Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich

Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich

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85/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission In den einzelnen KA werden TK-Leistungen in sehr unterschiedlichem Ausmaß erbracht. % an TK 30 25 20 15 10 5 0 Variabilität der TK-Leistungserbringung in den OÖ KA 0 50 100 150 200 250 Anzahl unte schiedlicher MELs Abbildung 20: Variabilität der TK-Leistungserbringung in den OÖ Krankenanstalten In weiterer Folge wurden von ausgewählten Experten der Träger Analysen durchgeführt, die auf Best-Practice-Lösungen hinsichtlich der tagesklinischen Leistungserstellung abstellen. Daraus leitet sich ein deutliches Potenzial zur Forcierung tagesklinischer Leistungen ab. Orientiert man sich pro tagesklinisch erbringbarer Leistungsart (gemäß Katalog tagesklinisch erbringbarer Leistungen des BMG) jeweils an der oberösterreichischen Krankenanstalt mit dem höchsten tagesklinischen Anteil, ermittelt sich unter den gesetzten Annahmen ein ansprechbares Potenzial von 28.000 zusätzlichen Tagesklinikfällen und 56.000 Belagstagen bzw. von insgesamt 192 Betten. Darüber hinaus sind durch Verkürzung der Belagsdauer bei stationären Aufenthalten mit diesen Leistungen weitere Effekte erreichbar, die in der Modellrechnung des intramuralen Angebotsplanes berücksichtigt werden. Aus dem Gesichtspunkt der Kostendämpfung sind unter Einbezug von ausländischen Referenzmodellen weitere Potenziale durch Forcierung tagesklinischer Leistungen ansprechbar. Die Kostendämpfung ergibt sich primär aus den Auswirkungen auf den Pflegepersonalbedarf durch Wegfall anteiliger Personalbindungen durch den vollstationären 24-Stunden Dienst sowie zu einem geringeren Ausmaß durch die Reduktion flächenbezogener Kosten (Flächenrichtwert je tagesklinischer Platz ist niedriger als Flächenrichtwert je Bett). Potenzialermittlung für die Reduktion von Belagstagen und Kostendämpfung Weiterführende Berechnungen zur Potenzialabschätzung beziehen insgesamt drei Betrachtungsebenen ein:

86/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission • Verlagerungspotenziale durch Optimierung innerhalb des Krankenhauses (wie oben dargestellt) mit dem Effekt einer Substitution vollstationärer durch tagesklinische Leistungen bzw. einer Reduktion der Belagstage • Verlagerungspotenziale durch Optimierung unter Einbezug des Nahtstellenmanagements zum extramuralen Bereich mit ähnlichen (jedoch in der Höhe geringeren) Effekten, z.B. durch wirksame Nachsorge • Verlagerungspotenziale von 0-Tagesfällen in den ambulanten Bereich bzw. Entlastungspotenzial durch Belagstageverkürzungen von stationären Aufenthalten mit „typischen“ 0-Tages LDF (mehr als 50 0-Tagesfälle) Die Modellrechnungen zur Abschätzung der entsprechenden Entlastungspotenziale wurden erarbeitet und zeigen Verschiebungspotenziale bis zu 180.000 Belagstagen (von insgesamt 2,5 Mio. Belagstagen) auf. Begleitende Maßnahmen Für die Steigerung des tagesklinischen und ambulanten Leistungsanteils bedarf es begleitender organisatorischer Maßnahmen und einer weiteren Forcierung finanzieller Anreize. Beispielhaft sind zu nennen: • Bei größeren Krankenhäusern eigene OP-Einheit mit rascher Ein- und Ausschleusmöglichkeit und angepassten Hygienestandards • Eigener Aufwachraum mit Sitz- und Liegeplätzen und anästhesiologischer Überwachung • Anästhesie-Ambulanz bzw. präoperative Ambulanz für die präoperative Abklärung • Geeignete OP-Planungstools • Klare Prozesse / Abläufe für das Personal, die Patienten und die Logistik • Weitere Differenzierung des LKF-Finanzierungssystems in Richtung Leistungsorientierung, Tarifgestaltung mit Anreizen für Finanzierungsträger (z.B. Privatkrankenkassen) und Krankenhaus (LKF-Bepunktung) • Vergleichbare Abrechnungsmöglichkeit im ambulanten Bereich, um fehlsteuernde finanzielle Anreize zu vermeiden 6.2.3.2. Aufgabenanalysen zwischen den Personalgruppen, Effizienzerhöhung durch Zuordnung von Aufgabenbereichen im Krankenhaus Ausgangslage, Problemstellungen Derzeit ist die Aufgabenverteilung zwischen den beteiligten Berufsgruppen im Krankenhaus vielfach von traditionellen Rollenbildern geprägt und berücksichtigt zu wenig prozessorientierte Arbeitsweisen. Darunter leiden nicht nur die Arbeitsabläufe, sondern auch die Ausbildung von Ärzten und Pflegepersonen und die Arbeits- und Patientenzufriedenheit.

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<strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> oö. <strong>Spitalsreform</strong>kommission<br />

In den einzelnen KA werden TK-Leistungen in sehr unterschiedlichem Ausmaß erbracht.<br />

% an TK<br />

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Variabilität <strong>der</strong> TK-Leistungserbringung in den OÖ KA<br />

0 50 100 150 200 250<br />

Anzahl unte schiedlicher MELs<br />

Abbildung 20: Variabilität <strong>der</strong> TK-Leistungserbringung in den OÖ Krankenanstalten<br />

In weiterer Folge wurden von ausgewählten <strong>Experten</strong> <strong>der</strong> Träger Analysen durchgeführt, die auf<br />

Best-Practice-Lösungen hinsichtlich <strong>der</strong> tagesklinischen Leistungserstellung abstellen.<br />

Daraus leitet sich ein deutliches Potenzial <strong>zur</strong> Forcierung tagesklinischer Leistungen ab.<br />

Orientiert man sich pro tagesklinisch erbringbarer Leistungsart (gemäß Katalog tagesklinisch<br />

erbringbarer Leistungen des BMG) jeweils an <strong>der</strong> oberösterreichischen Krankenanstalt mit dem<br />

höchsten tagesklinischen Anteil, ermittelt sich unter den gesetzten Annahmen ein ansprechbares<br />

Potenzial von 28.000 zusätzlichen Tagesklinikfällen und 56.000 Belagstagen bzw. von insgesamt<br />

192 Betten.<br />

Darüber hinaus sind durch Verkürzung <strong>der</strong> Belagsdauer bei stationären Aufenthalten mit diesen<br />

Leistungen weitere Effekte erreichbar, die in <strong>der</strong> Modellrechnung des intramuralen<br />

Angebotsplanes berücksichtigt werden.<br />

Aus dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> Kostendämpfung sind unter Einbezug von ausländischen<br />

Referenzmodellen weitere Potenziale durch Forcierung tagesklinischer Leistungen ansprechbar.<br />

Die Kostendämpfung ergibt sich primär aus den Auswirkungen auf den Pflegepersonalbedarf<br />

durch Wegfall anteiliger Personalbindungen durch den vollstationären 24-Stunden Dienst sowie<br />

zu einem geringeren Ausmaß durch die Reduktion flächenbezogener Kosten (Flächenrichtwert je<br />

tagesklinischer Platz ist niedriger als Flächenrichtwert je Bett).<br />

Potenzialermittlung für die Reduktion von Belagstagen und Kostendämpfung<br />

Weiterführende Berechnungen <strong>zur</strong> Potenzialabschätzung beziehen insgesamt drei<br />

Betrachtungsebenen ein:

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