnis für mich<br />

haben.<br />

Semir Jasari<br />

> «Ich fühle mich auch<br />

akzeptiert. Und wenn<br />

jemand eine Bemerkung<br />

machen würde, würde ich<br />

sagen, sie sollen anständig<br />

mit mir reden.»<br />

Luca Ingrosso wirft ein, dass er Semir sofort<br />

einstellen würde. Er sei ein guter Arbeiter,<br />

der gerne Serienarbeiten mache.<br />

Fühlen Sie sich von der Gesellschaft akzeptiert<br />

so wie Sie sind?<br />

Rutz: Ich fühle mich akzeptiert.<br />

Semir: Ich fühle mich auch akzeptiert. Und<br />

wenn jemand eine Bemerkung machen würde,<br />

würde ich sagen, sie sollen anständig mit mir<br />

reden.<br />

Gerig: Ich bewege mich privat in einem normalen<br />

Umfeld und pendle demnach zwischen<br />

zwei Welten. Hier hat es andere Behinderte,<br />

solche mit einer körperlichen Behinderung und<br />

solche mit einer geistigen Behinderung. Ich<br />

habe mich an die zwei Welten gewöhnt und<br />

bin zufrieden.<br />

TITELTHEMA > 5<br />

>


Ihre Handwerker<br />

in der Region.<br />

ofmann AG<br />

Malergeschäft<br />

Gewerbestrasse 6<br />

9242 Oberuzwil<br />

Telefon 071 951 56 19<br />

Fax 071 951 93 19<br />

malerhofmann@bluewin.ch<br />

9242 Oberuzwil, Schützengartenstrasse 3<br />

Telefon 071 951 50 30 - Fax 071 951 50 40<br />

info@sbs-energie.ch - www.sbs-energie.ch


DZMagazin MAI 2012<br />

Herr Ruckstuhl, das Buecherwäldli beschäftigt<br />

insgesamt 200 Mitarbeitende mit einer<br />

Behinderung. Das bedeutet, dass Sie riesige<br />

Aufträge hereinholen müssen. Wie machen<br />

Sie das?<br />

Unser Logistikteam, unter der Leitung von Marcel<br />

Hilber, muss genügend Arbeit reinholen. In<br />

der Industriegruppe sind in den letzten Jahren<br />

allerdings viele Arbeiten verloren gegangen.<br />

Dort werden Produkte verpackt, Mailings zusammengestellt,<br />

Teile montiert und vieles mehr.<br />

Es wird zunehmend schwieriger, gleichwertigen<br />

Ersatz zu finden. Wir müssen einen grösseren<br />

Aufwand betreiben als noch vor ein paar Jahren.<br />

Jeder Hinweis, jede Telefonnummer, die wir<br />

bekommen sind wichtig. Ideal wäre, wenn mögliche<br />

Auftraggeber zu uns kommen würden und<br />

wir ihnen zeigen könnten, wozu wir fähig sind,<br />

welche Infrastruktur uns zur Verfügung steht.<br />

Ich glaube, viele machen sich ein falsches Bild<br />

von unseren Möglichkeiten.<br />

Institutionen wie die Werkstätten Buecherwäldli<br />

bekommen doch bestimmt aus Solidarität<br />

Aufträge aus der Industrie?<br />

Das wäre schön. Es gibt zwar solche, doch<br />

Neukunden zu gewinnen ist schwierig. Der<br />

Preisdruck und der starke Franken spielen eine<br />

grosse Rolle. Wir können nicht zum halben Preis<br />

produzieren. Wir müssen genau gleich kalkulieren<br />

wie jedes andere Unternehmen. Unser Maschinenpark<br />

kostet, die Räume, das Personal.<br />

Welche Auswirkungen hat es, wenn zu wenig<br />

Arbeit vorhanden ist?<br />

Wir müssen kreativ sein, damit wir unsere Mitarbeitenden<br />

jeden Tag sinnvoll beschäftigen<br />

können. Vorübergehend müssen wir dann neue<br />

Gebiete eröffnen und zum Beispiel einen Wald<br />

putzen oder bei der Bekämpfung von Neophyten<br />

mithelfen. Doch auch das können wir nicht<br />

gratis tun. Wir können aber auch keine Kurzarbeit<br />

machen, weil unsere Mitarbeiter Betreuung<br />

brauchen und nicht einfach nach Hause geschickt<br />

werden können. Wir müssen also sehr<br />

flexibel sein.<br />

Was genau hat sich auf dem Arbeitsmarkt in<br />

Ihrem Fall geändert?<br />

Unternehmen vergeben Arbeiten nur auswärts,<br />

wenn sie selber genug Arbeit haben. Wenn potenzielle<br />

Kunden nur auf den Preis schauen,<br />

nehmen sie einfach den billigsten Anbieter. Es<br />

gibt jedoch auch treue Kunden, die zuerst uns<br />

anfragen. Für andere hat die Solidarität zum<br />

Buecherwäldli keinen Einfluss. Der Wettbewerb<br />

ist eindeutig härter geworden.<br />

Was heisst das für Sie?<br />

Wir bewegen uns in diesem Umfeld und müssen<br />

täglich kämpfen, nachfragen, telefonieren, E-<br />

Mails versenden. Am schwierigsten ist es, an die<br />

richtigen Leute zu gelangen. Wir möchten gerne<br />

vermehrt aufzeigen, welches Potenzial unsere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben.<br />

Was können Sie anbieten, wie sieht die Infrastruktur<br />

der Werkstätten aus?<br />

Wir sind im mechanischen Bereich tätig und bearbeiten<br />

Metall auf modernen Maschinen. Wie<br />

bereits erwähnt, werden in den Industriegrup-<br />

Hansjörg Ruckstuhl, Bereichsleiter Werkstätten Buecherwäldli Uzwil-Wil-Oberuzwil.<br />

pen Mailings, Abstimmungsmaterial oder Produkte<br />

in entsprechende Gebinde eingepackt. In<br />

diesen Dingen sind wir ganz stark. «Das können<br />

wir nicht» gibt es für uns in diesem Bereich eigentlich<br />

nicht. Wir schauen uns jeden Auftrag<br />

an und suchen nach einer passenden Lösung.<br />

> «Das können wir nicht»<br />

gibt es für uns eigentlich<br />

nicht. Wir schauen uns jeden<br />

Auftrag an und suchen nach<br />

einer passenden Lösung.<br />

Welche Erwartungen hat die Industrie an Sie?<br />

Heute wollen die Kunden komplexere Sachen.<br />

Doch auch dafür sind wir gerüstet. Das würden<br />

wir auch gerne vermitteln und aufzeigen – am<br />

besten vor Ort.<br />

Wir verstehen unser Angebot als umfassende<br />

Kundendienstleistung. Die ausgeführten Aufträge<br />

werden von uns termingerecht und in der<br />

bestellten Qualität abgeliefert.<br />

TITELTHEMA > 7<br />

Könnten Sie allenfalls eigene Produkte entwickeln?<br />

Das ist nicht ganz einfach, wie wir schon bei anderen<br />

Institutionen gesehen haben. Es sind Produkte<br />

entwickelt und auch erfolgreich vertrieben<br />

worden und plötzlich werden die Produkte<br />

kopiert und viel billiger auf den Markt gebracht.<br />

Sie stehen also zunehmend im Wettbewerb<br />

und sehen sich Konkurrenz gegenüber?<br />

Das ist genauso. Wir unterscheiden uns nicht<br />

von einem anderen Unternehmen im Markt.<br />

Denken Sie an grundlegende Veränderungen,<br />

an neue Konzepte?<br />

Wir werden daran arbeiten müssen, eine Auslegeordnung<br />

machen, unsere Arbeit und unsere<br />

Positionierung hinterfragen und überlegen, in<br />

welche Richtung wir uns bewegen wollen.<br />

Was wünschen Sie sich?<br />

Genügend Arbeit für unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Es ist ein schöneres Arbeiten,<br />

wenn genügen Arbeit vorhanden ist. Das Arbeitsklima<br />

ist besser und es geht allen gut. Schön<br />

wäre es, wenn wir noch mehr Kunden von unseren<br />

Fähigkeiten überzeugen könnten.


EUROPA-PARK<br />

Mai: 17. / 18. / 23. / 24. / 26.<br />

Juli: 11. / 12. / 18. / 19. / 25. / 26.<br />

August: 1. / 2. / 8. / 9. / 18.<br />

1 Tag Fahrt & TK Fr. 88.- / 81.-<br />

2 Tage Fahrt / ZF / TK bei 4 Pers. Fr. 259.-<br />

SHOPPING AM<br />

LAGO MAGGIORE/<br />

CANNOBIO<br />

30. 06. - 01.07.2012<br />

27. - 28.10.2012<br />

2 Tage<br />

ZF/HP Fr. 310.-<br />

Ihr Spezialist in Niederuzwil<br />

S/W- und Farbkopie<br />

Plakate / Poster<br />

Textildruck / T-Shirt<br />

Broschüren / Flyer<br />

Hochzeits- Geburtskarten<br />

Ihr Spezialist in Niederuzwil<br />

S/W- und Farbkopie<br />

Plakate / Poster<br />

Textildruck / T-Shirt<br />

Broschüren / Flyer<br />

Hochzeits- Geburtskarten<br />

Sichtschutz von Bollmann Gartenbau:<br />

platzsparend und diskret, wirksam und erst noch günstig!<br />

Qualität<br />

Unsere Spezialität<br />

BADEFERIEN<br />

ITALIEN<br />

• Adria<br />

• Toskana<br />

• Jesolo<br />

SPANIEN<br />

• Costa Brava<br />

• Costa Brava<br />

• Costa Dorada<br />

Ferien am Meer für Junge<br />

PARIS<br />

23. - 26.07.2012<br />

01. - 04.11.2012<br />

4 Tage ZF/HP Fr. 595.-<br />

• inklusive Stadtrundfahrt Paris<br />

• Versaille mit Schlossführung<br />

Q 071 955 04 08<br />

CH-9240 Uzwil • www.daehler-reisen.ch<br />

Restaurant<br />

Pizzeria Lucia<br />

Die Kombination Montag von gutbürgerlichen bis Donnestag und Abendmenü:<br />

italienischen Spezialitäten.<br />

Grüner Salat, Spaghetti nach Wahl, Kaffe + Dessert<br />

Wilerstrasse Fr. 21.50 1 A Oberuzwil<br />

Tel. 071 951 00 22<br />

Wilerstrasse 1a, Oberuzwil, Telefon 071 951 00 22<br />

dorf.platz@gmx.ch<br />

copy creative ag hirzenstrasse 2 9244 niederuzwil<br />

tel. 071-951 96 66 fax 071- 952 64 81<br />

e-mail: info@copycreative.ch www.copycreative.ch<br />

Sichtschutz<br />

Sichtschutz, heute mehr ein Bedürfnis als ein Modewort! Denn Sichtschutz<br />

im Garten ist aktueller denn je. Wer möchte schon – im eigenen<br />

Garten sitzend oder liegend – neugierigen oder auch nur zufälligen<br />

Blicken ausgeliefert sein? Ein stressvoller Arbeitstag verlangt nach Erholung<br />

und Ruhe, am Liebsten in der gewohnten Umgebung, sei es zu Hause<br />

oder eben im Garten. Dass dieses Ruheplätzchen wirklich auch zur<br />

gewünschten Oase werden kann, sind je nach Begebenheit kleine bauliche<br />

oder gestalterische Massnahmen notwendig. Der Möglichkeiten<br />

gibt es viele: ein Rankgitter mit immergrünen Kletterpflanzen? Oder<br />

speziell schmale Steinkörbe, umrahmt von blühenden Heckenpflanzen?<br />

Oder eine stilvolle Anordnung von Stelen und Sträuchern – gegen die<br />

Abendsonne natürlich offen? Oder vorgefertigte Holz-Elemente, passend<br />

zum Haus? Gwundrig geworden? Dann rufen Sie den Fachmann<br />

an, Bollmann Gartenbau Kirchberg ist immer für eine zündende Idee<br />

copy creative ag hirzenstrasse 2 9244 niederuzwil<br />

tel. 071-951 96 66 fax 071- 952 64 81<br />

sowie für die sorgfältige Ausführung gut.<br />

e-mail: info@copycreative.ch www.copycreative.ch


DZMagazin MAI 2012<br />

PROFOTO - Die Fotografen<br />

Ihre Fotospezialisten in Zuzwil und St.Gallen für<br />

Firmenreportagen, Events, Portraits, Industrieaufnahmen<br />

und Hochzeitsreportagen.<br />

PROFOTO erzählt Geschichten ohne Worte, hält einzigartige Momente bildlich fest,<br />

ganz nah oder aus Distanz. Firmen- und Eventreportagen sind unsere Stärke. Für die lebendige<br />

Darstellung Ihrer Geschichte überlassen wir nichts dem Zufall, denn Bilder sagen bekanntlich<br />

mehr als 1000 Worte. Rufen Sie uns an, vereinbaren Sie einen Termin.<br />

Zuzwil / St.Gallen I T +41 (0)71 950 03 06 I mail@profoto.ch I www.profoto.ch<br />

Parterre Eigentumswohnung in Zuzwil<br />

Neue 4½-Zi.- Parterre-Wohnung mit sep. Wasch-/Hobbyraum, Keller,<br />

Garage und Abstellplatz inkl. 125m2-Gartenanteil<br />

Ausführung in Minergiestandard mit Zertifizierung. Heizung, Wärmeerzeugung und Warmwasseraufbereitung<br />

mit Solewasserpumpe. TV- und Telefonanschlüsse im Wohn- und Esszimmer, in den<br />

anderen Zimmern sind Leerrohre mit Anschlussmöglichkeiten vorhanden.<br />

Weitere Infos unter: www.gschwend-holzbau.ch/pdf/Verk_Hinterdorf7_Maerz11_klein.pdf<br />

Schlüsselfertig Fr. 622‘000.- (WIR Anteil 50‘000.-)<br />

Gschwend Holzbau AG<br />

Unterdorfstrasse 24, 9524 Zuzwil<br />

T 071 944 23 13, www.gschwend-holzbau.ch<br />

Vitaltraining ist: Osteo Gym<br />

mit Bea Fitze, Vital- und Medical Trainerin.<br />

Osteo-Gym ist gezielte Osteoporose-Prävention.<br />

Montag 10:15 -11:15 Uhr in Oberbüren (Studios von Perron1).<br />

Mehr Vital Training (Kraftausdauertraining):<br />

Mittwoch, 12:15 Uhr, Kraft am Mittag (Schwerpunkt nach Ostern: Rückenfitness);<br />

Freitag, 18:30 Uhr, English Exercise (Programm wie Mittwoch).<br />

Neu ab Freitag, 27. April: Dancetime, 17:30 - 18:30 Uhr. Musik und Bewegung – Spass pur!<br />

Zwei Lektionen pro Woche machen – die zweite kostet nur Fr. 5.–.<br />

Vital Wochen in Italien – die perfekte Kombination von Fitness und Ferien in<br />

einer traumhaften Umgebung. Slideshow online!<br />

Mehr Infos : wwws.visvita.ch, beafitze@esseneng.ch, T 071 951 76 11.<br />

ANZEIGE<br />

Ein Traumrasen,<br />

aber ohne Schweiss<br />

mit dem Automower Husqvarna von Kalberer Oberbüren.<br />

Besuchen Sie uns<br />

an der RIGA.<br />

MARKTPLATZ > 19


DZMagazin MAI 2012<br />

Albert Frieder mit Teammitglied Maggie Plattner. Sie ist Online-Redaktorin und hat eine Hörbehinderung.<br />

Albert Frieder, CEO der Stiftung MyHandicap mit Sitz in Wil.


mittlerweile mehr Leute, die<br />

kapitulieren als solche, die schei-<br />

gibt<br />

«Es<br />

tern. Beidem, insbesondere für<br />

Menschen mit Behinderung, gleichermassen<br />

wirkungsvoll zu begegnen ist der Grund<br />

meines Engagements im CDI-HSG.» Diese<br />

Aussage macht Albert Frieder. Er ist Fachrat<br />

und Advisory Board Member des Center for<br />

Disability and Integration (CDI-HSG) an der<br />

Universität St. Gallen und Geschäftsführer<br />

von MyHandicap.<br />

Herr Frieder, Sie sind CEO der Stiftung My-<br />

Handicap mit Sitz in Wil. Können Sie kurz erklären,<br />

was MyHandicap ist?<br />

MyHandicap wird als Facebook und Wikipedia<br />

für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen<br />

bezeichnet. Zudem realisiert die Stiftung<br />

als Social Entrepreneur in der Wirtschaft sogenannte<br />

CSR-Projekte (CSR=Corporate Social Responsibility,<br />

Unternehmerische Sozialverantwortung).<br />

Sie hat ihren Hauptsitz in Wil und einen<br />

Zweitsitz in München.<br />

Wie sind Sie zu dieser Aufgabe gekommen<br />

und wie sieht sie aus?<br />

Ich hatte in meiner Laufbahn die Gelegenheit,<br />

grosse internationale Management Consulting<br />

Unternehmen und danach den Dachverband<br />

für Behindertensport und das Paralympic Committee<br />

zu führen. Da kam der Kontakt zum Stifter<br />

von MyHandicap zustande. Die Aufgabe ist<br />

die der Geschäftsführung einer internationalen<br />

Nonprofit-Organisation.<br />

Welchen Bezug haben Sie zu Menschen mit<br />

einer Behinderung?<br />

Einer meiner nahen Schulkollegen in der Sekundar-<br />

und Mittelschule war beinamputiert. Die<br />

zahlreichen Behindertensportler haben mir zudem<br />

gezeigt, was man mit der Fokussierung auf<br />

seine Fähigkeiten alles erreichen kann.<br />

Dahin zielt ja auch MyHandicap. Wie kann die<br />

Internet-Plattform Menschen mit einer Behinderung<br />

konkret helfen und unterstützen?<br />

In den verschiedenen Foren erhalten die Menschen<br />

mit Behinderung, ihre Angehörigen, Institutionen,<br />

Verbände und Arbeitgeber Rat und Auskunft zu sämtlichen<br />

Themen des Lebens. Auskünfte erteilen ihnen<br />

tausende von Fachleuten und Behinderte selbst.<br />

Nebst Informationen soll auch die Integration<br />

von Menschen mit einer Behinderung gefördert<br />

werden. Wie geschieht dies?<br />

MyHandicap ist seit zwei Jahren Drehscheibe<br />

der Kampagne «Jobs für Behinderte – Behinderte<br />

für Jobs», welche sie gemeinsam mit Ringier<br />

und dem Schweizerischen Arbeitgeberverband<br />

durchführt. Sie hat zum Ziel, Menschen mit Behinderung<br />

ausschliesslich auf Grund ihrer Fähigkeiten<br />

an den ersten Arbeitsmarkt zu bringen.<br />

Die Stiftung redet mehr von «ability», also<br />

von Fähigkeiten, und weniger von «disability»,<br />

Unfähigkeiten oder Einschränkungen.<br />

Trotzdem wird überall von Menschen mit<br />

einer Behinderung gesprochen. Braucht es<br />

eine neue Sprache?<br />

Nein. Menschen ohne irgendwelche Unzulänglichkeiten<br />

gibt es nicht, was aber völlig unerheblich<br />

ist. Wichtig für jeden Menschen ist, seine<br />

Fähigkeiten und Stärken bedarfsgerecht einzusetzen.<br />

Unfähigkeiten und Schwächen darf man<br />

zwar kennen, aber nicht um sie zu sanktionieren,<br />

sondern um sie zu kompensieren.<br />

Menschen mit einer Behinderung sollen vermehrt<br />

in den ersten Arbeitsmarkt integriert<br />

werden. Welche Voraussetzungen braucht es<br />

dafür?<br />

Keine anderen, als im übrigen Arbeitsmarkt auch:<br />

Die Fähigkeiten der Stellensuchenden müssen<br />

zu den Aufgabenkatalogen der zu besetzenden<br />

Stellen passen und die Arbeitgeber müssen mit<br />

geeigneten Bewerbern zusammenfinden.<br />

Sie vertreten die Meinung, dass es nicht zu<br />

wenige Arbeitgeber gibt, die Menschen mit<br />

einer Behinderung einstellen, sondern zu wenige<br />

Behinderte für den ersten Arbeitsmarkt.<br />

Wie kommen Sie zu dieser Aussage?<br />

Die Institutionen im zweiten Arbeitsmarkt leisten<br />

eine hervorragende Arbeit. Sie und viele Behindertenverbände<br />

schaffen dadurch aber unge-<br />

MYHANDICAP > 9<br />

«Der Erfolg macht Freude»<br />

Die Stiftung MyHandicap will die Lebenssituation behinderter Menschen und deren Angehörigen<br />

verbessern. Sie hat sich beispielsweise mit dem führenden Stellenportal der<br />

Schweiz zusammengetan, um Menschen mit einer Behinderung den besten Zugang zum<br />

Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Albert Frieder ist CEO der Stiftung MyHandicap.<br />

Interview &Fotos > CECILIA HESS-LOMBRISER<br />

> «Unfähigkeiten und<br />

Schwächen darf man zwar<br />

kennen, aber nicht um sie zu<br />

sanktionieren, sondern um<br />

sie zu kompensieren.»<br />

wollt wenig Anreiz, sich dem ersten Arbeitsmarkt<br />

zu stellen. Ob die letzten beiden IV-Revisionen da<br />

Abhilfe schaffen werden, muss sich erst noch zeigen.<br />

Arbeitgeber, die die verschiedenen Vorteile<br />

einer Anstellung behinderter Menschen erkannt<br />

haben, gibt es ausreichend.<br />

Braucht es grundsätzlich ein Umdenken in<br />

Bezug auf Menschen mit einer Behinderung?<br />

Ein Umdenken in Bezug auf Menschen – hin zur<br />

Ermöglichung von Erfolgen. Nicht der Beruf oder<br />

die Tätigkeiten machen Freude, sondern der Erfolg<br />

bei deren Ausübung. Jeder Golfer hat sein<br />

Handicap – ist er deswegen behindert?<br />

Sie sind auch Advisory Board Member und<br />

Fachrat am CDI-HSG. Welche Ziele verfolgt<br />

das Center?<br />

Das CDI-HSG ist die wissenschaftliche Basis<br />

der Stiftung und hat denselben Stifter. Dass wir<br />

das Thema Disability an einer renommierten<br />

Wirtschaftsuniversität adressieren und den ehemaligen<br />

US-Präsidenten Bill Clinton für dessen<br />

Eröffnung begeistern konnten, ist weltweit einzigartig.<br />

Meine Aufgabe ist mit jener eines Verwaltungsrates<br />

in der Wirtschaft vergleichbar.<br />

Es scheint einiges im Bereich Akzeptanz, Integration<br />

und Förderung von Menschen mit<br />

einer Behinderung in Bewegung zu sein. Wie<br />

ist es dazu gekommen?<br />

Ressourcen werden knapp, vor allem die personellen.<br />

Fähigkeiten von engagierten Menschen<br />

sind gesucht. Es geht nun darum, bedarfs- und<br />

fähigkeitsgerechte Ausbildung und Anstellung<br />

zu ermöglichen. Eine Hypothek bleibt die enorme<br />

strukturelle Ineffizienz in Behörden und Verwaltungen.<br />

Welche Vision habe Sie von einer Gesellschaft,<br />

zu der Menschen mit unterschiedlichen Möglichkeiten<br />

und Fähigkeiten gehören?<br />

Ich brauche hierzu keine Visionen, ich lebe in der<br />

Realität. Und diese zeigt mir, dass die Lehrkräfte<br />

hierzulande endlich Stärkenförderung der Schülerinnen<br />

und Schüler und die Führungskräfte<br />

endlich «Ability Management» im Unternehmen<br />

praktizieren sollten. Die Erfolgreichsten tun dies<br />

längst – nicht zuletzt mit fokussierten Menschen<br />

mit Behinderung als Vorbild.<br />

www.myhandicap.ch


DZMagazin MAI 2012<br />

Radislav Piljic, Dominik Müggler, Paul Lehmann und Barbara Feichtinger. Es fehlt René Wirth.<br />

Barbara Feichtinger, Projektleiterin.<br />

Grosse Buchstaben für Menschen mit Sehschwäche.<br />

Diskussion, wie die Hilfen für Menschen mit einer Seh- oder Hörbehinderung zugänglich gemacht werden sollen.<br />

Informationen am Eingang.


«Jeder Mensch soll<br />

seinen Platz finden»<br />

Die Christkönigspfarrei will eine behindertenfreundliche<br />

Pfarrei werden. Um<br />

herauszufinden, wo es Hindernisse gibt,<br />

die möglichweise Menschen davon abhalten<br />

könnten, am Pfarreileben teilzunehmen, hat<br />

sich eine Projektgruppe gebildet. Angefangen<br />

hatte alles mit einem Referat von Dorothee<br />

Buschor Brunner beim Dekanatsrat. Sie ist verantwortlich<br />

für die Behindertenseelsorge im<br />

Bistum St.Gallen. «Ein Pfarreiratsmitglied nahm<br />

daran teil und brachte das Thema in der Pfarrei<br />

ein», erzählt Barbara Feichtinger. Darauf habe<br />

der Pfarreirat Dorothee Buschor nochmals eingeladen,<br />

um sich sensibilisieren zu lassen und<br />

die nötigen Schritte zu definieren. «Es war klar,<br />

dass wir mit Betroffenen zusammenarbeiten<br />

wollten», sagt die Seelsorgerin.<br />

Betroffene in der Projektgruppe<br />

Für die Projektgruppe konnte Dominik Müggler<br />

gewonnen werden, der seit einem Töffunfall<br />

querschnittgelähmt ist und seit zehn Jahren im<br />

Rollstuhl sitzt. Paul Lehmann trägt Beinprothesen<br />

und ist Aktuar im Pfarreirat. Radislav Piljic<br />

ist Mesmer in der Pfarrei Niederuzwil, Mitglied<br />

des Pfarreirates und der Praktiker, der einzelne<br />

Massnahmen umsetzt. René Wirth ist das<br />

Bindeglied zur Kirchenverwaltung. Er nimmt<br />

die Anliegen mit in den Rat, die mit baulichen<br />

Massnahmen und grösseren Investitionen im<br />

Zusammenhang stehen. Für Barbara Feichtinger<br />

ist es ein Anliegen, dass alle Menschen, die<br />

der Pfarrei angehören, mitmachen können,<br />

sich dazugehörend fühlen und Teil der Gemeinschaft<br />

sind. «Die Gesunden denken oft<br />

gar nicht daran, dass gewisse Voraussetzungen<br />

Hindernisse bedeuten», ist sich die Gruppe einig.<br />

Dominik Müggler weiss auch, warum die<br />

Anliegen von Menschen mit einer Behinderung<br />

kaum ausgesprochen werden. «Sie bleiben<br />

einfach zu Hause, weil die Bedingungen nicht<br />

stimmen. Wenn es kein behindertengerechtes<br />

WC vorhanden ist, ist es schon passiert. So ist<br />

es auch bei der Stellensuche. Meistens scheitert<br />

es am WC.»<br />

Selbstverständlichkeit<br />

Die Vision von Dorothee Buschor als Behindertenseelsorgerin<br />

ist: «Menschen mit einer Behinderung<br />

sind in ihrer Ortspfarrei beheimatet<br />

und nehmen selbstverständlich am Leben der<br />

Ortskirche teil. Sie sind Mitglieder von Pfarrei-<br />

oder Kirchenverwaltungsrat und setzen sich<br />

dort selbst für ihre Belange ein. Sie gestalten<br />

das Pfarreileben in Gruppen und Vereinen mit.<br />

Jugendliche ministrieren oder sind Mitglieder<br />

von den Jugendorganisationen. Eltern von<br />

Kindern mit einer Behinderung finden in ihrer<br />

Pfarrei eine Gemeinschaft, die ihre Fragen und<br />

Nöte mitträgt. Parallel- oder Sonderstrukturen<br />

für Menschen mit einer Behinderung sind nicht<br />

mehr nötig, weil in den bestehenden Strukturen<br />

Rücksicht auf deren besonderen Bedürfnisse<br />

genommen wird.» Die Realität sieht jedoch<br />

anders aus. Unsicherheiten auf beiden Seiten,<br />

Ängste, unbewusst gewählte Rahmenbedingungen,<br />

die Menschen mit einer Behinderung<br />

von vornherein ausschliessen, aber von niemandem<br />

bemerkt wird, sind Tatsachen. «Die<br />

Umwelt soll so gestaltet werden, dass alle mitmachen<br />

können», betont Barbara Feichtinger.<br />

Dafür will die Projektgruppe etwas tun und<br />

wenn sie ihre Aufgabe erfüllt hat, soll der Pfarreirat<br />

weiterhin ein Auge darauf werfen und<br />

Menschen dafür sensibilisieren. «Wenn sich<br />

alle mit Rädern bewegen würden, wäre alles<br />

angepasst», wirft Dominik Müggler ein. Auf der<br />

Strasse, wo sich alle mit dem Auto bewegen, ist<br />

es bereits so. Wo Fussgänger und Rollstuhlfahrer<br />

unterwegs sind, allerdings noch bei weitem<br />

nicht.<br />

Beschilderung forcieren<br />

Die Projektgruppe für eine behindertenfreundliche<br />

Pfarrei steht an der Nordseite der katholischen<br />

Kirche. Seit vielen Jahren gibt es vom<br />

Parkplatz her bereits eine Rampe, die zum<br />

BEHINDERTENFREUNDLICHE PFARREI > 9<br />

Wer im Rollstuhl sitzt und ins katholische Pfarrhaus Niederuzwil will, steht vor einer unüberwindbaren<br />

Treppe ohne sich bemerkbar machen zu können. Solche und andere Hindernisse<br />

hat eine Projektgruppe um Pastoralassistentin Barbara Feichtinger aufgespürt,<br />

erfasst, Massnahmen dazu formuliert und teilweise bereits umgesetzt.<br />

Text & Fotos > CECILIA HESS-LOMBRISER<br />

> «Die Umwelt soll so<br />

gestaltet werden, dass alle<br />

mitmachen können.»<br />

Seiteneingang führt. Eine Hilfe wäre eine sich<br />

automatisch öffnende Türe. Das ist auf der Liste<br />

in der Spalte «mittelfristige Massnahmen» notiert.<br />

Der Mesmer hat einstweilen die Feder entfernt,<br />

die für die automatische Schliessung der<br />

Türe sorgte. Entlang der Kirchenmauer sollen<br />

Parkfelder für gehbehinderte Menschen eingezeichnet<br />

werden, Schilder auf den rollstuhlgängigen<br />

Kircheneingang aufmerksam machen<br />

und im Pfarreizentrum auf das behindertengerechte<br />

WC hinter der Kirche. Dieses soll mit<br />

einem Euroschloss ausgerüstet werden, damit<br />

Menschen mit einer Behinderung mit dem<br />

entsprechenden Schlüssel jederzeit Zugang<br />

haben. Im Pfarreizentrum sind die Toiletten nur<br />

über Treppen erreichbar. «Geändert werden<br />

kann das erst, wenn sowieso eine bauliche Sanierung<br />

ansteht», stellt Paul Lehmann fest. Er<br />

zählt die Massnahmen auf, die teilweise umgesetzt<br />

worden sind oder nächstens realisiert werden<br />

sollen und die Wünsche, die zurückgestellt<br />

werden müssen. Ein aufklappbarer Treppenlift<br />

ist in der Spalte «langfristig planbar» zu finden.<br />

Wege bereiten<br />

Die Christkönigspfarrei Niederuzwil will daran<br />

arbeiten, dass sich alle Menschen darin beheimatet<br />

fühlen. Der Seiteneingang auf der Südseite<br />

soll ebenfalls rollstuhlgängig umgebaut<br />

werden, am Pfarrhaus eine Glocke installiert<br />

werden, die vom Platz aus betätigt werden<br />

kann. Für Menschen mit einer Sehschwäche<br />

liegen Kirchenbücher mit grösserer Schrift auf<br />

und für solche mit einem Hörgerät ist die Kirche<br />

mit einer Induktionsschleife ausgerüstet.<br />

Wer trotzdem Mühe hat, kann ein biblisches<br />

Sonntagsblatt mit dem Tagesevangelium und<br />

Impulsen zum Nachdenken an den Platz mitnehmen.<br />

An den Eingangstüren werden die<br />

Gottesdienstbesuchenden auf diese Möglichkeiten<br />

aufmerksam gemacht. Intern sollen die<br />

Mitgestaltenden eingeladen werden, am Mikrofon<br />

langsam und deutlich zu sprechen. «Das<br />

hilft auch Menschen mit einer geistigen Behinderung»,<br />

betont Barbara Feichtinger. Auch<br />

sie sollen Teil der Pfarrei sein und ihren Platz<br />

haben. Ein entsprechender Austausch passiert<br />

bereits mit der Institution Buecherwäldli.


������� ������ ��<br />

� ���������� �� ����� ������������ � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � ����� ���� ���� ��� ��� � � �������������������<br />

��������������� ��� ���� ������������������� ���� �������<br />

����� ������ ������� ������� ��������<br />

������������������<br />

� � � � � � � � � � � � � � � ������������ ���� ������ ��������<br />

Energieeffizienz.<br />

Man kann endlos<br />

darüber reden.<br />

Oder tatsächlich<br />

etwas tun.<br />

www.erdgas.ch<br />

Besuchen Sie uns am Stand an der<br />

riga12 in Uzwil vom 6.-10. Juni 2012.<br />

Wir zeigen Ihnen die modernsten<br />

Gasgeräte und beraten Sie gerne.<br />

��������������� ��� ���� Kleinanzeigen jetzt gratis auf<br />

dzm.ch platzieren.<br />

60_PunktCH_d_140109.indd 14.1.2009 1 18:13:45 Uhr<br />

Rubriken wie Unterhaltungselektronik, Games, Natels, Computer,<br />

Foto, Möbel, Garten, Jobs/Stellen usw. stehen Ihnen gratis auf<br />

www.dzm.ch zur Verfügung. Nutzen Sie diesen Gratis-Service und bieten<br />

Sie Ihre gebrauchten Sachen einfach, schnell und erst noch<br />

regional an.<br />

WILEN GARAGE<br />

Leo Schlauri<br />

9240 Niederglatt-Uzwil<br />

Telefon 071 951 54 30<br />

www.wilen-garage.ch<br />

Ihre Honda- und Saab-<br />

Vertretung für<br />

Verkauf und Service!<br />

25 Jahre<br />

ist<br />

"All In One"<br />

Beratung, Planung, Lieferung<br />

Organisation, Installation<br />

Service<br />

Solar und Photovoltaik<br />

Wärmepumpen, Pellets, Holz<br />

Gas, Oel


DZMagazin MAI 2012<br />

«Der Entscheid, sich ein Bein abnehmen zu<br />

lassen, ist nicht einfach. Manchmal hat man<br />

aber keine andere Wahl. Da kommen natürlich<br />

sofort Fragen auf: Wie verarbeite ich das<br />

persönlich? Was bedeutet das beruflich für<br />

mich?» Mit solchen Gedanken beschäftigte<br />

sich Silvio Klauser in den Wochen und Monaten<br />

nach seinem schweren Arbeitsunfall intensiv.<br />

Die bisherige Tätigkeit des 20-Jährigen<br />

als Motorradmechaniker kam nicht mehr in<br />

Frage; Klauser musste sich auf eine berufliche<br />

Neuorientierung einstellen. Mit grosser Eigeninitiative<br />

und Unterstützung eines Bekannten<br />

gelangte er zu einem Praktikum beim Technologiekonzern<br />

Bühler in Uzwil, wo er bis zum<br />

März 2013 ein Einkaufsteam unterstützt. Parallel<br />

dazu schult er sich, von der IV unterstützt,<br />

zum Technischen Kaufmann um, um dann die<br />

Zukunft unter neuen Vorzeichen in Angriff<br />

zu nehmen. Die Kombination einer Erwerbstätigkeit<br />

mit der Umschulung ist für Klauser<br />

eine gute Lösung: «Ich bin unter den gegebenen<br />

Umständen sehr froh, dass ich hier bei<br />

Bühler eine sinnvolle Beschäftigung habe, die<br />

mir gleichzeitig die Möglichkeit gibt, mich auf<br />

eine neue Berufstätigkeit vorzubereiten.»<br />

Rückführung in den Arbeitsprozess<br />

Auch für Bühler steht das Prinzip der Wiedereingliederung<br />

im Vordergrund, das kann ich<br />

als Personalleiter Manufacturing & Logistics,<br />

unterstreichen. Wir geben soweit wie möglich<br />

Unterstützung bei der Rückführung in den Arbeitsprozess<br />

und suchen nach Lösungen für<br />

eine Weiterbeschäftigung im Unternehmen,<br />

wenn eine Tätigkeit am bisherigen Arbeits-<br />

platz nicht mehr möglich ist. Das liegt sowohl<br />

im Interesse der betroffenen Person, die damit<br />

weiterhin einer sinnvollen Beschäftigung<br />

nachgehen kann, als auch des Unternehmens.<br />

Wichtig ist dabei, dass die Wiederintegration<br />

möglichst rasch geschieht.<br />

Bühler, ein weltweit tätiger Spezialist für<br />

Maschinen, Anlagen und Services zur Verarbeitung<br />

von Grundnahrungsmitteln sowie<br />

zur Produktion hochwertiger Materialien,<br />

beschäftigt allein am Standort Uzwil zurzeit<br />

rund 2600 Personen. Darunter befinden sich<br />

rund 50 Mitarbeitende mit physischen oder<br />

psychischen Beeinträchtigungen unterschiedlichster<br />

Art. In aller Regel handelt es sich um<br />

Personen, die bereits vor der Behinderung für<br />

Bühler tätig waren. In diesen Fällen wurde erfolgreich<br />

nach einer sinnvollen Weiterbeschäftigung<br />

gesucht, die den Möglichkeiten der<br />

betreffenden Person entspricht, zum Beispiel<br />

Arbeitsvorgänge, die manuell verrichtet werden<br />

müssen, da sie sich nicht für Maschinen<br />

eignen, etwa das einfache Zusammenschrauben<br />

bestimmter Teile.<br />

Je rascher, umso erfolgreicher<br />

Bühler sieht sich durch verschiedene Studien<br />

bestätigt, wonach die möglichst rasche<br />

Integration nach einer unfall- oder krankheitsbedingten<br />

Absenz die Aussicht auf eine<br />

endgültige Rückkehr bedeutend verbessert.<br />

Während nämlich bei einer Abwesenheit vom<br />

GASTSEITE > 29<br />

Wiedereingliederung als Ziel<br />

Text & Fotos> Christoph Hell Rosalen,<br />

Personalleiter Manufacturing & Logistics Bühler Uzwil<br />

Silvio Klauser an seinem Arbeitsplatz.<br />

Arbeitsplatz von sechs Monaten noch rund 50<br />

Prozent der Arbeitnehmenden den Weg zurück<br />

an den Arbeitsplatz finden, sind es nach<br />

einer Abwesenheit von einem Jahr nur noch<br />

rund 30 Prozent. Bei einer Absenz von zwei<br />

Jahren sinkt die Chance für eine Reintegration<br />

gar unter 10 Prozent.<br />

Projekt «Bridge» – aktive Mitgestaltung<br />

der Wiedereingliederung<br />

Im Rahmen des unternehmensinternen Ideenwettbewerbs<br />

«Innovations for a better<br />

world» hat ein Mitarbeiterteam von Bühler das<br />

Projekt «Bridge» entwickelt, das zurzeit konkret<br />

anläuft. Es zielt darauf ab, vorübergehend<br />

Arbeitsplätze für Mitarbeitende zu schaffen,<br />

welche aufgrund eines temporären Gesundheitsproblems<br />

nicht mehr unmittelbar in der<br />

Lage sind, ihre bisherige Tätigkeit auszuüben.<br />

Letztlich sollen damit die betreffenden Mitarbeitenden<br />

durch individuelle hausinterne<br />

Massnahmen schneller erfolgreich an den angestammten<br />

Arbeitsplatz reintegriert werden.<br />

Diese Personen bleiben also im beiderseitigen<br />

Interesse in den Bühler-Wertschöpfungsprozess<br />

eingebunden. Dabei kann das Unternehmen<br />

auf ein breites Netzwerk zurückgreifen.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Vertrauensarzt,<br />

den lokalen Sozialpartnern sowie der auf solche<br />

Fragen spezialisierten Beratungsfirma<br />

Movis unterstützt und ergänzt den raschen<br />

Wiedereingliederungsprozess aktiv.


DZMagazin MAI 2012<br />

Mizgeen Sayaband.<br />

Bruder Aso ist vom Kindergarten nach Hause gekommen.<br />

Mit vereinten Kräften die Treppe hinunter.<br />

Mizgeen mit ihrer Mutter Samira Rahim im Garten.


«Ich bin einzigartig»<br />

Zwei Frauen sitzen am Tisch, wischen<br />

Tränen ab und schnäuzen sich die Nase.<br />

Die eine ist Samira Rahim, die Mutter<br />

von Mizgeen, und die andere die Journalistin.<br />

«Es sind keine Tränen der Traurigkeit», sagt die<br />

Mutter. «Ich weine, weil meine Tochter so viel<br />

Grösse hat.» Sie spricht für die Journalistin.<br />

Ein Kind mit Weisheit<br />

Mizgeen sagt Sätze wie «meine Behinderung<br />

sagt mir, dass ich Ärztin werden soll» oder<br />

«die Kinder geben nicht alles. Sie meinen, sie<br />

seien einfach etwas; aber sie sind mehr, sie<br />

sind etwas Besonderes. Jedes Kind und jeder<br />

Erwachsene ist etwas Besonderes.» Sie sagt<br />

es mit einer inneren Weisheit. Die Zehnjährige<br />

redet nicht einfach nach, was sie irgendwo<br />

gehört hat, es kommt spontan aus ihr heraus.<br />

Ihr bisheriges junges Leben hat sie geprägt.<br />

Ihre Krankheit, die Flucht mit ihrer Familie,<br />

das neue Land, die neue Sprache. Mizgeen<br />

spricht perfekt Schweizerdeutsch – «manchmal<br />

fehlen mir schon noch ein paar Wörter»<br />

– und der Dialekt schimmert sogar durch,<br />

wenn sie Hochdeutsch spricht. Die Mutter<br />

erzählt in kurzen Zügen, warum sie aus dem<br />

Irak geflüchtet sind und unter welchen dramatischen<br />

Umständen sie unterwegs waren.<br />

Das, was sie auf dem Leib trugen, ein Handy<br />

und ein Fotoapparat war alles, was die fünfköpfige<br />

Familie mit sich nehmen konnte.<br />

Leidvoller Hintergrund<br />

Samira Rahim – im Irak behalten die Frauen<br />

nach der Heirat ihren Namen – ist Rechtsanwältin,<br />

Hakeem Sayaband war in seinem<br />

Land Journalist. Die beiden hatten sich für<br />

Menschenrechte, insbesondere für die Rechte<br />

der Frauen eingesetzt. Der Mann war drei<br />

Monate inhaftiert gewesen, bis er mit Hilfe einer<br />

Organisation frei kam. Die Schwester von<br />

Samira Rahim ist schon seit 13 Jahren verschwunden<br />

und eine andere Schwester lebt<br />

in Belgien. Nach der Freilassung wurde die<br />

Familie total überwacht. «Wir mussten fliehen»,<br />

erzählt die Frau, der das Deutsch leichter<br />

über die Lippen kommt als ihrem Mann.<br />

Sie tönt an, wie schwierig die Flucht war, und<br />

dass es dazu viel – sehr viel zu erzählen gäbe.<br />

Da waren drei Kinder, eines davon behindert<br />

und sie liessen alles zurück, auch die Hilfsmit-<br />

tel für Mizgeen, und vertrauten sich Schleppern<br />

an. «Vielleicht schreibe ich alles einmal<br />

auf», sagt Samira Rahim.<br />

Operation nach der Geburt<br />

Die Flucht gehört zu den Erinnerungen von<br />

Mizgeen, doch sie sagt kein Wort dazu. Sie<br />

möchte von ihrem jetzigen Leben erzählen.<br />

Sie ist erst wenige Tage vor dem Gespräch<br />

aus dem Spital entlassen worden. In ihren Unterschenkeln<br />

stecken externe Fixateure. Eine<br />

Fehlstellung der Füsse ist korrigiert worden.<br />

Es war die fünfte Operation im Leben des<br />

Mädchens mit den dunklen Augen und dem<br />

offenen Gesicht. «Mein allerhöchstes Ziel ist,<br />

dass ich einmal ohne Stöcke gehen kann.»<br />

Die Mutter erinnert sich: «Ich bin erschrocken,<br />

als man mir Mizgeen nach der Geburt gezeigt<br />

hat.». Sie wusste damals noch nicht, was die<br />

äussere Geschwulst im Lendenbereich bedeuten<br />

würde. Das kleine Mädchen musste<br />

operiert werden, aber dort, wo die Familie<br />

wohnte, gab es keine Möglichkeit. Sie mussten<br />

in eine andere Stadt, wo die technischen<br />

Mittel jedoch bescheiden waren; trotzdem<br />

sei der operierende Arzt ein guter gewesen.<br />

Später folgte eine Operation im Iran. Mizgeen<br />

ist mit einer Spina bifida, einem «offenem Rücken»<br />

geboren worden, eine Fehlbildung der<br />

Wirbelsäule und des Rückenmarks.<br />

Integration und Hindernisse<br />

Bald wird Mizgeen wieder zurück in die dritte<br />

Klasse von Elisabeth Hänsenberger gehen,<br />

der Lehrerin, die so viel für Mizgeen macht,<br />

wie Mutter Samira Rahim dankbar erwähnt.<br />

«Und dann wollen alle wissen, was im Spital<br />

gemacht worden ist», sagt Mizgeen und<br />

verdreht dabei die Augen. «Nach jeder Operation<br />

wollen sie alles wissen.» Sie geht in Algetshausen<br />

zur Schule, weil dies das einzige<br />

rollstuhlgängige Schulhaus der Gemeinde<br />

Uzwil ist. In die Handarbeit und ins Turnen<br />

geht die Klasse nach Henau. «Nur ins Werken<br />

konnte ich im letzten halben Jahr nicht, da<br />

sind zu viele Stufen», erklärt Mizgeen. Im Tur-<br />

AUS DEM IRAK GEFLÜCHTET > 11<br />

Mizgeen ist zehn Jahre alt und lebt seit drei Jahren mit ihren Eltern Samira Rahim und<br />

Hakeem Sayaband und ihren Brüdern Mateen und Aso in der Schweiz. Die kurdische Familie<br />

ist aus dem Irak geflüchtet. Mizgeen ist ein aufgestelltes, selbstbewusstes Mädchen und –<br />

sie sitzt im Rollstuhl. Sie ist mit einer Spina bifida geboren worden.<br />

Text & Fotos > CECILIA HESS-LOMBRISER<br />

> «Ich könnte vielleicht<br />

einmal ein Vorbild sein.»<br />

nen ist sie allerdings dabei. Sie bewegt sich<br />

im Rollstuhl, bekommt einen Sonderauftrag<br />

und wird überall mit viel Aufmerksamkeit integriert.<br />

Die Kinder seien hilfsbereit, vor allem<br />

ihre Freundinnen. «Die Jungs weniger», sagt<br />

sie leicht verlegen. Nach den Sommerferien<br />

lernt sie Gitarre spielen. Bisher besuchte sie<br />

die Tanzstunde. Ihre Augen strahlen. «Ich bewegte<br />

mich im Rollstuhl, auf dem Boden oder<br />

tanzte mit den Armen.» Zu Hause ist nicht alles<br />

rollstuhlgängig. Von der Haustüre bis auf<br />

die Strasse hat die Gemeinde eine Holzrampe<br />

gebaut. Wenn Mizgeen hinaus will, muss sie<br />

sich aus dem Rollstuhl hieven, auf den Boden<br />

setzen und sich von Stufe zu Stufe stemmen,<br />

derweil die Mutter die immer schwerer werdenden<br />

Beine anhebt.<br />

Grosse Ziele<br />

Für die Mutter wird nicht nur das Heben<br />

schwerer. Es bedrückt sie auch, dass die Gemeinde<br />

und die Pro Infirmis für die Kosten<br />

der Operationen aufkommen müssen. Geld<br />

muss dafür gesammelt werden. Die IV bezahlt<br />

nichts für Flüchtlingskinder. «Es ist schwierig,<br />

Geld anzunehmen, wenn man selber nicht<br />

dafür arbeiten kann.» Mizgeen braucht im<br />

Alltag etwas Hilfe, ist ansonsten selbständig,<br />

fröhlich und ab und zu auch nachdenklich.<br />

«Ich denke viel über meine Krankheit nach.<br />

Sie ist für mich wie eine Lehre.» Da ist wieder<br />

einer dieser Sätze, die im innersten berühren.<br />

Und mit einer Selbstverständlichkeit sagt sie:<br />

«Ich bin einzigartig und das macht mich froh.»<br />

Sie glaubt, durch ihr Schicksal die Fähigkeit<br />

zu haben, alle Mensch so zu akzeptieren, wie<br />

sie sind. Sie will Ärztin werden – Kinder-Orthopädin.<br />

«Meine Behinderung sagt mir das.<br />

Ich könnte vielleicht einmal ein Vorbild sein.»<br />

Sie selber hat keines. Die Eltern geben ihr<br />

Kraft. Umgekehrt wohl auch. Und, es macht<br />

sie glücklich, wenn ihr jemand sagt, dass sie<br />

wie andere sei. Dieser Satz muss erlaubt sein:<br />

«Mizgeen, die Welt braucht dich.»


DZMagazin MAI 2012<br />

Gut eingerichtet steht alles bereit.<br />

Dominik Müggler in seiner Werkstatt.<br />

Das Cheminée ist das neue Projekt.<br />

Der selbstgebaute Hasenstall.<br />

Dominik Müggler<br />

Mit dem Quad auf vier Rädern unterwegs.


Auch mit Behinderung<br />

aktiv bleiben<br />

bin noch der gleiche wie vor meiner<br />

Zeit im Rollstuhl», ist Dominik Müggler<br />

«Ich<br />

überzeugt. Am 19. April 2002 änderte<br />

sich sein Leben, seine innere Einstellung blieb.<br />

Er verunfallte zwischen Wuppenau und Zuzwil<br />

mit seinem Töff. Erinnern kann er sich an<br />

den Unfall selber nicht mehr. Er hat später die<br />

Fotos gesehen und seine Aussagen gelesen.<br />

Laut dem Protokoll habe er getobt und wollte<br />

nach Hause. Schwer verletzt wie er war, ging es<br />

jedoch nach St. Gallen ins Kantonsspital (KSSG)<br />

auf die Intensivstation. Auf der linken Seite waren<br />

alle Rippen gebrochen, die Lunge durchstochen<br />

und der linke Daumen musste plastisch<br />

aufgebaut werden. Die Behandlungen waren<br />

schmerzhaft, doch wirklich von grosser Bedeutung<br />

war die Verletzung der Lendenwirbelsäule.<br />

Das Rückenmark war gequetscht und Dominik<br />

Müggler konnte von diesem Zeitpunkt an<br />

nicht mehr gehen. Seine erste Erinnerung ist<br />

jene, als Pfleger ihn in einen Stuhl setzen wollten.<br />

Die Schmerzen waren extrem und gruben<br />

sich in sein Gedächtnis. Zum Zeitpunkt von seinem<br />

Unfall waren seine Kinder Larissa zweieinhalb<br />

Monate und Selina zweieinhalb Jahre alt.<br />

Rückhalt der Familie<br />

Müggler wurde vom KSSG ins Paraplegikerzentrum<br />

Nottwil verlegt. Für seine Frau Priska<br />

begann eine schwere Zeit, in der sie viele Kilometer<br />

pendelte. Sobald Dominik Müggler<br />

mobiler war, mieteten sie ein Studio in der<br />

Nähe des Paraglegikerzentrums. Es war eine<br />

Zeit, in der sich die Beziehung zu seiner Frau<br />

wie eine zweite Kennenlernphase entwickelte.<br />

Sie musste ihn mit seinen neuen Bedürfnissen<br />

und Begebenheiten neu erfahren. Die Sexualität<br />

hat sich seither stark verändert. Berührungen<br />

alleine genügen nicht mehr, es bedarf<br />

mehr der Worte, um etwas auszudrücken. «Der<br />

Rückhalt aus der Familie ist wichtig und hat<br />

mir sehr geholfen», sagt Müggler. Ihm standen<br />

seine Eltern, Geschwister und seine Frau zur<br />

Seite und hielten zu ihm. Selbst habe er keine<br />

Zukunftsängste verspürt, führt er aus. Während<br />

seines Aufenthaltes in Nottwil kaufte die Familie<br />

eine neue Eigentumswohnung am Ster-<br />

nenweg in Uzwil. Die alte Wohnung war nicht<br />

rollstuhlgängig gewesen. Die neue Wohnung<br />

befand sich im Bau. Familienmitglieder filmten<br />

die weiteren Bauabschnitte. Durch diese Filme<br />

konnte Dominik Müggler auch von Nottwil aus<br />

Einfluss auf die weitere Gestaltung nehmen.<br />

Viele Anpassungen waren nicht nötig. Die<br />

Räume waren schon von Anfang an gross geplant<br />

gewesen. Nur die Schwelle zum Sitzplatz<br />

musste niedriger gemacht werden, die Spüle in<br />

der Küche musste unterfahren werden können<br />

und die Schranktüren im Gang wurden speziell<br />

angefertigt. Diese lassen sich nun weiter öffnen<br />

als die handelsüblichen. Das Badezimmer ist<br />

auf die Behinderung abgestimmt.<br />

Ende November 2002 kehrte er aus dem Paraplegikerzentrum<br />

in das neue Zuhause heim. Es<br />

dauerte drei Jahre, bis er die Tragweite von seinen<br />

Verletzungen erfasst hatte. Bis dahin hatte<br />

er gehofft, dass sich alles ergeben werde und er<br />

in sein früheres Leben zurückkehren könne. Er<br />

verkaufte seine Werkstatt und kümmerte sich<br />

weiterhin um den Haushalt und die Töchter. Bis<br />

zu diesem Schritt hin hatte er sein Leben bereits<br />

nach den neuen Bedürfnissen ausgerichtet.<br />

Unverändert im Wesen<br />

Seine ältere Tochter hatte ihn noch als gehfähigen<br />

Vater erlebt. «Ich habe sie überall hin, auch<br />

zur Arbeit, mitgenommen. Viel haben wir gemeinsam<br />

unternommen», sagt Müggler wehmütig.<br />

Mit dem Rollstuhl kommen die Töchter<br />

klar, auch wenn sie sich manchmal wünschen,<br />

es wäre anders. «Das Einrad hängt unbenutzt in<br />

der Garage. Gerne würde ich meinen Töchtern<br />

zeigen, wie man damit fährt», fügt Müggler an.<br />

Bereits als Kleinkinder hatten sie das Gespür für<br />

ihn. Nie seien sie ihm weggelaufen. Wenn sie<br />

mit dem Auto irgendwo angekommen seien,<br />

LEBEN IM ROLLSTUHL > 11<br />

Der Unfall kostete ihn seine Mobilität. Dominik Müggler verunfallte mit seinem Töff und<br />

verlor dabei seine Gehfähigkeit. Seine Beweglichkeit, sich neuen Situationen anzupassen,<br />

dem Leben die Stirn zu bieten, hat er behalten. Heute schwimmt er, fährt Monoski und<br />

geht ins allgemeine Rollstuhltraining.<br />

Text & Fotos > ANDREA SCHLEGEL-CAMPREGHER<br />

> «Wenn jemand vor einem<br />

solchen Unfall willensstark<br />

war, ist er es auch im<br />

Rollstuhl.»<br />

hätten sie stets gewartet um danach gemeinsam<br />

weiterzuziehen. «Da staunten andere Passanten<br />

darüber», sinniert Müggler stolz. Auf<br />

ihre Hilfsbereitschaft konnte und kann er sich<br />

verlassen. Wenn er zu ungeduldig ist und nicht<br />

auf Hilfe wartet, kann es vorkommen, dass er<br />

mit dem Rollstuhl stürzt. Dann sind sie schnell<br />

zur Stelle. «Ich hab eben einen dicken Grind»,<br />

schiebt er nach.<br />

Vorsorgen ist wichtig<br />

«Wenn jemand vor einem solchen Unfall willensstark<br />

war, ist er es auch im Rollstuhl.», ist<br />

Müggler überzeugt. Es gebe kein allgemeingültiges<br />

Rezept, wie man mit einem solchen<br />

Schicksal umgehen kann, führt er weiter aus.<br />

«Es ist modern, im Heute zu leben und sein<br />

Geld auszugeben», sagt er. «Das kann ich nachvollziehen,<br />

doch hätte ich keine Vorsorge getroffen,<br />

wäre mein Schicksal härter ausgefallen.<br />

Das Ersparte erleichtert vieles.» Müggler hat<br />

sich drei Jahre nach dem Unfall einen Gehrollstuhl<br />

gekauft. Dieser kostet zwar so viel wie ein<br />

Auto und musste selber berappt werden, ihm<br />

bringt er jedoch enorm viel Lebensqualität.<br />

Tatkräftig gestaltet Müggler nun seinen Alltag.<br />

Der Service eines Rollstuhles ist teuer, Müggler<br />

pflegt und wartet seine Rollstühle gerne selber.<br />

Auch Ersatzteile für seine Rollstühle erstellt er<br />

in seiner kleinen, aber gut eingerichteten Werkstatt<br />

in der Garage unter seiner Wohnung. Für<br />

die Kaninchen im Garten hat er einen Stall entworfen<br />

und erstellt, im Keller des Wohnblockes<br />

steht ein Veloständer, den er selber gebaut hat<br />

und im Winter hält er den Platz vor dem Mehrfamilienhaus<br />

schneefrei. Das Töfffieber hat ihn<br />

trotz den Folgen nicht verlassen. Er hat sich einen<br />

Quad gekauft, an den er im Winter einen<br />

selber konstruierten Schneepflug montieren<br />

kann. Für seinen Rollstuhl hat er hinten eine<br />

Haltevorrichtung gebaut. Jedes seiner Werke,<br />

seiner Arbeiten in der Wohnung, im Garten und<br />

der Anlage zeigen auf, dass er seinem Charakter<br />

treu geblieben ist. Dominik Müggler setzt<br />

sich durch.


DZMagazin MAI 2012<br />

Larissa Erismann, ein aufgeweckter Teenager.<br />

In der Familie fühlt sich Larissa aufgehoben und wohl.


GRENZEN AKZEPTIEREN > 15<br />

«Ich bin einfach Larissa»<br />

Larissa Erismann beendet im Sommer die zweite Oberstufenklasse in Niederuzwil, spielt gerne<br />

Fussball, bereitet sich auf das Reitbrevet vor und macht – wie alle Jugendlichen in ihrem Alter –<br />

gerne mit Kolleginnen und Kollegen ab. Larissa ist ein ganz normales Mädchen, das ab und zu<br />

an Grenzen kommt. Sie hat eine Dysmelie.<br />

Text & Fotos > CECILIA HESS-LOMBRISER<br />

Larissa Erismann öffnet die Türe des Reiheneinfamilienhauses<br />

in Henau und<br />

strahlt die Besucherin an. Mit einer Selbstverständlichkeit<br />

streckt sie die linke Hand zum<br />

Gruss entgegen. Dieser Arm ist gesund, an der<br />

Hand hat sie drei statt fünf Finger. Der rechte<br />

Arm ist verkürzt und aus dem Ärmel blinzelt<br />

ein einzelner Finger hervor. Larissa hat eine<br />

angeborene Fehlbildung. Ganz akzeptiert<br />

hat sie dieses Anderssein noch nicht. «Es gibt<br />

Phasen, da bin ich auch traurig», gibt sie zu.<br />

In solchen Momenten muss Mutter Corinne<br />

Erismann trösten. Meistens lebt die zierliche<br />

Jugendliche jedoch in der Haltung «Ich will es<br />

selber machen – und auf meine Art.»<br />

Vielseitig interessiert<br />

«Sie ist ehrgeizig», sagt die Mutter und die<br />

Tochter nickt. Das fing bereits damals an, als<br />

die Kinder im Quartier das Velofahren lernten.<br />

Klein-Larissa wollte auch, doch sie konnte<br />

sich nur mit einer Hand am Lenker halten. Sie<br />

bekam eine Prothese, damit sie die Balance<br />

halten konnte und sie braucht noch heute<br />

eine – inzwischen eine grössere – um mit dem<br />

Fahrrad zur Schule von Henau nach Niederuzwil<br />

zu fahren. «Nur wenn es schneit oder regnet,<br />

nimmt sie mein Mann auf dem Weg von<br />

der Arbeit mit dem Auto mit nach Hause», verrät<br />

Corinne Erismann. Oder es gibt die Alternative<br />

Postauto. Bei der Frage, was ihr Energie<br />

gibt und sie glücklich macht, kommt Larissa in<br />

Fahrt. «Viel», sagt sie und zählt auf: «Auf dem<br />

Pferd sitzen, Fussball spielen, in der Familie<br />

sein, unter Kollegen.» Zur Familie gehören die<br />

17-jährige Schwester Vanessa und der 18 Monate<br />

jüngere Bruder Fabian. Die Schule stehe<br />

nicht unbedingt auf der Glücks-Liste, gibt sie<br />

zu. Trotzdem lernt sie gerne Sprachen, liebt<br />

den Musikunterricht und – das Turnen. Die<br />

körperlichen Tätigkeiten führen sie allerdings<br />

auch an ihre Grenzen. «Dann muss ich daneben<br />

stehen und zuschauen. Ich fühle mich<br />

unwohl, ausgeschlossen und das macht mich<br />

traurig», sagt Larissa. Liegestützen, Seilspringen<br />

oder an Ringen hängen, geht definitiv<br />

nicht.<br />

«Ich war einfach so»<br />

Sie kann sich nicht erinnern, dass es in ihrer<br />

Kindheit einen Moment gegeben hätte, in<br />

dem sie realisiert habe, dass sie anders als<br />

andere Kinder sei. «Ich war einfach so.» Für<br />

die Eltern war es schwieriger. Bei den vorgeburtlichen<br />

Untersuchungen war die Fehlbildung<br />

nicht entdeckt worden. «Es war zwar<br />

ein Schock, aber für mich besser so», gesteht<br />

Corinne Erismann. Schon nach der Geburt<br />

fing die Ergo- und Physiotherapie an und diese<br />

dauerten bis ins Kindergartenalter. Es gab<br />

Untersuchungen und eine Operation. Und<br />

vor jedem Eintritt in eine neue Umgebung, in<br />

die Spielgruppe, in den Kindergarten, in die<br />

Schule und bei jedem Klassenlehrerwechsel,<br />

suchten Corinne und Kurt Erismann das Gespräch<br />

mit den Lehrpersonen. Trotz dieser<br />

Vorbereitung und den Informationen der Eltern<br />

blieb Larissa nicht davor bewahrt, von<br />

Kindern ausgelacht und mit unschönen Wörtern<br />

eingedeckt zu werden. Sie hat es über<br />

sich ergehen lassen, fühlte sich jedoch traurig<br />

und ausgeschlossen. Gaffende Menschen erlebt<br />

sie beispielsweise auch in den Ferien. Das<br />

macht jedoch die Mutter fast wütender als die<br />

Tochter. Larissa hat noch keine Strategie entwickelt,<br />

wie sie unsensiblen Menschen begegnen<br />

kann.<br />

> «Wenn sie mich kennen<br />

gelernt haben, ist meine<br />

Behinderung kein Thema<br />

mehr und sie gehen völlig<br />

normal mit mir um.»<br />

Selber ans Ziel kommen<br />

Die Mutter sagt «Handicap», Larissa selber<br />

bezeichnet sich nicht als Mensch mit einer<br />

Behinderung. «Ich bin einfach Larissa.» Und<br />

einfach Larissa ist sie auch für ihre Schulkolleginnen<br />

und –kollegen. «Wenn sie mich kennen<br />

gelernt haben, ist meine Behinderung<br />

kein Thema mehr und sie gehen völlig normal<br />

mit mir um.» Was ihr selber noch Mühe macht<br />

ist, um Hilfe zu bitten. «Ich möchte selber ans<br />

Ziel kommen – mit meinen Möglichkeiten»,<br />

erklärt sie. Trotzdem weiss sie, dass es doch<br />

immer wieder Grenzsituationen gibt, und dass<br />

sie lernen muss, sich diese einzugestehen und<br />

um Hilfe zu bitten. Keine Grenzen erfährt sie,<br />

wenn sie jeden zweiten Mittwochnachmittag<br />

zum Reiten geht. Ihr Reitlehrer hat sie ermuntert,<br />

sich auf das Reitbrevet vorzubereiten.<br />

Dafür wird sie Einzelstunden belegen. «Besonders<br />

das Springen muss ich noch üben», sagt<br />

sie. Die eingeschränkte Armarbeit macht sie<br />

mit mehr Beinarbeit wett. Wenn sie um Pferde<br />

sein und mit ihnen arbeiten kann, ist sie glücklich.<br />

Wenn es nach ihr ginge, hätte die Familie<br />

Erismann auch einen Hund. Weil dies nicht<br />

möglich ist, gab es eine Katze.<br />

Berufswahl<br />

Larissa Erismann hat lernen müssen, alles auf<br />

ihre Art zu machen. Ein Vorbild gab es für sie<br />

nicht. Als Kleinkind kroch sie auf dem Hinterteil.<br />

Links, rechts, links, rechts. Die Mutter erinnert<br />

sich mit einem Schmunzeln daran. Mit<br />

langen Stricknadeln, die sie unter den verkürzten<br />

Arm einklemmt, kann sie auch stricken. In<br />

der Schule musste sie den Unterricht für das<br />

Zehnfingersystem auf der Schreibtastatur des<br />

Computers besuchen und die gleichen Tests<br />

absolvieren wie ihre Mitschüler. Das sei schon<br />

etwas eigenartig gewesen. Sie, die mit drei<br />

Fingern auskommen muss. Diese drei Finger<br />

braucht sie fleissig, denn am PC sitzt sie gerne.<br />

Facebook ist ein Stichwort und oft googelt sie<br />

Informationen über Tiere. Auf dem PC wird sie<br />

bald auch ihre Bewerbung für eine Lehrstelle<br />

schreiben müssen. Fachangestellt Gesundheit<br />

steht zuoberst auf der Wunschliste. Ob<br />

sie eine Lehrstelle bekommen würde, weiss<br />

Larissa noch nicht, doch sie möchte die Erfahrung<br />

beim Schnuppern machen, ob der Beruf<br />

realistisch ist. Medizinische Praxisassistentin<br />

ist eine Option. «Ich kann mich gut konzentrieren,<br />

bin selbständig, bin bereit, Verantwortung<br />

zu übernehmen, kann mich gut in andere<br />

Menschen einfühlen und habe Kraft in den<br />

Beinen», sagt die Fussballerin, die im Damenfussballclub<br />

Uzwil trainiert.


DZMagazin MAI 2012<br />

Der Entlastungsdienst<br />

Die Vermittlerin: Maria Fust, Föhrenstrasse 7,<br />

9533 Kirchberg, 071 931 35 88.<br />

Zunehmend wird der Entlastungsdienst<br />

auch für demenzkranke Menschen angefordert.<br />

Da gilt ein kostendeckender Tarif<br />

von 28 Franken. Familien mit behinderten<br />

Angehörigen bezahlen 15 Franken. Die<br />

Differenz wird aus Mitgliederbeträgen und<br />

Spendengelder bezahlt. Daraus werden<br />

auch die jährlichen Weiterbildungen für die<br />

Betreuerinnen bezahlt.<br />

Spenden: St.Galler Kantonalbank, CH77<br />

0078 1275 5006 1180 3<br />

Entlastungsdienst St.Gallen-Appenzell:<br />

entlastungsdienst-vesa.ch<br />

Eva und Markus Schlegel wollen Lebensqualität für Daniel.<br />

Maria Fust, die Vermittlerin (links), und Susy Heuer-Ackermann, die neue Präsidentin.<br />

Maria Fust betreut Daniel regelmässig.


Eigentlich würde der 13-jährige Daniel<br />

mit einer mehrfachen Behinderung lieber<br />

im Rollstuhl spazieren gehen. Das<br />

liebt er. Sobald sein Vater Markus den Stuhl<br />

in Bewegung setzt, reagiert er freudig; mit<br />

raschen Bewegungen seiner Arme und mit<br />

seiner Mimik. Reden kann er nicht. Doch an<br />

diesem Samstagmorgen muss er sich gedulden.<br />

Maria Fust, die Vermittlerin des Entlastungsdienstes<br />

ist gekommen, Susy Heuer-<br />

Ackermann, die neue Präsidentin des Vereins<br />

Entlastungsdienst für Familien mit Behinderten<br />

Gossau, Untertoggenburg, Wil, und die<br />

Journalistin.<br />

Dankbar für den Dienst<br />

Eva und Markus Schlegel sind auf den Entlastungsdienst<br />

angewiesen. Sie nehmen ihn<br />

schon seit dem Kleinkindalter von Daniel in<br />

Anspruch. Maria Fust kennt Daniel und seine<br />

Familie seit acht Jahren. Sie wechselt sich<br />

mit einer anderen Betreuerin ab und übernimmt<br />

den Dienst dann, wenn Daniel vom<br />

Schulheim Kronbühl nach Hause kommt. Am<br />

Wochenende oder jeden zweiten Mittwochnachmittag.<br />

Sie nimmt ihn nach dem Mittagsschlaf<br />

auf, wäscht ihn, gibt ihm den Zvieri,<br />

geht mit ihm spazieren. «Wenn Ferien sind,<br />

sind wir voll auf den Entlastungsdienst und<br />

die ´Sonnenhalde´ in Münchwilen angewiesen»,<br />

sagen die Eltern. Zwischen ihnen und<br />

den beiden Frauen des Entlastungsdienstes<br />

ist ein Vertrauensverhältnis gewachsen. «Es<br />

war am Anfang nicht einfach, unser Kind anderen<br />

Menschen zu überlassen, aber es geht<br />

nicht anders. Wir kamen an unsere Grenzen;<br />

zeitlich und gesundheitlich», machen Eva<br />

und Markus Schlegel bewusst. Wie sie gelernt<br />

haben, ein Kind mit einer Mehrfachbehinderung<br />

anzunehmen und die Situation zu<br />

akzeptieren, wäre eine andere Geschichte.<br />

Heute nennen sie Daniel einen «Sonnenschein»,<br />

freuen sich, wenn er zu Hause ist,<br />

wenn er mit seinen Möglichkeiten reagiert.<br />

Sie sehnen sich nach ihm, wenn er ein Wochenende<br />

nicht zu Hause ist. Papa Schlegel<br />

nimmt ihn während des Besuchs aus dem<br />

Rollstuhl, setzt ihn sich auf das Knie, singt<br />

im etwas vor. Die Liebe der Eltern zu ihrem<br />

«Sonnenschein» erfüll den Raum.<br />

Über Dienst informieren<br />

«Wir können uns nicht auf Verwandte abstützen<br />

und brauchen den Entlastungsdienst»,<br />

erklären Eva und Markus Schlegel, die nebst<br />

Daniel noch die 16-jährige Tochter Nadja haben.<br />

Heikel wird es vor allem dann, wenn Daniel<br />

krank wird. Er muss nach Hause geholt<br />

werden. «Wir können schnell und flexibel reagieren»,<br />

sagt Maria Fust und zeigt auf, dass<br />

dank den schlanken Strukturen des Vereins<br />

schnell eine Betreuerin vermittelt werden<br />

kann. Worüber sich sowohl die Familie als<br />

auch die Vermittlerin und die neue Präsidentin<br />

Susy Heuer wundern ist, dass der Entlastungsdienst<br />

teilweise unbekannt ist. Es gibt<br />

Ärzte, Spitäler, Sozialberatungen oder Spitex-Dienste,<br />

die darüber informieren, doch<br />

es könnte verbreiteter sein. «Wir mussten<br />

damals selber herausfinden, wo wir Hilfe holen<br />

können», erinnert sich Markus Schlegel.<br />

Zwei bis drei Stunden ist die Betreuerin des<br />

Entlastungsdienstes jeweils in der Familie.<br />

Der Einsatz ist unterschiedlich. «Ich bin auch<br />

froh, wenn mir Maria Fust hilft, Daniel zum<br />

Arzt oder Zahnarzt zu bringen oder wenn sie<br />

einfach da ist, damit ich mich um meine Klienten<br />

in meiner Ernährungsberatungs-Praxis<br />

kümmern oder kochen kann», nennt Eva<br />

Schlegel ein paar Beispiele.<br />

Soziale Einstellung<br />

Daniel hat hie und da epileptische Anfälle.<br />

Die Betreuerin vom Entlastungsdienst wird<br />

instruiert, was sie machen muss und wann<br />

es nötig ist, dass sie den Notfall ruft. «Wenn<br />

eine Betreuerin Angst vor solchen Situationen<br />

hat, kann sie eine andere Betreuungsaufgabe<br />

übernehmen», erklärt Maria Fust. Ein<br />

gesunder Menschenverstand, Einfühlungsvermögen,<br />

die Bereitschaft, sich von der<br />

Familie instruieren zu lassen und Flexibilität<br />

sind Voraussetzungen für den Entlastungs-<br />

ENTLASTUNGSDIENST > 29<br />

Lebensqualität für Daniel<br />

Der Verein Entlastungsdienst für Familien mit Behinderten Gossau-Untertoggenburg-Wil<br />

unterstützt spontan, unkompliziert und aus dem sozialen Gedanken heraus. Maria Fust<br />

aus Kirchberg vermittelt Betreuerinnen und Betreuer. Sie selbst steht ebenfalls im Einsatz.<br />

Zum Beispiel bei der Familie Eva und Markus Schlegel in Schwarzenbach.<br />

Text & Fotos> CECILIA HESS-LOMBRISER<br />

> «Es ist ein guter Dienst.<br />

Die Hilfe ist unkompliziert<br />

und kann schnell organisiert<br />

werden.»<br />

dienst. «Wir nehmen ja keine medizinischen<br />

Handlungen vor, dafür ist die Spitex verantwortlich»,<br />

betont die Vermittlerin. Und ja, in<br />

erster Linie ist es wohl die soziale Einstellung,<br />

das Bedürfnis, sich sinnvoll einzubringen, die<br />

die Frauen und ein paar wenige Männer motivieren,<br />

sich in den Familien zu engagieren.<br />

56 Familien werden entlastet; 50 bis 60 Personen<br />

sind dafür im Einsatz. Aus wirtschaftlicher<br />

Motivation macht es niemand, denn<br />

der Lohn ist bescheiden und der Einsatz<br />

unregelmässig. Maria Fust ist vor 13 Jahren<br />

als Betreuerin eingestiegen, um ein gutes<br />

Jahr später bereits die Vermittlung zu übernehmen.<br />

«Es ist ein guter Dienst. Die Hilfe ist<br />

unkompliziert und kann schnell organisiert<br />

werden», sagt sie. Sie investiert viel Zeit mit<br />

Anrufen, Abklärungen vor Ort bei den Familien,<br />

mit Gesprächen mit den Betreuerinnen.<br />

«Der Entastungsdienst ist mein Kind», bekennt<br />

Maria Fust.<br />

Organisieren und planen<br />

«Es ist vielfach einfacher, den Entlastungsdienst<br />

zu beanspruchen, als die Nachbarn.<br />

Diesen gegenüber bleibt immer etwas von<br />

Verpflichtung hängen», macht die Vermittlerin<br />

bewusst. Wenn hilfsbereite Nachbarn<br />

vorhanden seien, dann binde sie sie manchmal<br />

in den Entlastungsdienst ein, dann sei<br />

alles geregelt. «Wir wollen Daniel möglichst<br />

viel Lebensqualität bieten», ist die Grundhaltung<br />

der Eltern vom sanften Knaben. Sie<br />

haben viele Prozesse hinter sich, haben nach<br />

Ursachen geforscht, Antworten gesucht und<br />

irgendwann akzeptiert, dass die Situation so<br />

ist, wie sie ist. Die Familie Schlegel hat gelernt,<br />

damit zu leben, sich zu organisieren, zu<br />

planen, vorauszudenken und – andere Menschen<br />

unterstützend einzubinden. Maria Fust<br />

hat viele harte Schicksale kennen gelernt.<br />

«Sie berühren mich, aber ich kann damit umgehen.<br />

Ich will helfen», ist ihre Haltung. Sie<br />

scheint die Frau am richtigen Ort zu sein.


DZMagazin APRIL 2012<br />

Gruppenfoto am Behindertensporttag in Magglingen.<br />

Beim Kugelstossen.<br />

Gruppenwettkampf am Behindertensporttag.<br />

Gruppenfoto BSVU.<br />

Corinne Riss


«Magglingen ist der<br />

Höhepunkt»<br />

SPORTINTERVIEW > 15<br />

Am 8. Juli 2012 findet der Schweizerische Behindertensporttag in Magglingen statt. Auch der<br />

Behindertensportverein Uzwil nimmt am Gruppenwettkampf teil und bereitet sich mit grosser<br />

Vorfreude darauf vor. Die 37-jährige Behindertensportleiterin Corinne Riss erzählt begeistert<br />

von der Zusammenarbeit mit Menschen mit einer Behinderung.<br />

Interview > NATALIE BOSSI Fotos > ZVG<br />

1974 wurde von Trudi Niedermann und<br />

Hans Tschol eine grossartige Idee in die<br />

Tat umgesetzt und der Behindertensportverein<br />

Uzwil (BSVU) gegründet. Seit der ersten<br />

Turnstunde im Jahr 1974 ist das Angebot nach<br />

und nach weiter ausgebaut worden. Heute<br />

zählt der BSVU 100 Aktivmitglieder und 25<br />

ausgebildete Leiterinnen und Leiter. Dreimal<br />

wöchentlich findet in der Gewerbeschule und<br />

in der Turnhalle Neuhof eine Turnstunde statt,<br />

zweimal pro Woche eine Schwimmstunde im<br />

Buecherwäldli. Die in Wald-Schönengrund<br />

wohnhafte Corinne Riss leitet zusammen mit<br />

dem Präsidenten des BSV Uzwil, Roland Erni,<br />

eine dieser Turnstunden. Als dreifache Mutter<br />

und ausgebildete Sozialpädagogin hatte sie<br />

eine neue Herausforderung gesucht und ihr<br />

Hobby mit ihrer Ausbildung verbinden wollen.<br />

So entschied sie, sich für den BSVU zu engagieren.<br />

Das macht ihr grosse Freude und bietet<br />

den perfekten Ausgleich zum Familienleben.<br />

Im März haben Sie den BSVU mit Ihrer ganzen<br />

Familie am Volleyballturnier in Romanshorn<br />

unterstützt, haben Sie Erfolge feiern können?<br />

Unsere Gruppe hat den dritten Schlussrang erreicht<br />

und ich habe mich sehr darüber gefreut.<br />

Die Sportlerinnen und Sportler waren jedoch etwas<br />

enttäuscht, da sie im vergangenen Jahr den<br />

ersten Platz erreicht hatten und diesen natürlich<br />

verteidigen wollten. Die teilnehmenden Gruppen<br />

kennen sich mittlerweile untereinander und<br />

daher ist der Ehrgeiz besonders gross. Spass gemacht<br />

hat es trotzdem (lacht).<br />

Welche Arten von Behinderungen haben die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Behindertensportvereins?<br />

Das ist extrem unterschiedlich. Wir haben Menschen<br />

mit einer körperlichen Behinderung, das<br />

heisst solche, die im Rollstuhl sitzen oder eine<br />

Prothese tragen. Es sind aber auch Menschen<br />

mit einer geistigen Behinderung wie Trisonomie<br />

21 oder Autismus und solche mit psychischen<br />

Problemen wie Depressionen dabei. Die Behinderungsbilder<br />

sind also sehr differenziert. Das<br />

macht es umso spannender und anspruchsvoller,<br />

mit Menschen mit einer Behinderung zusammen<br />

zu arbeiten. Auch in Bezug auf das Alter ist die<br />

Schere sehr gross. Unser jüngstes Mitglied ist 18<br />

Jahre alt, unser ältestes 80.<br />

Inwiefern unterscheidet sich eine Turnstunde<br />

des BSVU von einer normalen Turnstunde?<br />

Im Allgemeinen geht es bei unseren Turnstunden<br />

auch darum, Spass an der Bewegung zu haben<br />

und die Gemeinschaft zu geniessen, zu wetteifern<br />

und zu lernen. Der Unterschied liegt hauptsächlich<br />

darin, dass unsere Teilnehmenden aufgrund<br />

ihrer Behinderungen sehr unterschiedliche Fähigkeiten<br />

haben, beispielsweise nicht gehen können<br />

oder durch Wahrnehmungsstörungen beeinträchtigt<br />

sind. Das setzt voraus, dass wir über die<br />

Behinderungsbilder Bescheid wissen und darauf<br />

Rücksicht nehmen. Deshalb unterteilen wir unsere<br />

Turngruppe jeweils in zwei kleinere Gruppen,<br />

um möglichst auf alle eingehen und alle ihrem<br />

Können entsprechend bewegen zu können. Das<br />

klingt in der Theorie sehr einfach, braucht aber<br />

für die Umsetzung viel Vorbereitungszeit.<br />

Worauf wird im Behindertensport besonders<br />

Wert gelegt?<br />

Unser Hauptziel ist die Erhaltung der Bewegungsfähigkeit.<br />

Wir trainieren daher sehr polysportiv.<br />

Wir machen viele Ballspiele wie Unihockey, Volley-<br />

oder Federball, aber auch Koordinations-Parcours,<br />

Gleichgewichtsübungen oder gegenseitige<br />

Massagen. Neben der Erhaltung der Bewegungsfähigkeit<br />

ist es uns auch wichtig, dass die Teilnehmenden<br />

lernen, mit Sieg und Niederlage umzugehen,<br />

aufeinander Rücksicht zu nehmen und<br />

einander gegenseitig zu helfen. Und nicht zuletzt<br />

haben auch die Integration und das Gefühl der<br />

Zusammengehörigkeit einen sehr hohen Stellenwert.<br />

Hier fällt das Anderssein nicht auf und das<br />

schätzen die Teilnehmenden.<br />

Welches ist für die Teilnehmenden der Höhepunkt<br />

des Jahres?<br />

Die Wettkämpfe, an denen wir teilnehmen,<br />

bedeuten für alle sehr viel. Die Vorfreude auf<br />

das Volleyball-Turnier in Romanshorn und das<br />

Schwimm-Meeting in Gais ist immer sehr gross.<br />

Der absolute Höhepunkt ist aber der Schweizerische<br />

Behindertensporttag in Magglingen. Wir<br />

fahren jeweils morgens um fünf Uhr mit dem Car<br />

ab, um pünktlich bereit zu sein für den Gruppenwettkampf.<br />

Die Sportlerinnen und Sportler durchlaufen<br />

dann verschiedene Leichtathletik- und<br />

Ballsport-Posten und die Ergebnisse der einzelnen<br />

Gruppen werden bei der Rangverkündigung<br />

bekannt gegeben. Daneben wird immer auch ein<br />

Show-Programm mit Tanzaufführungen geboten,<br />

welches wir besuchen. Spät abends kehren<br />

wir müde, aber zufrieden zurück. Nicht nur für<br />

die Aktiven, sondern auch für die Leitenden und<br />

Besuchenden ist das ein sehr abwechslungs- und<br />

erlebnisreicher Tag.<br />

Neben den sportlichen Anlässen gibt es auch<br />

gesellschaftliche Anlässe, welche?<br />

Wir gehen regelmässig nach dem Training gemeinsam<br />

etwas trinken. Im Sommer machen wir<br />

einen Grill-Plausch und wenn jemand Geburtstag<br />

hat, sind immer alle Mitturnenden und Leitenden<br />

beim Geburtstagskind eingeladen oder es werden<br />

die Getränke beim Einkehren gesponsert.<br />

Und kurz vor Weihnachten organisiert ein Mitglied<br />

des BSVU einen Lotto-Abend für alle.<br />

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Tätigkeit<br />

als Behindertensport-Leiterin?<br />

Ich mag die Herausforderung, für Menschen<br />

mit einer Behinderung eine angemessene Turnstunde<br />

zu planen und durchzuführen. Aber am<br />

schönsten ist es, die Freude der Teilnehmenden zu<br />

sehen, wenn sie sich bewegen und für eine kurze<br />

Zeit vom Alltag loslassen können. Die Menschen,<br />

die zu uns kommen, müssen oft mit schwierigen<br />

Alltagssituationen zurechtkommen. Beim Aufwärmen<br />

haben sie jeweils die Möglichkeit, ein<br />

bisschen zu erzählen. Man spürt dann richtig, wie<br />

sie im Verlauf der Stunde immer mehr abschalten<br />

und das Miteinander erleben können. Die Tatsache,<br />

dass die Teilnehmenden behindert sind,<br />

macht es intensiver. Sie geniessen meine Gesellschaft<br />

und das macht mir Freude.


Steuererklärung<br />

2011<br />

Trauerbegleitung<br />

Gerne sind wir Ihnen beim<br />

Ausfüllen der Steuererklärung behilflich.<br />

Rufen Sie uns an,<br />

damit ein Besprechungstermin<br />

vereinbart werden kann.<br />

Weitere Informationen finden Sie auch auf<br />

unserer Homepage unter<br />

www.treuhand-hohl.ch.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Anruf.<br />

Wilenstrasse 14 9240 Uzwil Tel. 071 951 49 51 info@treuhand-hohl.ch www.treuhand-hohl.ch<br />

Einen geliebten Menschen zu verlieren ist mehr<br />

als ein Verlust. Es ist ein unbeschreiblicher<br />

Schmerz. Fragen drängen sich auf, erschüttern<br />

das Selbstverständnis. Die Seele schreit.<br />

Die Trauer ist ein langer Weg durch das<br />

Gefühlschaos. Ein Weg zu einer neuen Identität<br />

ohne den geliebten, vertrauten Menschen.<br />

Ein schmerzvoller Prozess hin zu einer neuen<br />

Lebensbejahung und zu einem eigenen,<br />

neuen ICH.<br />

Die Trauer ist sehr individuell und ich sehe meine Aufgabe im Begleiten und Unterstützen des<br />

so eigenen Weges. Ich kann den Schmerz nicht abnehmen. Meine eigenen Erfahrungen, mein<br />

Mitgefühl und meine Ausbildungen aber können helfen, den schweren Rucksack Stück für<br />

Stück leichter werden zu lassen. Ich bin gerne für Sie da.<br />

Anita Rutz, Maltherapeutin<br />

Erwachsenenbildnerin SVEB 1, Schwarzenbach<br />

Telefon 071 925 38 28, anitarutz@thurweb.ch, www.werkruum.ch<br />

Kleinanzeigen jetzt gratis auf<br />

dzm.ch platzieren.<br />

Rubriken wie Unterhaltungselektronik, Games, Natels, Computer,<br />

Foto, Möbel, Garten, Jobs/Stellen usw. stehen Ihnen gratis auf<br />

www.dzm.ch zur Verfügung. Nutzen Sie diesen Gratis-Service und bieten<br />

Sie Ihre gebrauchten Sachen einfach, schnell und erst noch<br />

regional an.<br />

TRAUER<br />

ANZEIGEN<br />

Rundumservice für Trauerzirkulare. Traueranzeigen in<br />

verschiedenen Ausführungen liefern wir Ihnen innert<br />

kürzester Zeit. Kuverts zum Adressieren können Sie bei<br />

der Aufgabe bereits mitnehmen. Inseratenregie für<br />

sämtliche Zeitungen. Nach telefonischer Vereinbarung<br />

auch am Wochenende möglich.<br />

Telefon 071 951 46 35.<br />

DRUCKEREI RASCHLE<br />

Henauerstrasse 11, 9244 Niederuzwil, T 071 951 36 33<br />

hraschle@bluewin.ch


FIRMEN-REPORTAGEN<br />

EVENTS<br />

PORTRAITS<br />

INDUSTRIE / ARCHITEKTUR<br />

BEAUTY / BUDOIR<br />

KIDS / FAMILIE<br />

HOCHZEITEN<br />

T 071 950 03 06 I 9524 Zuzwil I mail@profoto.ch


* INVESTIEREN SIE JETZT IN SICHERE WERTE! *<br />

5½-Zimmer-Mittel-Reiheneinfamilienhaus<br />

OBERUZWIL BUECHWALD 7 - Das attraktive 5½-Zim-<br />

ertions-Auftrag<br />

mer-Mittel-Reiheneinfamilienhaus liegt an aussichtsreicher,<br />

ruhiger Lage und trotzdem in unmittelbarer<br />

Nähe des Oberuzwiler Dorfkerns. Zwei Dachterrassen,<br />

ein grosszügiges Wohnzimmer mit Cheminée (~45<br />

m²), Ankleide, Weinkeller, Sauna, Gartenhaus und zwei<br />

Sitzplätze im Erdgeschoss, sind einige Punkte, die Sie<br />

überzeugen werden. Von der Westterrasse aus genies-<br />

sen Sie eine weite Fernsicht und auf der Ostterrasse<br />

können Sie, mit Unterstützung des Aussen-Cheminées,<br />

gemütliche Stunden verbringen.<br />

5½-Zi.-REIHENEFH, NWF ~153 m², ab CHF 565‘000<br />

Grundstücksfl äche ~206 m², TG-Platz CHF 25‘000<br />

Zuzwil<br />

zhd. DZM<br />

RELESTA AG • Immobilienverkauf • 9524 Zuzwil • Tel. 071 945 00 45<br />

Inserat 4farbig,4spaltig, Amedeo Gallo 079 150mm 690 89 00 hoch • www.relesta.ch<br />

* INVESTIEREN SIE JETZT IN SICHERE WERTE! *<br />

TERRASSENEIGENTUMSWOHNUNGEN LENTER<br />

Geniessen Sie die Sonne sowie die einmalige<br />

Sicht auf das Alpsteingebirge und das Fürstenland<br />

von Ihrer Traumwohnung in Zuzwil<br />

an der Leubergstrasse.<br />

Die Relesta AG realisiert für Sie 23 Terrassenwohnungen<br />

im Minergiestandard. Die<br />

moderne und zeitgemässe Architektur, der<br />

für Terrassenwohnungen vielseitige Woh-<br />

Erscheinung: nungsmix, die grossfl ächigen Wohnungen<br />

und Terrassen, die traumhafte Aussicht und<br />

Mai-Ausgabe > CHF 230 exkl. Mwst. der hohe Ausbaustandard sind nur einige<br />

Punkte, welche Sie begeistern werden. Interessiert?<br />

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktnahme.<br />

GLÜCKS-<br />

GEFÜHL<br />

RELESTA AG • Immobilienverkauf • Herbergstrasse 11 • Postfach 18 • 9524 Zuzwil • 071 945 00 45<br />

Hansi Hohl 071 945 00 06 • www.relesta.ch<br />

Weitere Eigenheime:<br />

Berlingen-TG<br />

Regensdorf / Altburg-ZH<br />

Wattwil-SG<br />

Mietmöglichkeiten<br />

Wohnungen + Gewerberäume:<br />

Herisau-AR > metrohmpark.ch<br />

Wattwil-SG > thursitz.ch<br />

Sunnäterrassä<br />

3½-Zi.-Terrassenwhg., NWF ~118 m², ab CHF 630‘000<br />

4½-Zi.-Terrassenwhg., NWF ~141 m², ab CHF 760‘000<br />

3½-Zi.-Attika-Terrassenwohnungen, NWF ~122 m², ab CHF 920‘000<br />

Terrassen von ~88 m² bis~167 m²<br />

RELESTA AG • Immobilienverkauf • 9524 Zuzwil • Tel. 071 945 00 45<br />

Amedeo Gallo 079 690 89 00 • www.relesta.ch


DZMagazin APRIL 2012<br />

E-Bikes werden immer beliebter, die<br />

Palette der angebotenen Produkte<br />

wächst. Dies hat den Bundesrat vor<br />

Monatsfrist dazu bewogen, die bisherigen<br />

Regeln der technischen Entwicklung anzupassen<br />

und zu vereinfachen. Zur Erhöhung<br />

der Sicherheit wurden dabei zwei Verordnungen<br />

revidiert, die sich – unter anderem<br />

– auch mit Elektrofahrrädern befassen. Diese<br />

gelten wie bisher als «Motorfahrräder». Dabei<br />

wird neu zwischen langsamen E-Bikes<br />

(Leicht-Motorfahrräder mit einer Tretunterstützung<br />

bis 25 km/h und maximaler Motorleistung<br />

von 500 Watt, kein Kontrollschild<br />

nötig) und schnellen E-Bikes (Motorfahrräder<br />

mit einer Tretunterstützung von 25 bis 45<br />

km/h und beliebiger Motorleistung bis 1000<br />

Watt, Kontrollschild erforderlich) unterschieden.<br />

E-Bikes mit einer Tretunterstützung von<br />

mehr als 45 km/h gelten als «Motorräder».<br />

FAHRRAD > 12<br />

Auf schnellen E-Bikes muss<br />

ab 1. Juli ein Velohelm<br />

getragen werden<br />

2 Getötete und 66 Schwerverletzte: Die 2011 erstmals erhobene Anzahl schwerer Personenschäden<br />

beim E-Bike-Fahren macht deutlich, dass der Bundesrat die Vorschriften zu Recht<br />

den geänderten Verhältnissen angepasst hat. Denn Elektrofahrräder ermöglichen zwar<br />

ein rascheres Vorankommen, durch die höheren Geschwindigkeiten nimmt aber auch das<br />

Unfallrisiko zu.<br />

Text > BFU<br />

Für beide Kategorien gilt: Kinderanhänger<br />

sind erlaubt und Radwege obligatorisch zu<br />

benutzen. Während beim Signal «Verbot für<br />

Motorfahrräder» die Durchfahrt für langsame<br />

E-Bikes erlaubt ist, ist dies für schnelle<br />

E-Bikes nur zulässig, wenn der Motor abgeschaltet<br />

wird. Diese drei und zahlreiche weitere<br />

Änderungen treten bereits am 1. Mai<br />

2012 in Kraft (Zusammenstellung der wichtigsten<br />

Vorschriften).<br />

Erst ab 1. Juli gültig sind die neuen Bestimmungen<br />

zum Helm. Obligatorisch ist das Tragen<br />

eines Velohelms beim Fahren schneller<br />

E-Bikes. Für langsame E-Bikes empfiehlt der<br />

Bundesrat in Übereinstimmung mit der bfu,<br />

aus Sicherheitsgründen ebenfalls immer einen<br />

Velohelm gemäss der Norm EN 1078 zu<br />

tragen.<br />

Mit Helm ist sowieso immer besser.<br />

E-Bikes fahren ohne Helm ist nur noch mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h und maximaler Motorleistung von 500 Watt erlaubt.<br />

Die bfu begrüsst den Entscheid des Bundesrats,<br />

einfachere Regeln für mehr Sicherheit<br />

zu erlassen, denn Risikoabschätzungen haben<br />

folgende potenziellen Gefahren gezeigt:<br />

■ Da die durchschnittliche Geschwindigkeit<br />

eines E-Bikes höher ist als die eines Fahrrads,<br />

ist auch der Bremsweg länger. Die Benutzenden<br />

sind sich dessen aber nicht immer<br />

bewusst.<br />

■ Velofahrer, die bisher in eher gemütlichem<br />

Tempo oder seit längerer Zeit gar nicht mehr<br />

unterwegs waren, beherrschen unter Umständen<br />

bei den erreichten Geschwindigkeiten<br />

ihr E-Bike nicht mehr genügend.<br />

■ Die anderen Strassenbenutzenden unterschätzen<br />

die Geschwindigkeit, mit der die E-<br />

Bikes unterwegs sind. <<br />

bfu-Publikumsbroschüre «E-Bikes – Mit Sicherheit<br />

leichter ans Ziel» > www.bfu.ch


Regionale Industrie- und Gewerbeausstellung<br />

Oberuzwil<br />

Uzwil<br />

Oberbüren<br />

...bisch<br />

au däbi?<br />

7.- 10. Juni<br />

www.riga12.ch<br />

7.- 10. Juni<br />

Sportplatz Schi / Eishalle Uzwil<br />

• diverse Veranstaltungen<br />

• das Gewerbe der Region präsentiert sich<br />

• interessante Foren<br />

• Lehrlings-/Berufsbildungszelt<br />

• Musik, Shows und Abendunterhaltung<br />

• Fussball-EM mit Grossbildschirm<br />

Anmeldung «Brunch»<br />

Name:<br />

Wohnort:<br />

Telefon: Anz. Erwachsene<br />

E-Mail: Anz. Kinder:<br />

Senden an:<br />

Bäckerei Immoos, Bankstrasse 7a, 9244 Niederuzwil, E-Mail: beckimmoos@gmx.ch<br />

Bald geht es los…<br />

Die gemeinsame Ausstellung der drei Gewerbevereine<br />

ist ein grosses Ziel und soll in Form eines Grossanlasses<br />

durchgeführt werden. Die drei Gemeinden Oberuzwil,<br />

Uzwil und Oberbüren sind seit Jahrzehnten kulturell und<br />

geschäftlich eng miteinander verflochten. Eine Ausstellung<br />

mit dazugehörendem Fest soll Menschen und Gemeinden<br />

zusammenführen und die Region gegen innen und aussen<br />

als geschlossene Einheit von Oberbüren bis Oberuzwil präsentieren.<br />

Es soll ein Fest für die Region sein und eine charmante<br />

Ausstrahlung auf die umliegende Nachbarschaft<br />

ausüben. Streichen Sie sich dieses Datum, 7.–10. Juni 2012,<br />

gross an in Ihrer Agenda. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Öffnungszeiten<br />

Donnerstag, 7. Juni 2012 14.00 – 21.00 Uhr<br />

Freitag, 8. Juni 2012 10.00 – 21.00 Uhr<br />

Samstag, 9. Juni 2012 10.00 – 21.00 Uhr<br />

Sonntag, 10. Juni 2012 10.00 – 18.00 Uhr<br />

Der Messeeintritt ist kostenlos!<br />

(Ausnahme Abendveranstaltungen im Eventzelt)<br />

Sonntagsbrunch<br />

10. Juni 2012<br />

Jetzt anmelden !<br />

Von 9 - 12 Uhr<br />

im Eventzelt, Sportplatz Schi<br />

Erwachsene Fr. 25.– , Kinder pro Altersjahr Fr. 1.–<br />

Organisiert von der Bäckerei Immoos und Café Wäspi.<br />

Anmeldung per E-Mail: beckimmoos@gmx.ch<br />

oder mit dem Talon links.


DZMagazin MAI 2012<br />

Festival der Blasmusik<br />

Am 3. Juni ab 10.30 Uhr in Niederhelfenschwil<br />

Die Musikgesellschaft Niederhelfenschwil (MGN) organisiert am 3. Juni das erste<br />

Festival der Blasmusik in Niederhelfenschwil. Dieser Anlass ist ein Event für<br />

Freunde der böhmisch-mährischen Blasmusik. Die MGN darf die Schlossbergmusikanten<br />

Uster – bekannt aus Radio und TV – und die Gallus Musikanten<br />

St.Gallen im Festzelt beim Primarschulhaus willkommen heissen. Die Schlossbergmusikanten<br />

spielen mit 22 Musikantinnen und Musikanten, begleitet von<br />

zwei Sängerinnen, anspruchsvolle Musik im Egerländer Stil und ergänzen das<br />

Repertoire mit volkstümlichen Schlagern und Solo-Vorträgen. Die Besetzung<br />

der Gallus Musikanten besteht aus 19 Musikantinnen und Musikanten. Sie<br />

stellen jedes Jahr ein Programm zusammen, von dem sie überzeugt sind, dass<br />

es ihren Zuhörern gefällt. Es besteht aus ausdruckstarken Orchesterstücken,<br />

inspirierenden Solostücken und natürlich gemütsbewegenden Gesangsvorträgen.<br />

Sie pflegen den böhmischen Stil.<br />

Die MGN lädt ein, ein Mittagessen zu böhmischen Klängen einzunehmen. Dieses<br />

Angebot kann im Vorverkauf bis 26. Mai gebucht werden; entweder bei der<br />

Bäckerei Thalmann oder über Tel. 071 947 17 88 (19.00-20.00 Uhr).<br />

Mehr Infos unter www.mgn.ch<br />

Sommernacht-Traum frei nach W. Shakespeare<br />

Premiere am 31. Mai, 19.30 Uhr im Kraftwerk Krummenau<br />

Warum nicht einmal ins Toggenburg in den Ausgang? «Sommernacht-Traum»<br />

ist ein Theaterprojekt mit Live-Musik mit Mitgliedern des Chössi Ensembles und<br />

des Theater-Ensembles der Kantonsschule Wattwil. Es ist eine freie Neuinszenierung<br />

des Theaterstücks «Sommernachtstraum» von Shakespare. Die örtliche und<br />

zeitliche Interpretation des Liebesdramas von Athen wird in der grossartigen<br />

Szenerie des wilden Tobels beim Kraftwerk Krummenau und in der modernen<br />

Partyszenerie des Kraftwerk-Clubs gespielt. Es ist ein Stück für alle Theater- und<br />

Musik-Begeisterte jeden Alters.<br />

Der Aufführungsort beim Kraftwerk Krummenau wird den Abend zu einem künstlerischen<br />

Gesamterlebnis machen.<br />

«Sommernacht-Traum» ist eine Zusammenarbeit des Chössi Theater mit dem<br />

Kraftwerk Krummenau und der Kantonsschule Wattwil; der Zeltainer Wildhaus unterstützt<br />

tatkräftig. Das künstlerische Highlight wird mit einem breiten Gastronomie-Angebot<br />

verbunden. Regie: Barbara Bucher / Choreografie: Sonia Rocha<br />

Literarischer Abend mit<br />

Buchneuheiten 2012<br />

Freitag, 8. Juni 2012, 19.30 Uhr, in der<br />

Gemeindebibliothek Uzwil, Bahnhofstrasse 83a<br />

«Die Bekanntschaft mit einem einzigen guten Buch<br />

kann ein Leben verändern» (Marcel Prévost 1862 – 1941)<br />

Das Team der Gutenberg Buchhandlung in Gossau stellt die spannendsten,<br />

aussergewöhnlichsten und schönsten Bücher der Frühlingssaison 2012 vor.<br />

Eintritt frei / Apéro<br />

Weitere Auskünfte unter: bibliothek@uzwil.ch oder Tel. 071 950 00 85<br />

Organisiert wird die Veranstaltung durch:<br />

Gemeindebibliothek Uzwil und Gutenberg Buchhandlung Gossau<br />

AGENDA > 11<br />

Informationen und weitere Aufführungsdaten unter: www.choessi.ch


Wir leben Beschriftungen ...<br />

Die Reklame-Technik AG ist seit 1999 Ihr Generalunternehmer für:<br />

» Fahrzeugbeschriftungen vom kleinen Logo bis zur Vollverklebung<br />

» Grossformatdruck ab Rolle und auf Platten<br />

» Gebäudebeschriftungen<br />

» Baureklamen<br />

» Grossbild-LED-Werbung<br />

» und allgemeine Innen- und Aussenbeschriftungen wie:<br />

Blachen, Kleber, Magnetschilder, Reklameständer, Sportwerbung, Schilder,<br />

Schaufenster, Plottschriften, Gitternetzbanner, Gerüstblachen,<br />

Heckscheibenfolien, Leitsysteme, Verkaufstafeln usw.<br />

Vom Entwurf bis zur Realisation<br />

stellen wir Sie und Ihre Werbung in den Mittelpunkt.<br />

SEIT 1999

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!