Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich

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31/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission festgestellt werden konnte. Eine Gegenrechnung für den spitals-ambulanten Bereich wurde durchgeführt Aufgrund der derzeit nicht möglichen Einschätzung der Verschiebungen in den niedergelassenen Bereich wurde dorthin keine explizite Gegenrechnung durchgeführt. Im Sinne der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung werden daher eventuelle Leistungsverschiebungen nach einer Evaluierungsphase mit Mitteln der Krankenhausfinanzierung gegen zu verrechnen sein. • Basisdaten o Typische LDF: mit mehr als 50 0-Tagesfällen (ohne MEL22, ohne Intensiv, ohne Entlassungsart S, T, max. 5 Tage Belagsdauer) o Bestimmte LDF werden ausgeschlossen (z.B. Commotio Cerebri, ausschließlicher Aufenthalt auf AG/R, Palliativ, …) • Verschiebungspotenziale o Belagsdauerverkürzung analog Methode für Tagesklinikpotenzial, d.h. es sind auch Belagsdauerverkürzungen möglich (z.B. von 2 Tagen auf 1 Tag, von 3 Tagen auf 2 Tage etc.) Auf Grundlage der durchgeführten Modellrechnungen wurden Belagstagekürzungen im Ausmaß von 4,7% bzw. absolut rund 122.000 Belagstage (BT) ermittelt. Die fachspezifische Bandbreite beträgt 0% (z.B. Anästhesie) bis max. 18% (Funktionscode 72 = Radiologie/Strahlentherapie). Verlagerungspotenziale in den Pflegebereich Auf Basis zahlreicher Befunde und Studien sind Verlagerungen in den Pflegebereich (z.B. durch weiteren Ausbau der mobilen Dienste) geeignet, die Krankenhausinanspruchnahme zu reduzieren. Die Ermittlung des diesbezüglichen Potenzials erfolgte unter Anwendung folgender Modellprämissen. • Basisdaten o Fälle ≥ 75 Jahre o Mindestbelagsdauer 15 Tage o Fälle ohne Intensivaufenthalt • Verlagerungspotenziale o Alle Belagstage von Fällen, die länger sind als die doppelte Belagsdauer der ≥ 75jährigen aus dem Mittelwert Österreich je LDF (ohne OÖ) • Siehe auch Analysen des ÖBIG mit Potenzialen bis zu 10% (!) der BT bei Forcieren mobiler Dienste Unter den gesetzten Modellannahmen sind Potenziale in der Höhe von 2,1% der Belagstage d.s. rund 55.000 BT ansprechbar.

32/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission Weiters wurden Entlastungspotenziale durch organisatorische Maßnahmen in der Höhe von 2,0% (siehe dazu Abschnitt 6) sowie durch den medizinischen Fortschritt in der Höhe von 0,5% der Belagstage in Ansatz gebracht. 4.3. Bettenbedarfsrechnungen nach Versorgungsregion und Fach Nachfolgend sind die Ergebnisse der Bettenbedarfsrechnung wie folgt dargestellt: • Ausweis der Belagstage 2009 bis 2020 SOLL als Grundlage für die Bemessung der Bettenkapazitäten • Ergebnisse der Bettenbedarfsrechnung nach Versorgungsregionen mit folgenden Informationen (zunächst aggregiert nach Fachgruppen) Hinweise: o Ist-Betten gemäß Stand der Krankenanstaltenstatistik 2009 (tatsächlich aufgestellte Betten 2009) o Ist-Betten korrigiert unter Ansatz der Planauslastung o Soll-Betten 2020 gemäß Maßnahmenplanung o Soll-Betten 2020 gemäß Modellrechnung unter Berücksichtigung inneroberösterreichischer Wanderbewegungen o Differenz zwischen Soll-Betten 2020 gemäß Maßnahmenplanung und Soll-Betten gemäß Modellrechnung (resultiert daraus, dass standortbezogen auf Grundlage von Abteilungsgrößen Abweichungen vom berechneten Soll erforderlich waren). • Die Zuordnung der Belagstage erfolgt nach entlassender Abteilung, im Verhältnis der österreichischen Verteilung. Damit ergeben sich geringe Unschärfen insbesondere zur Intensivbehandlung und –überwachung und zwischen verwandten Fachrichtungen (Innere Medizin, Neurologie, AG/R, RNS, PAL). • In Oberösterreich sind einzelne medizinische Sonderfächer, z.B. Pulmologie, Neurologie stärker ausgebaut als in anderen Bundesländern. Es wurde daher eine gemeinsame Betrachtung von „verwandten“ Fachbereichen vorgenommen, wie z.B. Unfallchirurgie - Orthopädie, Innere Medizin – Pulmologie – Neurologie, teilweise chirurgische Fächer. Die Empfehlungen wurden unter dem Leitgedanken erstellt: „Spezialisierung hat Vorrang, wenn organisatorisch, qualitativ und wirtschaftlich sinnvoll“.

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<strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> oö. <strong>Spitalsreform</strong>kommission<br />

Weiters wurden Entlastungspotenziale durch organisatorische Maßnahmen in <strong>der</strong> Höhe von<br />

2,0% (siehe dazu Abschnitt 6) sowie durch den medizinischen Fortschritt in <strong>der</strong> Höhe von 0,5%<br />

<strong>der</strong> Belagstage in Ansatz gebracht.<br />

4.3. Bettenbedarfsrechnungen nach Versorgungsregion und Fach<br />

Nachfolgend sind die Ergebnisse <strong>der</strong> Bettenbedarfsrechnung wie folgt dargestellt:<br />

• Ausweis <strong>der</strong> Belagstage 2009 bis 2020 SOLL als Grundlage für die Bemessung <strong>der</strong><br />

Bettenkapazitäten<br />

• Ergebnisse <strong>der</strong> Bettenbedarfsrechnung nach Versorgungsregionen mit folgenden<br />

Informationen (zunächst aggregiert nach Fachgruppen)<br />

Hinweise:<br />

o Ist-Betten gemäß Stand <strong>der</strong> Krankenanstaltenstatistik 2009 (tatsächlich aufgestellte<br />

Betten 2009)<br />

o Ist-Betten korrigiert unter Ansatz <strong>der</strong> Planauslastung<br />

o Soll-Betten 2020 gemäß Maßnahmenplanung<br />

o Soll-Betten 2020 gemäß Modellrechnung unter Berücksichtigung<br />

inneroberösterreichischer Wan<strong>der</strong>bewegungen<br />

o Differenz zwischen Soll-Betten 2020 gemäß Maßnahmenplanung und Soll-Betten<br />

gemäß Modellrechnung (resultiert daraus, dass standortbezogen auf Grundlage von<br />

Abteilungsgrößen Abweichungen vom berechneten Soll erfor<strong>der</strong>lich waren).<br />

• Die Zuordnung <strong>der</strong> Belagstage erfolgt nach entlassen<strong>der</strong> Abteilung, im Verhältnis <strong>der</strong><br />

österreichischen Verteilung. Damit ergeben sich geringe Unschärfen insbeson<strong>der</strong>e <strong>zur</strong><br />

Intensivbehandlung und –überwachung und zwischen verwandten Fachrichtungen (Innere<br />

Medizin, Neurologie, AG/R, RNS, PAL).<br />

• In Oberösterreich sind einzelne medizinische Son<strong>der</strong>fächer, z.B. Pulmologie, Neurologie<br />

stärker ausgebaut als in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />

Es wurde daher eine gemeinsame Betrachtung von „verwandten“ Fachbereichen<br />

vorgenommen, wie z.B. Unfallchirurgie - Orthopädie, Innere Medizin – Pulmologie –<br />

Neurologie, teilweise chirurgische Fächer.<br />

Die Empfehlungen wurden unter dem Leitgedanken erstellt: „Spezialisierung hat Vorrang,<br />

wenn organisatorisch, qualitativ und wirtschaftlich sinnvoll“.

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