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Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich

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<strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> oö. <strong>Spitalsreform</strong>kommission<br />

• Erfolgreiche Modelle <strong>zur</strong> optimierten Ressourcennutzung (z.B. MR-Untersuchungen und<br />

Colonoskopie-Untersuchungen) sollten weiter ausgebaut werden<br />

• Die Tätigkeit von Spitalsärzten in Ordinationen bzw. das gemeinsame Betreiben einer<br />

Kassenordination durch Spitalsärzte kann speziell an peripheren Standorten helfen, die<br />

Gesundheitsversorgung zu optimieren, Ressourcen durch Vermeidung von<br />

Doppelvorhaltungen gut auszulasten und die Tätigkeit für Fachärzte in diesen Regionen<br />

attraktiv zu gestalten.<br />

6.1.3.2. Versorgung von psychisch Kranken – Entlastung <strong>der</strong> stationären Bereiche<br />

Ausgangslage, Problemstellung:<br />

Im Bundesland Oberösterreich ist eine vergleichsweise hohe stationäre Versorgung<br />

psychiatrischer Erkrankungen gegeben (16 % mehr Aufnahmen, 22 % mehr Belagstage als <strong>der</strong><br />

Durchschnitt <strong>der</strong> übrigen Bundeslän<strong>der</strong>).<br />

Es ist weiters mit einer Zunahme von psychiatrischen Erkrankungen zu rechnen.<br />

Im internationalen Vergleich verfügt Österreich sowie OÖ über eine sehr geringe Versorgung mit<br />

nie<strong>der</strong>gelassenen Fachärzten für Psychiatrie. Trotz des bereits hohen Anteils stationärer<br />

psychiatrischer Versorgung werden viele Patienten von psychiatrischen Abteilungen aus<br />

Kapazitätsgründen abgewiesen.<br />

Datengrundlagen:<br />

Rund 10 % aller stationären Aufenthalte enden mit einer psychiatrischen Diagnose; etwa ein<br />

Viertel <strong>der</strong> Erwachsenen leidet im Laufe eines Jahres unter einer psychiatrischen Erkrankung.<br />

In Österreich werden lt. Psychiatriebericht 2004 etwa 75 % <strong>der</strong> psychiatrischen Diagnosen nicht<br />

an psychiatrischen Fachabteilungen behandelt. Die Gesamtkosten für fünf häufige psychiatrische<br />

Krankheitsbil<strong>der</strong> werden mit EUR 7 Mrd. p.a. angegeben (38 % davon sind direkte medizinische<br />

Kosten, 15 % direkte nicht-medizinische Kosten (z.B. für soziale Dienste) und 46 % indirekte<br />

Kosten (z.B. durch Krankenstand)).<br />

Lösungsansätze und Empfehlungen:<br />

Es wird empfohlen, die Versorgungsstrukturen in Richtung eines abgestimmten, abgestuften und<br />

regionalen Leistungsangebotes weiterzuentwickeln:<br />

• Ausbau im ambulanten und tagesklinischen Bereich („psychiatrische Ambulanzzentren“ in<br />

den Versorgungsregionen)<br />

• Optimiertes Nahtstellenmanagement<br />

• Behandlungsnetzwerke<br />

• Multiprofessionelle Diagnose- und Behandlungseinrichtungen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Durch diese Maßnahmen wird es möglich, ca. 10 % <strong>der</strong> stationären Aufnahmen zu vermeiden.<br />

Weitere Entlastungspotenziale (max. 5 %) liegen in einem forcierten Angebot von Home

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