BEHINDERUNG - Dorfzytig
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Nächste Ausgabe: 20. Juni 2012<br />
Lebenszeit zum<br />
Erstarken<br />
Behinderung assoziiert ein Hindernis,<br />
ein Ärgernis, das uns im Weg steht.<br />
Das Leben in der heutigen Zeit ist effizient<br />
und zielorientiert auf der einen Seite,<br />
auf der anderen lockt das Vergnügen. Wir<br />
setzen uns für unsere Arbeit ein, erwarten<br />
eine Entlohnung, die der Wertschätzung der<br />
Arbeit entspricht und wollen die restliche<br />
Zeit geniessen können. Meist planen wir die<br />
Schritte voraus, versuchen möglichst alle<br />
Komponente für unsere Ziele zu optimieren.<br />
In der Schule werden hervorragende Noten<br />
angestrebt um später eine möglichst gute<br />
Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Aus<br />
möglichst wenig Aufwand soll viel Ertrag<br />
geerntet werden. Doch der Weg geradeaus<br />
hinein ins Vergnügen kann auch verwehrt<br />
werden. Plötzlich platzt mitten in den Alltag<br />
ein Geschehnis, das unsere Sicht und unsere<br />
Möglichkeiten verändert.<br />
Dominik Müggler wurde mit den Folgen<br />
seines Töffunfalls konfrontiert und musste<br />
für sein weiteres Leben einen neuen Weg<br />
finden. Manche aber starten bereits von der<br />
Geburt an mit anderen Bedingungen als<br />
der Durchschnitt. Anfänglich besteht vielleicht<br />
Hoffnung, dass das Hindernis nicht<br />
von Dauer ist, die Medizin kann vieles richten<br />
und ungeschehen machen. Doch trotz<br />
Forschung und Fortschritten können nicht<br />
alle unsere Erwartungen erfüllt werden. Die<br />
EDITORIAL > 03<br />
Lebensqualität rückt ins Zentrum. Aus dem<br />
Strom der Masse gerissen, muss ein individueller<br />
Weg gefunden werden und die Achtsamkeit<br />
für den Einzelnen steigt. So betonen viele<br />
Menschen mit einer Behinderung, dass sie sich<br />
selber sind. Larissa Erismann sagt klar, dass<br />
sie Larissa sei. Das Suchen und Ausloten von<br />
Möglichkeiten ist aufwendig und von Abschieden<br />
geprägt. Hoffnungen und Ziele müssen<br />
vielleicht aufgegeben werden oder ihr Weiterleben<br />
erfordert einen grösseren Einsatz als bisher<br />
gedacht. Doch aus diesen Mühen erwachsen<br />
Erkenntnisse und Einsichten, die auf dem<br />
erwarteten Lebensweg ausgeblieben wären.<br />
Eva und Markus Schlegel haben gelernt, die<br />
Behinderung von ihrem Sohn zu akzeptieren.<br />
Heute ist er ihr Sonnenschein. Unterstützung<br />
bietet der Entlastungsdienst Gossau-Untertoggenburg-Wil.<br />
Er hilft, ohne dass die Hilfeempfänger<br />
Verpflichtungen anderen gegenüber<br />
anhäufen müssen. Mit etwas Offenheit<br />
keimt erst die Lebensqualität, die sich immer<br />
mehr entfaltet und zu einem zufriedenen und<br />
erfüllten Leben führen kann. Eingebettet in<br />
eine Gemeinschaft ist dies auch bei der behindertengerechten<br />
Christkönigs Pfarrei Niederuzwil<br />
künftig möglich.<br />
Andrea Schlegel-Campregher
DZMagazin MAI 2012<br />
«Genügend Arbeit ist<br />
für uns alle wichtig»<br />
Die Institution Buecherwäldli gehört selbstverständlich zur Region Gossau-Untertoggenburg-Wil.<br />
Sie bietet Arbeits- und Lebensraum für Menschen mit einer Behinderung. Drei<br />
von ihnen geben Einblick in ihren Arbeitsalltag in Uzwil. Hansjörg Ruckstuhl, Bereichsleiter<br />
Werkstätten Uzwil-Wil-Oberuzwil, berichtet von den zunehmenden Herausforderungen.<br />
Interview & Fotos> CECILIA HESS-LOMBRISER<br />
Lek Gerig hat eine körperliche Behinderung<br />
und kommt alleine zum Interview.<br />
Semir Jasari und Beat Rutz haben eine<br />
geistige Behinderung und kommen mit ihrem<br />
Betreuer Luca Ingrosso in das Besprechungszimmer<br />
im Werkstattbereich des<br />
Buecherwäldli in Uzwil. Sie haben ihre Arbeit<br />
unterbrechen dürfen, um Red und Antwort<br />
zu stehen.<br />
An welcher Arbeit sind Sie zurzeit?<br />
Lek Gerig: Ich fülle Informationsblätter über<br />
das Buecherwäldli in eine Mappe. Manchmal<br />
falte ich etwas, packe ein oder putze Metallteile.<br />
Wir haben viele verschiedene Arbeiten.<br />
Semir Jasari: Ich mache verschiedene Bohrungen<br />
an Metallteilen.<br />
Beat Rutz: Ich bin soeben mit Bohrungen fertig<br />
geworden. Jetzt muss ich noch aufräumen und<br />
putzen.<br />
Was bedeutet Ihnen die Arbeit?<br />
Gerig: Ich arbeite gerne und habe Freude. Ich<br />
bin schon seit zehn Jahren hier. Wir verstehen<br />
uns gut und unsere Gruppenleiterinnen sind<br />
sehr lieb.<br />
Die beiden Männer sind gleicher Meinung. Es<br />
sei wichtig, arbeiten zu können.<br />
Die Arbeiten wechseln hie und da. Wie läuft<br />
die Instruktion ab?<br />
Jasari: Luca (Ingrosso) zeigt es, dann mache<br />
ich es genauso, wie er. Ab und zu kommt er und<br />
kontrolliert, ob ich es richtig gemacht habe.<br />
Rutz: Der Chef zeigt es, dann mache ich die Arbeit<br />
selbständig.<br />
Wie selbständig sind Sie in der Arbeit?<br />
Gerig: Wenn ich verstanden habe, wie es geht,<br />
bin ich völlig selbständig. Zurzeit haben wir<br />
leider nicht so viel Arbeit und dann müssen wir<br />
Beat Rutz<br />
die Arbeit miteinander teilen. Es ist mühsam,<br />
wenn wir warten müssen. Seit zwei, drei Jahren<br />
hat die Arbeit nachgelassen.<br />
Jasari und Rutz: Wenn wir es gezeigt bekommen<br />
haben, arbeiten wir selbständig.<br />
Und wie ist es beim Wohnen?<br />
Gerig: Nachdem meine Kinder ausgezogen<br />
sind, wohne ich alleine und erledige alles selber.<br />
Hilfe brauche ich keine.<br />
Rutz: Ich wohne noch zu Hause. Meine Mutter<br />
kocht und wäscht für mich, aber die Wäsche<br />
muss ich selber versorgen und manchmal auch<br />
die Abwaschmaschine ein- und ausräumen. Ich<br />
habe auch ein Schätzli (lacht verschmitzt). Wir<br />
reden, schauen fern oder machen Spiele. Und<br />
sonst schwimme und turne ich.<br />
Jashari: Ich wohne auch zu Hause und mache<br />
sonst alles selbständig. In der Freizeit gehe ich<br />
mit Kollegen in den Ausgang. Sie haben keine<br />
Behinderung.
Lek Gerig<br />
Hier werden Sie als Mitarbeiter bezeichnet.<br />
Draussen heisst es «Mensch mit einer Behinderung».<br />
Wie sehen Sie sich selber?<br />
Diese Frage versteht Lek Gerig aus sprachlichen<br />
Gründen nicht. Sie ist Thailänderin. Semir<br />
Jasari sagt, er sei einfach Semir und Beat Rutz<br />
sagt von sich, dass er eine Behinderung habe<br />
und zeigt auf das Bein, das ihn seit einem Unfall<br />
einschränkt. Zum Gehen braucht er einen<br />
Stock. Luca Ingrosso erklärt, dass die Behinderung<br />
im Buecherwäldli gar kein Thema sei. «Wir<br />
haben tolle Mitarbeitende, auf die wir individuell<br />
eingehen. Wir sehen nicht das Defizit, sondern<br />
die Fähigkeit.»<br />
Unter welchen Voraussetzungen könnten<br />
Sie auch in einem normalen Unternehmen<br />
arbeiten?<br />
Gerig: Ich könnte nirgends sonst arbeiten. Ich<br />
kann nicht lange stehen, brauche zwischendurch<br />
aber auch Bewegung. Ich bin hier sehr<br />
zufrieden und kenne alle schon seit langem.<br />
Jasari: Ein Arbeitgeber müsste akzeptieren,<br />
dass ich langsamer bin. Ich müsste es auch<br />
mit den Leuten gut haben. Sie müssten mich<br />
respektieren, Geduld und Verständnis für mich<br />
haben.<br />
Semir Jasari<br />
> «Ich fühle mich auch<br />
akzeptiert. Und wenn<br />
jemand eine Bemerkung<br />
machen würde, würde ich<br />
sagen, sie sollen anständig<br />
mit mir reden.»<br />
Luca Ingrosso wirft ein, dass er Semir sofort<br />
einstellen würde. Er sei ein guter Arbeiter,<br />
der gerne Serienarbeiten mache.<br />
Fühlen Sie sich von der Gesellschaft akzeptiert<br />
so wie Sie sind?<br />
Rutz: Ich fühle mich akzeptiert.<br />
Semir: Ich fühle mich auch akzeptiert. Und<br />
wenn jemand eine Bemerkung machen würde,<br />
würde ich sagen, sie sollen anständig mit mir<br />
reden.<br />
Gerig: Ich bewege mich privat in einem normalen<br />
Umfeld und pendle demnach zwischen<br />
zwei Welten. Hier hat es andere Behinderte,<br />
solche mit einer körperlichen Behinderung und<br />
solche mit einer geistigen Behinderung. Ich<br />
habe mich an die zwei Welten gewöhnt und<br />
bin zufrieden.<br />
TITELTHEMA > 5<br />
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DZMagazin MAI 2012<br />
Herr Ruckstuhl, das Buecherwäldli beschäftigt<br />
insgesamt 200 Mitarbeitende mit einer<br />
Behinderung. Das bedeutet, dass Sie riesige<br />
Aufträge hereinholen müssen. Wie machen<br />
Sie das?<br />
Unser Logistikteam, unter der Leitung von Marcel<br />
Hilber, muss genügend Arbeit reinholen. In<br />
der Industriegruppe sind in den letzten Jahren<br />
allerdings viele Arbeiten verloren gegangen.<br />
Dort werden Produkte verpackt, Mailings zusammengestellt,<br />
Teile montiert und vieles mehr.<br />
Es wird zunehmend schwieriger, gleichwertigen<br />
Ersatz zu finden. Wir müssen einen grösseren<br />
Aufwand betreiben als noch vor ein paar Jahren.<br />
Jeder Hinweis, jede Telefonnummer, die wir<br />
bekommen sind wichtig. Ideal wäre, wenn mögliche<br />
Auftraggeber zu uns kommen würden und<br />
wir ihnen zeigen könnten, wozu wir fähig sind,<br />
welche Infrastruktur uns zur Verfügung steht.<br />
Ich glaube, viele machen sich ein falsches Bild<br />
von unseren Möglichkeiten.<br />
Institutionen wie die Werkstätten Buecherwäldli<br />
bekommen doch bestimmt aus Solidarität<br />
Aufträge aus der Industrie?<br />
Das wäre schön. Es gibt zwar solche, doch<br />
Neukunden zu gewinnen ist schwierig. Der<br />
Preisdruck und der starke Franken spielen eine<br />
grosse Rolle. Wir können nicht zum halben Preis<br />
produzieren. Wir müssen genau gleich kalkulieren<br />
wie jedes andere Unternehmen. Unser Maschinenpark<br />
kostet, die Räume, das Personal.<br />
Welche Auswirkungen hat es, wenn zu wenig<br />
Arbeit vorhanden ist?<br />
Wir müssen kreativ sein, damit wir unsere Mitarbeitenden<br />
jeden Tag sinnvoll beschäftigen<br />
können. Vorübergehend müssen wir dann neue<br />
Gebiete eröffnen und zum Beispiel einen Wald<br />
putzen oder bei der Bekämpfung von Neophyten<br />
mithelfen. Doch auch das können wir nicht<br />
gratis tun. Wir können aber auch keine Kurzarbeit<br />
machen, weil unsere Mitarbeiter Betreuung<br />
brauchen und nicht einfach nach Hause geschickt<br />
werden können. Wir müssen also sehr<br />
flexibel sein.<br />
Was genau hat sich auf dem Arbeitsmarkt in<br />
Ihrem Fall geändert?<br />
Unternehmen vergeben Arbeiten nur auswärts,<br />
wenn sie selber genug Arbeit haben. Wenn potenzielle<br />
Kunden nur auf den Preis schauen,<br />
nehmen sie einfach den billigsten Anbieter. Es<br />
gibt jedoch auch treue Kunden, die zuerst uns<br />
anfragen. Für andere hat die Solidarität zum<br />
Buecherwäldli keinen Einfluss. Der Wettbewerb<br />
ist eindeutig härter geworden.<br />
Was heisst das für Sie?<br />
Wir bewegen uns in diesem Umfeld und müssen<br />
täglich kämpfen, nachfragen, telefonieren, E-<br />
Mails versenden. Am schwierigsten ist es, an die<br />
richtigen Leute zu gelangen. Wir möchten gerne<br />
vermehrt aufzeigen, welches Potenzial unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben.<br />
Was können Sie anbieten, wie sieht die Infrastruktur<br />
der Werkstätten aus?<br />
Wir sind im mechanischen Bereich tätig und bearbeiten<br />
Metall auf modernen Maschinen. Wie<br />
bereits erwähnt, werden in den Industriegrup-<br />
Hansjörg Ruckstuhl, Bereichsleiter Werkstätten Buecherwäldli Uzwil-Wil-Oberuzwil.<br />
pen Mailings, Abstimmungsmaterial oder Produkte<br />
in entsprechende Gebinde eingepackt. In<br />
diesen Dingen sind wir ganz stark. «Das können<br />
wir nicht» gibt es für uns in diesem Bereich eigentlich<br />
nicht. Wir schauen uns jeden Auftrag<br />
an und suchen nach einer passenden Lösung.<br />
> «Das können wir nicht»<br />
gibt es für uns eigentlich<br />
nicht. Wir schauen uns jeden<br />
Auftrag an und suchen nach<br />
einer passenden Lösung.<br />
Welche Erwartungen hat die Industrie an Sie?<br />
Heute wollen die Kunden komplexere Sachen.<br />
Doch auch dafür sind wir gerüstet. Das würden<br />
wir auch gerne vermitteln und aufzeigen – am<br />
besten vor Ort.<br />
Wir verstehen unser Angebot als umfassende<br />
Kundendienstleistung. Die ausgeführten Aufträge<br />
werden von uns termingerecht und in der<br />
bestellten Qualität abgeliefert.<br />
TITELTHEMA > 7<br />
Könnten Sie allenfalls eigene Produkte entwickeln?<br />
Das ist nicht ganz einfach, wie wir schon bei anderen<br />
Institutionen gesehen haben. Es sind Produkte<br />
entwickelt und auch erfolgreich vertrieben<br />
worden und plötzlich werden die Produkte<br />
kopiert und viel billiger auf den Markt gebracht.<br />
Sie stehen also zunehmend im Wettbewerb<br />
und sehen sich Konkurrenz gegenüber?<br />
Das ist genauso. Wir unterscheiden uns nicht<br />
von einem anderen Unternehmen im Markt.<br />
Denken Sie an grundlegende Veränderungen,<br />
an neue Konzepte?<br />
Wir werden daran arbeiten müssen, eine Auslegeordnung<br />
machen, unsere Arbeit und unsere<br />
Positionierung hinterfragen und überlegen, in<br />
welche Richtung wir uns bewegen wollen.<br />
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MARKTPLATZ > 19
DZMagazin MAI 2012<br />
Albert Frieder mit Teammitglied Maggie Plattner. Sie ist Online-Redaktorin und hat eine Hörbehinderung.<br />
Albert Frieder, CEO der Stiftung MyHandicap mit Sitz in Wil.
mittlerweile mehr Leute, die<br />
kapitulieren als solche, die schei-<br />
gibt<br />
«Es<br />
tern. Beidem, insbesondere für<br />
Menschen mit Behinderung, gleichermassen<br />
wirkungsvoll zu begegnen ist der Grund<br />
meines Engagements im CDI-HSG.» Diese<br />
Aussage macht Albert Frieder. Er ist Fachrat<br />
und Advisory Board Member des Center for<br />
Disability and Integration (CDI-HSG) an der<br />
Universität St. Gallen und Geschäftsführer<br />
von MyHandicap.<br />
Herr Frieder, Sie sind CEO der Stiftung My-<br />
Handicap mit Sitz in Wil. Können Sie kurz erklären,<br />
was MyHandicap ist?<br />
MyHandicap wird als Facebook und Wikipedia<br />
für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen<br />
bezeichnet. Zudem realisiert die Stiftung<br />
als Social Entrepreneur in der Wirtschaft sogenannte<br />
CSR-Projekte (CSR=Corporate Social Responsibility,<br />
Unternehmerische Sozialverantwortung).<br />
Sie hat ihren Hauptsitz in Wil und einen<br />
Zweitsitz in München.<br />
Wie sind Sie zu dieser Aufgabe gekommen<br />
und wie sieht sie aus?<br />
Ich hatte in meiner Laufbahn die Gelegenheit,<br />
grosse internationale Management Consulting<br />
Unternehmen und danach den Dachverband<br />
für Behindertensport und das Paralympic Committee<br />
zu führen. Da kam der Kontakt zum Stifter<br />
von MyHandicap zustande. Die Aufgabe ist<br />
die der Geschäftsführung einer internationalen<br />
Nonprofit-Organisation.<br />
Welchen Bezug haben Sie zu Menschen mit<br />
einer Behinderung?<br />
Einer meiner nahen Schulkollegen in der Sekundar-<br />
und Mittelschule war beinamputiert. Die<br />
zahlreichen Behindertensportler haben mir zudem<br />
gezeigt, was man mit der Fokussierung auf<br />
seine Fähigkeiten alles erreichen kann.<br />
Dahin zielt ja auch MyHandicap. Wie kann die<br />
Internet-Plattform Menschen mit einer Behinderung<br />
konkret helfen und unterstützen?<br />
In den verschiedenen Foren erhalten die Menschen<br />
mit Behinderung, ihre Angehörigen, Institutionen,<br />
Verbände und Arbeitgeber Rat und Auskunft zu sämtlichen<br />
Themen des Lebens. Auskünfte erteilen ihnen<br />
tausende von Fachleuten und Behinderte selbst.<br />
Nebst Informationen soll auch die Integration<br />
von Menschen mit einer Behinderung gefördert<br />
werden. Wie geschieht dies?<br />
MyHandicap ist seit zwei Jahren Drehscheibe<br />
der Kampagne «Jobs für Behinderte – Behinderte<br />
für Jobs», welche sie gemeinsam mit Ringier<br />
und dem Schweizerischen Arbeitgeberverband<br />
durchführt. Sie hat zum Ziel, Menschen mit Behinderung<br />
ausschliesslich auf Grund ihrer Fähigkeiten<br />
an den ersten Arbeitsmarkt zu bringen.<br />
Die Stiftung redet mehr von «ability», also<br />
von Fähigkeiten, und weniger von «disability»,<br />
Unfähigkeiten oder Einschränkungen.<br />
Trotzdem wird überall von Menschen mit<br />
einer Behinderung gesprochen. Braucht es<br />
eine neue Sprache?<br />
Nein. Menschen ohne irgendwelche Unzulänglichkeiten<br />
gibt es nicht, was aber völlig unerheblich<br />
ist. Wichtig für jeden Menschen ist, seine<br />
Fähigkeiten und Stärken bedarfsgerecht einzusetzen.<br />
Unfähigkeiten und Schwächen darf man<br />
zwar kennen, aber nicht um sie zu sanktionieren,<br />
sondern um sie zu kompensieren.<br />
Menschen mit einer Behinderung sollen vermehrt<br />
in den ersten Arbeitsmarkt integriert<br />
werden. Welche Voraussetzungen braucht es<br />
dafür?<br />
Keine anderen, als im übrigen Arbeitsmarkt auch:<br />
Die Fähigkeiten der Stellensuchenden müssen<br />
zu den Aufgabenkatalogen der zu besetzenden<br />
Stellen passen und die Arbeitgeber müssen mit<br />
geeigneten Bewerbern zusammenfinden.<br />
Sie vertreten die Meinung, dass es nicht zu<br />
wenige Arbeitgeber gibt, die Menschen mit<br />
einer Behinderung einstellen, sondern zu wenige<br />
Behinderte für den ersten Arbeitsmarkt.<br />
Wie kommen Sie zu dieser Aussage?<br />
Die Institutionen im zweiten Arbeitsmarkt leisten<br />
eine hervorragende Arbeit. Sie und viele Behindertenverbände<br />
schaffen dadurch aber unge-<br />
MYHANDICAP > 9<br />
«Der Erfolg macht Freude»<br />
Die Stiftung MyHandicap will die Lebenssituation behinderter Menschen und deren Angehörigen<br />
verbessern. Sie hat sich beispielsweise mit dem führenden Stellenportal der<br />
Schweiz zusammengetan, um Menschen mit einer Behinderung den besten Zugang zum<br />
Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Albert Frieder ist CEO der Stiftung MyHandicap.<br />
Interview &Fotos > CECILIA HESS-LOMBRISER<br />
> «Unfähigkeiten und<br />
Schwächen darf man zwar<br />
kennen, aber nicht um sie zu<br />
sanktionieren, sondern um<br />
sie zu kompensieren.»<br />
wollt wenig Anreiz, sich dem ersten Arbeitsmarkt<br />
zu stellen. Ob die letzten beiden IV-Revisionen da<br />
Abhilfe schaffen werden, muss sich erst noch zeigen.<br />
Arbeitgeber, die die verschiedenen Vorteile<br />
einer Anstellung behinderter Menschen erkannt<br />
haben, gibt es ausreichend.<br />
Braucht es grundsätzlich ein Umdenken in<br />
Bezug auf Menschen mit einer Behinderung?<br />
Ein Umdenken in Bezug auf Menschen – hin zur<br />
Ermöglichung von Erfolgen. Nicht der Beruf oder<br />
die Tätigkeiten machen Freude, sondern der Erfolg<br />
bei deren Ausübung. Jeder Golfer hat sein<br />
Handicap – ist er deswegen behindert?<br />
Sie sind auch Advisory Board Member und<br />
Fachrat am CDI-HSG. Welche Ziele verfolgt<br />
das Center?<br />
Das CDI-HSG ist die wissenschaftliche Basis<br />
der Stiftung und hat denselben Stifter. Dass wir<br />
das Thema Disability an einer renommierten<br />
Wirtschaftsuniversität adressieren und den ehemaligen<br />
US-Präsidenten Bill Clinton für dessen<br />
Eröffnung begeistern konnten, ist weltweit einzigartig.<br />
Meine Aufgabe ist mit jener eines Verwaltungsrates<br />
in der Wirtschaft vergleichbar.<br />
Es scheint einiges im Bereich Akzeptanz, Integration<br />
und Förderung von Menschen mit<br />
einer Behinderung in Bewegung zu sein. Wie<br />
ist es dazu gekommen?<br />
Ressourcen werden knapp, vor allem die personellen.<br />
Fähigkeiten von engagierten Menschen<br />
sind gesucht. Es geht nun darum, bedarfs- und<br />
fähigkeitsgerechte Ausbildung und Anstellung<br />
zu ermöglichen. Eine Hypothek bleibt die enorme<br />
strukturelle Ineffizienz in Behörden und Verwaltungen.<br />
Welche Vision habe Sie von einer Gesellschaft,<br />
zu der Menschen mit unterschiedlichen Möglichkeiten<br />
und Fähigkeiten gehören?<br />
Ich brauche hierzu keine Visionen, ich lebe in der<br />
Realität. Und diese zeigt mir, dass die Lehrkräfte<br />
hierzulande endlich Stärkenförderung der Schülerinnen<br />
und Schüler und die Führungskräfte<br />
endlich «Ability Management» im Unternehmen<br />
praktizieren sollten. Die Erfolgreichsten tun dies<br />
längst – nicht zuletzt mit fokussierten Menschen<br />
mit Behinderung als Vorbild.<br />
www.myhandicap.ch
DZMagazin MAI 2012<br />
Radislav Piljic, Dominik Müggler, Paul Lehmann und Barbara Feichtinger. Es fehlt René Wirth.<br />
Barbara Feichtinger, Projektleiterin.<br />
Grosse Buchstaben für Menschen mit Sehschwäche.<br />
Diskussion, wie die Hilfen für Menschen mit einer Seh- oder Hörbehinderung zugänglich gemacht werden sollen.<br />
Informationen am Eingang.
«Jeder Mensch soll<br />
seinen Platz finden»<br />
Die Christkönigspfarrei will eine behindertenfreundliche<br />
Pfarrei werden. Um<br />
herauszufinden, wo es Hindernisse gibt,<br />
die möglichweise Menschen davon abhalten<br />
könnten, am Pfarreileben teilzunehmen, hat<br />
sich eine Projektgruppe gebildet. Angefangen<br />
hatte alles mit einem Referat von Dorothee<br />
Buschor Brunner beim Dekanatsrat. Sie ist verantwortlich<br />
für die Behindertenseelsorge im<br />
Bistum St.Gallen. «Ein Pfarreiratsmitglied nahm<br />
daran teil und brachte das Thema in der Pfarrei<br />
ein», erzählt Barbara Feichtinger. Darauf habe<br />
der Pfarreirat Dorothee Buschor nochmals eingeladen,<br />
um sich sensibilisieren zu lassen und<br />
die nötigen Schritte zu definieren. «Es war klar,<br />
dass wir mit Betroffenen zusammenarbeiten<br />
wollten», sagt die Seelsorgerin.<br />
Betroffene in der Projektgruppe<br />
Für die Projektgruppe konnte Dominik Müggler<br />
gewonnen werden, der seit einem Töffunfall<br />
querschnittgelähmt ist und seit zehn Jahren im<br />
Rollstuhl sitzt. Paul Lehmann trägt Beinprothesen<br />
und ist Aktuar im Pfarreirat. Radislav Piljic<br />
ist Mesmer in der Pfarrei Niederuzwil, Mitglied<br />
des Pfarreirates und der Praktiker, der einzelne<br />
Massnahmen umsetzt. René Wirth ist das<br />
Bindeglied zur Kirchenverwaltung. Er nimmt<br />
die Anliegen mit in den Rat, die mit baulichen<br />
Massnahmen und grösseren Investitionen im<br />
Zusammenhang stehen. Für Barbara Feichtinger<br />
ist es ein Anliegen, dass alle Menschen, die<br />
der Pfarrei angehören, mitmachen können,<br />
sich dazugehörend fühlen und Teil der Gemeinschaft<br />
sind. «Die Gesunden denken oft<br />
gar nicht daran, dass gewisse Voraussetzungen<br />
Hindernisse bedeuten», ist sich die Gruppe einig.<br />
Dominik Müggler weiss auch, warum die<br />
Anliegen von Menschen mit einer Behinderung<br />
kaum ausgesprochen werden. «Sie bleiben<br />
einfach zu Hause, weil die Bedingungen nicht<br />
stimmen. Wenn es kein behindertengerechtes<br />
WC vorhanden ist, ist es schon passiert. So ist<br />
es auch bei der Stellensuche. Meistens scheitert<br />
es am WC.»<br />
Selbstverständlichkeit<br />
Die Vision von Dorothee Buschor als Behindertenseelsorgerin<br />
ist: «Menschen mit einer Behinderung<br />
sind in ihrer Ortspfarrei beheimatet<br />
und nehmen selbstverständlich am Leben der<br />
Ortskirche teil. Sie sind Mitglieder von Pfarrei-<br />
oder Kirchenverwaltungsrat und setzen sich<br />
dort selbst für ihre Belange ein. Sie gestalten<br />
das Pfarreileben in Gruppen und Vereinen mit.<br />
Jugendliche ministrieren oder sind Mitglieder<br />
von den Jugendorganisationen. Eltern von<br />
Kindern mit einer Behinderung finden in ihrer<br />
Pfarrei eine Gemeinschaft, die ihre Fragen und<br />
Nöte mitträgt. Parallel- oder Sonderstrukturen<br />
für Menschen mit einer Behinderung sind nicht<br />
mehr nötig, weil in den bestehenden Strukturen<br />
Rücksicht auf deren besonderen Bedürfnisse<br />
genommen wird.» Die Realität sieht jedoch<br />
anders aus. Unsicherheiten auf beiden Seiten,<br />
Ängste, unbewusst gewählte Rahmenbedingungen,<br />
die Menschen mit einer Behinderung<br />
von vornherein ausschliessen, aber von niemandem<br />
bemerkt wird, sind Tatsachen. «Die<br />
Umwelt soll so gestaltet werden, dass alle mitmachen<br />
können», betont Barbara Feichtinger.<br />
Dafür will die Projektgruppe etwas tun und<br />
wenn sie ihre Aufgabe erfüllt hat, soll der Pfarreirat<br />
weiterhin ein Auge darauf werfen und<br />
Menschen dafür sensibilisieren. «Wenn sich<br />
alle mit Rädern bewegen würden, wäre alles<br />
angepasst», wirft Dominik Müggler ein. Auf der<br />
Strasse, wo sich alle mit dem Auto bewegen, ist<br />
es bereits so. Wo Fussgänger und Rollstuhlfahrer<br />
unterwegs sind, allerdings noch bei weitem<br />
nicht.<br />
Beschilderung forcieren<br />
Die Projektgruppe für eine behindertenfreundliche<br />
Pfarrei steht an der Nordseite der katholischen<br />
Kirche. Seit vielen Jahren gibt es vom<br />
Parkplatz her bereits eine Rampe, die zum<br />
BEHINDERTENFREUNDLICHE PFARREI > 9<br />
Wer im Rollstuhl sitzt und ins katholische Pfarrhaus Niederuzwil will, steht vor einer unüberwindbaren<br />
Treppe ohne sich bemerkbar machen zu können. Solche und andere Hindernisse<br />
hat eine Projektgruppe um Pastoralassistentin Barbara Feichtinger aufgespürt,<br />
erfasst, Massnahmen dazu formuliert und teilweise bereits umgesetzt.<br />
Text & Fotos > CECILIA HESS-LOMBRISER<br />
> «Die Umwelt soll so<br />
gestaltet werden, dass alle<br />
mitmachen können.»<br />
Seiteneingang führt. Eine Hilfe wäre eine sich<br />
automatisch öffnende Türe. Das ist auf der Liste<br />
in der Spalte «mittelfristige Massnahmen» notiert.<br />
Der Mesmer hat einstweilen die Feder entfernt,<br />
die für die automatische Schliessung der<br />
Türe sorgte. Entlang der Kirchenmauer sollen<br />
Parkfelder für gehbehinderte Menschen eingezeichnet<br />
werden, Schilder auf den rollstuhlgängigen<br />
Kircheneingang aufmerksam machen<br />
und im Pfarreizentrum auf das behindertengerechte<br />
WC hinter der Kirche. Dieses soll mit<br />
einem Euroschloss ausgerüstet werden, damit<br />
Menschen mit einer Behinderung mit dem<br />
entsprechenden Schlüssel jederzeit Zugang<br />
haben. Im Pfarreizentrum sind die Toiletten nur<br />
über Treppen erreichbar. «Geändert werden<br />
kann das erst, wenn sowieso eine bauliche Sanierung<br />
ansteht», stellt Paul Lehmann fest. Er<br />
zählt die Massnahmen auf, die teilweise umgesetzt<br />
worden sind oder nächstens realisiert werden<br />
sollen und die Wünsche, die zurückgestellt<br />
werden müssen. Ein aufklappbarer Treppenlift<br />
ist in der Spalte «langfristig planbar» zu finden.<br />
Wege bereiten<br />
Die Christkönigspfarrei Niederuzwil will daran<br />
arbeiten, dass sich alle Menschen darin beheimatet<br />
fühlen. Der Seiteneingang auf der Südseite<br />
soll ebenfalls rollstuhlgängig umgebaut<br />
werden, am Pfarrhaus eine Glocke installiert<br />
werden, die vom Platz aus betätigt werden<br />
kann. Für Menschen mit einer Sehschwäche<br />
liegen Kirchenbücher mit grösserer Schrift auf<br />
und für solche mit einem Hörgerät ist die Kirche<br />
mit einer Induktionsschleife ausgerüstet.<br />
Wer trotzdem Mühe hat, kann ein biblisches<br />
Sonntagsblatt mit dem Tagesevangelium und<br />
Impulsen zum Nachdenken an den Platz mitnehmen.<br />
An den Eingangstüren werden die<br />
Gottesdienstbesuchenden auf diese Möglichkeiten<br />
aufmerksam gemacht. Intern sollen die<br />
Mitgestaltenden eingeladen werden, am Mikrofon<br />
langsam und deutlich zu sprechen. «Das<br />
hilft auch Menschen mit einer geistigen Behinderung»,<br />
betont Barbara Feichtinger. Auch<br />
sie sollen Teil der Pfarrei sein und ihren Platz<br />
haben. Ein entsprechender Austausch passiert<br />
bereits mit der Institution Buecherwäldli.
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DZMagazin MAI 2012<br />
«Der Entscheid, sich ein Bein abnehmen zu<br />
lassen, ist nicht einfach. Manchmal hat man<br />
aber keine andere Wahl. Da kommen natürlich<br />
sofort Fragen auf: Wie verarbeite ich das<br />
persönlich? Was bedeutet das beruflich für<br />
mich?» Mit solchen Gedanken beschäftigte<br />
sich Silvio Klauser in den Wochen und Monaten<br />
nach seinem schweren Arbeitsunfall intensiv.<br />
Die bisherige Tätigkeit des 20-Jährigen<br />
als Motorradmechaniker kam nicht mehr in<br />
Frage; Klauser musste sich auf eine berufliche<br />
Neuorientierung einstellen. Mit grosser Eigeninitiative<br />
und Unterstützung eines Bekannten<br />
gelangte er zu einem Praktikum beim Technologiekonzern<br />
Bühler in Uzwil, wo er bis zum<br />
März 2013 ein Einkaufsteam unterstützt. Parallel<br />
dazu schult er sich, von der IV unterstützt,<br />
zum Technischen Kaufmann um, um dann die<br />
Zukunft unter neuen Vorzeichen in Angriff<br />
zu nehmen. Die Kombination einer Erwerbstätigkeit<br />
mit der Umschulung ist für Klauser<br />
eine gute Lösung: «Ich bin unter den gegebenen<br />
Umständen sehr froh, dass ich hier bei<br />
Bühler eine sinnvolle Beschäftigung habe, die<br />
mir gleichzeitig die Möglichkeit gibt, mich auf<br />
eine neue Berufstätigkeit vorzubereiten.»<br />
Rückführung in den Arbeitsprozess<br />
Auch für Bühler steht das Prinzip der Wiedereingliederung<br />
im Vordergrund, das kann ich<br />
als Personalleiter Manufacturing & Logistics,<br />
unterstreichen. Wir geben soweit wie möglich<br />
Unterstützung bei der Rückführung in den Arbeitsprozess<br />
und suchen nach Lösungen für<br />
eine Weiterbeschäftigung im Unternehmen,<br />
wenn eine Tätigkeit am bisherigen Arbeits-<br />
platz nicht mehr möglich ist. Das liegt sowohl<br />
im Interesse der betroffenen Person, die damit<br />
weiterhin einer sinnvollen Beschäftigung<br />
nachgehen kann, als auch des Unternehmens.<br />
Wichtig ist dabei, dass die Wiederintegration<br />
möglichst rasch geschieht.<br />
Bühler, ein weltweit tätiger Spezialist für<br />
Maschinen, Anlagen und Services zur Verarbeitung<br />
von Grundnahrungsmitteln sowie<br />
zur Produktion hochwertiger Materialien,<br />
beschäftigt allein am Standort Uzwil zurzeit<br />
rund 2600 Personen. Darunter befinden sich<br />
rund 50 Mitarbeitende mit physischen oder<br />
psychischen Beeinträchtigungen unterschiedlichster<br />
Art. In aller Regel handelt es sich um<br />
Personen, die bereits vor der Behinderung für<br />
Bühler tätig waren. In diesen Fällen wurde erfolgreich<br />
nach einer sinnvollen Weiterbeschäftigung<br />
gesucht, die den Möglichkeiten der<br />
betreffenden Person entspricht, zum Beispiel<br />
Arbeitsvorgänge, die manuell verrichtet werden<br />
müssen, da sie sich nicht für Maschinen<br />
eignen, etwa das einfache Zusammenschrauben<br />
bestimmter Teile.<br />
Je rascher, umso erfolgreicher<br />
Bühler sieht sich durch verschiedene Studien<br />
bestätigt, wonach die möglichst rasche<br />
Integration nach einer unfall- oder krankheitsbedingten<br />
Absenz die Aussicht auf eine<br />
endgültige Rückkehr bedeutend verbessert.<br />
Während nämlich bei einer Abwesenheit vom<br />
GASTSEITE > 29<br />
Wiedereingliederung als Ziel<br />
Text & Fotos> Christoph Hell Rosalen,<br />
Personalleiter Manufacturing & Logistics Bühler Uzwil<br />
Silvio Klauser an seinem Arbeitsplatz.<br />
Arbeitsplatz von sechs Monaten noch rund 50<br />
Prozent der Arbeitnehmenden den Weg zurück<br />
an den Arbeitsplatz finden, sind es nach<br />
einer Abwesenheit von einem Jahr nur noch<br />
rund 30 Prozent. Bei einer Absenz von zwei<br />
Jahren sinkt die Chance für eine Reintegration<br />
gar unter 10 Prozent.<br />
Projekt «Bridge» – aktive Mitgestaltung<br />
der Wiedereingliederung<br />
Im Rahmen des unternehmensinternen Ideenwettbewerbs<br />
«Innovations for a better<br />
world» hat ein Mitarbeiterteam von Bühler das<br />
Projekt «Bridge» entwickelt, das zurzeit konkret<br />
anläuft. Es zielt darauf ab, vorübergehend<br />
Arbeitsplätze für Mitarbeitende zu schaffen,<br />
welche aufgrund eines temporären Gesundheitsproblems<br />
nicht mehr unmittelbar in der<br />
Lage sind, ihre bisherige Tätigkeit auszuüben.<br />
Letztlich sollen damit die betreffenden Mitarbeitenden<br />
durch individuelle hausinterne<br />
Massnahmen schneller erfolgreich an den angestammten<br />
Arbeitsplatz reintegriert werden.<br />
Diese Personen bleiben also im beiderseitigen<br />
Interesse in den Bühler-Wertschöpfungsprozess<br />
eingebunden. Dabei kann das Unternehmen<br />
auf ein breites Netzwerk zurückgreifen.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Vertrauensarzt,<br />
den lokalen Sozialpartnern sowie der auf solche<br />
Fragen spezialisierten Beratungsfirma<br />
Movis unterstützt und ergänzt den raschen<br />
Wiedereingliederungsprozess aktiv.
DZMagazin MAI 2012<br />
Mizgeen Sayaband.<br />
Bruder Aso ist vom Kindergarten nach Hause gekommen.<br />
Mit vereinten Kräften die Treppe hinunter.<br />
Mizgeen mit ihrer Mutter Samira Rahim im Garten.
«Ich bin einzigartig»<br />
Zwei Frauen sitzen am Tisch, wischen<br />
Tränen ab und schnäuzen sich die Nase.<br />
Die eine ist Samira Rahim, die Mutter<br />
von Mizgeen, und die andere die Journalistin.<br />
«Es sind keine Tränen der Traurigkeit», sagt die<br />
Mutter. «Ich weine, weil meine Tochter so viel<br />
Grösse hat.» Sie spricht für die Journalistin.<br />
Ein Kind mit Weisheit<br />
Mizgeen sagt Sätze wie «meine Behinderung<br />
sagt mir, dass ich Ärztin werden soll» oder<br />
«die Kinder geben nicht alles. Sie meinen, sie<br />
seien einfach etwas; aber sie sind mehr, sie<br />
sind etwas Besonderes. Jedes Kind und jeder<br />
Erwachsene ist etwas Besonderes.» Sie sagt<br />
es mit einer inneren Weisheit. Die Zehnjährige<br />
redet nicht einfach nach, was sie irgendwo<br />
gehört hat, es kommt spontan aus ihr heraus.<br />
Ihr bisheriges junges Leben hat sie geprägt.<br />
Ihre Krankheit, die Flucht mit ihrer Familie,<br />
das neue Land, die neue Sprache. Mizgeen<br />
spricht perfekt Schweizerdeutsch – «manchmal<br />
fehlen mir schon noch ein paar Wörter»<br />
– und der Dialekt schimmert sogar durch,<br />
wenn sie Hochdeutsch spricht. Die Mutter<br />
erzählt in kurzen Zügen, warum sie aus dem<br />
Irak geflüchtet sind und unter welchen dramatischen<br />
Umständen sie unterwegs waren.<br />
Das, was sie auf dem Leib trugen, ein Handy<br />
und ein Fotoapparat war alles, was die fünfköpfige<br />
Familie mit sich nehmen konnte.<br />
Leidvoller Hintergrund<br />
Samira Rahim – im Irak behalten die Frauen<br />
nach der Heirat ihren Namen – ist Rechtsanwältin,<br />
Hakeem Sayaband war in seinem<br />
Land Journalist. Die beiden hatten sich für<br />
Menschenrechte, insbesondere für die Rechte<br />
der Frauen eingesetzt. Der Mann war drei<br />
Monate inhaftiert gewesen, bis er mit Hilfe einer<br />
Organisation frei kam. Die Schwester von<br />
Samira Rahim ist schon seit 13 Jahren verschwunden<br />
und eine andere Schwester lebt<br />
in Belgien. Nach der Freilassung wurde die<br />
Familie total überwacht. «Wir mussten fliehen»,<br />
erzählt die Frau, der das Deutsch leichter<br />
über die Lippen kommt als ihrem Mann.<br />
Sie tönt an, wie schwierig die Flucht war, und<br />
dass es dazu viel – sehr viel zu erzählen gäbe.<br />
Da waren drei Kinder, eines davon behindert<br />
und sie liessen alles zurück, auch die Hilfsmit-<br />
tel für Mizgeen, und vertrauten sich Schleppern<br />
an. «Vielleicht schreibe ich alles einmal<br />
auf», sagt Samira Rahim.<br />
Operation nach der Geburt<br />
Die Flucht gehört zu den Erinnerungen von<br />
Mizgeen, doch sie sagt kein Wort dazu. Sie<br />
möchte von ihrem jetzigen Leben erzählen.<br />
Sie ist erst wenige Tage vor dem Gespräch<br />
aus dem Spital entlassen worden. In ihren Unterschenkeln<br />
stecken externe Fixateure. Eine<br />
Fehlstellung der Füsse ist korrigiert worden.<br />
Es war die fünfte Operation im Leben des<br />
Mädchens mit den dunklen Augen und dem<br />
offenen Gesicht. «Mein allerhöchstes Ziel ist,<br />
dass ich einmal ohne Stöcke gehen kann.»<br />
Die Mutter erinnert sich: «Ich bin erschrocken,<br />
als man mir Mizgeen nach der Geburt gezeigt<br />
hat.». Sie wusste damals noch nicht, was die<br />
äussere Geschwulst im Lendenbereich bedeuten<br />
würde. Das kleine Mädchen musste<br />
operiert werden, aber dort, wo die Familie<br />
wohnte, gab es keine Möglichkeit. Sie mussten<br />
in eine andere Stadt, wo die technischen<br />
Mittel jedoch bescheiden waren; trotzdem<br />
sei der operierende Arzt ein guter gewesen.<br />
Später folgte eine Operation im Iran. Mizgeen<br />
ist mit einer Spina bifida, einem «offenem Rücken»<br />
geboren worden, eine Fehlbildung der<br />
Wirbelsäule und des Rückenmarks.<br />
Integration und Hindernisse<br />
Bald wird Mizgeen wieder zurück in die dritte<br />
Klasse von Elisabeth Hänsenberger gehen,<br />
der Lehrerin, die so viel für Mizgeen macht,<br />
wie Mutter Samira Rahim dankbar erwähnt.<br />
«Und dann wollen alle wissen, was im Spital<br />
gemacht worden ist», sagt Mizgeen und<br />
verdreht dabei die Augen. «Nach jeder Operation<br />
wollen sie alles wissen.» Sie geht in Algetshausen<br />
zur Schule, weil dies das einzige<br />
rollstuhlgängige Schulhaus der Gemeinde<br />
Uzwil ist. In die Handarbeit und ins Turnen<br />
geht die Klasse nach Henau. «Nur ins Werken<br />
konnte ich im letzten halben Jahr nicht, da<br />
sind zu viele Stufen», erklärt Mizgeen. Im Tur-<br />
AUS DEM IRAK GEFLÜCHTET > 11<br />
Mizgeen ist zehn Jahre alt und lebt seit drei Jahren mit ihren Eltern Samira Rahim und<br />
Hakeem Sayaband und ihren Brüdern Mateen und Aso in der Schweiz. Die kurdische Familie<br />
ist aus dem Irak geflüchtet. Mizgeen ist ein aufgestelltes, selbstbewusstes Mädchen und –<br />
sie sitzt im Rollstuhl. Sie ist mit einer Spina bifida geboren worden.<br />
Text & Fotos > CECILIA HESS-LOMBRISER<br />
> «Ich könnte vielleicht<br />
einmal ein Vorbild sein.»<br />
nen ist sie allerdings dabei. Sie bewegt sich<br />
im Rollstuhl, bekommt einen Sonderauftrag<br />
und wird überall mit viel Aufmerksamkeit integriert.<br />
Die Kinder seien hilfsbereit, vor allem<br />
ihre Freundinnen. «Die Jungs weniger», sagt<br />
sie leicht verlegen. Nach den Sommerferien<br />
lernt sie Gitarre spielen. Bisher besuchte sie<br />
die Tanzstunde. Ihre Augen strahlen. «Ich bewegte<br />
mich im Rollstuhl, auf dem Boden oder<br />
tanzte mit den Armen.» Zu Hause ist nicht alles<br />
rollstuhlgängig. Von der Haustüre bis auf<br />
die Strasse hat die Gemeinde eine Holzrampe<br />
gebaut. Wenn Mizgeen hinaus will, muss sie<br />
sich aus dem Rollstuhl hieven, auf den Boden<br />
setzen und sich von Stufe zu Stufe stemmen,<br />
derweil die Mutter die immer schwerer werdenden<br />
Beine anhebt.<br />
Grosse Ziele<br />
Für die Mutter wird nicht nur das Heben<br />
schwerer. Es bedrückt sie auch, dass die Gemeinde<br />
und die Pro Infirmis für die Kosten<br />
der Operationen aufkommen müssen. Geld<br />
muss dafür gesammelt werden. Die IV bezahlt<br />
nichts für Flüchtlingskinder. «Es ist schwierig,<br />
Geld anzunehmen, wenn man selber nicht<br />
dafür arbeiten kann.» Mizgeen braucht im<br />
Alltag etwas Hilfe, ist ansonsten selbständig,<br />
fröhlich und ab und zu auch nachdenklich.<br />
«Ich denke viel über meine Krankheit nach.<br />
Sie ist für mich wie eine Lehre.» Da ist wieder<br />
einer dieser Sätze, die im innersten berühren.<br />
Und mit einer Selbstverständlichkeit sagt sie:<br />
«Ich bin einzigartig und das macht mich froh.»<br />
Sie glaubt, durch ihr Schicksal die Fähigkeit<br />
zu haben, alle Mensch so zu akzeptieren, wie<br />
sie sind. Sie will Ärztin werden – Kinder-Orthopädin.<br />
«Meine Behinderung sagt mir das.<br />
Ich könnte vielleicht einmal ein Vorbild sein.»<br />
Sie selber hat keines. Die Eltern geben ihr<br />
Kraft. Umgekehrt wohl auch. Und, es macht<br />
sie glücklich, wenn ihr jemand sagt, dass sie<br />
wie andere sei. Dieser Satz muss erlaubt sein:<br />
«Mizgeen, die Welt braucht dich.»
DZMagazin MAI 2012<br />
Gut eingerichtet steht alles bereit.<br />
Dominik Müggler in seiner Werkstatt.<br />
Das Cheminée ist das neue Projekt.<br />
Der selbstgebaute Hasenstall.<br />
Dominik Müggler<br />
Mit dem Quad auf vier Rädern unterwegs.
Auch mit Behinderung<br />
aktiv bleiben<br />
bin noch der gleiche wie vor meiner<br />
Zeit im Rollstuhl», ist Dominik Müggler<br />
«Ich<br />
überzeugt. Am 19. April 2002 änderte<br />
sich sein Leben, seine innere Einstellung blieb.<br />
Er verunfallte zwischen Wuppenau und Zuzwil<br />
mit seinem Töff. Erinnern kann er sich an<br />
den Unfall selber nicht mehr. Er hat später die<br />
Fotos gesehen und seine Aussagen gelesen.<br />
Laut dem Protokoll habe er getobt und wollte<br />
nach Hause. Schwer verletzt wie er war, ging es<br />
jedoch nach St. Gallen ins Kantonsspital (KSSG)<br />
auf die Intensivstation. Auf der linken Seite waren<br />
alle Rippen gebrochen, die Lunge durchstochen<br />
und der linke Daumen musste plastisch<br />
aufgebaut werden. Die Behandlungen waren<br />
schmerzhaft, doch wirklich von grosser Bedeutung<br />
war die Verletzung der Lendenwirbelsäule.<br />
Das Rückenmark war gequetscht und Dominik<br />
Müggler konnte von diesem Zeitpunkt an<br />
nicht mehr gehen. Seine erste Erinnerung ist<br />
jene, als Pfleger ihn in einen Stuhl setzen wollten.<br />
Die Schmerzen waren extrem und gruben<br />
sich in sein Gedächtnis. Zum Zeitpunkt von seinem<br />
Unfall waren seine Kinder Larissa zweieinhalb<br />
Monate und Selina zweieinhalb Jahre alt.<br />
Rückhalt der Familie<br />
Müggler wurde vom KSSG ins Paraplegikerzentrum<br />
Nottwil verlegt. Für seine Frau Priska<br />
begann eine schwere Zeit, in der sie viele Kilometer<br />
pendelte. Sobald Dominik Müggler<br />
mobiler war, mieteten sie ein Studio in der<br />
Nähe des Paraglegikerzentrums. Es war eine<br />
Zeit, in der sich die Beziehung zu seiner Frau<br />
wie eine zweite Kennenlernphase entwickelte.<br />
Sie musste ihn mit seinen neuen Bedürfnissen<br />
und Begebenheiten neu erfahren. Die Sexualität<br />
hat sich seither stark verändert. Berührungen<br />
alleine genügen nicht mehr, es bedarf<br />
mehr der Worte, um etwas auszudrücken. «Der<br />
Rückhalt aus der Familie ist wichtig und hat<br />
mir sehr geholfen», sagt Müggler. Ihm standen<br />
seine Eltern, Geschwister und seine Frau zur<br />
Seite und hielten zu ihm. Selbst habe er keine<br />
Zukunftsängste verspürt, führt er aus. Während<br />
seines Aufenthaltes in Nottwil kaufte die Familie<br />
eine neue Eigentumswohnung am Ster-<br />
nenweg in Uzwil. Die alte Wohnung war nicht<br />
rollstuhlgängig gewesen. Die neue Wohnung<br />
befand sich im Bau. Familienmitglieder filmten<br />
die weiteren Bauabschnitte. Durch diese Filme<br />
konnte Dominik Müggler auch von Nottwil aus<br />
Einfluss auf die weitere Gestaltung nehmen.<br />
Viele Anpassungen waren nicht nötig. Die<br />
Räume waren schon von Anfang an gross geplant<br />
gewesen. Nur die Schwelle zum Sitzplatz<br />
musste niedriger gemacht werden, die Spüle in<br />
der Küche musste unterfahren werden können<br />
und die Schranktüren im Gang wurden speziell<br />
angefertigt. Diese lassen sich nun weiter öffnen<br />
als die handelsüblichen. Das Badezimmer ist<br />
auf die Behinderung abgestimmt.<br />
Ende November 2002 kehrte er aus dem Paraplegikerzentrum<br />
in das neue Zuhause heim. Es<br />
dauerte drei Jahre, bis er die Tragweite von seinen<br />
Verletzungen erfasst hatte. Bis dahin hatte<br />
er gehofft, dass sich alles ergeben werde und er<br />
in sein früheres Leben zurückkehren könne. Er<br />
verkaufte seine Werkstatt und kümmerte sich<br />
weiterhin um den Haushalt und die Töchter. Bis<br />
zu diesem Schritt hin hatte er sein Leben bereits<br />
nach den neuen Bedürfnissen ausgerichtet.<br />
Unverändert im Wesen<br />
Seine ältere Tochter hatte ihn noch als gehfähigen<br />
Vater erlebt. «Ich habe sie überall hin, auch<br />
zur Arbeit, mitgenommen. Viel haben wir gemeinsam<br />
unternommen», sagt Müggler wehmütig.<br />
Mit dem Rollstuhl kommen die Töchter<br />
klar, auch wenn sie sich manchmal wünschen,<br />
es wäre anders. «Das Einrad hängt unbenutzt in<br />
der Garage. Gerne würde ich meinen Töchtern<br />
zeigen, wie man damit fährt», fügt Müggler an.<br />
Bereits als Kleinkinder hatten sie das Gespür für<br />
ihn. Nie seien sie ihm weggelaufen. Wenn sie<br />
mit dem Auto irgendwo angekommen seien,<br />
LEBEN IM ROLLSTUHL > 11<br />
Der Unfall kostete ihn seine Mobilität. Dominik Müggler verunfallte mit seinem Töff und<br />
verlor dabei seine Gehfähigkeit. Seine Beweglichkeit, sich neuen Situationen anzupassen,<br />
dem Leben die Stirn zu bieten, hat er behalten. Heute schwimmt er, fährt Monoski und<br />
geht ins allgemeine Rollstuhltraining.<br />
Text & Fotos > ANDREA SCHLEGEL-CAMPREGHER<br />
> «Wenn jemand vor einem<br />
solchen Unfall willensstark<br />
war, ist er es auch im<br />
Rollstuhl.»<br />
hätten sie stets gewartet um danach gemeinsam<br />
weiterzuziehen. «Da staunten andere Passanten<br />
darüber», sinniert Müggler stolz. Auf<br />
ihre Hilfsbereitschaft konnte und kann er sich<br />
verlassen. Wenn er zu ungeduldig ist und nicht<br />
auf Hilfe wartet, kann es vorkommen, dass er<br />
mit dem Rollstuhl stürzt. Dann sind sie schnell<br />
zur Stelle. «Ich hab eben einen dicken Grind»,<br />
schiebt er nach.<br />
Vorsorgen ist wichtig<br />
«Wenn jemand vor einem solchen Unfall willensstark<br />
war, ist er es auch im Rollstuhl.», ist<br />
Müggler überzeugt. Es gebe kein allgemeingültiges<br />
Rezept, wie man mit einem solchen<br />
Schicksal umgehen kann, führt er weiter aus.<br />
«Es ist modern, im Heute zu leben und sein<br />
Geld auszugeben», sagt er. «Das kann ich nachvollziehen,<br />
doch hätte ich keine Vorsorge getroffen,<br />
wäre mein Schicksal härter ausgefallen.<br />
Das Ersparte erleichtert vieles.» Müggler hat<br />
sich drei Jahre nach dem Unfall einen Gehrollstuhl<br />
gekauft. Dieser kostet zwar so viel wie ein<br />
Auto und musste selber berappt werden, ihm<br />
bringt er jedoch enorm viel Lebensqualität.<br />
Tatkräftig gestaltet Müggler nun seinen Alltag.<br />
Der Service eines Rollstuhles ist teuer, Müggler<br />
pflegt und wartet seine Rollstühle gerne selber.<br />
Auch Ersatzteile für seine Rollstühle erstellt er<br />
in seiner kleinen, aber gut eingerichteten Werkstatt<br />
in der Garage unter seiner Wohnung. Für<br />
die Kaninchen im Garten hat er einen Stall entworfen<br />
und erstellt, im Keller des Wohnblockes<br />
steht ein Veloständer, den er selber gebaut hat<br />
und im Winter hält er den Platz vor dem Mehrfamilienhaus<br />
schneefrei. Das Töfffieber hat ihn<br />
trotz den Folgen nicht verlassen. Er hat sich einen<br />
Quad gekauft, an den er im Winter einen<br />
selber konstruierten Schneepflug montieren<br />
kann. Für seinen Rollstuhl hat er hinten eine<br />
Haltevorrichtung gebaut. Jedes seiner Werke,<br />
seiner Arbeiten in der Wohnung, im Garten und<br />
der Anlage zeigen auf, dass er seinem Charakter<br />
treu geblieben ist. Dominik Müggler setzt<br />
sich durch.
DZMagazin MAI 2012<br />
Larissa Erismann, ein aufgeweckter Teenager.<br />
In der Familie fühlt sich Larissa aufgehoben und wohl.
GRENZEN AKZEPTIEREN > 15<br />
«Ich bin einfach Larissa»<br />
Larissa Erismann beendet im Sommer die zweite Oberstufenklasse in Niederuzwil, spielt gerne<br />
Fussball, bereitet sich auf das Reitbrevet vor und macht – wie alle Jugendlichen in ihrem Alter –<br />
gerne mit Kolleginnen und Kollegen ab. Larissa ist ein ganz normales Mädchen, das ab und zu<br />
an Grenzen kommt. Sie hat eine Dysmelie.<br />
Text & Fotos > CECILIA HESS-LOMBRISER<br />
Larissa Erismann öffnet die Türe des Reiheneinfamilienhauses<br />
in Henau und<br />
strahlt die Besucherin an. Mit einer Selbstverständlichkeit<br />
streckt sie die linke Hand zum<br />
Gruss entgegen. Dieser Arm ist gesund, an der<br />
Hand hat sie drei statt fünf Finger. Der rechte<br />
Arm ist verkürzt und aus dem Ärmel blinzelt<br />
ein einzelner Finger hervor. Larissa hat eine<br />
angeborene Fehlbildung. Ganz akzeptiert<br />
hat sie dieses Anderssein noch nicht. «Es gibt<br />
Phasen, da bin ich auch traurig», gibt sie zu.<br />
In solchen Momenten muss Mutter Corinne<br />
Erismann trösten. Meistens lebt die zierliche<br />
Jugendliche jedoch in der Haltung «Ich will es<br />
selber machen – und auf meine Art.»<br />
Vielseitig interessiert<br />
«Sie ist ehrgeizig», sagt die Mutter und die<br />
Tochter nickt. Das fing bereits damals an, als<br />
die Kinder im Quartier das Velofahren lernten.<br />
Klein-Larissa wollte auch, doch sie konnte<br />
sich nur mit einer Hand am Lenker halten. Sie<br />
bekam eine Prothese, damit sie die Balance<br />
halten konnte und sie braucht noch heute<br />
eine – inzwischen eine grössere – um mit dem<br />
Fahrrad zur Schule von Henau nach Niederuzwil<br />
zu fahren. «Nur wenn es schneit oder regnet,<br />
nimmt sie mein Mann auf dem Weg von<br />
der Arbeit mit dem Auto mit nach Hause», verrät<br />
Corinne Erismann. Oder es gibt die Alternative<br />
Postauto. Bei der Frage, was ihr Energie<br />
gibt und sie glücklich macht, kommt Larissa in<br />
Fahrt. «Viel», sagt sie und zählt auf: «Auf dem<br />
Pferd sitzen, Fussball spielen, in der Familie<br />
sein, unter Kollegen.» Zur Familie gehören die<br />
17-jährige Schwester Vanessa und der 18 Monate<br />
jüngere Bruder Fabian. Die Schule stehe<br />
nicht unbedingt auf der Glücks-Liste, gibt sie<br />
zu. Trotzdem lernt sie gerne Sprachen, liebt<br />
den Musikunterricht und – das Turnen. Die<br />
körperlichen Tätigkeiten führen sie allerdings<br />
auch an ihre Grenzen. «Dann muss ich daneben<br />
stehen und zuschauen. Ich fühle mich<br />
unwohl, ausgeschlossen und das macht mich<br />
traurig», sagt Larissa. Liegestützen, Seilspringen<br />
oder an Ringen hängen, geht definitiv<br />
nicht.<br />
«Ich war einfach so»<br />
Sie kann sich nicht erinnern, dass es in ihrer<br />
Kindheit einen Moment gegeben hätte, in<br />
dem sie realisiert habe, dass sie anders als<br />
andere Kinder sei. «Ich war einfach so.» Für<br />
die Eltern war es schwieriger. Bei den vorgeburtlichen<br />
Untersuchungen war die Fehlbildung<br />
nicht entdeckt worden. «Es war zwar<br />
ein Schock, aber für mich besser so», gesteht<br />
Corinne Erismann. Schon nach der Geburt<br />
fing die Ergo- und Physiotherapie an und diese<br />
dauerten bis ins Kindergartenalter. Es gab<br />
Untersuchungen und eine Operation. Und<br />
vor jedem Eintritt in eine neue Umgebung, in<br />
die Spielgruppe, in den Kindergarten, in die<br />
Schule und bei jedem Klassenlehrerwechsel,<br />
suchten Corinne und Kurt Erismann das Gespräch<br />
mit den Lehrpersonen. Trotz dieser<br />
Vorbereitung und den Informationen der Eltern<br />
blieb Larissa nicht davor bewahrt, von<br />
Kindern ausgelacht und mit unschönen Wörtern<br />
eingedeckt zu werden. Sie hat es über<br />
sich ergehen lassen, fühlte sich jedoch traurig<br />
und ausgeschlossen. Gaffende Menschen erlebt<br />
sie beispielsweise auch in den Ferien. Das<br />
macht jedoch die Mutter fast wütender als die<br />
Tochter. Larissa hat noch keine Strategie entwickelt,<br />
wie sie unsensiblen Menschen begegnen<br />
kann.<br />
> «Wenn sie mich kennen<br />
gelernt haben, ist meine<br />
Behinderung kein Thema<br />
mehr und sie gehen völlig<br />
normal mit mir um.»<br />
Selber ans Ziel kommen<br />
Die Mutter sagt «Handicap», Larissa selber<br />
bezeichnet sich nicht als Mensch mit einer<br />
Behinderung. «Ich bin einfach Larissa.» Und<br />
einfach Larissa ist sie auch für ihre Schulkolleginnen<br />
und –kollegen. «Wenn sie mich kennen<br />
gelernt haben, ist meine Behinderung<br />
kein Thema mehr und sie gehen völlig normal<br />
mit mir um.» Was ihr selber noch Mühe macht<br />
ist, um Hilfe zu bitten. «Ich möchte selber ans<br />
Ziel kommen – mit meinen Möglichkeiten»,<br />
erklärt sie. Trotzdem weiss sie, dass es doch<br />
immer wieder Grenzsituationen gibt, und dass<br />
sie lernen muss, sich diese einzugestehen und<br />
um Hilfe zu bitten. Keine Grenzen erfährt sie,<br />
wenn sie jeden zweiten Mittwochnachmittag<br />
zum Reiten geht. Ihr Reitlehrer hat sie ermuntert,<br />
sich auf das Reitbrevet vorzubereiten.<br />
Dafür wird sie Einzelstunden belegen. «Besonders<br />
das Springen muss ich noch üben», sagt<br />
sie. Die eingeschränkte Armarbeit macht sie<br />
mit mehr Beinarbeit wett. Wenn sie um Pferde<br />
sein und mit ihnen arbeiten kann, ist sie glücklich.<br />
Wenn es nach ihr ginge, hätte die Familie<br />
Erismann auch einen Hund. Weil dies nicht<br />
möglich ist, gab es eine Katze.<br />
Berufswahl<br />
Larissa Erismann hat lernen müssen, alles auf<br />
ihre Art zu machen. Ein Vorbild gab es für sie<br />
nicht. Als Kleinkind kroch sie auf dem Hinterteil.<br />
Links, rechts, links, rechts. Die Mutter erinnert<br />
sich mit einem Schmunzeln daran. Mit<br />
langen Stricknadeln, die sie unter den verkürzten<br />
Arm einklemmt, kann sie auch stricken. In<br />
der Schule musste sie den Unterricht für das<br />
Zehnfingersystem auf der Schreibtastatur des<br />
Computers besuchen und die gleichen Tests<br />
absolvieren wie ihre Mitschüler. Das sei schon<br />
etwas eigenartig gewesen. Sie, die mit drei<br />
Fingern auskommen muss. Diese drei Finger<br />
braucht sie fleissig, denn am PC sitzt sie gerne.<br />
Facebook ist ein Stichwort und oft googelt sie<br />
Informationen über Tiere. Auf dem PC wird sie<br />
bald auch ihre Bewerbung für eine Lehrstelle<br />
schreiben müssen. Fachangestellt Gesundheit<br />
steht zuoberst auf der Wunschliste. Ob<br />
sie eine Lehrstelle bekommen würde, weiss<br />
Larissa noch nicht, doch sie möchte die Erfahrung<br />
beim Schnuppern machen, ob der Beruf<br />
realistisch ist. Medizinische Praxisassistentin<br />
ist eine Option. «Ich kann mich gut konzentrieren,<br />
bin selbständig, bin bereit, Verantwortung<br />
zu übernehmen, kann mich gut in andere<br />
Menschen einfühlen und habe Kraft in den<br />
Beinen», sagt die Fussballerin, die im Damenfussballclub<br />
Uzwil trainiert.
DZMagazin MAI 2012<br />
Der Entlastungsdienst<br />
Die Vermittlerin: Maria Fust, Föhrenstrasse 7,<br />
9533 Kirchberg, 071 931 35 88.<br />
Zunehmend wird der Entlastungsdienst<br />
auch für demenzkranke Menschen angefordert.<br />
Da gilt ein kostendeckender Tarif<br />
von 28 Franken. Familien mit behinderten<br />
Angehörigen bezahlen 15 Franken. Die<br />
Differenz wird aus Mitgliederbeträgen und<br />
Spendengelder bezahlt. Daraus werden<br />
auch die jährlichen Weiterbildungen für die<br />
Betreuerinnen bezahlt.<br />
Spenden: St.Galler Kantonalbank, CH77<br />
0078 1275 5006 1180 3<br />
Entlastungsdienst St.Gallen-Appenzell:<br />
entlastungsdienst-vesa.ch<br />
Eva und Markus Schlegel wollen Lebensqualität für Daniel.<br />
Maria Fust, die Vermittlerin (links), und Susy Heuer-Ackermann, die neue Präsidentin.<br />
Maria Fust betreut Daniel regelmässig.
Eigentlich würde der 13-jährige Daniel<br />
mit einer mehrfachen Behinderung lieber<br />
im Rollstuhl spazieren gehen. Das<br />
liebt er. Sobald sein Vater Markus den Stuhl<br />
in Bewegung setzt, reagiert er freudig; mit<br />
raschen Bewegungen seiner Arme und mit<br />
seiner Mimik. Reden kann er nicht. Doch an<br />
diesem Samstagmorgen muss er sich gedulden.<br />
Maria Fust, die Vermittlerin des Entlastungsdienstes<br />
ist gekommen, Susy Heuer-<br />
Ackermann, die neue Präsidentin des Vereins<br />
Entlastungsdienst für Familien mit Behinderten<br />
Gossau, Untertoggenburg, Wil, und die<br />
Journalistin.<br />
Dankbar für den Dienst<br />
Eva und Markus Schlegel sind auf den Entlastungsdienst<br />
angewiesen. Sie nehmen ihn<br />
schon seit dem Kleinkindalter von Daniel in<br />
Anspruch. Maria Fust kennt Daniel und seine<br />
Familie seit acht Jahren. Sie wechselt sich<br />
mit einer anderen Betreuerin ab und übernimmt<br />
den Dienst dann, wenn Daniel vom<br />
Schulheim Kronbühl nach Hause kommt. Am<br />
Wochenende oder jeden zweiten Mittwochnachmittag.<br />
Sie nimmt ihn nach dem Mittagsschlaf<br />
auf, wäscht ihn, gibt ihm den Zvieri,<br />
geht mit ihm spazieren. «Wenn Ferien sind,<br />
sind wir voll auf den Entlastungsdienst und<br />
die ´Sonnenhalde´ in Münchwilen angewiesen»,<br />
sagen die Eltern. Zwischen ihnen und<br />
den beiden Frauen des Entlastungsdienstes<br />
ist ein Vertrauensverhältnis gewachsen. «Es<br />
war am Anfang nicht einfach, unser Kind anderen<br />
Menschen zu überlassen, aber es geht<br />
nicht anders. Wir kamen an unsere Grenzen;<br />
zeitlich und gesundheitlich», machen Eva<br />
und Markus Schlegel bewusst. Wie sie gelernt<br />
haben, ein Kind mit einer Mehrfachbehinderung<br />
anzunehmen und die Situation zu<br />
akzeptieren, wäre eine andere Geschichte.<br />
Heute nennen sie Daniel einen «Sonnenschein»,<br />
freuen sich, wenn er zu Hause ist,<br />
wenn er mit seinen Möglichkeiten reagiert.<br />
Sie sehnen sich nach ihm, wenn er ein Wochenende<br />
nicht zu Hause ist. Papa Schlegel<br />
nimmt ihn während des Besuchs aus dem<br />
Rollstuhl, setzt ihn sich auf das Knie, singt<br />
im etwas vor. Die Liebe der Eltern zu ihrem<br />
«Sonnenschein» erfüll den Raum.<br />
Über Dienst informieren<br />
«Wir können uns nicht auf Verwandte abstützen<br />
und brauchen den Entlastungsdienst»,<br />
erklären Eva und Markus Schlegel, die nebst<br />
Daniel noch die 16-jährige Tochter Nadja haben.<br />
Heikel wird es vor allem dann, wenn Daniel<br />
krank wird. Er muss nach Hause geholt<br />
werden. «Wir können schnell und flexibel reagieren»,<br />
sagt Maria Fust und zeigt auf, dass<br />
dank den schlanken Strukturen des Vereins<br />
schnell eine Betreuerin vermittelt werden<br />
kann. Worüber sich sowohl die Familie als<br />
auch die Vermittlerin und die neue Präsidentin<br />
Susy Heuer wundern ist, dass der Entlastungsdienst<br />
teilweise unbekannt ist. Es gibt<br />
Ärzte, Spitäler, Sozialberatungen oder Spitex-Dienste,<br />
die darüber informieren, doch<br />
es könnte verbreiteter sein. «Wir mussten<br />
damals selber herausfinden, wo wir Hilfe holen<br />
können», erinnert sich Markus Schlegel.<br />
Zwei bis drei Stunden ist die Betreuerin des<br />
Entlastungsdienstes jeweils in der Familie.<br />
Der Einsatz ist unterschiedlich. «Ich bin auch<br />
froh, wenn mir Maria Fust hilft, Daniel zum<br />
Arzt oder Zahnarzt zu bringen oder wenn sie<br />
einfach da ist, damit ich mich um meine Klienten<br />
in meiner Ernährungsberatungs-Praxis<br />
kümmern oder kochen kann», nennt Eva<br />
Schlegel ein paar Beispiele.<br />
Soziale Einstellung<br />
Daniel hat hie und da epileptische Anfälle.<br />
Die Betreuerin vom Entlastungsdienst wird<br />
instruiert, was sie machen muss und wann<br />
es nötig ist, dass sie den Notfall ruft. «Wenn<br />
eine Betreuerin Angst vor solchen Situationen<br />
hat, kann sie eine andere Betreuungsaufgabe<br />
übernehmen», erklärt Maria Fust. Ein<br />
gesunder Menschenverstand, Einfühlungsvermögen,<br />
die Bereitschaft, sich von der<br />
Familie instruieren zu lassen und Flexibilität<br />
sind Voraussetzungen für den Entlastungs-<br />
ENTLASTUNGSDIENST > 29<br />
Lebensqualität für Daniel<br />
Der Verein Entlastungsdienst für Familien mit Behinderten Gossau-Untertoggenburg-Wil<br />
unterstützt spontan, unkompliziert und aus dem sozialen Gedanken heraus. Maria Fust<br />
aus Kirchberg vermittelt Betreuerinnen und Betreuer. Sie selbst steht ebenfalls im Einsatz.<br />
Zum Beispiel bei der Familie Eva und Markus Schlegel in Schwarzenbach.<br />
Text & Fotos> CECILIA HESS-LOMBRISER<br />
> «Es ist ein guter Dienst.<br />
Die Hilfe ist unkompliziert<br />
und kann schnell organisiert<br />
werden.»<br />
dienst. «Wir nehmen ja keine medizinischen<br />
Handlungen vor, dafür ist die Spitex verantwortlich»,<br />
betont die Vermittlerin. Und ja, in<br />
erster Linie ist es wohl die soziale Einstellung,<br />
das Bedürfnis, sich sinnvoll einzubringen, die<br />
die Frauen und ein paar wenige Männer motivieren,<br />
sich in den Familien zu engagieren.<br />
56 Familien werden entlastet; 50 bis 60 Personen<br />
sind dafür im Einsatz. Aus wirtschaftlicher<br />
Motivation macht es niemand, denn<br />
der Lohn ist bescheiden und der Einsatz<br />
unregelmässig. Maria Fust ist vor 13 Jahren<br />
als Betreuerin eingestiegen, um ein gutes<br />
Jahr später bereits die Vermittlung zu übernehmen.<br />
«Es ist ein guter Dienst. Die Hilfe ist<br />
unkompliziert und kann schnell organisiert<br />
werden», sagt sie. Sie investiert viel Zeit mit<br />
Anrufen, Abklärungen vor Ort bei den Familien,<br />
mit Gesprächen mit den Betreuerinnen.<br />
«Der Entastungsdienst ist mein Kind», bekennt<br />
Maria Fust.<br />
Organisieren und planen<br />
«Es ist vielfach einfacher, den Entlastungsdienst<br />
zu beanspruchen, als die Nachbarn.<br />
Diesen gegenüber bleibt immer etwas von<br />
Verpflichtung hängen», macht die Vermittlerin<br />
bewusst. Wenn hilfsbereite Nachbarn<br />
vorhanden seien, dann binde sie sie manchmal<br />
in den Entlastungsdienst ein, dann sei<br />
alles geregelt. «Wir wollen Daniel möglichst<br />
viel Lebensqualität bieten», ist die Grundhaltung<br />
der Eltern vom sanften Knaben. Sie<br />
haben viele Prozesse hinter sich, haben nach<br />
Ursachen geforscht, Antworten gesucht und<br />
irgendwann akzeptiert, dass die Situation so<br />
ist, wie sie ist. Die Familie Schlegel hat gelernt,<br />
damit zu leben, sich zu organisieren, zu<br />
planen, vorauszudenken und – andere Menschen<br />
unterstützend einzubinden. Maria Fust<br />
hat viele harte Schicksale kennen gelernt.<br />
«Sie berühren mich, aber ich kann damit umgehen.<br />
Ich will helfen», ist ihre Haltung. Sie<br />
scheint die Frau am richtigen Ort zu sein.
DZMagazin APRIL 2012<br />
Gruppenfoto am Behindertensporttag in Magglingen.<br />
Beim Kugelstossen.<br />
Gruppenwettkampf am Behindertensporttag.<br />
Gruppenfoto BSVU.<br />
Corinne Riss
«Magglingen ist der<br />
Höhepunkt»<br />
SPORTINTERVIEW > 15<br />
Am 8. Juli 2012 findet der Schweizerische Behindertensporttag in Magglingen statt. Auch der<br />
Behindertensportverein Uzwil nimmt am Gruppenwettkampf teil und bereitet sich mit grosser<br />
Vorfreude darauf vor. Die 37-jährige Behindertensportleiterin Corinne Riss erzählt begeistert<br />
von der Zusammenarbeit mit Menschen mit einer Behinderung.<br />
Interview > NATALIE BOSSI Fotos > ZVG<br />
1974 wurde von Trudi Niedermann und<br />
Hans Tschol eine grossartige Idee in die<br />
Tat umgesetzt und der Behindertensportverein<br />
Uzwil (BSVU) gegründet. Seit der ersten<br />
Turnstunde im Jahr 1974 ist das Angebot nach<br />
und nach weiter ausgebaut worden. Heute<br />
zählt der BSVU 100 Aktivmitglieder und 25<br />
ausgebildete Leiterinnen und Leiter. Dreimal<br />
wöchentlich findet in der Gewerbeschule und<br />
in der Turnhalle Neuhof eine Turnstunde statt,<br />
zweimal pro Woche eine Schwimmstunde im<br />
Buecherwäldli. Die in Wald-Schönengrund<br />
wohnhafte Corinne Riss leitet zusammen mit<br />
dem Präsidenten des BSV Uzwil, Roland Erni,<br />
eine dieser Turnstunden. Als dreifache Mutter<br />
und ausgebildete Sozialpädagogin hatte sie<br />
eine neue Herausforderung gesucht und ihr<br />
Hobby mit ihrer Ausbildung verbinden wollen.<br />
So entschied sie, sich für den BSVU zu engagieren.<br />
Das macht ihr grosse Freude und bietet<br />
den perfekten Ausgleich zum Familienleben.<br />
Im März haben Sie den BSVU mit Ihrer ganzen<br />
Familie am Volleyballturnier in Romanshorn<br />
unterstützt, haben Sie Erfolge feiern können?<br />
Unsere Gruppe hat den dritten Schlussrang erreicht<br />
und ich habe mich sehr darüber gefreut.<br />
Die Sportlerinnen und Sportler waren jedoch etwas<br />
enttäuscht, da sie im vergangenen Jahr den<br />
ersten Platz erreicht hatten und diesen natürlich<br />
verteidigen wollten. Die teilnehmenden Gruppen<br />
kennen sich mittlerweile untereinander und<br />
daher ist der Ehrgeiz besonders gross. Spass gemacht<br />
hat es trotzdem (lacht).<br />
Welche Arten von Behinderungen haben die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Behindertensportvereins?<br />
Das ist extrem unterschiedlich. Wir haben Menschen<br />
mit einer körperlichen Behinderung, das<br />
heisst solche, die im Rollstuhl sitzen oder eine<br />
Prothese tragen. Es sind aber auch Menschen<br />
mit einer geistigen Behinderung wie Trisonomie<br />
21 oder Autismus und solche mit psychischen<br />
Problemen wie Depressionen dabei. Die Behinderungsbilder<br />
sind also sehr differenziert. Das<br />
macht es umso spannender und anspruchsvoller,<br />
mit Menschen mit einer Behinderung zusammen<br />
zu arbeiten. Auch in Bezug auf das Alter ist die<br />
Schere sehr gross. Unser jüngstes Mitglied ist 18<br />
Jahre alt, unser ältestes 80.<br />
Inwiefern unterscheidet sich eine Turnstunde<br />
des BSVU von einer normalen Turnstunde?<br />
Im Allgemeinen geht es bei unseren Turnstunden<br />
auch darum, Spass an der Bewegung zu haben<br />
und die Gemeinschaft zu geniessen, zu wetteifern<br />
und zu lernen. Der Unterschied liegt hauptsächlich<br />
darin, dass unsere Teilnehmenden aufgrund<br />
ihrer Behinderungen sehr unterschiedliche Fähigkeiten<br />
haben, beispielsweise nicht gehen können<br />
oder durch Wahrnehmungsstörungen beeinträchtigt<br />
sind. Das setzt voraus, dass wir über die<br />
Behinderungsbilder Bescheid wissen und darauf<br />
Rücksicht nehmen. Deshalb unterteilen wir unsere<br />
Turngruppe jeweils in zwei kleinere Gruppen,<br />
um möglichst auf alle eingehen und alle ihrem<br />
Können entsprechend bewegen zu können. Das<br />
klingt in der Theorie sehr einfach, braucht aber<br />
für die Umsetzung viel Vorbereitungszeit.<br />
Worauf wird im Behindertensport besonders<br />
Wert gelegt?<br />
Unser Hauptziel ist die Erhaltung der Bewegungsfähigkeit.<br />
Wir trainieren daher sehr polysportiv.<br />
Wir machen viele Ballspiele wie Unihockey, Volley-<br />
oder Federball, aber auch Koordinations-Parcours,<br />
Gleichgewichtsübungen oder gegenseitige<br />
Massagen. Neben der Erhaltung der Bewegungsfähigkeit<br />
ist es uns auch wichtig, dass die Teilnehmenden<br />
lernen, mit Sieg und Niederlage umzugehen,<br />
aufeinander Rücksicht zu nehmen und<br />
einander gegenseitig zu helfen. Und nicht zuletzt<br />
haben auch die Integration und das Gefühl der<br />
Zusammengehörigkeit einen sehr hohen Stellenwert.<br />
Hier fällt das Anderssein nicht auf und das<br />
schätzen die Teilnehmenden.<br />
Welches ist für die Teilnehmenden der Höhepunkt<br />
des Jahres?<br />
Die Wettkämpfe, an denen wir teilnehmen,<br />
bedeuten für alle sehr viel. Die Vorfreude auf<br />
das Volleyball-Turnier in Romanshorn und das<br />
Schwimm-Meeting in Gais ist immer sehr gross.<br />
Der absolute Höhepunkt ist aber der Schweizerische<br />
Behindertensporttag in Magglingen. Wir<br />
fahren jeweils morgens um fünf Uhr mit dem Car<br />
ab, um pünktlich bereit zu sein für den Gruppenwettkampf.<br />
Die Sportlerinnen und Sportler durchlaufen<br />
dann verschiedene Leichtathletik- und<br />
Ballsport-Posten und die Ergebnisse der einzelnen<br />
Gruppen werden bei der Rangverkündigung<br />
bekannt gegeben. Daneben wird immer auch ein<br />
Show-Programm mit Tanzaufführungen geboten,<br />
welches wir besuchen. Spät abends kehren<br />
wir müde, aber zufrieden zurück. Nicht nur für<br />
die Aktiven, sondern auch für die Leitenden und<br />
Besuchenden ist das ein sehr abwechslungs- und<br />
erlebnisreicher Tag.<br />
Neben den sportlichen Anlässen gibt es auch<br />
gesellschaftliche Anlässe, welche?<br />
Wir gehen regelmässig nach dem Training gemeinsam<br />
etwas trinken. Im Sommer machen wir<br />
einen Grill-Plausch und wenn jemand Geburtstag<br />
hat, sind immer alle Mitturnenden und Leitenden<br />
beim Geburtstagskind eingeladen oder es werden<br />
die Getränke beim Einkehren gesponsert.<br />
Und kurz vor Weihnachten organisiert ein Mitglied<br />
des BSVU einen Lotto-Abend für alle.<br />
Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Tätigkeit<br />
als Behindertensport-Leiterin?<br />
Ich mag die Herausforderung, für Menschen<br />
mit einer Behinderung eine angemessene Turnstunde<br />
zu planen und durchzuführen. Aber am<br />
schönsten ist es, die Freude der Teilnehmenden zu<br />
sehen, wenn sie sich bewegen und für eine kurze<br />
Zeit vom Alltag loslassen können. Die Menschen,<br />
die zu uns kommen, müssen oft mit schwierigen<br />
Alltagssituationen zurechtkommen. Beim Aufwärmen<br />
haben sie jeweils die Möglichkeit, ein<br />
bisschen zu erzählen. Man spürt dann richtig, wie<br />
sie im Verlauf der Stunde immer mehr abschalten<br />
und das Miteinander erleben können. Die Tatsache,<br />
dass die Teilnehmenden behindert sind,<br />
macht es intensiver. Sie geniessen meine Gesellschaft<br />
und das macht mir Freude.
Steuererklärung<br />
2011<br />
Trauerbegleitung<br />
Gerne sind wir Ihnen beim<br />
Ausfüllen der Steuererklärung behilflich.<br />
Rufen Sie uns an,<br />
damit ein Besprechungstermin<br />
vereinbart werden kann.<br />
Weitere Informationen finden Sie auch auf<br />
unserer Homepage unter<br />
www.treuhand-hohl.ch.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Anruf.<br />
Wilenstrasse 14 9240 Uzwil Tel. 071 951 49 51 info@treuhand-hohl.ch www.treuhand-hohl.ch<br />
Einen geliebten Menschen zu verlieren ist mehr<br />
als ein Verlust. Es ist ein unbeschreiblicher<br />
Schmerz. Fragen drängen sich auf, erschüttern<br />
das Selbstverständnis. Die Seele schreit.<br />
Die Trauer ist ein langer Weg durch das<br />
Gefühlschaos. Ein Weg zu einer neuen Identität<br />
ohne den geliebten, vertrauten Menschen.<br />
Ein schmerzvoller Prozess hin zu einer neuen<br />
Lebensbejahung und zu einem eigenen,<br />
neuen ICH.<br />
Die Trauer ist sehr individuell und ich sehe meine Aufgabe im Begleiten und Unterstützen des<br />
so eigenen Weges. Ich kann den Schmerz nicht abnehmen. Meine eigenen Erfahrungen, mein<br />
Mitgefühl und meine Ausbildungen aber können helfen, den schweren Rucksack Stück für<br />
Stück leichter werden zu lassen. Ich bin gerne für Sie da.<br />
Anita Rutz, Maltherapeutin<br />
Erwachsenenbildnerin SVEB 1, Schwarzenbach<br />
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DZMagazin APRIL 2012<br />
E-Bikes werden immer beliebter, die<br />
Palette der angebotenen Produkte<br />
wächst. Dies hat den Bundesrat vor<br />
Monatsfrist dazu bewogen, die bisherigen<br />
Regeln der technischen Entwicklung anzupassen<br />
und zu vereinfachen. Zur Erhöhung<br />
der Sicherheit wurden dabei zwei Verordnungen<br />
revidiert, die sich – unter anderem<br />
– auch mit Elektrofahrrädern befassen. Diese<br />
gelten wie bisher als «Motorfahrräder». Dabei<br />
wird neu zwischen langsamen E-Bikes<br />
(Leicht-Motorfahrräder mit einer Tretunterstützung<br />
bis 25 km/h und maximaler Motorleistung<br />
von 500 Watt, kein Kontrollschild<br />
nötig) und schnellen E-Bikes (Motorfahrräder<br />
mit einer Tretunterstützung von 25 bis 45<br />
km/h und beliebiger Motorleistung bis 1000<br />
Watt, Kontrollschild erforderlich) unterschieden.<br />
E-Bikes mit einer Tretunterstützung von<br />
mehr als 45 km/h gelten als «Motorräder».<br />
FAHRRAD > 12<br />
Auf schnellen E-Bikes muss<br />
ab 1. Juli ein Velohelm<br />
getragen werden<br />
2 Getötete und 66 Schwerverletzte: Die 2011 erstmals erhobene Anzahl schwerer Personenschäden<br />
beim E-Bike-Fahren macht deutlich, dass der Bundesrat die Vorschriften zu Recht<br />
den geänderten Verhältnissen angepasst hat. Denn Elektrofahrräder ermöglichen zwar<br />
ein rascheres Vorankommen, durch die höheren Geschwindigkeiten nimmt aber auch das<br />
Unfallrisiko zu.<br />
Text > BFU<br />
Für beide Kategorien gilt: Kinderanhänger<br />
sind erlaubt und Radwege obligatorisch zu<br />
benutzen. Während beim Signal «Verbot für<br />
Motorfahrräder» die Durchfahrt für langsame<br />
E-Bikes erlaubt ist, ist dies für schnelle<br />
E-Bikes nur zulässig, wenn der Motor abgeschaltet<br />
wird. Diese drei und zahlreiche weitere<br />
Änderungen treten bereits am 1. Mai<br />
2012 in Kraft (Zusammenstellung der wichtigsten<br />
Vorschriften).<br />
Erst ab 1. Juli gültig sind die neuen Bestimmungen<br />
zum Helm. Obligatorisch ist das Tragen<br />
eines Velohelms beim Fahren schneller<br />
E-Bikes. Für langsame E-Bikes empfiehlt der<br />
Bundesrat in Übereinstimmung mit der bfu,<br />
aus Sicherheitsgründen ebenfalls immer einen<br />
Velohelm gemäss der Norm EN 1078 zu<br />
tragen.<br />
Mit Helm ist sowieso immer besser.<br />
E-Bikes fahren ohne Helm ist nur noch mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h und maximaler Motorleistung von 500 Watt erlaubt.<br />
Die bfu begrüsst den Entscheid des Bundesrats,<br />
einfachere Regeln für mehr Sicherheit<br />
zu erlassen, denn Risikoabschätzungen haben<br />
folgende potenziellen Gefahren gezeigt:<br />
■ Da die durchschnittliche Geschwindigkeit<br />
eines E-Bikes höher ist als die eines Fahrrads,<br />
ist auch der Bremsweg länger. Die Benutzenden<br />
sind sich dessen aber nicht immer<br />
bewusst.<br />
■ Velofahrer, die bisher in eher gemütlichem<br />
Tempo oder seit längerer Zeit gar nicht mehr<br />
unterwegs waren, beherrschen unter Umständen<br />
bei den erreichten Geschwindigkeiten<br />
ihr E-Bike nicht mehr genügend.<br />
■ Die anderen Strassenbenutzenden unterschätzen<br />
die Geschwindigkeit, mit der die E-<br />
Bikes unterwegs sind. <<br />
bfu-Publikumsbroschüre «E-Bikes – Mit Sicherheit<br />
leichter ans Ziel» > www.bfu.ch
Regionale Industrie- und Gewerbeausstellung<br />
Oberuzwil<br />
Uzwil<br />
Oberbüren<br />
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au däbi?<br />
7.- 10. Juni<br />
www.riga12.ch<br />
7.- 10. Juni<br />
Sportplatz Schi / Eishalle Uzwil<br />
• diverse Veranstaltungen<br />
• das Gewerbe der Region präsentiert sich<br />
• interessante Foren<br />
• Lehrlings-/Berufsbildungszelt<br />
• Musik, Shows und Abendunterhaltung<br />
• Fussball-EM mit Grossbildschirm<br />
Anmeldung «Brunch»<br />
Name:<br />
Wohnort:<br />
Telefon: Anz. Erwachsene<br />
E-Mail: Anz. Kinder:<br />
Senden an:<br />
Bäckerei Immoos, Bankstrasse 7a, 9244 Niederuzwil, E-Mail: beckimmoos@gmx.ch<br />
Bald geht es los…<br />
Die gemeinsame Ausstellung der drei Gewerbevereine<br />
ist ein grosses Ziel und soll in Form eines Grossanlasses<br />
durchgeführt werden. Die drei Gemeinden Oberuzwil,<br />
Uzwil und Oberbüren sind seit Jahrzehnten kulturell und<br />
geschäftlich eng miteinander verflochten. Eine Ausstellung<br />
mit dazugehörendem Fest soll Menschen und Gemeinden<br />
zusammenführen und die Region gegen innen und aussen<br />
als geschlossene Einheit von Oberbüren bis Oberuzwil präsentieren.<br />
Es soll ein Fest für die Region sein und eine charmante<br />
Ausstrahlung auf die umliegende Nachbarschaft<br />
ausüben. Streichen Sie sich dieses Datum, 7.–10. Juni 2012,<br />
gross an in Ihrer Agenda. Wir freuen uns auf Sie.<br />
Öffnungszeiten<br />
Donnerstag, 7. Juni 2012 14.00 – 21.00 Uhr<br />
Freitag, 8. Juni 2012 10.00 – 21.00 Uhr<br />
Samstag, 9. Juni 2012 10.00 – 21.00 Uhr<br />
Sonntag, 10. Juni 2012 10.00 – 18.00 Uhr<br />
Der Messeeintritt ist kostenlos!<br />
(Ausnahme Abendveranstaltungen im Eventzelt)<br />
Sonntagsbrunch<br />
10. Juni 2012<br />
Jetzt anmelden !<br />
Von 9 - 12 Uhr<br />
im Eventzelt, Sportplatz Schi<br />
Erwachsene Fr. 25.– , Kinder pro Altersjahr Fr. 1.–<br />
Organisiert von der Bäckerei Immoos und Café Wäspi.<br />
Anmeldung per E-Mail: beckimmoos@gmx.ch<br />
oder mit dem Talon links.
DZMagazin MAI 2012<br />
Festival der Blasmusik<br />
Am 3. Juni ab 10.30 Uhr in Niederhelfenschwil<br />
Die Musikgesellschaft Niederhelfenschwil (MGN) organisiert am 3. Juni das erste<br />
Festival der Blasmusik in Niederhelfenschwil. Dieser Anlass ist ein Event für<br />
Freunde der böhmisch-mährischen Blasmusik. Die MGN darf die Schlossbergmusikanten<br />
Uster – bekannt aus Radio und TV – und die Gallus Musikanten<br />
St.Gallen im Festzelt beim Primarschulhaus willkommen heissen. Die Schlossbergmusikanten<br />
spielen mit 22 Musikantinnen und Musikanten, begleitet von<br />
zwei Sängerinnen, anspruchsvolle Musik im Egerländer Stil und ergänzen das<br />
Repertoire mit volkstümlichen Schlagern und Solo-Vorträgen. Die Besetzung<br />
der Gallus Musikanten besteht aus 19 Musikantinnen und Musikanten. Sie<br />
stellen jedes Jahr ein Programm zusammen, von dem sie überzeugt sind, dass<br />
es ihren Zuhörern gefällt. Es besteht aus ausdruckstarken Orchesterstücken,<br />
inspirierenden Solostücken und natürlich gemütsbewegenden Gesangsvorträgen.<br />
Sie pflegen den böhmischen Stil.<br />
Die MGN lädt ein, ein Mittagessen zu böhmischen Klängen einzunehmen. Dieses<br />
Angebot kann im Vorverkauf bis 26. Mai gebucht werden; entweder bei der<br />
Bäckerei Thalmann oder über Tel. 071 947 17 88 (19.00-20.00 Uhr).<br />
Mehr Infos unter www.mgn.ch<br />
Sommernacht-Traum frei nach W. Shakespeare<br />
Premiere am 31. Mai, 19.30 Uhr im Kraftwerk Krummenau<br />
Warum nicht einmal ins Toggenburg in den Ausgang? «Sommernacht-Traum»<br />
ist ein Theaterprojekt mit Live-Musik mit Mitgliedern des Chössi Ensembles und<br />
des Theater-Ensembles der Kantonsschule Wattwil. Es ist eine freie Neuinszenierung<br />
des Theaterstücks «Sommernachtstraum» von Shakespare. Die örtliche und<br />
zeitliche Interpretation des Liebesdramas von Athen wird in der grossartigen<br />
Szenerie des wilden Tobels beim Kraftwerk Krummenau und in der modernen<br />
Partyszenerie des Kraftwerk-Clubs gespielt. Es ist ein Stück für alle Theater- und<br />
Musik-Begeisterte jeden Alters.<br />
Der Aufführungsort beim Kraftwerk Krummenau wird den Abend zu einem künstlerischen<br />
Gesamterlebnis machen.<br />
«Sommernacht-Traum» ist eine Zusammenarbeit des Chössi Theater mit dem<br />
Kraftwerk Krummenau und der Kantonsschule Wattwil; der Zeltainer Wildhaus unterstützt<br />
tatkräftig. Das künstlerische Highlight wird mit einem breiten Gastronomie-Angebot<br />
verbunden. Regie: Barbara Bucher / Choreografie: Sonia Rocha<br />
Literarischer Abend mit<br />
Buchneuheiten 2012<br />
Freitag, 8. Juni 2012, 19.30 Uhr, in der<br />
Gemeindebibliothek Uzwil, Bahnhofstrasse 83a<br />
«Die Bekanntschaft mit einem einzigen guten Buch<br />
kann ein Leben verändern» (Marcel Prévost 1862 – 1941)<br />
Das Team der Gutenberg Buchhandlung in Gossau stellt die spannendsten,<br />
aussergewöhnlichsten und schönsten Bücher der Frühlingssaison 2012 vor.<br />
Eintritt frei / Apéro<br />
Weitere Auskünfte unter: bibliothek@uzwil.ch oder Tel. 071 950 00 85<br />
Organisiert wird die Veranstaltung durch:<br />
Gemeindebibliothek Uzwil und Gutenberg Buchhandlung Gossau<br />
AGENDA > 11<br />
Informationen und weitere Aufführungsdaten unter: www.choessi.ch
Wir leben Beschriftungen ...<br />
Die Reklame-Technik AG ist seit 1999 Ihr Generalunternehmer für:<br />
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SEIT 1999