Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich

Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich

www2.land.oberoesterreich.gv.at
von www2.land.oberoesterreich.gv.at Mehr von diesem Publisher
06.02.2013 Aufrufe

81/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission • Die administrativen Prozesse (Beantragung, Kostenübernahme) und die Informations- und Befundübermittlung sollten standardisiert und (auch mit entsprechender IT-Unterstützung) vereinfacht werden. Lösungsansätze, Empfehlungen der Expertenkommission: Umsetzung eines patientenorientierten, medizinisch-fachlich und administrativ komplexitätsreduzierten Patiententransferprozesses: • Frühzeitige Antragstellung an geeignete Reha-Einrichtung • Parallel Beginn des Bewilligungsverfahrens beim SV-Träger (vereinfachte und zeitlich optimierte Kommunikation) • Abklärung des optimalen Transferierungszeitpunktes zwischen Krankenhaus (Medizin und Pflege) und Reha-Einrichtung • Übermittlung der Krankengeschichte bzw. Klärung zusätzlich erforderlicher diagnostischer Schritte zur Vermeidung von Doppeluntersuchungen • Ein regionales Pilotprojekt unter Berücksichtigung einer Erkrankungsgruppe (z.B. Kardiologie; Neurologie) soll angestrebt werden. 6.1.3.5. Sonstige Maßnahmen Konzeption / Ausbau von Disease-Management-Programmen (DMP): Zielsetzung von DMP ist eine strukturierte, integrierte (sektorenübergreifende) und patientenorientierte Versorgung bzw. Betreuung insbesondere chronisch kranker Personen sowie von Personen, die an besonders häufigen Erkrankungen leiden (z.B. Koronare Herzerkrankung/Herzinsuffizienz, Hypertonie, Asthma, Schlaganfall, Diabetes Mellitus und Brustkrebs). DMP können der Qualitätssicherung (durch Definition bestmöglicher Diagnose- und Therapieprozesse) sowie u.U. auch der Kosteneinsparung dienen. Erfahrungen mit DMP liegen in OÖ bereits für Diabetes („Therapie Aktiv“) und für Schlaganfall vor. Ein DMP Postmyocardinfarkt wird aktuell durch mehrere Krankenkassen gemeinsam ausgearbeitet. In Deutschland gibt es bereits positive Ergebnisse von Evaluierungen des DMP Diabetes. Die Evaluierungen zeigen u.a. eine niedrigere Sterblichkeitsrate und eine verbesserte Lebensqualität von DMP-Teilnehmern und eine von den Teilnehmern wahrgenommene bessere Betreuung durch die Ärzte. Außerdem haben DMP-Teilnehmer seltener KH-Aufnahmen wegen Herzinfarkt, Schlaganfall und Amputationen. Die Kosten pro Versichertem und Jahr lagen bei den DMP- Teilnehmern um 8 % unter den entsprechenden Kosten von Nicht-Teilnehmern). Der Ausbau bzw. die weitere Einführung von DMP wird empfohlen.

Erhöhung der Versorgungswirksamkeit der niedergelassenen Ärzte 82/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission Durch die sinnvolle und gezielte Erhöhung der Versorgungswirksamkeit des niedergelassenen Facharztbereiches können stationäre und ambulante Fälle im Krankenhaus vermieden werden. In diesem Zusammenhang sind die wechselseitigen Zuweisungen entsprechend zu hinterfragen und gezielt zwischen ÄK, Land und Kasse abgestimmte Anreize (z.B. Bewusstseinsbildung zur Krankenanstaltenbedürftigkeit) zu setzen, welche die Krankenhaushäufigkeit reduzieren. Telemonitoring / Telemedizin Telemedizinische Anwendungen zeigen insbesondere in der Tertiärprävention (z.B. bei Herzinsuffizienz- bzw. Diabetespatienten) positive Auswirkungen durch Sicherheits- und Qualitätsgewinne für die Patienten und durch reduzierte Hospitalisierungsraten. Studien aus Deutschland zeigen erhebliche Kostenvorteile insbesondere infolge reduzierter stationärer Aufenthalte für in Frage kommende Patientengruppen auf. Die Expertenkommission empfiehlt den Einsatz telemedizinischer Anwendungen zielorientiert zu prüfen und bei positivem Kosten- /Nutzenergebnis zu forcieren. 6.2. Organisatorische Maßnahmen im Krankenhaus 6.2.1. Aufgabenstellung und Vorgehensweise Die Aufgabenstellung war: • Entwicklung von geeigneten Zusammenarbeitsmodellen auf Ebene der Versorgungsregionen, der Krankenhäuser und der Abteilungen / Institute • Festlegung von organisatorischen Maßnahmen für das Krankenhaus zur Erhöhung von Effizienz und Wirtschaftlichkeit • sowie geeignete Maßnahmen im Personalbereich zur Verbesserung der Prozesse und Arbeitsabläufe • Von den Experten wurden 35 Inputpapiere zu folgenden Themen eingebracht: o Organisation der Schwerpunkt- und Zentralversorgung o Niederschwellige Organisationsformen o Forcierung tagesklinische Leistungen o Stations-/Pflegeorganisation, OP-Management o Triagierung, Verschränkung mit niedergelassenem Bereich o Entkopplung Primärbereich vom Tertiärbereich o Standardisierung, klinische Pfade o Aufgabenverlagerung zwischen Personalgruppen

Erhöhung <strong>der</strong> Versorgungswirksamkeit <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte<br />

82/118<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> oö. <strong>Spitalsreform</strong>kommission<br />

Durch die sinnvolle und gezielte Erhöhung <strong>der</strong> Versorgungswirksamkeit des nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Facharztbereiches können stationäre und ambulante Fälle im Krankenhaus vermieden werden. In<br />

diesem Zusammenhang sind die wechselseitigen Zuweisungen entsprechend zu hinterfragen und<br />

gezielt zwischen ÄK, <strong>Land</strong> und Kasse abgestimmte Anreize (z.B. Bewusstseinsbildung <strong>zur</strong><br />

Krankenanstaltenbedürftigkeit) zu setzen, welche die Krankenhaushäufigkeit reduzieren.<br />

Telemonitoring / Telemedizin<br />

Telemedizinische Anwendungen zeigen insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Tertiärprävention (z.B. bei<br />

Herzinsuffizienz- bzw. Diabetespatienten) positive Auswirkungen durch Sicherheits- und<br />

Qualitätsgewinne für die Patienten und durch reduzierte Hospitalisierungsraten. Studien aus<br />

Deutschland zeigen erhebliche Kostenvorteile insbeson<strong>der</strong>e infolge reduzierter stationärer<br />

Aufenthalte für in Frage kommende Patientengruppen auf. Die <strong>Experten</strong>kommission empfiehlt<br />

den Einsatz telemedizinischer Anwendungen zielorientiert zu prüfen und bei positivem Kosten-<br />

/Nutzenergebnis zu forcieren.<br />

6.2. Organisatorische Maßnahmen im Krankenhaus<br />

6.2.1. Aufgabenstellung und Vorgehensweise<br />

Die Aufgabenstellung war:<br />

• Entwicklung von geeigneten Zusammenarbeitsmodellen auf Ebene <strong>der</strong> Versorgungsregionen,<br />

<strong>der</strong> Krankenhäuser und <strong>der</strong> Abteilungen / Institute<br />

• Festlegung von organisatorischen Maßnahmen für das Krankenhaus <strong>zur</strong> Erhöhung von<br />

Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

• sowie geeignete Maßnahmen im Personalbereich <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Prozesse und<br />

Arbeitsabläufe<br />

• Von den <strong>Experten</strong> wurden 35 Inputpapiere zu folgenden Themen eingebracht:<br />

o Organisation <strong>der</strong> Schwerpunkt- und Zentralversorgung<br />

o Nie<strong>der</strong>schwellige Organisationsformen<br />

o Forcierung tagesklinische Leistungen<br />

o Stations-/Pflegeorganisation, OP-Management<br />

o Triagierung, Verschränkung mit nie<strong>der</strong>gelassenem Bereich<br />

o Entkopplung Primärbereich vom Tertiärbereich<br />

o Standardisierung, klinische Pfade<br />

o Aufgabenverlagerung zwischen Personalgruppen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!