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Arbeitshilfe „Integrationshilfe in Kindertagesstätten“ - individuelle ...

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Amt für Jugend, Familie, Senioren und Soziales<br />

<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>„Integrationshilfe</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten“<br />

I VORBEMERKUNGEN<br />

Die am 26. März 2009 <strong>in</strong> Kraft getretene UN-<br />

Konvention über die Rechte beh<strong>in</strong>derter Menschen<br />

fordert e<strong>in</strong>e barrierefreie und <strong>in</strong>klusive<br />

Gesellschaft, e<strong>in</strong> Recht auf Selbstbestimmung<br />

und Partizipation und erkennt Beh<strong>in</strong>derungen<br />

als normalen Bestandteil menschlichen Lebens<br />

und als Bereicherung <strong>in</strong> der Gesellschaft an.<br />

Sie stärkt den Grundgedanken der vollen und<br />

wirksamen gesellschaftlichen Teilhabe und die<br />

E<strong>in</strong>beziehung beh<strong>in</strong>derter Menschen.<br />

Diese Leitgedanken greift der 13. K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendbericht auf, der von der Grundannahme<br />

ausgeht, dass alle K<strong>in</strong>der und Jugendlichen<br />

gleiche Grundbedürfnisse haben, ohne außer<br />

Acht zu lassen, dass es <strong>in</strong>dividuell unterschiedliche<br />

Förder- und Unterstützungsbedarfe geben<br />

kann.<br />

Das <strong>in</strong> der Landesverfassung verankerte Benachteiligungsverbot<br />

verpflichtet die Kommunen,<br />

Benachteiligungen von beh<strong>in</strong>derten Menschen<br />

zu beseitigen und zu verh<strong>in</strong>dern und diesen<br />

die gleichberechtigte Teilhabe am Leben <strong>in</strong><br />

der Gesellschaft zu ermöglichen. Dies gilt une<strong>in</strong>geschränkt<br />

auch für K<strong>in</strong>der mit Beh<strong>in</strong>derungen.<br />

Es ist Aufgabe aller staatlichen Stellen,<br />

diese K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer Entwicklung zu fördern und<br />

ihnen die bestmöglichen Chancen auf Bildung<br />

zu gewähren.<br />

Von entscheidender Bedeutung ist es, dass<br />

K<strong>in</strong>der mit Beh<strong>in</strong>derung möglichst <strong>in</strong> ihrem Lebensumfeld<br />

aufwachsen und den Kontakt zu<br />

ihren nicht beh<strong>in</strong>derten Nachbarsk<strong>in</strong>dern und<br />

Freunden halten können. Viele Eltern möchten<br />

ihren beh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>dern diese Möglichkeit eröffnen<br />

und wünschen sich e<strong>in</strong>e Betreuung <strong>in</strong><br />

der wohnortnahen K<strong>in</strong>dertagesstätte.<br />

- 5 -<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätten haben die Aufgabe, die<br />

Entwicklung des K<strong>in</strong>des zu e<strong>in</strong>er eigenverantwortlichen<br />

und geme<strong>in</strong>schaftsfähigen Persönlichkeit<br />

zu fördern. Nach den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen<br />

für K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz haben K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

den Auftrag, die Teilhabe aller K<strong>in</strong>der an Bildungsprozessen<br />

zu fördern.<br />

Der Gesetzgeber hat <strong>in</strong> § 22a SGB VIII und § 2<br />

K<strong>in</strong>dertagesstättengesetz festgeschrieben,<br />

dass K<strong>in</strong>der mit und ohne Beh<strong>in</strong>derung – sofern<br />

der Hilfebedarf dies zulässt – geme<strong>in</strong>sam gefördert<br />

werden sollen. Es gibt unterschiedliche<br />

Möglichkeiten, beh<strong>in</strong>derte K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

zu fördern:<br />

• die Förderung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er heilpädagogischen<br />

E<strong>in</strong>richtung, die ausschließlich K<strong>in</strong>der mit<br />

Beh<strong>in</strong>derungen betreut<br />

• die Förderung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrativen<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätte, <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der mit und<br />

ohne Beh<strong>in</strong>derung <strong>in</strong> Gruppen<br />

geme<strong>in</strong>sam gefördert werden<br />

• die bedarfsgerechte Förderung e<strong>in</strong>es<br />

K<strong>in</strong>des mit Beh<strong>in</strong>derung durch e<strong>in</strong>e<br />

qualifizierte Integrationshilfe.<br />

Mit der vorgelegten <strong>Arbeitshilfe</strong>, die <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit den Trägern von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen,<br />

den Fachberatungen, Elternvertretern<br />

und mit Unterstützung der Lebenshilfe<br />

Koblenz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Unterarbeitsgruppe der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

K<strong>in</strong>dertagesbetreuung erarbeitet<br />

wurde, möchte das Amt für Jugend, Familie,<br />

Senioren und Soziales diese letzte aufgezeigte<br />

Möglichkeit aufgreifen und allen Akteuren<br />

<strong>in</strong> den Koblenzer K<strong>in</strong>dertagesstätten e<strong>in</strong>e<br />

Handlungsempfehlung an die Hand geben, die<br />

Wege zum Umgang mit der Problematik der<br />

Integrationshilfe aufzeigt und Verfahrensschritte

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