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Dezember 2011 - Lebenshilfe Viersen eV

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<strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Viersen</strong> Nr. 120 - <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

aktuell<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis <strong>Viersen</strong> e.V.<br />

Urlaubsgeschichten<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 1


2<br />

Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> im Kreis <strong>Viersen</strong><br />

Gutes können Sie mit uns tun !<br />

Gemeinsam werden wir eine Menge schaffen !<br />

Der Stiftungsgedanke: Stiftungen haben in Deutschland eine große Tradition; sie verfolgen seit Jahrhunderten<br />

in allen Bereichen das Ziel, durch Privatinitiative das Gemeinwohl zu fördern. Der Verein <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen<br />

mit geistiger Behinderung im Kreis <strong>Viersen</strong> e.V. hat mit Stiftungsurkunde vom 17. Oktober 1998 die Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong><br />

im Kreis <strong>Viersen</strong> gegründet.<br />

Stiften als Ausdruck sozialer Verantwortung: Das soziale Engagement der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> im Kreis<br />

<strong>Viersen</strong> ist auf Dauer angelegt. Eltern, Angehörige und Freunde von Behinderten, aber auch alle Menschen, die aus<br />

sozialer Verantwortung finanziell Gutes tun wollen, sind die Stifter.<br />

Die ewige Quelle: Eine Stiftung muss grundsätzlich ihr Vermögen erhalten. Zustiftungen vermehren das Stiftungsvermögen<br />

für alle Zeiten. Sie haben damit "Ewigkeitscharakter" und werden von Generation zu Generation weiter<br />

gegeben. Der Stiftungszweck wird ausschließlich aus den Erträgen des Stiftungsvermögens erfüllt.<br />

Wie arbeitet die Stiftung? Grundlage allen Handelns sind das Stiftungsrecht, die Satzung der Stiftung und die<br />

Beschlüsse von Stiftungskuratorium und Stiftungsvorstand. Als eigenständige juristische Person hat die Stiftung einen<br />

dreiköpfigen Vorstand, der vom Kuratorium - dem bis zu 6-köpfigen Aufsichtsgremium der Stiftung - für jeweils drei<br />

Jahre berufen wird. Wesentliche Aufgaben beider Gremien sind:<br />

1. Kapital sammeln und werterhaltend, ertragreich und sicher anlegen.<br />

2. Spenden einwerben.<br />

3. Beratung von Eltern, Angehörigen und Freunden von Menschen mit geistiger Behinderung.<br />

4. Testamentsvollstreckungen übernehmen, soweit die Stiftung als Nacherbin berufen wird.<br />

5. Zuschüsse an den Verein <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V. gewähren und ausschütten:<br />

• für Ferienmaßnahmen und Reiseveranstaltungen<br />

• für Therapiemaßnahmen, psychologische Beratung und Spezialbehandlung bei Verhaltensproblemen<br />

• für Familienunterstützende Dienste, sowie zur ambulanten Betreuung von Familien, die ihre behinderten<br />

Angehörigen zu Hause pflegen<br />

• für PKW & Kleinbusse, um Beweglichkeit bei Einkauf, Arztbesuchen, Freizeitgestaltung und Ferien zu gewährleisten<br />

• zur Einrichtung von Wohnstätten für die Anschaffung von Inventar<br />

• zur Freizeitgestaltung<br />

• für Bauvorhaben z.B. für neue Wohnstätten, Umbaumaßnahmen in bestehenden Einrichtungen<br />

• für Personal zur Verstärkung der Betreuungs- und Pflegearbeit in den Wohnstätten<br />

Wenn Sie an weiteren Informationen interessiert sind und unsere Arbeit unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte<br />

an uns.<br />

Heinrich Eden<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

Anschrift:<br />

Kniebelerstraße 23<br />

47918 Tönisvorst-Vorst<br />

Tel.: (0 21 56) 49 40-21<br />

Fax: (0 21 56) 49 40-29<br />

E-Mail: stiftung@lebenshilfe-viersen.de<br />

Christian G. Andreae<br />

Vorsitzender des Kuratoriums<br />

Bankenverbindungen der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong>:<br />

Volksbank Kempen-Grefrath eG<br />

BLZ 320 614 14 Kto 509 209 014<br />

Sparkasse Krefeld<br />

BLZ 320 500 00 Kto 59 105 106<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


Inhaltsverzeichnis<br />

Titelbild Urlaubsgeschichten 01<br />

Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> im Kreis <strong>Viersen</strong> 02<br />

Inhaltsverzeichnis 03<br />

...........aus dem Verein<br />

Veranstaltungskalender Januar - März 2012 04<br />

Weinachtsgruß 06<br />

Mitgliederversammlung <strong>2011</strong> 07<br />

Verabschiedung von Heinrich Eden 08<br />

Die Kleine Werkstatt auf dem Irmgardismarkt 10<br />

Wer zuerst kommt,.... 11<br />

„käffchen“ überzeugt die ersten <strong>Viersen</strong>er 12<br />

„das käffchen“ auf dem Martinsmarkt in <strong>Viersen</strong> 14<br />

Im „käffchen“ geht es voran 15<br />

Uwe Schummer besucht das „Haus am Steinkreis“ 16<br />

Mitstreiter gesucht 18<br />

Kontaktanzeige Alfred 18<br />

Veranstaltungstipps<br />

Danz on Dollerei möt de Hei 19<br />

Karnevalsumzüge im Kreis <strong>Viersen</strong> 19<br />

Offene Hilfen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Kids erobern Ratingen 20<br />

Single Party <strong>2011</strong> 21<br />

Ehrensache für mich Suche - Biete – Börse 22<br />

Gerolstein <strong>2011</strong> 24<br />

...und ein Jubiläum wurde auch noch gefeiert 25<br />

Bad Marienberg <strong>2011</strong> 26<br />

Die junge <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> macht Urlaub! 28<br />

Hola Mallorca! 30<br />

Aus dem Wohnverbund<br />

Die Reise zum Meer 31<br />

Traueranzeige Elisabeth Schmitter 32<br />

Mitarbeiter auf Samtpfoten 33<br />

Die neue Auszubildende stellt sich vor 33<br />

Schönes Deutschland 34<br />

Sommerurlaub vom Haus am Stegsgen 35<br />

Besuch beim Naturschutzhof 36<br />

Recht und Information<br />

Abzweigung vom Kindergeld 38<br />

Reisekatalog und <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus Programm 38<br />

Buchempfehlungen 39<br />

20 Jahre Betreuungsrecht - ein Grund zum Feiern? 40<br />

10 Jahre SGB IX 42<br />

Anschriften und Impressum 43<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 3


...........aus dem Verein<br />

Februar 2012<br />

4<br />

09.01.12 Rechtsberatung<br />

14.01.12 Langer Samstag für Kinder<br />

14.01.12 Offener Treff<br />

17.01.12 Elternfrühstück<br />

21.01.12 Langer Samstag für Teens<br />

21.01.12 Girls Time<br />

28.01.12 Kochen von A-Z<br />

29.01.12 Kinderkochkurs<br />

Januar 201207.01.12 Kochen von A-Z<br />

01.02.12 Elterngesprächskreis Kempen<br />

04.02.12 Langer Samstag für Kinder<br />

05.02.12 Karneval mit Heideröslein<br />

06.02.12 Elterngesprächskreis Bracht<br />

11.02.12 Kochen von A-Z<br />

11.02.12 Offener Treff (Karnevalsparty)<br />

13.02.12 Rechtsberatung<br />

25.02.12 Girls Time<br />

25.02.12 Langer Samstag für Teens<br />

26.02.12 Kinderkochkurs<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


03.03.12 Langer Samstag für Kinder<br />

05.03.12 Elterngesprächskreis Bracht<br />

07.03.12 Elterngesprächskreis Kempen<br />

10.03.12 Kinderkochkurs<br />

10.03.12 Offener Treff<br />

12.03.12 Rechtsberatung<br />

17.03.12 Langer Samstag für Teens<br />

20.03.12 Elternfrühstück<br />

24.03.12 Langer Samstag für Kinder<br />

24.03.12 Girls Time<br />

31.03.12 Kochen von A-Z<br />

Unsere regelmäßigen Kursangebote (außer in den Schulferien) sind:<br />

Montag „Anleitung zur sinnvollen Freizeitgestaltung“ (wöchentlich)<br />

„Rentnertreff“ (14- tägig)<br />

Dienstag „Wasserspiele im Hallenbad“ (wöchentlich)<br />

„Lese- und Schreibkurs“ (wöchentlich)<br />

Beratung „Flugzeuge wollen landen!“ (wöchentlich)<br />

Freitag „Wasser, Spiel und Spaß“ für Kinder und Erwachsene<br />

Ansprechpartner: Barbara Ixfeld FuD Familienunterstützender Dienst<br />

Telefon: (02156) 4940 - 15/ -12<br />

E-mail: offenehilfen@lebenshilfe-viersen.de<br />

Internet: www.lebenshilfe-viersen.de<br />

...........aus dem Verein<br />

März 2012<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 5


...........aus dem Verein<br />

Weihnachtsgruß<br />

Vereinsvorsitzender Karl Mevissen lässt das vergangene Jahr Revue passieren<br />

Liebe Mitglieder und Förderer,<br />

das Jahr <strong>2011</strong> mit seinen Höhen<br />

und Tiefen ist nun bald vorbei.<br />

Was war besonders, was wirkt in<br />

die Zukunft?<br />

In diesem Jahr wurde von Ihnen<br />

ein neuer Vorstand gewählt. Drei<br />

langjährige Vorstandmitglieder<br />

sind ausgeschieden, Frau Lill,<br />

Frau Dohmganz und Herr Eden.<br />

Bitte lesen Sie dazu auch die<br />

weiteren Artikel in dieser Ausgabe<br />

(Bericht von der Mitgliederversammlung,<br />

Verabschiedung<br />

von Herrn Eden). Alle drei hinterlassen<br />

große Lücken im Vorstand.<br />

Es war nicht einfach, Nachfolgerinnen<br />

oder Nachfolger zu<br />

finden. Frühzeitige Suche und<br />

auch persönliche Ansprache haben<br />

dazu geführt, dass sieben<br />

Vorstandskandidaten zur Wahl<br />

standen. Alle sieben wurden mit<br />

großer Mehrheit in den Vorstand<br />

gewählt. An dieser Stelle, im Namen<br />

aller gewählten Vorstandsmitglieder,<br />

bedanke ich mich<br />

herzlich bei Ihnen für Ihr Vertrauen<br />

in Ihren Vorstand. Neue Vorstandsmitglieder<br />

sind Frau Moldenhauer<br />

aus Kempen und Herr<br />

Seerden aus Niederkrüchten.<br />

Die Suche nach geeigneten<br />

Kandidaten ist sicherlich auch<br />

deswegen schwierig, da wir inzwischen<br />

ein großer Verein sind<br />

mit erheblichem wirtschaftlichem<br />

Betrieb. Über 400 angestellte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

arbeiten bei uns. Über 300 Plätze<br />

in Wohnstätten und im ambulant<br />

betreuten Wohnen bieten wir aktuell<br />

an. Nun ist damit auch eine<br />

hohe Verantwortung verbunden.<br />

Ob es daher auf Dauer möglich<br />

bleibt, den Verein mit ehrenamtlichen<br />

Kräften zu führen, dies<br />

müssen wir in den nächsten Jah-<br />

6<br />

ren in unserem Verein diskutieren.<br />

<strong>2011</strong> haben wir unser „Haus am<br />

Steinkreis“ in <strong>Viersen</strong> eröffnet.<br />

Im April sind 23 Mieterinnen und<br />

Mieter in das Haus gezogen. Wer<br />

schon mal dort war, bekommt sicher<br />

etwas mit von dieser besonderen,<br />

sehr angenehmen Atmosphäre.<br />

Es ist ein schönes Haus<br />

geworden. Jedoch konnten wir<br />

trotz der frühzeitigen Gründung<br />

unseres Tochterunternehmens<br />

“LHV dienst und leistung GmbH“<br />

und der rechtzeitigen Beantragung<br />

von Fördergeldern erst im<br />

Oktober mit der Beschaffung der<br />

Einrichtungsgegenstände unseres<br />

Cafès beginnen. “das käffchen<br />

am steinkreis“ wird somit<br />

im erst im Frühjahr 2012 eröffnet.<br />

Wir freuen uns sehr darauf. Nicht<br />

nur, weil wir für unseren Verein<br />

ein Stück Öffentlichkeit wagen,<br />

sondern weil wir hier Inklusion<br />

leben wollen. Wir wollen ein<br />

positives Beispiel liefern für die<br />

Integration von Menschen mit<br />

geistiger Behinderung auf dem<br />

ersten Arbeitsmarkt.<br />

Inklusion: Dieses Wort begegnet<br />

uns immer häufiger. In unserer<br />

Gesellschaft wird dieses Thema<br />

kontrovers diskutiert. Mich hat<br />

das Thema während des ganzen<br />

Jahres intensiv beschäftigt. Ob<br />

in einer Diskussionsrunde mit<br />

Herrn Hüppe, Beauftragter der<br />

Bundesregierung für die Belange<br />

behinderter Menschen, ob in Gesprächen<br />

mit den Behindertenbeauftragten<br />

der Kommunen, mit<br />

Verantwortlichen im Schulwesen,<br />

natürlich mit vielen Eltern, aber<br />

auch anderen Vorsitzenden von<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Orts- und Kreisvereinigungen:<br />

Dieses Thema bewegt<br />

unsere Gesellschaft. Zum<br />

Glück gibt es inzwischen viele<br />

gute Beispiele für Inklusion. Jedoch<br />

müssen wir uns alle weiter<br />

einmischen und die Diskussion,<br />

insbesondere aufgrund unserer<br />

Betroffenheit, als „Fachleute“<br />

prägen. Die Umsetzung der UN-<br />

Behindertenrechtskonvention<br />

muss uns ein ganz besonderes<br />

Anliegen sein.<br />

Einen herzlichen Dank spreche<br />

ich unseren vielen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern unseres<br />

Vereins aus. Sie setzen sich ein<br />

für unsere Angehörigen, entwickeln<br />

Ideen und setzen sie<br />

um. Persönlich danke ich Frau<br />

Philipzig und Herrn Behrendt für<br />

die vielfältige Unterstützung in<br />

diesem Jahr, ohne die die Vorstandstätigkeit<br />

als Ehrenamt<br />

nicht möglich ist.<br />

Ich wünsche Ihnen allen und Ihren<br />

Angehörigen im Namen des<br />

Vorstandes eine schöne und<br />

friedliche Weihnachtszeit und<br />

ein Jahr 2012, in dem Sie glücklich,<br />

gesund und erfolgreich sind<br />

und in dem wir uns in unserem<br />

käffchen am steinkreis bei einem<br />

guten Kaffee treffen werden.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Karl Mevissen<br />

Vorsitzender<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


Am Freitag, den 14. Oktober,<br />

trafen sich wie jedes Jahr die<br />

Mitglieder zur Mitgliederversammlung<br />

in der Aula der Franziskus-Schule<br />

in <strong>Viersen</strong>-Süchteln.<br />

Nachdem der Vorstandsvorsitzende<br />

Karl Mevissen alle<br />

anwesenden Willkommen hieß,<br />

rockten Roswitha Eichhorn und<br />

Joseph Porschen die Bühne<br />

mit Ihrer Hymne „Ganz normal<br />

in Nettetal“, die mit Unterstützung<br />

von Oliver Landwehrs und<br />

Thomas Marach zum 25-Jährigen<br />

Jubiläum der Wohnstätte<br />

Görrestraße entstanden ist.<br />

Am heutigen Abend wurden sie<br />

von Christian Moldenhauer, Petra<br />

Pinkner, Jessica Tulikowski,<br />

Marlen Clever, Christine Lamp<br />

und Sebastian Carstens begleitet.<br />

Die Vereinsmitglieder waren<br />

in jedem Fall begeistert und es<br />

gab für alle Künstler ein kleines<br />

Präsent. Gäste waren aufgrund<br />

der Wahlen und der offenen Leitbilddiskussion<br />

an diesem Abend<br />

nicht anwesend.<br />

Es folgte der Geschäftsbericht<br />

von Geschäftsführer Michael<br />

Behrendt zu den Bereichen<br />

Wohnstätten / Betreutes Wohnen<br />

und Offene Hilfen. Hiernach<br />

fasste Herr Behrendt die Entwicklung<br />

des Integrationsunternehmens<br />

nach dem letztjährigen<br />

Gründungsbeschluss zusammen.<br />

Nachdem man sich schon<br />

...........aus dem Verein<br />

Mitgliederversammlung <strong>2011</strong><br />

Vorstandswahlen und die Vorstellung des Leitbildes bestimmen den Abend<br />

einen kleinen Namen auf dem<br />

Tag der Begegnung und zwei<br />

kleinen Auftritte in <strong>Viersen</strong> machen<br />

konnte, ist die Eröffnung<br />

des „käffchens“ schon in greifbare<br />

Nähe gerückt. Lesen Sie hierzu<br />

den Bericht in dieser Ausgabe<br />

„im käffchen geht es voran“.<br />

Im Anschluss berichtete unser<br />

Kassierer Frank Sauer. Das<br />

Jahresergebnis 2010 „darf als<br />

gut bezeichnet werden“. Vorsitzender<br />

Karl Mevissen ging danach<br />

auf die Entwicklung des<br />

HPZs, den <strong>Lebenshilfe</strong>-Rat und<br />

die Vorstandsarbeit der letzten<br />

drei Jahre Wahlperiode ein. Die<br />

Zahlen und Berichte lagen den<br />

Mitgliedern in der Einladung zur<br />

Mitgliederversammlung vor, bzw.<br />

werden im Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

einzusehen<br />

sein. Das Protokoll ist demnächst<br />

im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus für alle Mitglieder<br />

einsehbar.<br />

Dank an: Heike Lill (ehem. Vorstand), Barbara Crott, Melanie Zimmer, (Leitbild) & Elke Dohmganz (beides)<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 7


...........aus dem Verein<br />

weiter Mitgliederversammlung <strong>2011</strong><br />

Vorstandswahlen und die Vorstellung des Leitbildes bestimmen den Abend<br />

Eine besondere Größe, und dies<br />

meine ich nicht nur in körperlicher<br />

Hinsicht, stellt sich nicht mehr<br />

zur Wiederwahl für den Vereinsvorstand:<br />

Unser Herr Eden!<br />

Die Familie Eden fand schon<br />

sehr früh, im Jahr 1976 zur <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />

Direkt führten Sie und<br />

Ihre Frau Gruppenveranstaltun-<br />

8<br />

Alter (links) und neuer Vorstand (rechts)<br />

Nach der Entlastung des Vorstands<br />

und der Genehmigung<br />

des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung,<br />

wurde den<br />

ausscheidenden Vorstandsmitgliedern<br />

gedankt. Heike Lill, Elke<br />

Dohmganz und Heinrich Eden<br />

stellten sich nicht mehr zur Wahl<br />

(Lesen Sie hierzu „Verabschiedung<br />

von Heinrich Eden“). Daraufhin<br />

stellten sich alle Kandidaten<br />

für die Wahl zum Vorstand<br />

persönlich vor. Mit Heike Moldenhauer<br />

war eine „alte Bekannte“<br />

und mit Thomas Seerden ein<br />

neues Gesicht dabei. Stimmzettel<br />

waren vorbereitet und Wahlleiter<br />

Dr. Rainer Lorenz hatte in<br />

der Pause die Zeit, um das Ergebnis<br />

zu ermitteln.<br />

Das erste Mal wurde die Mitgliederversammlung<br />

vom „käffchen“<br />

mit belegten Brötchen und Getränken<br />

versorgt. Den Mitglie-<br />

dern scheint es geschmeckt zu<br />

haben, da zumindest die Brötchen<br />

„ausverkauft“ waren.<br />

Mit dieser Stärkung ging es zunächst<br />

in die Vorstellung des<br />

Leitbildes durch die pädagogische<br />

Leiterin Marianne Philipzig<br />

und in die anschließende Diskussion.<br />

Dank gilt hier an alle<br />

Mitglieder der Arbeitsgruppe, die<br />

dieses neue Leitbild in den letzten<br />

Monaten erarbeitet und mit<br />

ihren Ideen bereichert haben.<br />

Das neue Leitbild wird in einer<br />

der nächsten Ausgaben vorgestellt.<br />

Es folgte die Bekanntgabe<br />

des Wahlergebnisses. Der neue<br />

Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Vorsitzender Karl Mevissen,<br />

stellv. Vorsitzender und<br />

Schriftführer Georg Lickes, Wolfgang<br />

Reinsch, Kassierer und<br />

stellv. Vorsitzender Frank Sauer,<br />

Heike Moldenhauer, Regina<br />

Verabschiedung von Heinrich Eden<br />

Die Rede von Karl Mevissen während der Mitgliederversammlung<br />

gen durch: Kegeln, Wandern,<br />

Gymnastik und Tanzen, aber<br />

auch Informationsreihen zum<br />

Thema „Rechte Behinderter“.<br />

Schon bald wurde Heinrich Eden<br />

zum Sprecher der Kempener<br />

Mitglieder gewählt. Bei der Mitgliederversammlung<br />

1983 wurde<br />

er in den Vorstand gewählt,<br />

Küppers und Thomas Seerden<br />

(im Bild von links nach rechts;<br />

Herr Seerden war nicht anwesend).<br />

Im Anschluss ergriff der<br />

Vorsitzende des Kuratoriums<br />

der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> im Kreis<br />

<strong>Viersen</strong> Christian G. Andreae<br />

das Mikrofon und fasste die Arbeit<br />

der Stiftung zusammen.<br />

Zum Schluss überreichte er<br />

Frank Sauer einen symbolischen<br />

Scheck, der die getätigten Ausschüttungen<br />

an den Verein von<br />

über 50.000 € enthielt.<br />

So beendete man den Abend mit<br />

einem Dank an die Franziskusschule<br />

und an Angelika Berg und<br />

Ihren Mitarbeitern von den Offenen<br />

Hilfen, die für eine optimale<br />

Betreuung der mitgekommenen<br />

Angehörigen gesorgt haben.<br />

Christian Rother<br />

d.h. seit 28 Jahren sind Sie ununterbrochen<br />

im Vorstand unseres<br />

Vereins tätig und Sie haben<br />

den Verein in besonderer Weise<br />

geprägt. Immer wurden Sie von<br />

den Mitgliedern wiedergewählt<br />

und immer mit großer Mehrheit.<br />

Liebe Mitglieder, lassen Sie mich<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


ein wenig ausholen: Herr Eden<br />

ist gelernter Kaufmann und Industriefachwirt.<br />

Er und seine Frau<br />

Hanne-Lies sind die Eltern zweier<br />

Söhne: der ältere Sohn ist verheiratet<br />

und hat selbst drei Kinder,<br />

der jüngere Sohn Jens, geboren<br />

1973 war geistig behindert<br />

und hatte das Down-Syndrom.<br />

Leider ist er bei einem tragischen<br />

Unfall auf dem Heimweg mit dem<br />

Bus von der Arbeit im HPZ 1994<br />

verstorben. Bis zum Jahre 1984<br />

wurden alle Verwaltungsarbeiten<br />

des Vereins gerade mal durch<br />

eine ehrenamtlich tätige und<br />

eine hauptamtlich tätige Person<br />

erledigt. Damals gab es nur die<br />

Wohnstätte in der Bergstraße<br />

in <strong>Viersen</strong>-Süchteln. Die Wohnstätte<br />

Görrestraße in Lobberich<br />

stand kurz vor dem Bezug und<br />

die Wohnstätte „Haus Drabben<br />

am Zanger“ war gerade im Bau.<br />

Der Vorstand erkannte damals<br />

die dringende Notwendigkeit, einen<br />

hauptamtlichen Geschäftsführer<br />

mit der Aufgabe der Verwaltung<br />

und der Personalführung<br />

zu beauftragen. Herr Eden<br />

hatte sich zusätzlich zu seinem<br />

Vorstandsamt für die Stelle des<br />

Geschäftsführers beworben. Für<br />

unseren damals noch jungen<br />

und kleinen Verein <strong>Lebenshilfe</strong><br />

erwies sich dies als besonderer<br />

Glücksfall. Herr Eden hatte sich<br />

zu diesem Zeitpunkt schon intensiv<br />

als Vorstandsmitglied für<br />

die Zielsetzung und den Auftrag<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> eingebracht. Besonders<br />

geschätzt wurde sein<br />

Verhandlungsgeschick mit dem<br />

Kostenträger, dem Landschaftsverband<br />

Rheinland, und bei den<br />

Auftragnehmern für die Bauaktivitäten.<br />

Herr Eden teilte sich damals als<br />

Dienstbüro mit Frau Zerressen<br />

ein kleines Zimmer im Erdgeschoss<br />

der Wohnstätte Bergstraße.<br />

Mit Einweihung der Wohn-<br />

...........aus dem Verein<br />

weiter Verabschiedung von Heinrich Eden<br />

Die Rede von Karl Mevissen während der Mitgliederversammlung<br />

stätte Haus Drabben am Zanger<br />

gab es dann schon für die bereits<br />

drei Verwaltungskräfte einige<br />

kleinere Räume im Keller als<br />

Büro. In diesem Keller fanden<br />

auch die Vorstandssitzungen<br />

statt. Der nächste Schritt war<br />

der Umzug der Verwaltung in ein<br />

Haus auf der Bendenstraße in<br />

St.Hubert. Herr Eden hatte hier<br />

sein Büro im „Schlafzimmer“ und<br />

die Vorstandssitzungen hielt man<br />

in einem kleinen Appartement im<br />

Dachgeschoss ab. Nach einigen<br />

Jahren war auch dieses Haus zu<br />

klein und im Mai 2002 schließlich<br />

konnte das <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus in<br />

Vorst bezogen werden.<br />

Herr Eden hat seine Tätigkeit<br />

als Vorstandsmitglied und als<br />

Geschäftsführer begonnen, als<br />

es nur 16 Wohnplätze an zwei<br />

Standorten gab. Heute, Sie haben<br />

es vorhin von Herrn Behrendt<br />

gehört, gibt es inklusive der Angebote<br />

des ambulant betreuten<br />

Wohnens fast 300 Betreuungsverhältnisse<br />

an 17 Standorten.<br />

Zusätzlich gibt es den erfolgreichen<br />

Bereich Offene Hilfen, das<br />

Integrationsunternehmen und<br />

viele weitere Aktivitäten. Nun,<br />

wie kommt es zu solch beeindruckenden<br />

Ergebnissen? Herr<br />

Eden hat immer dafür gesorgt,<br />

dass die Bau- und Personalpla-<br />

nungen für unsere kontinuierliche<br />

Expansion zügig ohne kritische<br />

Abschnitte verliefen. In allen Jahren<br />

wurden stetig Überschüsse<br />

erwirtschaftet, die die Grundlage<br />

für die notwendigen finanziellen<br />

Mittel für neue Wohnstätten und<br />

Angebote wurden. Im Vorstand<br />

wurde, wie mir zugetragen wurde,<br />

viel debattiert, bewegt wurde<br />

vieles von Herrn Eden.<br />

Hervorheben möchte ich das<br />

große Verhandlungsgeschick<br />

von Herrn Eden bei dem Hauptkostenträger,<br />

dem Landschaftsverband<br />

Rheinland, und sein<br />

Augenmaß für das wirtschaftlich<br />

Sinnvolle und Kosten-Notwendige.<br />

Kennen Sie die wichtige<br />

Frage von Herrn Eden, die er<br />

vielen Menschen gestellt hat,<br />

aber insbesondere auch neuen<br />

Vorstandsmitgliedern? „Was ist<br />

das teuerste Essen?“ Nun, das<br />

was weggeworfen wird. Gerade<br />

in der heutigen Diskussion zum<br />

Thema Überfluss und wie viel<br />

werfen wir weg, war und ist dies<br />

eine richtige Erkenntnis. Es zeigt<br />

beispielhaft das Kostenbewusstsein,<br />

das Herr Eden gelebt hat<br />

und von dem unser Verein auch<br />

heute noch profitiert. Wir stehen<br />

auch nach weit über 40 Jahren<br />

als gesunde Organisation da.<br />

Dies, Herr Eden, haben wir auch<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 9


...........aus dem Verein<br />

weiter Verabschiedung von Heinrich Eden<br />

Die Rede von Karl Mevissen während der Mitgliederversammlung<br />

zu einem großen Teil Ihnen zu<br />

verdanken. Jedoch, dies darf ich<br />

auch aus persönlichen Erfahrungen<br />

ergänzen: Für Herrn Eden<br />

war das Maßhalten kein Selbstzweck.<br />

An erster Stelle stand<br />

bei ihm immer das Wohl der behinderten<br />

Menschen. Dafür hat<br />

er alles getan. Ich erinnere an<br />

Kellerräume, die nicht gebaut<br />

werden durften, an besondere<br />

Betreuungsmaßnahmen etc.<br />

Bei allem Dank an Herrn Eden<br />

Die Kleine Werkstatt auf dem Irmgardismarkt<br />

Am 3. und 4. September verkaufte die „Kleine Werkstatt“ ihre Werke in der Süchtelner<br />

Innenstadt.<br />

Im Vordergrund standen an diesem<br />

Wochenende nicht der Info-Stand<br />

des Öffentlichkeitsausschusses<br />

vom Verein, sondern<br />

die Produkte und Mitarbeiter der<br />

Kleinen Werkstatt.<br />

Vier Kisten mit Produkten von<br />

ihr waren im Vorfeld gepackt<br />

worden und es kam nur eine<br />

Kiste wieder zurück. Man kann<br />

also sagen, man kam bei den<br />

Besuchern des Marktes gut<br />

an. Das Wetter hatte es gut<br />

gemeint. Nach einem heißen<br />

Samstag, verlief der Sonntag<br />

mit nur einem großen Schauer<br />

viel positiver als angekündigt.<br />

Dementsprechend waren auch<br />

die Gassen der Innenstadt in<br />

10<br />

sollten wir eines nicht vergessen:<br />

Wer sich so eine lange Zeit<br />

außergewöhnlich engagiert, der<br />

braucht zu Hause starke Unterstützung:<br />

Unser ganz besonderer<br />

Dank gilt daher auch Hanne-<br />

Lies Eden, die dies mit ermöglicht<br />

hat. In den erwähnten Gruppenveranstaltungen<br />

und bei den<br />

Karnevalssitzungen haben Sie,<br />

Frau Eden, einen großen Anteil<br />

gehabt. Herr Eden: Im Namen<br />

des Vereins möchte ich Ihnen<br />

Süchteln gut gefüllt.<br />

Neben den Produkten unserer<br />

Auslage, war auch der Katalog<br />

der Kleinen Werkstatt ein "Renner".<br />

Zum Ende blieben nur<br />

noch drei Ansichtsexemplare.<br />

An beiden Tagen zeigten die Mitarbeiter<br />

der Kleinen Werkstatt<br />

interessierten Besuchern wie<br />

sie eine neue Schale oder Lam-<br />

herzlich danken für Ihre großartige<br />

Lebensleistung für die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

hier im Kreis <strong>Viersen</strong>.<br />

Wir Mitglieder und unsere Angehörigen<br />

haben Ihnen viel zu verdanken!<br />

Sie sind weiter herzlich eingeladen,<br />

in den Ausschüssen<br />

Ihrer Wahl mitzuarbeiten. Wir<br />

wünschen Ihnen weiterhin alles<br />

Gute!<br />

Karl Mevissen<br />

pe verzieren. Dadurch konnten<br />

auch Passanten von der Arbeit<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V. erfahren,<br />

die ansonsten keine Berührungspunkte<br />

mit ihr haben.<br />

Die Marktleitung war von dem<br />

Stand und den Produkten so<br />

überzeugt, dass sie eine Zusage<br />

für nächstes Jahr geben konnte.<br />

Wir hoffen auf eine ähnliche Resonanz<br />

am Weihnachtsmarkt in<br />

Süchteln am ersten Adventswochenende.<br />

Da wird man uns im<br />

Weberhaus auf der Hochstraße<br />

finden. Darüber berichten wir in<br />

der Märzausgabe der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Viersen</strong> aktuell.<br />

Christian Rother<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


Jetzt geht es ja schon sehr zügig<br />

auf Weihnachten zu und wir,<br />

die Mitarbeiter “Kleine Werkstatt“,<br />

möchten Sie auf unsere<br />

Dekorations– und Geschenkideen<br />

aufmerksam machen.<br />

Sie sehen hier die Produkte,<br />

die wir rund um Weihnachten<br />

in unserer Angebotspalette haben.<br />

Natürlich gehören zu unserem<br />

allgemeinen Sortiment<br />

noch vieles mehr: Tabletts und<br />

Blumentöpfe und Windlichter<br />

und Spiegel und und und.....<br />

Diese können Sie sich in der<br />

Produktbroschüre der “Kleine<br />

Werkstatt“ anschauen. Wer die<br />

noch nicht kennt, kann sie unter<br />

der email-Adresse kleine-werkstatt@lebenshilfe-viersen.de<br />

als<br />

pdf Datei bestellen oder sich aus<br />

dem LH–Haus mitnehmen. Auf<br />

...........aus dem Verein<br />

Wer zuerst kommt,.....<br />

Geschenkideen für Weihnachten von der Kleinen Werkstatt<br />

Wunsch senden wir die Broschüre<br />

auch gerne per Post zu.<br />

Der Tannenbaum und die Krip-<br />

pe müssen rechtzeitig bestellt<br />

werden, da es viel Zeit braucht,<br />

diese herzustellen. Da heißt es<br />

dann: „Wer zuerst kommt....“<br />

Ihre Bestellung können Sie persönlich<br />

im LH–Haus auf der<br />

Kniebelerstr.23 in Vorst aufgeben<br />

und dann vor Ort auch fertige<br />

Produkte kaufen. Diese sind im<br />

Eingangsbereich und im Dachgeschoss<br />

ausgestellt. Es lohnt<br />

sich auch, uns anzusprechen,<br />

da wir noch weitere Produkte im<br />

Untergeschoss lagern. Wir nehmen<br />

Ihre Aufträge natürlich auch<br />

gerne telefonisch entgegen.<br />

Unter der Telefonnummer<br />

02156 / 49 40 33 können Sie uns<br />

erreichen.<br />

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag<br />

von 9.00 – 14.30 Uhr<br />

sind wir für Sie da!<br />

Ihre Mitarbeiter der KW<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 11


...........aus dem Verein<br />

„käffchen“ überzeugt die ersten <strong>Viersen</strong>er<br />

Am Tag des Paritätischen zeigte Caféleiterin Heike Rohr was die <strong>Viersen</strong>er ab Frühjahr<br />

2012 im „käffchen“ erwartet.<br />

„Ich kann mich gar nicht entscheiden!“<br />

So klang es bei vielen<br />

Gästen, die am 17. September<br />

den Weg in die <strong>Viersen</strong>er Innenstadt<br />

gefunden hatten und die<br />

handgemachte Kuchenauswahl<br />

von Caféleiterin Heike Rohr begutachteten.<br />

Der Öffentlichkeitsausschuss<br />

und Frau Rohr nahmen<br />

den Tag zum Anlass, den<br />

<strong>Viersen</strong>ern einen kleinen Vorgeschmack<br />

auf „das käffchen“ zu<br />

geben. Auch wenn es nur eine<br />

„kleine“ Auswahl von fünf verschiedenen<br />

Kuchen war, so hatte<br />

der Gast doch die „Qual der<br />

Wahl“, denn einer sah köstlicher<br />

aus, als der andere.<br />

Als um 13 Uhr nach drei Stunden<br />

die Pavillons wieder abgebaut<br />

wurden, hätte es auf dem Sparkassenvorplatz<br />

ruhig noch etwas<br />

weiter gehen können, wenn es<br />

nach dem Willen der Gäste ging.<br />

Aber der Kuchenvorrat ging<br />

auch langsam zur Neige. Bis auf<br />

ein paar Reststücke ist alles verkauft<br />

worden. Der fünfstündige<br />

Backmarathon hatte sich also<br />

gelohnt.<br />

Dank gilt hier dem Hauswirtschaftsteam<br />

von „Haus Anrode“,<br />

das Frau Rohr die Küche<br />

zur Verfügung gestellt hatte. Die<br />

Rest-Stücke fanden dann auch<br />

noch ihre Abnehmer. Das Team<br />

hatte sich diese Belohnung redlich<br />

verdient. „Die Gäste waren<br />

12<br />

mit unserem Kaffee von Samocca,<br />

dem handgemachten Kuchen<br />

und dem Service sehr zufrieden.<br />

Ein großes Dankeschön geht an<br />

mein Servicepersonal an diesem<br />

Tag, Heike Fongern und Thimo<br />

Sutter, die mit Spaß und Einsatz<br />

überzeugten, sowie dem Öffentlichkeitsausschuss,<br />

der den<br />

Auftritt mit geplant und durchgeführt<br />

hat“, resümiert Heike Rohr.<br />

Im zukünftigen „käffchen-Outfit“<br />

machten alle auch optisch eine<br />

gute Figur. Das Gewinnspiel<br />

weckte ebenfalls das Interesse.<br />

Wer sich mit „Inklusion“ auskennt,<br />

der kann ein Frühstück<br />

für vier Personen gewinnen. Teilnahmekarten<br />

können noch bis<br />

zum 31. <strong>Dezember</strong> abgegeben<br />

werden und liegen beispielsweise<br />

im <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus in Vorst<br />

aus.<br />

Neben dem „käffchen“ präsentierten<br />

sich an dem Tag noch<br />

einige andere <strong>Viersen</strong>er Organisationen<br />

des Arbeitskreis für<br />

Behindertenfragen. Auf der Bühne<br />

unterhielt ein Gospelchor die<br />

Passanten und in einer Pause<br />

erläuterte Geschäftsführer Michael<br />

Behrendt das Konzept des<br />

Cafés. Frau Rohr konnte derweil<br />

an den anderen Ständen erste<br />

(Geschäfts-) Kontakte knüpfen.<br />

„Ein gelungener Tag! Viele Gäste<br />

können, wie wir, die Eröffnung<br />

kaum noch abwarten,“ meinte<br />

abschließend Herr Behrendt.<br />

Heike Rohr<br />

und<br />

Christian Rother<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


...........aus dem Verein<br />

weiter „käffchen“ überzeugt die ersten <strong>Viersen</strong>er<br />

Am Tag des Paritätischen zeigte Caféleiterin Heike Rohr was die <strong>Viersen</strong>er ab Frühjahr<br />

2012 im „käffchen“ erwartet.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 13


...........aus dem Verein<br />

„das käffchen“ auf dem Martinsmarkt in <strong>Viersen</strong><br />

Zwei Tage wurde bei schönstem Novemberwetter Kaffee und Kuchen verkauft<br />

Ab 10 Uhr am Samstagmorgen<br />

präsentierten „das käffchen<br />

am steinkreis“ und der<br />

Öffentlichkeitsausschuss im<br />

Pavillondschungel des Martinsmarktes<br />

eine kleine Café-<br />

Oase. Neben drei Stehtischen<br />

bot man auch eine kleine Sitzgelegenheit<br />

für vier Personen<br />

an. Dank gilt hier dem Veranstalter,<br />

der uns noch ein wenig<br />

mehr Platz zugestanden hatte,<br />

als eigentlich eingeplant war.<br />

Ganze zehn verschiedene<br />

Kuchensorten hatte „das käffchen<br />

am steinkreis“ im Angebot.<br />

Von Apfelkuchen über<br />

Karottenkuchen bis Frankfurter<br />

Kranz war es eine breit gefächerte<br />

Auswahl. Die Kuchen<br />

waren so gut gefragt, dass<br />

14<br />

bereits um 13 Uhr die Hälfte<br />

vergriffen war und Caféleiterin<br />

Heike Rohr schnell ein Waffeleisen<br />

und Waffelteig bei Ihrer<br />

Schwester organisierte. Da<br />

das Café-Team sich schon<br />

gut eingearbeitet hatte und<br />

Harald Verhaaren und Regina<br />

Küppers vom Öffentlichkeitsausschuss<br />

hilfreiche Unterstützung<br />

waren, konnte sich<br />

Frau Rohr am Nachmittag aufmachen,<br />

um für den nächsten<br />

Tag Kuchen nachzubacken.<br />

„Mit solch einer Resonanz am<br />

Samstagmorgen hätte ich einfach<br />

nicht gerechnet“, meinte<br />

Frau Rohr.<br />

Als um 18 Uhr der Stand abgebaut<br />

wurde, waren alle mit<br />

dem Tag zufrieden. Nur vor<br />

Frau Rohr lag noch ein kleiner<br />

Back-Marathon. Bis 23 Uhr<br />

wurde der Schneebesen geschwungen<br />

und lief der Backofen<br />

heiß.<br />

Am Sonntag hatte der Aufbau<br />

schon richtig Routine bekommen.<br />

Nach knappen 45 Minuten<br />

war man fertig und wartete<br />

auf die Gäste, die ab 11 Uhr<br />

den Markt besuchen sollten.<br />

Der Anfang verlief komischerweise<br />

viel zäher als am Samstag.<br />

Trotz, dass die Straßen<br />

mit Menschen gefüllt waren,<br />

kauften die Leute zunächst<br />

nur vereinzelt ein Stück Kuchen.<br />

Doch ab 14:30 Uhr kamen<br />

die Gäste in Scharen und<br />

es ging ein Kaffee und ein Kuchenstück<br />

nach dem anderen<br />

über die Theke. Am Ende des<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


...........aus dem Verein<br />

weiter „das käffchen“ auf dem Martinsmarkt in <strong>Viersen</strong><br />

Zwei Tage wurde bei schönstem Novemberwetter Kaffee und Kuchen verkauft<br />

Tages strahlten die Gesichter<br />

vom Team zufrieden. „Die<br />

gemeinsame Arbeit mit den<br />

Menschen mit Behinderung<br />

verlief schon viel routinierter<br />

und ich danke meinen Mitarbeitern<br />

an diesem Wochenende:<br />

Julia Klitz, Melanie Prinz,<br />

Yvonne Stroetges, Elke Fongern<br />

und (dem einzigen Mann<br />

an den beiden Tagen) Michael<br />

Ende September durfte man<br />

endlich aufatmen. Mit der Nachricht<br />

von der „Bewilligung der<br />

vorzeitigen, unschädlichen Mittelverwendung“<br />

konnte der Ausbau<br />

vom „käffchen“ nach langer<br />

Zwangspause weiter vorangetrieben<br />

werden. „Hätten wir vorher<br />

damit angefangen Geld auszugeben,<br />

dann wäre das förderschädlich<br />

gewesen und die Mittel<br />

wären uns gestrichen worden,“<br />

erklärt Geschäftsführer Michael<br />

Behrendt.<br />

In den letzten Wochen hat sich<br />

dann auch schon etwas getan.<br />

Die ersten Lampen sind angebracht,<br />

die Toiletten inklusive<br />

Wickelmöglichkeit sind eingerichtet<br />

und die Betonelemente<br />

für den Innenhofbereich sind an-<br />

Stenzel. Sie haben sich echt<br />

ins Zeug gelegt,“ ergänzt Frau<br />

Rohr. Ein Helfertreffen ist bereits<br />

in Planung. Dann könne<br />

man auch mal in ganz gemütlicher<br />

Runde zusammensitzen.<br />

Viele Menschen kamen auch<br />

auf uns zu, um nach dem<br />

Stand der Dinge im „käffchen“<br />

zu fragen, und dass sie sich<br />

Im „käffchen“ geht es voran<br />

Die Freigabe zur vorzeitigen Mittelverwendung wurde endlich erteilt<br />

geliefert und installiert worden.<br />

Bei der Anlieferung waren auch<br />

Innen-Designerin Lucie Busch<br />

und Werbe-Gestalterin Ulrike<br />

Brinkmann mit einem kleinen<br />

Film-Team vor Ort. Eine erste<br />

Grundreinigung hat stattgefunden<br />

und mit dem Besuch von<br />

Bundestagsabgeordneten Uwe<br />

Schummer und einer Vorstandssitzung<br />

fanden schon die ersten<br />

beiden Veranstaltungen im<br />

Mehrzweckraum statt. Bei beiden<br />

Veranstaltungen zeichnete<br />

sich Caféleiterin Heike Rohr für<br />

das Catering verantwortlich.<br />

In den nächsten Tagen und Wochen<br />

werden die Verhandlungen<br />

mit den Lieferanten intensiviert<br />

und Bewerbungsgespräche<br />

geführt. Diese Bewerbungsge-<br />

schon sehr auf die Eröffnung<br />

freuen würden. Auch der Öffentlichkeitsausschuss<br />

hat einige<br />

Kontakte zu Menschen<br />

herstellen können, die Hilfe<br />

suchen oder die sich ehrenamtlich<br />

engagieren möchten.<br />

Alles Gründe für eine erneute<br />

Teilnahme im nächsten Jahr.<br />

Christian Rother<br />

spräche bedürfen einer genauen<br />

Planung, damit man ab der<br />

Eröffnung ein gut funktionierendes<br />

Team hat. „Hier unterstützt<br />

mich Frank Zillessen, da er auf<br />

einen großen Erfahrungsschatz<br />

hinsichtlich der Arbeit mit Menschen<br />

mit geistiger Behinderung<br />

zurückgreifen kann,“ erläutert<br />

Heike Rohr. Da man noch nicht<br />

absehen könne, wie sich die Einarbeitung<br />

gestalte, kann zurzeit<br />

auch noch kein genauer Eröffnungstermin<br />

genannt werden.<br />

„Ich rechne mit Anfang Februar,“<br />

ergänzt Frau Rohr. Alle Mitglieder<br />

werden natürlich über die<br />

Eröffnung informiert, sobald ein<br />

Termin feststeht. Bis dahin ist<br />

noch viel zu tun.<br />

Heike Rohr und Christian Rother<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 15


...........aus dem Verein<br />

Uwe Schummer besucht das „Haus am Steinkreis“<br />

Der Bundestagsabgeordnete ist vom Haus begeistert<br />

Bei Kaffee und Kuchen war das<br />

Thema Inklusion in den Bereichen<br />

Wohnen und Arbeit Hauptgesprächsthema.<br />

Seit Jahren ist Uwe Schummer<br />

schon Mitglied der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Viersen</strong>. Heinrich Eden hatte ihn<br />

damals „geworben“. Dies war<br />

nur einer der Gründe weshalb<br />

der Bundestagsabgeordnete des<br />

Kreises <strong>Viersen</strong> dem „Haus am<br />

Steinkreis“ am 5. Oktober einen<br />

Besuch abstattete. Er wollte sich<br />

vor Ort über die Innovationen<br />

dieses Projektes informieren.<br />

Begleitet wurde er von Anne Kolanus,<br />

Vorsitzende der Frauen<br />

Union der CDU im Kreis <strong>Viersen</strong>,<br />

Eva Theuerkauf, Mitglied der<br />

Frauen Union und des Sozialausschusses<br />

der Stadt Kempen,<br />

sowie von Brunhilde Bonert, der<br />

stellvertretenden Kreisvorsitzende<br />

der CDU. Begrüßt wurden<br />

die Gäste von Geschäftsführer<br />

Michael Behrendt, Vorstandsmitglied<br />

Heinrich Eden, Pädagogische<br />

Leiterin Marianne Philipzig,<br />

16<br />

Caféleiterin Heike Rohr, Mieterin<br />

Nina Ueckert und Frank Zillessen,<br />

der Ansprchpartner für das<br />

„Haus am Steinkreis“ ist. Weitere<br />

Gesprächspartner waren Horst<br />

Bessel, langjähriges Vorstandsmitglied<br />

und Vater eines Mieters,<br />

sowie die <strong>Lebenshilfe</strong>-Rat-<br />

Mitglieder Johann Schefer und<br />

Hans-Josef Heckers.<br />

Zu diesem Anlass hatte Frau<br />

Rohr den Mehrzweckraum des<br />

Cafés sehr schön hergerichtet<br />

und versorgte die Anwesendem<br />

mit herrlichem Samocca-Kaffee<br />

und vier vorzüglich schmeckenden<br />

Kuchen. Diese Annehmlichkeiten<br />

waren aber nicht die<br />

einzigen Gründe weshalb die<br />

Anwesenden die Vorstellung des<br />

Gesamtkonzeptes „Haus am<br />

Steinkreis“ mit regem Interesse<br />

verfolgten. „Wir wollen hier zeigen,<br />

dass Inklusion ein Thema<br />

ist, dass nicht nur in der Schule<br />

stattfindet,“ meinte Herr Behrendt<br />

zu Beginn des Gesprächs.<br />

„Wir möchten Herrn Schummer<br />

etwas mitgeben, wie wir Inklu-<br />

sion in den Bereichen Wohnen<br />

und Arbeit erreichen möchten,“<br />

ergänzte Herr Behrendt.<br />

Das „Haus am Steinkreis“ stellte<br />

er zusammen mit Frank Zillessen<br />

vor. Die Vorzüge, dass alles<br />

barrierefrei ist, Menschen<br />

mit und ohne Behinderung als<br />

Mieter mit- oder nebeneinander<br />

wohnen, und dass sich jeder seine<br />

nötige Unterstützung selbst<br />

zusammenstellen kann, das<br />

sind nur ein paar Beispiele. Die<br />

Gäste begrüßten die Schaffung<br />

von barrierefreiem Wohnraum,<br />

fragten aber auch nach, ob es<br />

nicht ein Spagat sei, diesen<br />

Wohnraum auch an Menschen<br />

ohne Behinderung zu vermieten.<br />

Darauf antwortete Marianne<br />

Philipzig, dass Inklusion kein<br />

Schalter sei, sondern eine Entwicklung.<br />

Man möchte eben ein<br />

Miteinander schaffen und keine<br />

Insel für Menschen mit Behinderung.<br />

„Die <strong>Lebenshilfe</strong> kann<br />

stolz darauf sein, was sie hier<br />

geschaffen hat,“ ergänzte Nina<br />

Ueckert. Der Weg von Nina Uek-<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


...........aus dem Verein<br />

Uwe Schummer besucht das „Haus am Steinkreis“<br />

kert ist ein ganz besonderer. Vor<br />

wenigen Jahren hätte sie selbst<br />

nicht daran gedacht, einmal aus<br />

der Wohnstätte in ihre eigene<br />

Wohnung ziehen zu können. Als<br />

vor einiger Zeit dann das „Ja“<br />

von der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V.<br />

kam, da war sie überglücklich<br />

und freut sich natürlich bis heute<br />

darüber.<br />

Herrn Schummer überzeugte vor<br />

allem die vorhandene Gemeinschaft<br />

und die zentrale Lage des<br />

Hauses. „Diese ist ein großer<br />

Pluspunkt und Grundstein für<br />

Inklusion, welche nur durch ein<br />

Miteinander entstehen kann.“<br />

Die Nähe zum <strong>Viersen</strong>er Bahnhof<br />

und zur Innenstadt, sowie<br />

das geplante Café bieten allen<br />

Mietern die Möglichkeit, Kontakte<br />

zu finden und vor allem zu pflegen.<br />

Damit barrierefreies Bauen<br />

bezahlbarer werden kann, wird<br />

sich Uwe Schummer mit Hubert<br />

Hüppe, dem Behindertenbeauf-<br />

Der Bundestagsabgeordnete ist vom Haus begeistert<br />

tragten des Bundes, zusammensetzen<br />

und über Empfehlungen<br />

für barrierefreies Bauen beraten.<br />

Nach dem Thema Wohnen, ging<br />

man zum Thema Arbeit über.<br />

Hier stellte Herr Behrendt „das<br />

käffchen am steinkreis“ sowie<br />

die „LHV dienst und leistung<br />

GmbH“ vor, um anhand dieser<br />

Beispiele die Möglichkeiten der<br />

Inklusion zu erklären. Die beiden<br />

guten Testläufe am „Tag der Begegnung<br />

in Xanten“ und am „Tag<br />

des Paritätischen“ wurden ebenso<br />

erwähnt, wie die Verzögerung<br />

der Eröffnung, durch die noch<br />

ausstehenden Bewilligungen.<br />

Der anschließende Rundgang<br />

verdeutlichte noch einmal, dass<br />

das Konzept Früchte trägt. „Hier<br />

lässt es sich gut aushalten,“ waren<br />

dann auch die Worte von<br />

Herrn Schummer, als er eine der<br />

beiden Wohngruppen betrat. Ins<br />

Besondere an den Gruppenräu-<br />

men konnte verdeutlicht werden,<br />

dass die Gestaltung ganz in der<br />

Hand der Mieter liegt. „Wir als<br />

Vermieter haben da nichts zu<br />

sagen! Den müssen die Mieter<br />

selbst gestalten“ sagte hierzu<br />

Frank Zillessen. Hans-Josef<br />

Heckers erklärte, dass jeden<br />

Sonntag jeder Mieter der Wohngemeinschaft<br />

30 € in die Einkaufskasse<br />

zahle und die Möbel<br />

gemeinsam besorgt wurden.<br />

Dann werde gemeinsam gekocht<br />

und auch mal ein „Salat à la Winkels“<br />

zubereitet.<br />

Nach fast zwei Stunden verabschiedeten<br />

sich die Gäste und<br />

lobten die Umsetzung vom Inklusionsgedanken.<br />

Man werde für<br />

andere Projekte im Kreis auf die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V. zurückkommen<br />

und weiter in Kontakt<br />

bleiben.<br />

Christian Rother<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 17


...........aus dem Verein<br />

Mitstreiter gesucht<br />

Der Öffentlichkeitsausschuss sucht helfende Hände<br />

Damit wir, die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong><br />

e.V., uns weiterhin in der<br />

Öffentlichkeit gut präsentieren<br />

können, benötigt der Öffentlichkeitsausschuss<br />

die Hilfe von<br />

engagierten Mitgliedern und<br />

Freunden der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />

Seit mehreren Jahren präsentieren<br />

wir uns beispielsweise<br />

auf Märkten wie dem Irmgardismarkt<br />

in Süchteln, beim Gleichstellungstag<br />

in <strong>Viersen</strong> oder<br />

beim Tag der Begegnung des<br />

LVR in Xanten. Dabei konnte<br />

man viel Aufklärungsarbeit leisten,<br />

wovon auch hier in der<br />

Lebenhife <strong>Viersen</strong> aktuell ausgiebig<br />

berichtet wurde.<br />

Diese Aufklärungsarbeit möchten<br />

wir besonders in den Orten<br />

des Kreises intensivieren,<br />

in denen wir keinen festen<br />

Standort haben. Des Weiteren<br />

treten immer wieder Veranstalter<br />

an uns heran, die uns gerne<br />

einen Stand zur Verfügung<br />

Kontaktanzeige<br />

Alfred<br />

Junger Mann 60 Jahre, rote-braune Haare, färbe<br />

sie gerne und suche eine nette hübsche Frau.<br />

Ich esse gerne Nudeln mit einer Freundin und<br />

möchte gerne zusammen mit dieser Freundin Eis<br />

essen gehen. Wenn du Kuscheln und Küssen<br />

magst, möchtest Du mich vielleicht kennenlernen.<br />

Magst du, liebe Freundin, Haustiere? Ich habe zwei<br />

Vögel Pitti & Billy. Wenn Du auch gerne mit mir<br />

Miss Marple guckst (in Deutsch), kann es schön<br />

werden. Ich helfe auch gerne in der Küche und<br />

kann toll patchen.<br />

Liebe Freundin bitte melde Dich mit Foto in der<br />

Wohnstätte Wekeln („Unser Haus“) Hülsdonkstr.<br />

160, 47 877 Willich<br />

18<br />

stellen würden, denen wir leider<br />

absagen müssen, da es personell<br />

nicht zu leisten wäre. Da die<br />

meisten Mitglieder des Öffentlichkeitsausschusses<br />

berufstätig<br />

sind, muss bei der Planung von<br />

Veranstaltungen immer wieder<br />

darauf geachtet werden.<br />

Ohne ehrenamtliche Unterstützung<br />

kann diese Arbeit nicht geleistet<br />

werden. Vor allem der Aufbau<br />

und die Betreuung der Infostände<br />

kann nur durch genügen<br />

Helfer gewährleistet werden. Bei<br />

der Betreuung eines Standes<br />

geht es darum, dass Infomaterial<br />

an Interessierte herausgegeben<br />

und Menschen, die Hilfe benötigen,<br />

der Zugang zum Verein<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> ermöglicht<br />

wird.<br />

Wer uns dabei unterstützen<br />

möchte, die Öffentlichkeit über<br />

das Thema „Menschen mit geistiger<br />

Behinderung“ aufzuklären<br />

und betroffenen Familien<br />

zu helfen, der meldet sich bitte<br />

bei Christian Rother unter der<br />

Telefonnummer 02156 / 49 40<br />

51 oder per E-Mail c.rother@<br />

lebenshilfe-viersen.de. Oder Sie<br />

sprechen ein Mitglied des Ausschusses<br />

persönlich an.<br />

Ihr Öffentlichkeitsausschuss<br />

Mitglieder des<br />

Öffentlichkeitsausschusses:<br />

Regina Küppers<br />

Michael Steier<br />

Horst Bessel<br />

Heike Lill<br />

Dr. Rainer Lorenz<br />

Harald Verhaaren<br />

Michael Behrendt<br />

Christian Rother<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


Veranstaltungstipps<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 19


Offene Hilfen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Kids erobern Ratingen<br />

Eine Kindergruppe der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> berichtet von Ihrer Osterfreizeit<br />

Auch in diesem Jahr verschlug<br />

es wieder eine Kindergruppe der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> mit ihren<br />

Betreuern für eine Woche in den<br />

Osterfreien in das wunderschöne<br />

Ratingen!<br />

Am 16. April stürmten die Kinder<br />

mit ihren Eltern voller Vorfreude<br />

die Jugendherberge. Nach langem<br />

Abschied wurden die Zimmer<br />

bezogen und sich gegenseitig<br />

beschnuppert. Anschließend<br />

wurde zu Mittag gegessen und<br />

die Umgebung erkundet. Es<br />

wurde viel gespielt und getobt,<br />

so dass nach dem Abendessen<br />

alle müde ins Bett fielen.<br />

Der nächste Morgen begann für<br />

alle mit dem Wecken um 7:30<br />

Uhr, damit wir anschließend gemeinsam<br />

ausgiebig frühstücken<br />

konnten. Im Anschluss wurden<br />

mit viel Liebe und Kreativität T-<br />

Shirts selbst bemalt. Am Nachmittag<br />

wurde ein von den Betreuern<br />

gestalteter Fitnessparcours<br />

absolviert, so dass nach dem<br />

Abendessen alle gut schlafen<br />

konnten.<br />

Der dritte Tag begann voller Vorfreude,<br />

auf den bevorstehenden<br />

Besuch im Aquazoo. Nach einer<br />

anstrengenden Anreise mit den<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln, ver-<br />

20<br />

speisten wir erstmal unsere Lunchpakete,<br />

bevor wir den Aquazoo<br />

besichtigten. Für die Kinder<br />

waren besonders die Haie und<br />

die „Nemos“ (Clownfische) interessant!<br />

Bevor wir die Heimreise<br />

antraten, genossen wir noch ein<br />

leckeres Eis im Sonnenschein<br />

auf der Parkwiese.<br />

Nach dem sehr aufregenden<br />

Tag im Aquazoo gestaltete sich<br />

der nächste Tag etwas ruhiger<br />

mit Spaziergängen und Gesellschaftsspielen.<br />

Das Highlight<br />

des Tages war dann eine abendliche<br />

Filmvorstellung.<br />

Am 5. Tag hatten wir ein sehr<br />

freudiges Ereignis zu feiern! Annika<br />

feierte an diesem Tag ihren<br />

14. Geburtstag und wurde von<br />

allen am Frühstückstisch mit<br />

einem Ständchen begrüßt. Anschließend<br />

wurde der Geburtstag<br />

mit vielen Spielen wie „Topfschlagen“<br />

oder „Blinde Kuh“ und<br />

einer abendlichen Disco ausgiebig<br />

gefeiert!<br />

Am Tag Nummer 6 war ein<br />

Schwimmbadbesuch angesagt.<br />

Den ganzen Tag wurde nach Herzenslust<br />

im Wasser getobt, mit<br />

den Schwimmnudeln oder Wasserbällen<br />

gespielt und auf der<br />

tollen Wasserrutsche gerutscht.<br />

Am Abend fielen dann wieder<br />

alle Kinder müde ins Bett!<br />

Am vorletzten Tag der Freizeit<br />

wurden die Postkarten für die<br />

Daheimgebliebenen fertiggemacht<br />

und versendet! Abends<br />

wurde der Abschluss der Freizeit<br />

mit einer Grillparty gefeiert!<br />

Der letzte Tag begann für alle<br />

wieder mit einem leckeren Frühstück.<br />

Im Anschluss daran wurden<br />

die Koffer gepackt. Um<br />

10:30 Uhr standen die Eltern<br />

auch schon parat, ihre Kinder<br />

wieder mit nach Hause zu nehmen.<br />

Wir hoffen dass alle eine schöne<br />

Zeit hatten!<br />

Das Betreuerteam Ratingen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


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<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 21


22<br />

Suche-Biete-Börse<br />

Sie haben Zeit? Wollen etwas zurückgeben?<br />

Sinnvolles tun, Spaß haben und mit netten Men-<br />

schen zusammen sein? Bei uns von der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

sind Sie herzlich willkommen, jung oder älter! Es gibt<br />

viel zu helfen. Erleben Sie unbeschreibliche Momente.<br />

Und Sie mitten drin. Während Ihrer Aktivität steht Ihnen ein Ansprechpartner zur Seite,<br />

erstatten wir alle Ihre anfallenden Kosten, übernehmen Ihren Versicherungsschutz.<br />

Das ist uns Ehrensache!<br />

Suchen Sie sich aus, was Sie am liebsten tun möchten - hier sind unsere Wünsche!<br />

Ihre Angebote bitte mit dem Stichwort an:<br />

Offene Hilfen, <strong>Lebenshilfe</strong>haus Tönisvorst<br />

Telefon: 0 21 56 - 49 40 15<br />

Bieten: „Her mit dem Chaos“<br />

Ich mag falten und Eintüten von<br />

Briefen oder Drucksachen.<br />

Es ist toll, wenn ich hohe Stapel<br />

schaffe. Haben Sie hohe Stapel?<br />

Dann bin ich der Richtige, um diese<br />

Stapel einzutüten.<br />

Wenden Sie sich gerne an die „Offenen<br />

Hilfen“ diese leiten die Anfrage<br />

an die Wohnstätte „Unser Haus“<br />

weiter.<br />

Stichwort: Eingetütet<br />

Suchen: „Guter Freund“<br />

Ich bin ein 31 Jähriger cooler junger Mann un<br />

gen ist zwar nicht so groß, aber wenn Du gen<br />

können wir viel Spaß miteinander haben. Und<br />

ich Kaffeetrinken, Musikhören, in eine Bar ode<br />

einen Führerschein hättest. Bist du geduldig u<br />

einem Kaffee oder Bierchen am Abend mit je<br />

am Wochenende oder nach der Arbeit ab 17 U<br />

dann ein bis zwei Mal im Monat treffen könnt<br />

Deine Kosten übernehme natürlich ich!<br />

Stichwort: Mein Kumpel<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


Suchen: „?“<br />

???<br />

Hier könnte Ihr Gesuch stehen!<br />

Warum schicken Sie uns nicht ein Gesuch<br />

für die <strong>Dezember</strong>ausgabe?<br />

Stichwort: ?<br />

???<br />

d wohne in Brüggen-Bracht. Mein Sprachvermöau<br />

hinhörst und mich kennen gelernt hast, dann<br />

dafür suche ich Dich. Einen Kumpel mit dem<br />

r Disco fahren kann. Es wäre es super, wenn Du<br />

nd verständnisvoll? Sitzt Du auch mal gerne bei<br />

mandem zusammen? Dann melde Dich! Ich habe<br />

hr Zeit und bin flexibel. Wäre cool wenn wir uns<br />

en.?<br />

Suchen: „Gitarrenlehrer“<br />

Ich wohne in St.Tönis und liebe Musik.<br />

Gitarrenspielen macht besonders viel<br />

Spaß. Ich habe eine eigene E-Gitarre mit<br />

Verstärker. Jetzt möchte ich mich verbessern.<br />

Darum suche ich jemanden, der mir<br />

ein Mal in der Woche Gitarrenunterricht<br />

gibt. Kannst Du Gitarre spielen und dies<br />

auch gut vermitteln? Dann melde Dich<br />

und wir sprechen ab, an welchem Tag wir<br />

das machen.<br />

Kaffee und leckere Plätzchen besorge ich!<br />

Stichwort: Gitarrenheld<br />

Bieten: „Ich mache Ihnen den Hof“<br />

Suchen Sie jemanden, der ihren Hof, das<br />

Grundstück oder auch eine kleine Parkanlage<br />

fegt? Dann bin ich der Richtige. Mit<br />

der Wohnstätte bin ich immer so schnell<br />

fertig, dass ich noch etwas suche, wo ich<br />

meinen Besen schwingen kann.<br />

Wenden Sie sich gerne an die „Offenen Hilfen“<br />

diese leiten die Anfrage an die Wohnstätte<br />

„Unser Haus“ weiter.<br />

Stichwort: Flotter Feger<br />

wertvoll durch: www.bk-w.de<br />

Fotos: www.fotografie-weiland.de<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 23


Offene Hilfen<br />

Gerolstein <strong>2011</strong><br />

Einige Teilnehmer der Reisegruppe berichten von ihrem Urlaub<br />

Pünktlich zum Sommerumschwung<br />

hieß es für zwölf Leute<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> „Ab nach Gerolstein!“.<br />

Ruth Ixfeld:<br />

Wir haben schon sehr viel unternommen.<br />

Wir waren mit allen im<br />

Adler- und Wolfspark und haben<br />

da die Ziegen gefüttert und Wölfe<br />

gesehen. Wir waren auch mehrmals<br />

schwimmen. Wir haben<br />

uns im Kino „Planet der Affen“<br />

und den „Zoowärter“ angesehen.<br />

Gestern waren wir mit einigen<br />

mit dem Zug unterwegs nach Trier<br />

in die große Stadt. Drei Leute,<br />

24<br />

Vanessa, Dieter und Sebastian<br />

sind in Gerolstein geblieben.<br />

Heute fahren einige, die Lust<br />

haben, noch mal ins Freibad<br />

Schwimmen. Ich werde heute<br />

weitermachen an meinem<br />

Katzen-Puzzle. Der Urlaub war<br />

sehr schön in Gerolstein.<br />

Herbert Platen<br />

Wir waren auch an einem Tag,<br />

der Sonntag nach unserer Ankunft,<br />

Kegeln. Minigolf spielen<br />

haben wir auch gemacht. Das<br />

Hotel und das Essen hier war<br />

sonst auch sehr gut. Leider ist<br />

der Urlaub schon zu Ende.<br />

Sabine Blum:<br />

Super. Klasse. Wir haben gekegelt<br />

wir haben geschwommen.<br />

Sind in der Stadt gewesen, haben<br />

Pizza auf der Hand und Eis<br />

gegessen. Das Hotel war klasse,<br />

fantastisch. Die Gruppe war<br />

klasse. Das war‘s.<br />

Stefan Kaiser<br />

Es war schön. Den Jürgen kenne<br />

ich noch von früher. Wir haben<br />

uns gut verstanden. Das<br />

Essen ist gut. Schwimmen, Kino,<br />

Minigolf und Einkaufen war gut.<br />

Die Betreuer sind nett.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


Offene Hilfen<br />

weiter Gerolstein <strong>2011</strong><br />

Einige Teilnehmer der Reisegruppe berichten von ihrem Urlaub<br />

...und ein Jubiläum wurde auch noch gefeiert<br />

Dieses Jahr hat sich die Teilnahme<br />

an einer Urlaubsreise der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Vieren e.V. für Frau<br />

30 Jahre Urlaub mit der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V.!<br />

Ruth Ixfeld zum 30. Mal gejährt!<br />

Aus diesem Anlass gab es dann<br />

beim Nachtreffen eine Ehrenur-<br />

kunde und kräftigen Applaus!<br />

Die erste Fahrt ging 1981 nach<br />

Oberwesel am Rhein.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 25


Offene Hilfen<br />

Bad Marienberg <strong>2011</strong><br />

Kinderfreizeit ging in diesem Jahr nicht nach Finnentrop<br />

Am 14.08.<strong>2011</strong> machte sich ein<br />

Reisebus mit 12 Kindern und<br />

fünf Betreuern auf den Weg in<br />

den Westerwald.<br />

Zur Mittagszeit erreichten wir die<br />

schöne Jugendherberge und bezogen<br />

nach dem ersten Essen<br />

unsere Zimmer, in denen wir die<br />

nächsten zwei Wochen schlafen,<br />

lachen und spielen wollten. Da<br />

wir Glück mit dem Wetter hatten<br />

konnten wir viel Zeit draußen<br />

verbringen und erkundeten<br />

das großräumige Gelände der<br />

Jugendherberge. Auf dem tollen<br />

Spielplatz hatten wir sehr viel<br />

Spaß und auf dem Fußballplatz<br />

wurden diverse Turniere ausgetragen.<br />

Doch nachdem das Gelände erkundet<br />

war, wollte man auch die<br />

nähere Umgebung kennenlernen.<br />

Also fuhren wir in den Wildpark,<br />

den es ganz in der Nähe<br />

der Jugendherberge gab. Dort<br />

gab es Tiere wie Wildschweine,<br />

Rehe, Ziegen und Lamas zu sehen,<br />

die man auch füttern durfte,<br />

was wir uns natürlich nicht<br />

entgehen lassen wollten. Doch<br />

26<br />

auch im Streichelzoo hatten wir<br />

viel Spaß beim Streicheln der<br />

Ziegenbabies. Das war jedoch<br />

noch längst nicht alles was der<br />

Wildpark zu bieten hatte, denn<br />

dort gab es auch einen großen<br />

Spielplatz mit einer Seilbahn und<br />

einem Laufrad. Das hat uns so<br />

gut gefallen, sodass wir gleich<br />

zweimal hingefahren sind.<br />

Wir konnten allerdings nicht die<br />

ganze Zeit Glück mit dem Wetter<br />

haben und nutzten die wenigen<br />

Regentage um das Marienbad<br />

zu besuchen. Dort wurde mit viel<br />

Spaß im Wasser geplanscht und<br />

es gab sogar eine große Rutsche,<br />

sehr leckere Pommes und<br />

ein Außenbecken mit Liegewiese.<br />

Wir blieben jedoch nicht die<br />

ganze Zeit über nur in Bad Marienberg,<br />

sondern unternahmen<br />

auch Ausflüge in die nächst größere<br />

Stadt Hachenburg. Dort<br />

besuchte ein Teil der Gruppe<br />

das Kino und schaute sich den<br />

Film „Cars 2“ an. Im Kino wurden<br />

wir von einem Mitarbeiter<br />

angesprochen und von ihm ein-<br />

geladen die Bar eines Freundes<br />

zu besuchen, um einmal alkoholfreie<br />

Cocktails zu mixen und zu<br />

trinken. Dieses Angebot nahmen<br />

wir gerne an und fuhren so ein<br />

paar Tage später noch mal nach<br />

Hachenburg. Wie sich dort herausstellte<br />

befand sich die Bar<br />

des Freundes im Kino. Nun durften<br />

die Kinder zusammen mit<br />

dem Barkeeper hinter der Theke<br />

stehen, verschiedene Säfte<br />

zusammenschütten und alles<br />

mixen. Im Anschluss bekam sogar<br />

jedes Kind das Rezept eines<br />

Cocktails. Doch das war immer<br />

noch nicht alles, denn einige Mitarbeiter<br />

des Kinos erklärten sich<br />

dazu bereit, die Kinder durch<br />

das Kino zu führen. Dabei wurde<br />

uns gezeigt, wie die Projektoren<br />

funktionieren, wir durften<br />

hinter die Kulissen schauen und<br />

die Kinder haben am Ende sogar<br />

Kinoplakate und kleine Figuren<br />

vom „Wicki-Film“ geschenkt bekommen.<br />

Da nicht alle Kinder mit in das<br />

Kino fahren konnten fuhr dieser<br />

Teil der Gruppe etwas später in<br />

die Nähe von Hachenburg zu<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


einem Indoor-Spielplatz. In der<br />

Halle wurde so lange gespielt<br />

und getobt, bis alle klatsch nass<br />

geschwitzt waren. Das Highlight<br />

des Ausfluges war das Paddeln<br />

mit selbstgebauten Flößen auf<br />

dem kleinen Teich des Spielplatzes,<br />

was allen viel Spaß gemacht<br />

hat.<br />

Nachdem das Wetter wieder besser<br />

geworden war spazierten wir<br />

an einem sonnigen Nachmittag<br />

zu einem sehr schönen Park in<br />

Offene Hilfen<br />

weiter Bad Marienberg <strong>2011</strong><br />

Kinderfreizeit ging in diesem Jahr nicht nach Finnentrop<br />

Bad Marienberg. Dort machten<br />

wir ein ausgiebiges Picknick und<br />

planschten in einem Springbrunnen<br />

und einem Kneip Bad. Einige<br />

Kinder spielten Minigolf auf<br />

einem Minigolf-Platz, der sich<br />

ebenfalls im Park befand.<br />

Da wir so viel Spaß hatten und viel<br />

unternehmen konnten verging<br />

die Zeit sehr schnell. Am letzten<br />

Tag grillten wir Würstchen und<br />

aßen Nudel- und Kartoffelsalat<br />

mit Brötchen. Am Abend wurde<br />

dann noch eine Abschiedsdisco<br />

mit viel Musik und tollen Spielen,<br />

wie Die Reise nach Jerusalem<br />

und Stopp-Tanz, veranstaltet.<br />

Am nächsten Morgen fuhren wir<br />

mit vielen tollen Erlebnissen im<br />

Gepäck nach Hause. Mal sehen<br />

wohin die Reise nächstes Jahr<br />

geht! Nach Finnentrop oder nach<br />

Bad Marienberg?<br />

Das „Bad Marienberg“ Team<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 27


Offene Hilfen<br />

Die junge <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> macht Urlaub!<br />

Zwei Wochen Sosberg gingen rum wie nix<br />

Es ist Sommer, aber es regnet.<br />

Also: Flucht nach Sosberg! Sosberg?<br />

Ja, ein kleines, beschauliches<br />

Dorf im Hunsrück nahe<br />

der Mosel. Das war das Ziel der<br />

diesjährigen Freizeit der jungen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> und Schauplatz für<br />

zwei Wochen Spiel, Spaß und<br />

Spannung.<br />

Der erste Außeneinsatz: zwei<br />

Bullis mit Schwimmfreudigen<br />

macht sich auf den Weg ins 20<br />

km entfernte Zell. Nach einmaligen<br />

Kunstsprüngen und einem<br />

spannenden Wettschwimmen<br />

lassen die Schwimmer den Tag<br />

bei einem leckeren, kühlen Eis<br />

ausklingen. Die Zurückgebliebenen<br />

bereiten in der Zeit alles für<br />

die abendliche Disco vor, die ein<br />

absoluter Knüller wird.<br />

In den nächsten Tagen wird das<br />

umliegende Gebiet weiter erkundet,<br />

wir machen viele Ausflüge<br />

von Waldspaziergang bis<br />

Freizeitpark ist alles dabei. Inzwischen<br />

sind es 33°C und wir<br />

haben seit Tagen strahlenden<br />

Sonnenschein. Die ganze Gruppe<br />

geht auf Schatzsuche und<br />

wird belohnt mit Wasserpistolen,<br />

Klangrohren, Wasserbomben<br />

28<br />

Junge<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong><br />

macht Ferien!<br />

und Seifenblasen, der Grundstein<br />

für eine wilde Wasserschlacht!<br />

Nachdem die qualmenden Köpfe<br />

wieder abgekühlt waren, konnte<br />

man sich dann am nächsten Tag<br />

bei einer Olympiade sportlich betätigen.<br />

Nach Eierlauf, Kegeln,<br />

Elfmeterschießen, mit dem überragenden<br />

Torwart Dominik, und<br />

Teebeutelweitwurf gehen alle<br />

mit einer Medaille um den Hals<br />

zur Bergfest-Disco. Abschluss<br />

dieser ist eine Nachtwanderung,<br />

der Jan, Vanessa und Nora als<br />

Schreckgespenster den nötigen<br />

Gruselfaktor verleihen.<br />

Da alle spät im Bett waren und<br />

schließlich Sonntag ist, wird mal<br />

richtig ausgeschlafen. Nach einem<br />

ausgiebigen Frühstücksbuffet<br />

fahren wir erneut nach<br />

Zell, diesmal für eine Bootstour<br />

über die Mosel. Abends werden<br />

die Frauen mit Quarkmasken,<br />

Handpeelings und Maniküre<br />

verwöhnt, während die Männer<br />

ein riesiges Lagerfeuer vorbereiten,<br />

um das sich dann nachher<br />

alle versammeln. Es bleibt<br />

aufregend: Die Kreativtage star-<br />

ten: wir batiken und bemalen T-<br />

Shirts, wir basteln Instrumente<br />

und gestalten Leinwände. Zur<br />

Freude der Mädchen wird auch<br />

weiterhin fleißig geshoppt. Nachdem<br />

wir einige Male in Zell waren,<br />

ging es nun in die Großstadt,<br />

nach Koblenz. Die Abendstunde<br />

genießen wir bei einem ganz besonderen<br />

Ereignis: Unter freiem<br />

Himmel und versorgt mit selbstgemachtem<br />

Popcorn schauen<br />

wir gemeinsam einen Film in<br />

Kinogröße. Der letzte Abend ist<br />

schnell gekommen und wird mit<br />

selbstgemachter Fruchtbowle,<br />

lauter Musik und einem Saal voll<br />

tanzender Menschen gefeiert.<br />

Ein Resultat: Es wurde viel gegrillt,<br />

viel gefeiert und gefeuert<br />

(und gewässert in einer wilden<br />

Schlacht), gebastelt, gespielt,<br />

gelacht, pünktlich um 19:40 Uhr<br />

GZSZ angemacht, gesungen<br />

und geshoppt. Etwas Regen<br />

am Anfang und ein Gewitter am<br />

Ende umrandeten zwei Wochen<br />

voll mit Sommer und Sonne.<br />

Caroline Berlingen<br />

und<br />

Anna Kallage<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


weiter Die junge <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> macht Urlaub!<br />

Zwei Wochen Sosberg gingen rum wie nix<br />

Dankesschreiben der Jugendherberge<br />

Offene Hilfen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 29


Offene Hilfen<br />

Hola Mallorca!<br />

Wahnsinns Wetter, gute Stimmung, herrliches Essen und alle wären gerne dageblieben<br />

Mal ganz ehrlich, die ganze Hektik<br />

und die Warterei am Flughafen<br />

zu Beginn der Reise waren<br />

ganz schön anstrengend, dann<br />

noch der lange Transfer zum Hotel,<br />

aber als wir dann endlich da<br />

waren, wussten wir, das war jede<br />

Mühe wert gewesen.<br />

Unser Zielort nannte sich „Cala<br />

Millor“ und wir waren im Hotel<br />

„Sabina“ untergebracht. Man<br />

kann es nicht anders sagen,<br />

aber die Zimmer, der Service<br />

und die Außenanlagen waren<br />

hervorragend. Viele von den<br />

Reiseteilnehmern waren ja nicht<br />

zum ersten Mal im Hotel „Sabina“<br />

und kannten sich bezüglich<br />

der Hotelabläufe und innerhalb<br />

des Ortes super aus.<br />

Es wurde viel unternommen,<br />

aber auch viel gefaulenzt. Ne-<br />

30<br />

ben einem täglichen Freizeitangebot<br />

im Hotel, wie Wassergymnastik,<br />

Bogenschießen, Boccia<br />

am Strand, etc., erkundeten wir<br />

die Gegend in und um Cala Millor.<br />

Wir gönnten uns eine Stadtrundfahrt<br />

in einer historischen<br />

Straßenbahn. Mit einem Schiff<br />

schipperten wir rund um die<br />

Nord-Ost-Küste Mallorcas und<br />

entdeckten eine Piratenhöhle.<br />

Es gab kleine Spaziergänge zum<br />

Strand und auch in die Stadt,<br />

denn dort konnte man in aller<br />

Ruhe nach Mitbringseln und Andenken<br />

stöbern. Und wenn wir<br />

uns dann nach Ausflügen im hoteleigenen<br />

Pool abgekühlt hatten<br />

und uns aufgrund des herrlichen<br />

Abendbüffets kaum noch bewegen<br />

konnten, trafen wir uns in<br />

der Hotelbar und ließen es uns<br />

bei einem Cocktail, Bierchen<br />

oder Cola so richtig gut gehen.<br />

Jeden Abend gab es am Abend<br />

im Hotel eine kleine Darbietung,<br />

wie Bingo, eine Tanzvorführung<br />

oder einen Tanzabend, so dass<br />

wir dort gemeinsam den Abend<br />

ausklingen ließen.<br />

Besonders ins Herz geschlossen<br />

hatten einige Reiseteilnehmer<br />

einen Servicemitarbeiter<br />

des Hotels, denn einige kannten<br />

ihn noch aus dem letzten Jahr.<br />

Er war immer zu Späßen und<br />

Witzen aufgelegt und kam oft zu<br />

uns an den Tisch um sich zu unterhalten.<br />

Wir verließen Mallorca<br />

mit einem lachenden und einem<br />

weinenden Auge und waren uns<br />

einig: „Das war ein richtig schöner<br />

Urlaub!!“<br />

Die Mallorca-Crew<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


In den frühesten Morgenstunden<br />

an einem Samstag machten sich<br />

9 tapfere Menschen auf, um einen<br />

Tag am Meer in Doomburg<br />

zu verbringen.<br />

Früh hatten wir geplant, so wussten<br />

wir nicht, wie das Wetter<br />

werden wird. Gerechnet hatten<br />

wir natürlich mit 30 Grad und<br />

kräftigem Sonnenschein. Leider<br />

begleiteten uns schon Regenwolken<br />

auf dem Weg zum Meer,<br />

sodass wir hervorragend auf das<br />

Aus dem Wohnverbund<br />

Die Reise zum Meer<br />

Das BeWo-Team machte einen Tagesausflug an die niederländische Küste<br />

nasse Element vorbereitet waren.<br />

Tapfer gingen wir im Regen<br />

zum Strand. Dafür haben wir ja<br />

schließlich den weiten Weg auf<br />

uns genommen. Eine kurze Besichtigung<br />

des Meeres und dann<br />

schnell in ein Strandcafé um ein<br />

heißes Getränk zu sich zu nehmen.<br />

Der Kakao war sehr köstlich.<br />

Nachdem wir uns mit einem<br />

traditionellen Mittagessen, Frikandel<br />

Pommes Mayo, gestärkt<br />

hatten, wagten sich die Mutigsten,<br />

und die, die nicht ihre Badehosen<br />

vergessen hatten, ins<br />

Meer. Todesmutig sprangen sie<br />

in die Wellen.<br />

Dann zog es alle noch mal zu<br />

einem heißen Getränk. Anschließend<br />

war es auch schon soweit<br />

die Heimreise wieder anzutreten.<br />

Natascha Heimes<br />

und Jan Pellens<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 31


Aus dem Wohnverbund<br />

Traueranzeige<br />

Bewegender Abschied von Frau Elisabeth Schmitter<br />

Am 7. September <strong>2011</strong> verstarb nach längerer Krankheit Frau Elisabeth Schmitter. Ich<br />

möchte an dieser Stelle an ihre Verdienste an der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> und den Menschen<br />

mit Behinderung erinnern, denen sie viele Jahre helfend zur Seite stand.<br />

Ich habe Frau Schmitter erst kennen gelernt,<br />

als sie „nur noch“ ihren Sohn Lothar begleitete.<br />

Sie war aber auch Gründungsmitglied<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> und eine aktive Begleiterin<br />

für eine Vielzahl von Kindern, die<br />

sie in der Oedter und später der Süchtelner<br />

Sonderschule bekochte, betreute und in den<br />

Ferien (z.B. nach Steckenborn) begleitete.<br />

In den Räumen des „Hotel Schmitter“ auf<br />

der Hochstraße in Süchteln fanden die<br />

Gründungsversammlungen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Viersen</strong> statt und bis zuletzt war es ihr ein<br />

Anliegen, am Vereinsleben teil zu haben. So<br />

hatte ich das Vergnügen, Frau Schmitter im<br />

vergangenen <strong>Dezember</strong> zum Adventkaffee<br />

zu Ehren der Gründungsväter und -mütter<br />

zu begleiten. Sie war voller Stolz!<br />

Auch wenn ihr die Schritte schwer fielen, so war sie geistig rege und interessiert an allem<br />

aktuellen im Umfeld der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> und der Wohnstätte Bergstraße, wo sie so<br />

viele Jahre durch die Begleitung ihres Sohnes präsent war.<br />

Eines blieb ihr verwehrt; sie konnte die neue Wohnung ihres Sohnes Lothar nicht mehr<br />

besuchen. Da dort kein Aufzug ist, konnte sie nicht in den zweiten Stock gelangen.<br />

In einer bewegenden Trauerfeier beschrieb die Diakonin Frau Stricker den Lebensweg<br />

von Frau Schmitter ein letztes Mal. Frau Schmitter wurde auf dem Friedhof <strong>Viersen</strong> bestattet,<br />

wo Lothar sie immer besuchen kann. Im Anschluss an die Bestattung trafen sich<br />

„alte Recken“ mit dem Sohn in seiner Wohnung um bei einer Tasse Kaffee alte Erinnerungen<br />

aufzufrischen.<br />

32<br />

Klaus Simonsen<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


Aus dem Wohnverbund<br />

Mitarbeiter auf Samtpfoten<br />

Ehrenamtler „schleicht“ sich in die Wohnstätte Bergstraße und verwöhnt die Bewohner<br />

Wie er heißt, unser neuer Mitarbeiter,<br />

ist noch gar nicht raus.<br />

Es ist ihm auch ziemlich egal.<br />

Hauptsache er darf wiederkommen!<br />

Seit ein paar Wochen meldet sich<br />

jeden Morgen ein kleiner Kater<br />

bei uns. Er kommt vom Garten<br />

her auf die Terrasse und maunzt<br />

uns fröhlich an. Er streicht an<br />

Winfrieds Bein vorbei, stupst<br />

Hanni mit dem Näschen an und<br />

setzt sich auf Reinhards Schoß,<br />

um sich mal richtig kraulen zu<br />

lassen. Er ist auch bestechlich.<br />

Gegen ein Stückchen Leberwurst<br />

oder ein „Brecki“ lässt er<br />

ein wohliges Schnurren hören.<br />

Hallo, ich heiße Sabine Speemanns.<br />

Seit August <strong>2011</strong> mache<br />

ich eine Ausbildung zur Hauswirtschaftshelferin<br />

im „Haus Drabben<br />

am Zanger“ der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Viersen</strong>. Ich bin 17 Jahre und<br />

wohne in St.Hubert.<br />

„Haus Drabben“ kenne ich seit<br />

meinen Praktikumszeiten, die ich<br />

in der Einrichtung als Schülerin<br />

gemacht habe. Zuerst habe ich<br />

ein Mal wöchentlich auf Grup-<br />

Na ja, so ein ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />

muss ja auch gepflegt<br />

werden. Dazu benötigt man in<br />

diesem Fall eine Bürste. Bekanntlich<br />

lieben Katzen es ja,<br />

wenn man ihr Haar streicht. Außerdem<br />

muss ein Ruheplatz her.<br />

Das gibt schon die Personalverordnung<br />

vor.<br />

Also steht jetzt neben der Hollywood<br />

Schaukel im Garten ein<br />

Karton mit einer alten Decke: Da<br />

kann sich der Ärmste mal kurz<br />

ausruhen, wenn er mit seinen<br />

wichtigen Aufgaben überfordert<br />

ist. Eine „Amtsärztliche Untersuchung“<br />

hat er auch erhalten.<br />

Unser Tierarzt hat ihn für kerngesund<br />

befunden! Wenn er (ei-<br />

nen Namen haben wir ja immer<br />

noch nicht) seine Tageslast getragen<br />

hat, gekrault, gestreichelt,<br />

gefüttert und gebürstet ist, zieht<br />

er von Dannen. Mal durch die<br />

Haustür in Richtung Bergstraße,<br />

mal über die Gartenmauer zum<br />

Nachbarn.<br />

Wir vermuten, dass er noch einen<br />

Nebenjob als Hauskatze in einer<br />

Nachbarsfamilie hat. Solange<br />

er sich aber bei uns freundlich<br />

verhält und seinen Pflichten als<br />

Schmusekater nachkommt, werden<br />

wir großzügig darüber hinwegsehen.<br />

Klaus Simonsen<br />

Die neue Auszubildende stellt sich vor<br />

Haus Drabben am Zanger hat seit August eine neue Mitarbeiterin<br />

pe 1 geholfen, danach habe ich<br />

zwei Mal wöchentlich in der Küche<br />

und der Waschküche ein<br />

Praktikum absolviert.<br />

Ich freue mich, dass ich eine<br />

Ausbildungsstelle bekommen<br />

habe und werde in den nächsten<br />

drei Jahren mein Bestmögliches<br />

zeigen.<br />

Sabine Speemanns<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 33


Aus dem Wohnverbund<br />

Schönes Deutschland<br />

Thomas Knolle aus Haus Drabben entdeckt die schönen Ecken der Eifel<br />

„Warum in die Ferne schweifen,<br />

wo das schöne doch so Nah“!<br />

Gemäß diesem Motto starteten<br />

wir unseren Urlaub nach „Daun<br />

in die Eifel“. Um 12:00 Uhr war<br />

alles verstaut und los ging die<br />

Fahrt.<br />

Vor Ort angekommen nahmen<br />

wir unseren Schlüssel für unser<br />

Ferienhaus in Empfang und<br />

kamen aus dem Staunen nicht<br />

mehr heraus. Von unserer Unterkunft<br />

waren wir mehr als angenehm<br />

überrascht. Um alles<br />

genießen zu können gab es erst<br />

einmal einen Kaffee in gemütlicher<br />

Runde zur Einstimmung.<br />

Ich, Thomas Knolle, war mit den<br />

Betreuern Dennis Leuker und<br />

Frank Pleki und vier weiteren<br />

Bewohnern in einem Haus untergebracht.<br />

Vier weitere Bewohner<br />

wohnten mit Carmen Mietlewski<br />

in einem Haus. Unsere<br />

Ferienwohnung hatte eine große<br />

Terrasse, die wir bei schönem<br />

Wetter zum sonnen nutzten. Das<br />

Frühstück und Abendessen nahmen<br />

wir im Dorint Hotel zu uns,<br />

was uns sehr gut gefiel. Es gab<br />

ein großes Buffet mit einer lek-<br />

34<br />

keren Auswahl. Hier wusste man<br />

gar nicht so genau, was man zuerst<br />

nehmen sollte. Das Personal<br />

im Hotel war sehr freundlich.<br />

Da wir so viele Personen waren,<br />

hatte man uns extra Tische reserviert,<br />

so dass wir nicht lange<br />

Plätze suchen mussten. Tagsüber<br />

versorgten wir uns bei dem<br />

kleinen Hunger selber.<br />

Jeden Tag haben wir Ausflüge<br />

gemacht. An einem Tag waren<br />

wir in einem Tierpark, wo es<br />

eine Adlershow gab. Als wir einmal<br />

in einem Freizeitpark waren<br />

kam ein wildes Tier, eine Wespe,<br />

dem Heinz Fongern zu nahe und<br />

stach ihn. So viele Wespen haben<br />

wir noch nie gesehen. Die<br />

waren sicher da, weil so viele<br />

Leute am essen waren.<br />

Am Mittwoch gab es ein großes<br />

Treffen von allen Urlaubern und<br />

wir starteten zu einer Schiffsfahrt.<br />

Dort gab es an Bord Kaffee<br />

und meinen Lieblingskuchen –<br />

Apfelkuchen. Über das Wiedersehen<br />

mir den anderen Urlaubern<br />

habe ich mich sehr gefreut,<br />

das hat Spaß gemacht. Nach<br />

der Schiffsfahrt haben wir uns<br />

Cochem<br />

noch Traben—Trabach angesehen.<br />

Ein großes Ereignis war die<br />

Brauereibesichtigung. Helmut<br />

Stocks kam aus dem Staunen<br />

nicht mehr heraus und wollte<br />

ganz viel Bier trinken – was er<br />

aber nicht durfte. Aber als Ausgleich<br />

gab es „Malzbier und Radler“<br />

womit wir uns dann gestärkt<br />

haben.<br />

Da in Koblenz die BUGA war,<br />

haben wir andere Ausflugsmöglichkeiten<br />

genutzt, da dort zu<br />

viele Besucher waren. Eine weitere<br />

Schifffahrt führte uns nach<br />

Cochem zum „shoppen“ Der<br />

Besuch bei der Minigolfbahn hat<br />

besonders Herbert gefallen, das<br />

hat dem riesigen Spaß gemacht.<br />

Von Langweile konnte in diesem<br />

Urlaub keine Rede sein.<br />

Als Abschluss unseres Urlaubs<br />

wünschten wir uns ein leckeres<br />

Essen bei McDonalds. Auf meinen<br />

nächsten Urlaub freue ich<br />

mich jetzt schon.<br />

Thomas Knolle<br />

unter Mithilfe<br />

von Carmen Mietlewski<br />

Foto: Schaengel<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


Heute möchte ich euch von meinem<br />

Sommerurlaub berichten.<br />

Dieses Jahr ging es ins Ferienzentrum<br />

„Schloss Dankern“ und<br />

ich kann euch sagen es war<br />

wunderschön.<br />

Vorher war ich ganz schön aufgeregt,<br />

ich hatte sozusagen Lampenfieber<br />

und am 12.08.<strong>2011</strong><br />

ging es dann endlich los. Wir<br />

sind mit dem Bus nach Schloss<br />

Dankern gefahren. Dort angekommen<br />

haben wir dann die<br />

Schlüssel für unser Ferienhaus<br />

bekommen und mussten erstmal<br />

die Koffer auspacken. Und damit<br />

der Kühlschrank auch gefüllt ist,<br />

mussten wir erstmal einkaufen.<br />

Und dann konnte der Urlaub so<br />

richtig losgehen!<br />

Wir haben viele schöne Sachen<br />

gemacht. Im Park von „Schloss<br />

Dankern“ kann man ganz viele<br />

Sachen machen. Ich bin Tram-<br />

Aus dem Wohnverbund<br />

Sommerurlaub vom Haus am Stegsgen<br />

Der rasende Reporter berichtet von seiner Sommerfreizeit<br />

polin springen gewesen, schwimmen<br />

und rutschen und einige<br />

meiner Miturlauber sind auch<br />

Autoscooter gefahren – das wollte<br />

ich lieber nicht, das war mir zu<br />

flott.<br />

An einem Tag waren wir auch in<br />

einem Maislabyrinth. Dort gab<br />

es viele Irrwege. Gott sei Dank,<br />

haben wir es geschafft und den<br />

Ausgang gefunden. Sonst hätten<br />

wir da noch übernachten müssen.<br />

Es hat wirklich Spaß gemacht,<br />

aber danach musste ich<br />

mich erstmal in einem Restaurant<br />

mit leckerem Pfannkuchen<br />

und einer Cola stärken.<br />

Ein ganz besonders schönes Erlebnis<br />

war für mich ein Theaterbesuch<br />

auf einer Freilichtbühne.<br />

Das Stück Romeo und Julia wurde<br />

gespielt und die Schauspieler<br />

haben das so klasse gemacht,<br />

das ich begeistert applaudiert<br />

habe und Zugabe rief!<br />

Wir haben im Urlaub auf „Schloss<br />

Dankern“ viele tolle Sachen erlebt<br />

und so war ich fast ein wenig<br />

traurig als der Urlaub dann<br />

zu Ende ging. Aber ich hab mich<br />

auch auf Zuhause gefreut und<br />

der nächste Urlaub kommt bestimmt!<br />

Euer rasender Reporter<br />

Konstantin Bierbaum<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 35


Aus dem Wohnverbund<br />

Besuch beim Naturschutzhof<br />

Die Wohngemeinschaften erleben einen spannenden Tag in Nettetal<br />

Wir, die Bewohner der Wohngemeinschaften<br />

Friedhofstraße,<br />

Eremiten- und Görresstraßen<br />

aus Lobberich, besuchten am<br />

23.September <strong>2011</strong> mit Eltern,<br />

rechtlichen Betreuern und den<br />

Mitarbeitern den Naturschutzhof<br />

in Nettetal. Einige fuhren mit<br />

dem Auto oder Fahrrad dorthin.<br />

Da der Wetterfrosch zu uns hielt<br />

und wir einen echt klasse Spätsommertag<br />

erwischten, gab es<br />

auch tapfere Fußgänger, die den<br />

langen Weg durch die schöne<br />

grüne Natur wagten.<br />

Als wir ankamen wurden wir<br />

schon von zwei Herren erwartet,<br />

die den Naturschutzhof in und<br />

auswendig kennen, da sie dort<br />

schon sehr lange tätig sind. Zu<br />

Beginn wurden wir in 2 Gruppen<br />

aufgeteilt und wurden über den<br />

Naturschutzhof geführt. Es gab<br />

36<br />

dort ein paar Teiche, einen wunderschönen<br />

Kräutergarten. In einem<br />

Beet, das wie ein Mensch<br />

aussah, wurde gezeigt, welches<br />

Kraut wichtig für welches Organ<br />

ist. Ein Haus aus natürlichem<br />

Baustoff wie z.B. Lehm, Gräser<br />

und Holz gibt es dort, hier werden<br />

alte Geräte, die man in der<br />

Landwirtschaft benutzt, gelagert.<br />

Auf dem Naturschutzhof gibt es<br />

eine große Wiese mit verschiedenen<br />

Apfelbäumen.<br />

Nach der Führung ging es los mit<br />

den Workshops, für die wir uns<br />

vorher schon angemeldet hatten.<br />

Eine Gruppe machte Kartoffeldruck,<br />

die zweite Gruppe<br />

erkundete den Teich mit einem<br />

Kescher wo Frösche, Pflanzen<br />

oder andere Teichbewohner eingefangen<br />

und beobachtet wurden<br />

(anschließend wurden sie<br />

natürlich wieder frei gelassen!!!).<br />

Die dritte Gruppe machte von<br />

den selbst gesammelten Äpfeln<br />

leckeren Apfelsaft. Die Äpfel<br />

wurden kleingeschnitten, dann<br />

zerhackt und diese zerhackte<br />

Masse kam in die Saftpresse.<br />

Der selbstgemachte Apfelsaft<br />

war super lecker!!! Leider durfte<br />

man davon nicht so viel trinken,<br />

sonst müsste man öfters aufs<br />

WC, sagte die Workshopleiterin.<br />

Nach den Workshops gingen wir<br />

alle zusammen in den Landgasthof,<br />

der direkt am Naturschutzhof<br />

liegt und bei Kartoffelsalat<br />

und Würstchen tauschten wir<br />

uns über diesen ereignisreichen<br />

Tag aus. Es hat richtig Spaß gemacht<br />

auf dem Naturschutzhof!!!<br />

Die Bewohner<br />

der Lobbericher Häuser<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


Aus dem Wohnverbund<br />

weiter Besuch beim Naturschutzhof<br />

Die Wohngemeinschaften erleben einen spannenden Tag in Nettetal<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 37


Recht und Information<br />

Abzweigung vom Kindergeld<br />

Unsere Rechtsanwältin Sandra Fabian gibt Tipps<br />

Viele erwachsene behinderte<br />

Menschen sind nicht in der Lage,<br />

ihren Lebensunterhalt durch eigenes<br />

Erwerbseinkommen zu<br />

bestreiten. Der Anspruch auf Kindergeld<br />

bleibt daher auch im Erwachsenenalter<br />

bestehen.<br />

Kindergeld ist grundsätzlich als<br />

Entlastung von Eltern gedacht<br />

und steht daher den Eltern zu,<br />

solange sie Unterhaltsleistungen<br />

für ihr Kind erbringen.<br />

Wenn das erwachsene, behinderte<br />

Kind allerdings Leistungen der<br />

Grundsicherung bezieht, kommt<br />

die Frage auf, ob man das Kindergeld<br />

als Einkommen des Kindes<br />

betrachten, bzw. der Grundsicherungsträger<br />

das Kindergeld<br />

auf den Sozialleistungsträger<br />

umleiten und auf die Sozialleistung<br />

anrechnen kann: das nennt<br />

man abzweigen.<br />

Hier gehen die Behörden unterschiedlich<br />

vor. Teilweise wird von<br />

den Eltern, die Kindergeld beziehen<br />

verlangt, diesen Betrag an<br />

das Kind zu überweisen. Es wird<br />

dann dort als Einkommen angerechnet<br />

oder direkt gebeten, die<br />

38<br />

Kindergeldbezugsberechtigung<br />

auf das Kind zu übertragen. Zum<br />

Teil beantragen die Sozialämter<br />

auch die Abzweigung des Kindergelds<br />

an den Träger selbst.<br />

Grundsätzlich ist eine teilweise<br />

oder auch vollständige Abzweigung<br />

oder eine Übertragung des<br />

Kindergelds als Einkommen des<br />

behinderten Kindes möglich. Die<br />

Eltern sind hierzu aber nur dann<br />

verpflichtet, wenn sie selbst keine<br />

Unterhaltsleistungen für ihr<br />

Kind erbringen.<br />

Solche Unterhaltsleistungen können<br />

sein: Taschengeld, Zuzahlung<br />

an den Sozialhilfeträger, die<br />

Anschaffung zusätzlicher Kleidung<br />

für behinderungsbedingten<br />

höheren Bedarf oder Verschleiß.<br />

Dazu kommen, wenn das Kind<br />

gelegentlich zu Hause schläft<br />

Kost und Logis (z.B. Mietanteil),<br />

Medikamente oder Hilfsmittel,<br />

die nicht von der Kasse übernommen<br />

werden. Auch Fahrtkosten<br />

zum Besuch des Kindes<br />

oder Musikunterricht oder andere<br />

Freizeitunternehmungen<br />

gehören hier zu. Zuständig für<br />

die Abzweigung ist die Famili-<br />

enkasse, die zur Entscheidung<br />

auf Kenntnis der Umstände des<br />

Einzelfalls angewiesen ist. Auch<br />

der Leistungsträger fragt gelegentlich<br />

im Vorfeld an, wie das<br />

Kindergeld verwendet wird.<br />

Wenn die Eltern hier nachweisen,<br />

dass sie das Kindergeld tatsächlich<br />

auf das Kind verwenden, ist<br />

eine Abzweigung unzulässig.<br />

Sandra Fabian<br />

Die Rechtsberatung findet jeden<br />

2. Montag im Monat in der Zeit<br />

von 17:00 bis 19:00 Uhr statt.<br />

Termine können über Frau Berg<br />

Telefon (02156) 49 40 13<br />

vereinbart werden.<br />

Reisebroschüre und <strong>Lebenshilfe</strong>-Haus-Programm<br />

Beide aktuellen Ausgaben liegen diesem Heft bei<br />

Wenn dies nicht der Fall sein<br />

sollte, dann melden Sie sich bitte<br />

bei den jeweiligen Ansprechpartnern.<br />

Reisebroschüre<br />

Barbara Ixfeld - (02156) 49 40 12<br />

offenehilfen@lebenshilfeviersen.de<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>-Haus Programm<br />

Jan Pellens - (02156) 49 40 50<br />

j.pellens@lebenshilfe-viersen.de<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


Vorsorge selbstbestimmt<br />

Wer sicherstellen will, dass im<br />

Fall der Fälle Entscheidungen im<br />

eigenen Sinn getroffen werden,<br />

sollte für seine Angehöri-gen<br />

wichtige Informationen wie persönliche<br />

Daten, Patientenverfügung,<br />

Angaben zum Erbvertrag<br />

usw. bereit halten. Das Vorsorge-Handbuch<br />

bietet verlässliche<br />

Informationen, erprobte Formulare<br />

und Checklisten.<br />

2. Auflage 2010, 208 Seiten inkl.<br />

CD-ROM, Bestell-Nr. FR 35,<br />

14,90 €<br />

Ihr gutes Recht als Patient<br />

Klärt ein Arzt unzureichend über<br />

Behandlungsrisiken oder -alternativen<br />

auf, ist die Abrechnung<br />

nicht in Ordnung, verwei-gert die<br />

Krankenkasse Leistungen oder<br />

bietet eine Arztpraxis Extras nur<br />

gegen Bares an, stehen Patienten<br />

und Versicher-te vor einem<br />

Problem. Sie müssen um die<br />

Durchsetzung ihrer Ansprüche<br />

kämpfen - vorausgesetzt, sie<br />

kennen ihre Rech-te. Welche<br />

rechte Patienten haben und wie<br />

sie ihre Ansprüche geltend machen<br />

können, zeigt dieser Ratgeber.<br />

2. Auflage 2010, 192 Seiten, Bestell-Nr.<br />

GP 311, 9,90 €<br />

Pflegefall - was nun?<br />

Ob ein Mensch von Geburt an<br />

pflegebedürftig ist oder im Laufe<br />

seines Lebens wird - die Betroffenen<br />

stehen vor vielfälti-gen<br />

Problemen. Mit diesem Ratgeber<br />

erhalten Sie alle wichtigen Informationen<br />

über Leistungen und<br />

Leistungsvorausset-zungen der<br />

Pflegeversicherung und anderer<br />

Träger. Mit vielen Beispielen.<br />

7. Auflage 2008, 336 Seiten, Bestell-Nr.<br />

GP 12, 12,90 €<br />

Hilfen im Alltag<br />

Nicht jeder möchte oder kann den<br />

Haushalt ohne Hilfen bewältigen,<br />

Recht und Information<br />

Buchempfehlungen<br />

Einige nützliche Handbücher der Verbraucherzentralen,<br />

nicht nur im Alter. Mit haushaltsnahen<br />

Dienstleistun-gen lässt<br />

sich jedoch ein Service-System<br />

aufbauen, das auf die eigenen<br />

Bedürfnisse zugeschnitten ist.<br />

So ist selbststän-diges Wohnen<br />

in den eigenen vier Wänden (Betreutes<br />

Wohnen) auch langfristig<br />

mit hoher Lebensqualität möglich.<br />

1. Auflage 2006, 152 Seiten, Bestell-Nr.<br />

HT 01, 7,90 €<br />

Ehrenamtliche Tätigkeit<br />

Hunderttausende leisten einen<br />

ehrenamtlichen Beitrag für unsere<br />

Gesellschaft. Doch was ist zu<br />

tun, wenn etwas passiert? Wer<br />

haftet für wen? Wie sind ehrenamtlich<br />

Tätige versichert? Gibt<br />

es einen Anspruch auf Ersatz ihrer<br />

Kosten? Und muss eine Aufwandsentschädigung<br />

versteuert<br />

werden? Dieser Ratgeber beantwortet<br />

alle wichtigen Fragen<br />

zu den Rechten und Pflichten im<br />

Ehrenamt.<br />

1. Auflage 2008, 160 Seiten, Bestell-Nr.<br />

TR 44, 9,90 €<br />

Behinderung<br />

Behinderte und ihre Angehörigen<br />

beklagen oft den hohen Aufwand,<br />

an aktuelle und gebündelte Informationen<br />

zu kommen. Welche<br />

Stelle ist zuständig? Wem stehen<br />

welche Leistungen zu? Der<br />

Ratgeber bündelt alle wichtigen<br />

Informationen, für körperlich wie<br />

geistig behinderte Menschen,<br />

für von Geburt an gehandicapte<br />

Menschen und solche, die beispielsweise<br />

einen Herzinfarkt erlitten<br />

haben.<br />

1. Auflage 2009, 160 Seiten, Bestell-Nr.<br />

TR 46, 9,90 €<br />

Betreuung<br />

Für etwa 1,2 Mio kranke und<br />

behinderte Menschen ist in<br />

Deutschland eine Betreuung<br />

eingerichtet - Tendenz steigend.<br />

Der Ratgeber bietet umfassende<br />

Informationen zu den zentralen<br />

Regelungen für mehr rechtliche<br />

Sicherheit und damit Handlungssicherheit<br />

für Betreuer, Betreute<br />

und Angehörige. Mit Tipps<br />

für die Praxis.<br />

1. Auflage 2009, 160 Seiten, Bestell-Nr.<br />

TR 48, 9,90 €<br />

Meine Rechte gegenüber Behörden<br />

Mit den Begriffen Behörde, Amt<br />

oder Dienststelle verbinden die<br />

meisten keine guten Erfahrungen.<br />

Der Ratgeber der Ver-braucherzentralen<br />

und des ARD-Ratgeber<br />

Recht gibt Hilfestellung<br />

beim Umgang mit Behörden und<br />

zeigt die gesetzlichen rechte und<br />

Pflichten des Bürgers im Verwaltungsverfahren<br />

auf.<br />

1. Auflage 2007, 180 Seiten, Bestell-Nr.<br />

TR 37, 9,90 €<br />

Gut beraten: Das Pflegegutachten<br />

Gut vorbereitet zur richtigen<br />

Pflegestufe, denn nur wer bei<br />

der Begutachtung durch den<br />

medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />

(MdK, früher Vertrauensarzt)<br />

als „erheblich pflegebedürftig<br />

eingestuft wird, erhält Leistungen<br />

aus der gesetzli-chen<br />

Pflegeversicherung. In diesem<br />

Ratgeber finden Sie übersichtlich<br />

und verständlich jede nötige<br />

Hilfestellung.<br />

4. Auflage 2008, 96 Seiten, Bestell-Nr.<br />

GB 09, 4,90 €<br />

Teilweise im Buchhandel erhältlich<br />

und in Geschäftsstellen der<br />

Verbraucherzentrale in MG und<br />

KR. Einfach zu bestellen, ab<br />

25,oo € Bestellwert versandkostenfrei,<br />

im Internet: www.vzratgeber.de,<br />

telefonisch über die<br />

Bestell-Hotline 0211 38 09 - 555,<br />

per Fax an 0211 38 09 - 235, per<br />

E-Mail an Publikationen@vznrw.de<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 39


Recht und Information<br />

20 Jahre Betreuungsrecht - ein Grund zum Feiern?<br />

Interview mit Prof. Dr. Bernhard Knittel, Vors. Richter am OLG Pullach i.Isartal,<br />

20 Jahre Betreuungsrecht - ein<br />

Grund zum Feiern?<br />

Prof. Dr. Bernhard Knittel: Sicher<br />

nicht mit Jubelchören - dazu ist<br />

noch zu viel zu tun. Aber ein<br />

wenig Genugtuung und Freude<br />

über das trotz Schwierigkeiten<br />

in zwei Jahrzehnten Erreichte ist<br />

doch angebracht.<br />

Worin sehen Sie den wesentlichen<br />

Fortschritt seit Inkrafttreten<br />

der Reform?<br />

Nach mehrjähriger Diskussion,<br />

die allein schon zu einer verstärkten<br />

Aufmerksamkeit der<br />

Öffentlichkeit für diesen Bereich<br />

beitrug, hat der Gesetzgeber mit<br />

dem bereits 1990 beschlossenen<br />

und zum Jahresbeginn 1992<br />

in Kraft getretenen Betreuungsgesetz<br />

die Rechte psychisch<br />

kranker und geistig bzw. seelisch<br />

behinderter Menschen gestärkt<br />

und verdeutlicht. Das betrifft sowohl<br />

das Verfahren, in dem es<br />

zu staatlichen Maßnahmen wie<br />

die Bestellung eines gesetzlichen<br />

Vertreters kommen kann,<br />

als auch das damit begründete<br />

Rechtsverhältnis. Das Stichwort<br />

„persönliche Betreuung“ mag<br />

plakativ das gesetzliche Leitbild<br />

auf den Punkt bringen.<br />

Auch sind seit 1992 wichtige<br />

Strukturen zur praktischen Verwirklichung<br />

der Ziele der Reform<br />

geschaffen und ausgebaut<br />

worden. Ich denke an die in fast<br />

allen Landkreisen und kreisfreien<br />

Städten errichteten Betreuungsbehörden,<br />

die rund 800<br />

Betreuungsvereine, die örtlichen<br />

und überörtlichen Arbeitsgemeinschaften,<br />

die Verbände und<br />

auch den Betreuungsgerichtstag<br />

e.V. - Vieles ist an substanzieller<br />

Arbeit geleistet worden, um Be-<br />

40<br />

treuer zu gewinnen, fortzubilden<br />

und die Qualität der Betreuungsarbeit<br />

im Zusammenwirken aller<br />

beteiligten Akteure zu sichern<br />

und zu steigern.<br />

Inwiefern wurden die Rechte<br />

der Betroffenen im Betreuungs-<br />

und Unterbringungsverfahren<br />

gestärkt?<br />

Auch wenn zuvor keineswegs<br />

nur rechtsstaatswidrige Zustände<br />

vorherrschten und der<br />

1. Januar 1992 nicht etwa eine<br />

„Stunde Null“ in diesem Bereich<br />

war, ist doch festzustellen: Der<br />

Gesetzgeber hat seither hohe<br />

Anforderungen vor allem an die<br />

persönliche Anhörung der Betroffenen,<br />

die Wahrung des rechtlichen<br />

Gehörs ggf. durch Bestellung<br />

eines Verfahrenspflegers,<br />

und die Qualität der psychiatrischen<br />

Gutachten gestellt. Es ist<br />

ausgeschlossen, dass über das<br />

Schicksal von Menschen einfach<br />

nach Aktenlage entschieden<br />

werden darf.<br />

Halten sich die Gerichte in der<br />

Praxis auch an diese Vorgaben?<br />

Nach gewissen Anlaufschwierigkeiten<br />

lässt sich das wohl inzwischen<br />

ganz überwiegend bejahen,<br />

auch wenn die erstinstanzlichen<br />

Betreuungsgerichte zahlenmäßig<br />

stark belastet sind,<br />

oft schnell entscheiden müssen<br />

und ein relativ häufiger Wechsel<br />

in den Richterdezernaten stattfindet.<br />

Zur Verdeutlichung der<br />

Verfahrensgrundsätze hat auch<br />

die obergerichtliche Rechtsprechung<br />

beigetragen z.B. die des<br />

leider ohne zwingenden Grund<br />

aufgelösten Bayr. Obersten Landesgerichtes<br />

- an der ich selbst<br />

noch einige Jahre mitwirken<br />

durfte - wie auch anderer Oberlandgerichte.<br />

Insoweit ist bedauerlich,<br />

dass seit dem 01.09.2009<br />

diese Rechtskontrolle durch eine<br />

niederschwellig anzurufende<br />

dritte Instanz entfallen ist. Immerhin<br />

konnte aber im Gesetzgebungsverfahren<br />

zum Familienverfahrens-Recht<br />

(FamFG)<br />

noch erreicht werden, dass der<br />

Bundesgerichtshof stärker als ursprünglich<br />

beabsichtigt die Rolle<br />

einer Rechtsbeschwerdeinstanz<br />

auch im Betreuungs- und Unterbringungsrecht<br />

wahrzunehmen<br />

hat.<br />

Was halten Sie von der Kritik,<br />

das Betreuungsrecht sei zu<br />

„justizlastig“ orientiert?<br />

Eine solche Behauptung geht<br />

darüber hinweg, dass die Bestellung<br />

eines Betreuers von<br />

den Betroffenen nicht immer als<br />

Hilfe aufgefasst wird. Vielmehr<br />

bedeutet sie tatsächlich oft „fürsorglichen<br />

Zwang“. Auch das<br />

Bundesverfassungsgericht hat<br />

wiederholt den Grundrechtseingriff<br />

durch die Folgen der Betreuung<br />

betont. Deshalb darf sie<br />

ggf. nach strenger Prüfung ihrer<br />

Voraussetzungen, nur durch unabhängige<br />

Gerichte angeordnet<br />

werden, was auch die Akzeptanz<br />

bei Betroffenen und Angehörigen<br />

erhöht.<br />

Ungeachtet meiner besonderen<br />

Wertschätzung für die Arbeit der<br />

Betreuungsbehörden halte ich<br />

nichts von Überlegungen, diesen<br />

auch die erstinstanzliche Entscheidungsverantwortung<br />

für die<br />

Anordnung einer Betreuung zu<br />

übertragen - von den gewaltigen<br />

und kaum lösbaren strukturellen<br />

Problemen einer solchen Verlagerung<br />

nicht nur der Aufgaben,<br />

sondern auch der Ressourcen,<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


Recht und Information<br />

weiter 20 Jahre Betreuungsrecht<br />

Interview mit Prof. Dr. Bernhard Knittel, Vors. Richter am OLG Pullach i.Isartal,<br />

Welche Entwicklungen seit<br />

1992 sehen Sie besonders kritisch?<br />

Vor allem die Dimensionen der<br />

Zahlen im Betreuungswesen -<br />

der Gesetzgeber rechnete seinerzeit,<br />

bezogen auf das Altbundesgebiet,<br />

mit durchschnittlich<br />

etwa 200.000 Menschen, die<br />

eine rechtliche Betreuung benötigen.<br />

Inzwischen sind es über<br />

1,25 Millionen, wobei immer nur<br />

die zum Jahresende bei Gericht<br />

registrierten Betreuungen gezählt<br />

werden. So wird etwa ein<br />

im Februar eingeleitete und im<br />

November beendete Betreuung<br />

nicht erfasst, obwohl sie Gerichte,<br />

Behörden und Betreuer beschäftigt<br />

hat.<br />

Die Entwicklung hat auch die<br />

staatlichen Ausgaben insbesondere<br />

für die Betreuervergütung<br />

bei mittellosen betroffenen drastisch<br />

steigen lassen - was zu<br />

wiederholten grundlegenden gesetzlichen<br />

Änderungen der Vergütungsmaßstäbe<br />

bereits 1998<br />

und dann wieder 2005 führte, leider<br />

mit nur begrenztem Erfolg<br />

Ist der kontinuierliche Anstieg<br />

der Zahl betreuter Menschen<br />

nicht angesichts der demografischen<br />

Entwicklung ausreichend?<br />

Sicher hat die erfreulicher Weise<br />

allgemein steigende Lebenserwartung<br />

für viele Menschen eine<br />

Schattenseite: das Risiko, in höherem<br />

Lebensalter an Demenz<br />

zu erkranken und nicht mehr für<br />

sich selbst sorgen zu können.<br />

Aber auch jüngere Menschen leiden<br />

zunehmend an psychischen<br />

Erkrankungen und benötigen<br />

entsprechende Hilfen.<br />

Jedoch muss das nicht zwangsläufig<br />

zu immer höheren Betreuungszahlen<br />

führen. Vor einer<br />

Betreuerbestellung ist stets zu<br />

prüfen, ob sie wirklich erforderlich<br />

ist und ob nicht andere<br />

Hilfen sie vermeiden kann. Besonders<br />

wichtig ist hierbei die<br />

private Rechtsvorsorge durch<br />

Vollmachten, namentlich an vertrauenswürdige<br />

Angehörige. Der<br />

Gesetzgeber hat diese Alternative<br />

ausdrücklich gefördert, auch<br />

im Zusammenhang mit der Regelung<br />

der Patientenverfügung<br />

zum 01.09.2009.<br />

Ich selbst werbe sehr engagiert<br />

dafür, durch vorausschauende<br />

Planung die Anordnung einer<br />

Betreuung für die eigene Person<br />

möglichst zu vermeiden, was<br />

freilich nicht jedem Menschen<br />

in seiner individuellen Situation<br />

möglich ist.<br />

Was wünschen Sie sich für die<br />

Zukunft des Betreuungswesens?<br />

Zunächst einmal noch mehr öffentliche<br />

Aufmerksamkeit für<br />

die Probleme der betroffenen<br />

Menschen. Viele Mitbürger und<br />

Mitbürgerinnen nehmen diese<br />

erstmals wahr, wenn Angehörige<br />

entsprechende Hilfen benötigen<br />

oder einen Heimplatz suchen.<br />

Gesellschaft und Politik sollten<br />

die Zusammenhänge von rechtlicher<br />

Betreuung, Qualität der<br />

Heimpflege und psychiatrischer<br />

Versorgung, Wirksamkeit von<br />

sozialen Systemen und deren<br />

Leistungen usw. besser begreifen.<br />

Die Lösung der entsprechenden<br />

Probleme ist nicht allein<br />

eine Frage der finanziellen Mittel,<br />

aber ohne deren zureichenden<br />

Einsatz wird sie auch nicht<br />

gelingen.<br />

Unverzichtbar ist eine angemessene<br />

personelle Ausstattung von<br />

Betreuungsgerichten und -behörden.<br />

Auch die Förderung der<br />

unentbehrlichen Betreuungsvereine<br />

durch Länder und Kommunen<br />

ist noch stark ausbaufähig.<br />

Welche Bedeutung hat nach<br />

Ihrer Meinung die Fachliteratur<br />

im Betreuungswesen?<br />

Die vielfältigen Rechtsfragen bei<br />

Betreuung und geschlossenen<br />

Unterbringungen lassen sich nur<br />

beantworten an Hand von zuverlässigen<br />

Informationen durch<br />

Kommentare, Handbücher und<br />

themenbezogene, vertiefende<br />

Darstellungen. Insoweit hat der<br />

Bundesanzeiger-Verlag mit einer<br />

bemerkenswerten Zahl von fundierten<br />

Veröffentlichungen die<br />

„Literaturlandschaft“ wesentlich<br />

bereichert. Dasselbe gilt für die<br />

„Betreuungsrechtliche Praxis -<br />

BtPrax“, die sich längst ihren<br />

Platz gesichert hat als unentbehrliche<br />

Fachzeitschrift - nicht<br />

nur zur Information über neue<br />

Rechtsprechung, sondern auch<br />

als Forum der Diskussion von<br />

Problemen und zum Erfahrungsaustausch<br />

aller im Betreuungswesen<br />

beteiligten Professionen.<br />

Horst Bessel<br />

Abdruck aus einem Prospektblatt<br />

der Zeitschrift BtPrax -<br />

Betreuungsrechtliche Praxis<br />

Mit freundlicher Genehmigung<br />

des Bundesanzeiger-<br />

Verlages, Köln<br />

Kostenloses Info-Portal unter<br />

www.bt-portal.de<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 41


Recht und Information<br />

10 Jahre SGB IX<br />

Persönliches Budget gescheitert?!<br />

Mit dem Sozialgesetzbuch IX - Rehabilitation<br />

- wurde das Persönliche<br />

Budget eingeführt. Es sollte<br />

ein neuartiges Finanzierungsinstrument<br />

sein. Mit dem Persönlichen<br />

Budget sollten Menschen<br />

mit Behinderungen anstelle von<br />

Sachleistungen einen Geldbetrag<br />

erhalten, der ihrem individuellen<br />

Hilfebedarf entspricht und<br />

mit dem sie notwendige Unterstützung<br />

selber auswählen und<br />

organisieren können. Dadurch<br />

solle die Selbstbestimmung von<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

gestärkt werden. Nach einer Erprobungsphase<br />

wurde im Jahr<br />

2008 ein Rechtsanspruch auf<br />

das Persönliche Budget verankert.<br />

Alle bislang gemachten<br />

Erfahrungen mit dieser neuen<br />

Leistungsform zeigen, dass das<br />

Persönliche Budget tatsächlich<br />

zu mehr Selbstbestimmung und<br />

Teilhabe beiträgt. Befragungen<br />

von Budgetnehmern zeichnen<br />

ein eindeutiges Bild: Dort wo das<br />

Persönliche Budget konsequent<br />

umgesetzt wird, gibt es eine sehr<br />

hohe Zufriedenheit mit dem Persönlichen<br />

Budget und den damit<br />

organisierten Hilfearrangements.<br />

Vorteile und Verbesserungen beziehen<br />

sich im Kern auf gestiegene<br />

Möglichkeiten, die Leistungsgestaltung<br />

zu beeinflussen und<br />

Unterstützung „nach Maß“ zu<br />

organisieren. Neben objektiven<br />

Veränderungen zeigen sich bei<br />

den Budgetnehmern auch subjektive<br />

Effekte: Sie verbinden mit<br />

dem Persönlichen Budget mehr<br />

Selbstvertrauen und das Gefühl,<br />

nicht mehr „Bittsteller“ zu sein.<br />

Gesetzliche Restriktionen und<br />

Beharrungskräfte in der Praxis<br />

sind jedoch mächtige Hemmnisfaktoren<br />

der Umsetzung und<br />

verringern die Attraktivität des<br />

Persönlichen Budgets. So ist im<br />

SGB IX geregelt, dass das Persönliche<br />

Budget nicht teurer sein<br />

42<br />

soll als die vergleichbare Sachleistung.<br />

Was aber tun, wenn<br />

mit dem Persönlichen Budget<br />

ein Unterstützungsnetz geschaffen<br />

wird, für das es keine vergleichbare<br />

Sachleistung gibt? Zu<br />

denken ist hierbei etwa an eine<br />

Mischung aus professioneller<br />

Hilfe, Unterstützung durch Privatpersonen<br />

und ehrenamtliches<br />

Engagement. Des Weiteren sind<br />

mit dem Persönlichen Budget<br />

auch gestiegene Verantwortungen<br />

verbunden, die mit der Eigenorganisation<br />

von Unterstützung<br />

verbunden sind, der Auswahl von<br />

Angeboten, der Vertragsgestaltung<br />

usw. Damit auch Menschen<br />

mit kognitiven Beeinträchtigungen<br />

von der neuen Leistungsform<br />

profitieren können, ist hierzu<br />

eine budgetbezogene Beratung<br />

und Unterstützung (sogenannte<br />

Budget-Assistenz) sicherzustellen<br />

und im Einzelfall als gesonderter<br />

Budgetbestandteil zu finanzieren.<br />

Das aber wird bisher<br />

nur in wenigen Fällen praktiziert.<br />

Als weithin gescheitert kann das<br />

trägerübegreifende Persönliche<br />

Budget gelten. In den Modellprojekten<br />

bestanden nur fünf Prozent<br />

aller Budgets aus Leistungen<br />

verschiedener Leistungsträger.<br />

Insbesondere für Menschen mit<br />

einem Anspruch auf Leistungen<br />

der Eingliederungshilfe und Leistungen<br />

der Pflegeversicherung<br />

würde das Persönliche Budget<br />

gewinnbringend sein, um im<br />

Alltag ein Ineinandergreifen der<br />

Betreuungs- und Pflegeleistungen<br />

zu erreichen. Gerade diesen<br />

Lösungen wird jedoch ein<br />

Riegel vorgeschoben: Pflegeleistungen<br />

können nicht als Geldwert<br />

in Höhe der Sachleistung in<br />

ein Persönliches Budget einfließen,<br />

das verhindern Vorschriften<br />

im SGB XI. Das sind nur<br />

einige Gründe dafür, dass die<br />

Nachfrage nach Persönlichem<br />

Budget weit hinter anfänglichen<br />

Erwartungen zurück geblieben<br />

ist. Derzeit wird deutschlandweit<br />

von knapp 10.000 Persönlichen<br />

Budgets ausgegangen. Bezogen<br />

auf alle Bezieher von Eingliederungshilfe<br />

macht das einen Anteil<br />

von lediglich ein bis zwei Prozent<br />

aus. (Aus LHZ 2/11) Verärgerung<br />

über den Umgang mit dem<br />

Persönlichen Budget zeigt auch<br />

ein Urteil des Bundessozialgerichtes<br />

vom 11.05.<strong>2011</strong>, Az B 5<br />

R 54/10. „Es liest Trägern der<br />

Behindertenhilfe die Leviten“,<br />

so kommen-tierte die Deutsche<br />

Ärztezeitung dieses Urteil. Anträge<br />

auf ein Persönliches Budget<br />

würden von überforderten<br />

Trägern gerne abgewimmelt,<br />

habe der Vertreter der Rentenversicherung<br />

in der mündlichen<br />

Verhandlung eingeräumt. Schuld<br />

sei die „Zergliederung des Sozialleistungssystems“.<br />

Die Anforderungen<br />

des Gesetzgebers<br />

seien hoch, doch die Rehabilitationsträger<br />

müssten sich dem<br />

stellen, forderte das Bundessozialgericht<br />

(BSG). Am 01.07.<strong>2011</strong><br />

wurde das SGB IX - Rehabilitation<br />

und Teilhabe behinderter<br />

Menschen zehn Jahre alt. Es<br />

hat vor genau zehn Jahren das<br />

Persönliche Budget als sozialpolitische<br />

Innovation eingeführt. Es<br />

gab hierfür praktisch kein Vorbild.<br />

Zum 01.01.2008 wurden die<br />

Regelungen zum Persönlichen<br />

Budget erweitert und ein Rechtsanspruch<br />

auf eine Leistungserbringung<br />

in Form eines Persönlichen<br />

Budgets eingeführt. Die<br />

Rüge des BSG kam daher zum<br />

exakt richtigen Zeitpunkt. So wie<br />

nach wie vor die Mehrzahl der<br />

Leistungsträger mit Anträgen behinderter<br />

Menschen auf ein Persönliches<br />

Budget umgeht, kann<br />

und darf es nicht weitergehen.<br />

Horst Bessel<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120


<strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis <strong>Viersen</strong> e.V.<br />

Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle Kniebelerstraße 23, 47918 Tönisvorst Tel.: (0 21 56) 49 40 55<br />

Ansprechpartner: Angelika Berg und Petra Zohlen KokoBe@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 56) 49 40 19<br />

Offene Hilfen Kniebelerstraße 23, 47918 Tönisvorst Tel.: (0 21 56) 49 40 13<br />

Leitung: Angelika Berg offenehilfen@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 56) 49 40 19<br />

Betreutes Wohnen Am Steinkreis 1, 41748 <strong>Viersen</strong> Tel.: (0 21 62) 81 72 81 2<br />

Leitung: Monika Sering betreuteswohnen@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 62) 81 72 81 9<br />

LHV dienst und leistung GmbH Kniebelerstraße 23, 47918Tönisvorst Tel.: (0 21 56) 49 40 0<br />

Geschäftsführer: Michael Behrendt e-mail@lhv-dienst-und-leistung.de Fax.: (0 21 56) 49 40 29<br />

das käffchen am steinkreis Am Steinkreis 1, 41748 <strong>Viersen</strong> Tel.: (0 21 62) 10 26 897<br />

Leitung: Heike Rohr e-mail@kaeffchen-viersen.de Fax.: (0 21 62) 10 26 898<br />

Wohnverbund der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong><br />

Süchteln Bergstraße 45 Bergstraße 45 41749 <strong>Viersen</strong>-Süchteln Tel.: (0 21 62) 74 74<br />

Leitung: Klaus Simonsen k.simonsen@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 62) 2 66 98 23<br />

Lobberich Görresstraße 28 Görresstraße 28 41334 Nettetal-Lobberich Tel.: (0 21 53) 37 57<br />

Leitung: Anja Nowacki a.nowacki@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 53) 1 21 76 49<br />

Görresstraße 30 Görresstraße 30 41334 Nettetal-Lobberich<br />

Friedhofstraße 16 Friedhofstraße 16 41334 Nettetal-Lobberich<br />

Eremitenstraße 12 Eremitenstraße 12 41334 Nettetal-Lobberich<br />

Bracht Gartenstraße 18 Gartenstraße 18 41379 Brüggen Tel.: (0 21 57) 8 70 98 11<br />

Leitung: Ralf Kurzweg r.kurzweg@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 57) 8 70 98 27<br />

Brüggen Leonhard-Jansen-Straße 11 Leonhard-Jansen-Straße 11 41379 Brüggen Tel.: (0 21 63) 5 71 30 40<br />

Leitung: Petra Alshut p.alshut@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 63) 5 71 30 41<br />

St.Hubert „Haus Drabben am Zanger“ Aldekerker Straße 12 47906 Kempen Tel.: (0 21 52) 89 09 11<br />

Leitung: Volker Fritz v.fritz@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 52) 89 09 22<br />

Escheln Escheln 26b 47906 Kempen<br />

Kempen Emilie-Horten-Platz 1 Emilie-Horten-Platz 1 47906 Kempen Tel.: (0 21 52) 89 28 90 0<br />

Leitung: Michael Lorenz m.lorenz@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 52) 89 28 90 16<br />

De-Veuster-Straße De-Veuster-Straße 2 47906 Kempen<br />

St.Tönis „Mühle“ Mühlenstraße 72 47918 Tönisvorst<br />

Vorst „Haus am Stegsgen“ Kniebelerstraße 21 47918 Tönisvorst Tel.: (0 21 56) 97 29 20<br />

Leitung: Theodora Avramidou th.avramidou@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 56) 97 29 24<br />

Anrath „Haus Anrode“ Neersener Straße 39a 47877 Willich Tel.: (0 21 56) 91 97 0<br />

Leitung: Lieselotte Hödtke l.hoedtke@lebenshilfe-viersen.de Fax:: (0 21 56) 91 97 26<br />

Wekeln „Unser Haus“ Hülsdonkstraße 160 47877 Willich Tel.: (0 21 54) 95 31 79 0<br />

Leitung: Esther Mand e.mand@lebenshilfe-viersen.de Fax:: (0 21 54) 95 31 79 29<br />

<strong>Viersen</strong> „Haus Am Steinkreis“ Am Steinkreis 1 41748 <strong>Viersen</strong> Tel.: (0 21 62) 81 72 81 0<br />

Ansprechpartner: Frank Zillessen f.zillessen@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 62) 81 72 81 9<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120 43


44<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Lebenshilfe</strong> für Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis <strong>Viersen</strong> e.V.<br />

Sitz des Vereins: Bergstraße 45, 41749 <strong>Viersen</strong>, Amtgericht Mönchengladbach VR 3289<br />

Bankverbindung: Sparkasse Krefeld, BLZ 320 500 00, Kto 59 729 558<br />

Verantwortlich: Michael Behrendt<br />

Redaktion: Christian Rother, Michael Steier, Michael Behrendt<br />

Tel.: (0 21 56) 49 40 51, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@lebenshilfe-viersen.de<br />

Auflage: 900 Exemplare<br />

Vorstand der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V.<br />

Karl Mevissen Zur Neumühle 3 41334 Nettetal Tel.: (0 21 53) 1 34 55<br />

Vorsitzender k.mevissen@lebenshilfe-viersen.de<br />

Frank Sauer Heideweg 8 47918 Tönisvorst Tel.: (0 21 51) 79 42 20<br />

stellv. Vorsitzender f.sauer@lebenshilfe-viersen.de<br />

Kassierer<br />

Georg Lickes Oberstraße 1 41334 Nettetal Tel.: (0 21 53) 91 53 53<br />

Schriftführer g.lickes@lebenshilfe-viersen.de<br />

stellv. Vorsitzender<br />

Wolfgang Reinsch Weberstraße 7 47906 Kempen Tel.: (0 21 52) 66 08<br />

w.reinsch@lebenshilfe-viersen.de Fax.: (0 21 52) 8 06 38<br />

Heike Moldenhauer Kerkener Straße 32 47906 Kempen Tel.: (0 21 52) 5 22 69<br />

h.moldenhauer@lebenshilfe-viersen.de<br />

Regina Küppers Weberstraße 50 41749 <strong>Viersen</strong> Tel.: (0 21 62) 8 19 18 03<br />

r.küppers@lebenshilfe-viersen.de<br />

Thomas Seerden Kahrstraße 14 41372 Niederkrüchten Tel.: (0 21 63) 99 08 66<br />

t.seerden@lebenshilfe-viersen.de<br />

Geschäftsstelle und Verwaltung der Einrichtungen<br />

Geschäftsführer: Michael Behrendt Pädagogische Leitung: Marianne Philipzig<br />

Kniebelerstraße 23 Tel.: (0 21 56) 49 40 0 e-mail@lebenshilfe-viersen.de<br />

47918 Tönisvorst Fax: (0 21 56) 49 40 29 www.lebenshilfe-viersen.de<br />

<strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Viersen</strong> aktuell<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

Redaktionsschluss: 25. Februar 2012<br />

Fotos: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V., „Schaengel“ und privat<br />

Druck: Werkstatt Impuls des Heilpädagogischen Zentrums Krefeld gGmbH<br />

Heinrich-Horten-Straße 6 b, 47906 Kempen , Tel.: (0 21 52) 95 77 0<br />

Konfektionierung „Kleine Werkstatt“ der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> e.V.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell veröffentlicht bevorzugt Ihre Beiträge und Ihre Meinungen. Bitte sprechen Sie<br />

uns an, wenn Sie meinen, dass wir etwas bringen sollten, das Sie und andere Mitglieder interessieren könnte.<br />

Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell bedankt sich bei allen Menschen, die einen Artikel verfasst haben und bei<br />

denjenigen, die in dieser Ausgabe zitiert oder abgebildet werden durften.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Viersen</strong> aktuell Nr. 120

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