Arbeitshilfe „Integrationshilfe in Kindertagesstätten“ - individuelle ...
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Amt für Jugend, Familie, Senioren und Soziales<br />
<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>„Integrationshilfe</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten“<br />
XI.2 ZUSAMMENFASSUNG DER AUFGABEN, ZIELE UND METHODEN<br />
HEILPÄDAGOGISCHER FÖRDERUNG IN REGELKINDERTAGESSTÄTTEN<br />
Aufgaben, Ziele & Methoden heilpädagogischer Förderung <strong>in</strong> Regelk<strong>in</strong>dertagesstätten<br />
� Angebot<br />
Der Integrationsfachdienst der Lebenshilfe Koblenz<br />
e.V. bietet K<strong>in</strong>dern, die <strong>in</strong> ihrer Entwicklung verzögert<br />
s<strong>in</strong>d bzw. K<strong>in</strong>dern mit (drohender) geistiger,<br />
körperlicher oder seelischer Beh<strong>in</strong>derung e<strong>in</strong>e<br />
ganzheitliche Förderung, Entwicklungs- und Integrationshilfe<br />
<strong>in</strong> Regelk<strong>in</strong>dertagesstätten. Interessierte<br />
Eltern haben somit die Möglichkeit, zwischen<br />
dem Besuch e<strong>in</strong>er heilpädagogischen Gruppe,<br />
e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrativen Gruppe und dem Besuch der Regelgruppe<br />
im jeweiligen Wohngebiet zu wählen.<br />
Der Integrationsfachdienst garantiert die qualifizierte<br />
Förderung der bee<strong>in</strong>trächtigten K<strong>in</strong>der im Regelbereich,<br />
er ergänzt die Kompetenzen der dort tätigen<br />
Mitarbeiter. Der Integrationsfachdienst bietet<br />
aufsuchende Hilfen. Fachlich qualifizierte Mitarbeiter,<br />
möglichst mit heilpädagogischer Ausbildung,<br />
beraten das Kita-Team, fördern das K<strong>in</strong>d und unterstützen<br />
die Eltern bei der Bewältigung e<strong>in</strong>er kritischen<br />
Lebenssituation.<br />
� Aufgaben und Ziele<br />
heilpädagogischer Förderung<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n der Förderung ist es wichtig, e<strong>in</strong> Bild<br />
über Entwicklungsstand, Kompetenzen, Ressourcen<br />
und Defizite des K<strong>in</strong>des zu gew<strong>in</strong>nen. Heilpädagogische<br />
Förderdiagnostik orientiert sich an <strong>in</strong>dividuellen<br />
Entwicklungsoptionen und -verläufen.<br />
Förderpläne werden erstellt, kont<strong>in</strong>uierlich fortgeschrieben<br />
und dem <strong>in</strong>dividuellen Hilfebedarf e<strong>in</strong>es<br />
K<strong>in</strong>des angepasst. Kontakte zu allen am Entwicklungsprozess<br />
beteiligten Personen, <strong>in</strong>sbesondere<br />
die Vernetzung mit Eltern, Therapeuten, Ärzten sowie<br />
die Kooperation mit den Erziehern der Regele<strong>in</strong>richtung<br />
s<strong>in</strong>d hierbei notwendig. Informationen<br />
über die aktuelle Situation, die Lebensgeschichte,<br />
Erwartungen und Sorgen der Eltern werden im Gespräch<br />
aufgenommen (Anamnese), um e<strong>in</strong> Gesamtbild<br />
des K<strong>in</strong>des zu gew<strong>in</strong>nen, an die Familiensituation<br />
anschließen zu können und familiäre Belastungen<br />
und Ressourcen e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />
- 35 -<br />
In der heilpädagogischen Diagnostik geht es neben<br />
e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>en Überblick über den Entwicklungsstand<br />
des K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> den Entwicklungsbereichen<br />
der Bewegung, der Wahrnehmung und der<br />
sprachlichen sowie kommunikativen Fähigkeiten<br />
vor allem auch um die sozialemotionalen Möglichkeiten<br />
des K<strong>in</strong>des. Die Ressourcen des K<strong>in</strong>des:<br />
se<strong>in</strong>e alltagspraktischen Fähigkeiten, se<strong>in</strong> Spielverhalten<br />
sowie se<strong>in</strong>e Motivation, Ausdauer und<br />
Kreativität s<strong>in</strong>d für die Gestaltung der Förderung<br />
wegweisend.<br />
� Förderansätze/Methoden<br />
Ausgangspunkt bei der <strong>in</strong>tegrativen Förderung ist<br />
die ganzheitliche Sichtweise von k<strong>in</strong>dlicher Entwicklung.<br />
Die unterschiedlichen Entwicklungsbereiche<br />
werden nicht getrennt betrachtet und bearbeitet,<br />
sondern je nach Motivation und Bedürfnis des<br />
K<strong>in</strong>des mite<strong>in</strong>ander verknüpft. Die Angebote s<strong>in</strong>d<br />
so ausgewählt, dass das K<strong>in</strong>d die Möglichkeit erhält,<br />
se<strong>in</strong>e Potentiale zu erfahren, se<strong>in</strong>e Kompetenzen<br />
zu erweitern und eigene konstruktive Lösungen<br />
zu f<strong>in</strong>den. Die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d Ausgangspunkt,<br />
Bezugspunkt und Mitgestalter der pädagogischen<br />
Arbeit im Alltag.<br />
Mit Berücksichtigung dieser Sichtweise ergeben<br />
sich folgende Schwerpunkte:<br />
• Ermöglichung von Erfahrungen <strong>in</strong> allen<br />
Wahrnehmungsbereichen<br />
• Erweiterung der motorischen Fähigkeiten<br />
und Vermittlung neuer<br />
Bewegungserfahrungen<br />
• Stärkung der emotionalen Sicherheit und des<br />
Selbstwertgefühls des K<strong>in</strong>des<br />
• Ausbau von Konzentrationsfähigkeit und<br />
Ausdauer <strong>in</strong> alltäglichen Handlungen und im<br />
Spiel<br />
• Anregung der Sprachfähigkeit, Erweiterung<br />
der kommunikativen Kompetenzen<br />
• Erweiterung der sozialen Erfahrungen und<br />
Fähigkeiten