Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich
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25/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission So werden MR-Leistungen bei einer sehr hohen Anzahl von Patienten (25% gegenüber 19% im Österreichvergleich) mit kurzer Belagsdauer (0-2 Tage) - und damit eher zur Diagnosestellung ohne eine unmittelbar im selben stationären Aufenthalt folgende Behandlung -erbracht. Ursachen dafür könnten in fehlenden Angeboten im extramuralen ambulanten Bereich, aber auch im hohen intramuralen Angebot und der Abrechnungsmöglichkeit durch stationäre Aufnahmen zu suchen sein. Anteil der Leistungen 50% 45% 40% 35% 30% 25% MR-Leistungen nach Belagsdauer (kumuliert) Basis: stat. Fälle mit mindestens 1 MR Leistung, 2009 25% 20% 37% 15% 16% 32% 25% 10% 8% 5% 6% 0% 13% 19% 0 Tage 1 Tag 2 Tage 3 Tage 4 Tage 5 Tage Belagsdauer Öst ohne OÖ OÖ 33% Abbildung 9: MR-Leistungen nach Aufenthaltsdauer Analysiert wurden auch die präoperativen Liegedauern, d.h. jene Zeit von der Aufnahme bis zur Durchführung der Operation. Auch hier zeigen sich Potenziale für eine Verkürzung der Belagsdauer. Exemplarisch wird hier die Leistung LM090 „Verschluss einer Inguinal- oder Femoralhernie – laparoskopisch“ angeführt. Diese Leistung wird in Deutschland im Katalog für ambulantes Operieren angeführt und ist auch in Österreich im Katalog tagesklinisch abrechenbarer Leistungen enthalten. Die Leistung wurde an 521 PatientInnen erbracht, darunter nur 2-mal tagesklinisch und 15-mal mit 1 Belagstag. Die folgende Tabelle zeigt den Mittelwert der tatsächlichen Belagsdauer (3,7 Tage gesamt), die mittlere Dauer bis zur Operation (1,1 Tage) und somit 2,6 postoperative Belagstage bei geplanten Aufnahmen mit dieser Leistung. KANr (anonymisiert) Mittelwert Belagsdauer gesamt Dauer von Aufnahme bis OP in Tagen K4x1 3,7 0,9 K4x2 5,3 1,5 K4x3 4,1 1,3 K4x4 5,1 1,4 K4x5 3,8 1,2 41% 47%
K4x6 5,9 1,9 K4x7 4,1 1,0 K4x8 3,6 1,6 K4x9 2,0 0,6 K4x10 4,9 1,6 K4x11 3,4 1,1 K4x12 2,8 0,7 K4x13 2,1 0,5 K4x14 3,5 1,3 K4x15 3,0 0,6 Tabelle 6: Beispiel für präoperative Liegedauern bei planbaren Operationen 26/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission Ähnliche Beispiele lassen sich noch viele weitere finden. So wurde bei Leistung HM110 „Cholezystektomie – laparoskopisch“ in einem Krankenhaus eine mittlere präoperative Liegedauer von 2,5 Tagen für geplante Aufnahmen erhoben. Bei Optimierung der Abläufe wäre eine vermehrte tagesklinische Leistungserbringung oder zumindest eine Verkürzung der Belagsdauer möglich. 3.5. Angebotsstruktur – qualitative Beschreibung Das Gesamtbild der oberösterreichischen Spitalslandschaft zeichnet sich durch eine hohe Anzahl an Krankenhausstandorten (v.a. im Zentralraum Linz) und - im Vergleich mit anderen Bundesländern - durch hohe Bettenkapazitäten aus. Weiters sind Doppelgleisigkeiten und Mehrfachangebote von Abteilungen, Referenzzentren und Instituten kennzeichnend für das „oberösterreichische System“. Am Beispiel der Referenzzentren lässt sich dieses qualitativ hohe Leistungsangebot im Vergleich mit der Steiermark gut darstellen. Referenzzentrum Anzahl OÖ Anzahl Stmk. Herzchirurgie 2 1 Thoraxchirurgie 3 1 Gefäßchirurgie 7 2 Nierentransplantation 2 1 Int. Kardiologie 4 3 Onkologie 6 2 Stammzellentransplantation 2 2 Tabelle 7: Referenzzentren – Vergleich OÖ mit der Steiermark
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K4x6 5,9 1,9<br />
K4x7 4,1 1,0<br />
K4x8 3,6 1,6<br />
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K4x11 3,4 1,1<br />
K4x12 2,8 0,7<br />
K4x13 2,1 0,5<br />
K4x14 3,5 1,3<br />
K4x15 3,0 0,6<br />
Tabelle 6: Beispiel für präoperative Liegedauern bei planbaren Operationen<br />
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<strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> oö. <strong>Spitalsreform</strong>kommission<br />
Ähnliche Beispiele lassen sich noch viele weitere finden. So wurde bei Leistung HM110<br />
„Cholezystektomie – laparoskopisch“ in einem Krankenhaus eine mittlere präoperative<br />
Liegedauer von 2,5 Tagen für geplante Aufnahmen erhoben.<br />
Bei Optimierung <strong>der</strong> Abläufe wäre eine vermehrte tagesklinische Leistungserbringung o<strong>der</strong><br />
zumindest eine Verkürzung <strong>der</strong> Belagsdauer möglich.<br />
3.5. Angebotsstruktur – qualitative Beschreibung<br />
Das Gesamtbild <strong>der</strong> oberösterreichischen Spitalslandschaft zeichnet sich durch eine hohe Anzahl<br />
an Krankenhausstandorten (v.a. im Zentralraum Linz) und - im Vergleich mit an<strong>der</strong>en<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n - durch hohe Bettenkapazitäten aus.<br />
Weiters sind Doppelgleisigkeiten und Mehrfachangebote von Abteilungen, Referenzzentren und<br />
Instituten kennzeichnend für das „oberösterreichische System“.<br />
Am Beispiel <strong>der</strong> Referenzzentren lässt sich dieses qualitativ hohe Leistungsangebot im Vergleich<br />
mit <strong>der</strong> Steiermark gut darstellen.<br />
Referenzzentrum Anzahl OÖ Anzahl Stmk.<br />
Herzchirurgie 2 1<br />
Thoraxchirurgie 3 1<br />
Gefäßchirurgie 7 2<br />
Nierentransplantation 2 1<br />
Int. Kardiologie 4 3<br />
Onkologie 6 2<br />
Stammzellentransplantation 2 2<br />
Tabelle 7: Referenzzentren – Vergleich OÖ mit <strong>der</strong> Steiermark