Arbeitshilfe „Integrationshilfe in Kindertagesstätten“ - individuelle ...
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Amt für Jugend, Familie, Senioren und Soziales<br />
<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>„Integrationshilfe</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten“<br />
II. INTEGRATION<br />
BEHINDERTER KINDER IN<br />
KINDERTAGESSTÄTTEN<br />
MIT UNTERSTÜTZUNG<br />
EINER<br />
INTEGRATIONSHILFE<br />
II.1. VORBEREITENDE UND GRUND-<br />
SÄTZLICHE ÜBERLEGUNGEN IN<br />
JEDER KITA ZU DER FRAGE,<br />
OB BEHINDERTE KINDER<br />
AUFGENOMMEN WERDEN KÖNNEN<br />
II.1.1 Arten der Beh<strong>in</strong>derung<br />
Die Rechtsvorschriften im SGB VIII und SGB<br />
XII unterscheiden folgende Beh<strong>in</strong>derungsarten:<br />
• körperliche Beh<strong>in</strong>derungen<br />
• geistige Beh<strong>in</strong>derungen und<br />
• seelische Beh<strong>in</strong>derungen<br />
II.1.2 Vorbereitende Überlegungen<br />
Die konsequente Verwirklichung des <strong>in</strong> I. beschriebenen<br />
Denkansatzes <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />
erfordert e<strong>in</strong>e professionelle<br />
Haltung und e<strong>in</strong>e Ausstattung, die es ermöglichen,<br />
ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ausschließen zu müssen. Dazu<br />
gehört e<strong>in</strong>e grundsätzliche Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
jeder K<strong>in</strong>dertagesstätte (des Trägers, der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen,<br />
der K<strong>in</strong>der, der Eltern…) <strong>in</strong> Bezug<br />
auf e<strong>in</strong>e mögliche Aufnahme e<strong>in</strong>es oder<br />
mehrerer K<strong>in</strong>der mit Beh<strong>in</strong>derung. Für die<br />
pädagogische Arbeit ist dabei das<br />
übergeordnete Ziel, dass jedes K<strong>in</strong>d nicht nur<br />
weiß, dass es normal ist, verschieden zu se<strong>in</strong>,<br />
sondern auch konkrete Erfahrung damit<br />
machen kann, dass gerade Verschiedenheit<br />
das Zusammenleben bereichert, dass e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />
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se<strong>in</strong>e Persönlichkeit und se<strong>in</strong>e Individualität<br />
erkennt und wertschätzt, dass es sich etwas<br />
zutraut, dass es e<strong>in</strong> positives Selbstbild<br />
entwickelt. Dieses Bild vom K<strong>in</strong>d grundgelegt<br />
leitet die pädagogischen Fachkräfte zusammen<br />
mit dem Träger bei der Entscheidung über e<strong>in</strong>e<br />
mögliche Aufnahme beh<strong>in</strong>derter K<strong>in</strong>der und<br />
sollte <strong>in</strong> der Konzeption als Grundsatzentscheidung<br />
verankert werden. Diese Entscheidung ist<br />
konzeptionell von allen Mitarbeitern und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
der K<strong>in</strong>dertagesstätte zu tragen,<br />
denn Integration ist erfahrungsgemäß e<strong>in</strong> umfassender<br />
Prozess, der ganz bestimmte Anforderungen<br />
und Aufgaben an die Teams stellt.<br />
Konkrete Anlässe für e<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
bezüglich der möglichen Aufnahme e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des<br />
mit Beh<strong>in</strong>derung können se<strong>in</strong><br />
a) die Beh<strong>in</strong>derung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des ist bereits<br />
festgestellt und Eltern suchen den<br />
Kontakt zu e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
b) die Beh<strong>in</strong>derung des K<strong>in</strong>des wird erst<br />
festgestellt, wenn das K<strong>in</strong>d bereits seit<br />
e<strong>in</strong>iger Zeit die E<strong>in</strong>richtung besucht.<br />
Es muss <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Träger<br />
als erstes geklärt werden: Kann die K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />
aufgrund der diagnostizierten Beh<strong>in</strong>derung<br />
ihr Angebot hierauf abstellen? Dabei gilt<br />
es, die Perspektive des K<strong>in</strong>des e<strong>in</strong>zunehmen<br />
und e<strong>in</strong>e Lernumgebung zu schaffen, die zur<br />
Weiterentwicklung und Selbstständigkeit verhilft.<br />
Wichtige Informationen, die hier notwendig<br />
s<strong>in</strong>d, betreffen die Diagnose und<br />
• die Auswirkung der Beh<strong>in</strong>derung<br />
für das K<strong>in</strong>d<br />
• den Entwicklungsstand des K<strong>in</strong>des<br />
• das notwendige Maß an Aufsicht<br />
• den Pflege- und Betreuungsaufwand<br />
• die laufende oder zukünftige Therapie