Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich

Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich

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06.02.2013 Aufrufe

95/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission vermeidbaren Stressfaktoren und der Einsatz von Checklisten helfen, die Fehleranfälligkeit in diesem komplexen Bereich zu reduzieren. Bisherige Hindernisse für die Umsetzung: Bisher gab es keine Ansätze zur sektoren- und häuserübergreifenden verbindlichen Festlegung von Zuständigkeiten und Abläufen. Einige Maßnahmen können nur auf der Ebene des einzelnen Krankenhauses geplant und umgesetzt werden (z.B. Einführung von OP-Statuten und strukturiertem OP-Management); hier gibt es teilweise bereits erfolgreiche Ansätze. Erforderliche Maßnahmen zur Umsetzung: • Abstimmung der Prozesse in Zusammenhang mit dem präoperativen Management unter Beteiligung der Träger von Krankenanstalten und der Krankenkassen. • Strukturierter Erfahrungsaustausch zwischen den Krankenhäusern über Erfolgsfaktoren im präoperativen Management und im OP-Management. 6.2.3.3.6. Triagierung, Lotsensystem, bessere Verschränkung mit dem niedergelassenen Bereich Kurzbeschreibung: Die Spitalsambulanzen werden insbesondere außerhalb der Öffnungszeiten der niedergelassenen Ordinationen stark frequentiert. Durch den Ausbau verbesserter Angebote (z.B. hinsichtlich Öffnungszeiten, Notfalldienste, z.B. im Rahmen von Gruppenpraxen, Ärztezentren, etc.) wäre eine Entlastung der Krankenhäuser möglich. Die Rolle des „Lotsen im Gesundheitssystems“ kommt dabei insbesondere dem Allgemeinarzt zu, mögliche Modelle sind auch dem Krankenhaus vorgeschaltete Ordinationen, um eine bessere Steuerung der Patienten nach dem Subsidiaritätsprinzip zu erreichen. Für ländliche Regionen ist nicht zuletzt infolge des erwarteten Fachärztemangels eine starke Verschränkung zwischen dem spitalsambulanten und dem niedergelassenen Bereich zu empfehlen. Mögliche Maßnahmen und Voraussetzungen: • Neuregelung der Finanzierung der Spitalsambulanzen (Anreiz zur Aufnahme geringer) • Regionale Abstimmung, welche ambulanten Leistungen der niedergelassene Bereich und welche die Krankenanstalten abzudecken haben. Bei passender Finanzierung sollte diese Leistung durch den kostengünstigeren Bereich erfolgen (Probleme der unterschiedlichen Qualitäts- und Leistungsdefinition) • Triage durch gut ausgebildete AllgemeinmedizinerInnen, die der definierte erste Ansprechpartner für die Gesundheitsprobleme der Bevölkerung sind

96/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission • Anmerkung: Eine Problemstellung liegt darin, dass die Bevölkerung beliebig jede Ebene des Gesundheitssystems aufsuchen kann. Lösungsansätze wie Selbstbehalte oder Managed Care Modelle sind in Hinblick auf den Steuerungseffekt, die soziale Verträglichkeit und die Umsetzbarkeit zu diskutieren. • Bessere Abstimmung zwischen fachärztlichen Spitalsbereich und dem niedergelassenen Facharztbereich insbesondere in ländlichen Regionen • Vorgeschaltete Allgemeinordination, welche unabhängig vom operativen Krankenhausbetrieb eingerichtet ist, und den Zugang zur Ressource Krankenhaus filtert o rund um die Uhr o auch für einzelne Fächer zu überlegen (z.B. Pädiatrie-Modell Bremen) o Leistungsangebot (welches, wann, welche Qualität) o abgestimmte Behandlungspläne (z.B. im Sinne Disease Management) o Finanzierung Erwartete Kostendämpfungseffekte: • Reduktion der ambulanten Krankenhausfrequenzen • Bessere Ressourcennutzung durch gemeinsame Planung spitalsambulanter und niedergelassener Bereiche • Gemeinsame Nachdienstorganisation Auswirkungen auf die Qualität: Eine bessere Verschränkung des extramuralen mit dem intramuralen Bereich liegt im Hinblick auf die Vermeidung von Redundanzen (z.B. Doppelbefundungen) und integrierter Informations- und Qualitätsmanagementkonzepte im Interesse des Patienten. Erforderliche Maßnahmen zur Umsetzung: • Gemeinsame Zielsetzungen der stake holder • Abgestimmtes Finanzierungssystem für alle Sektoren des Gesundheitsbereichs • Abklärung rechtlicher Rahmenbedingungen • Erweiterung der Modelle einer integrierten Versorgung 6.2.3.4. Steuerung des nicht medizinischen Bereiches Als wirksames Anreizsystem für Kosteneinsparungen wird die Trennung der Betrachtung des patientenfernen Immobilien- und Anlagenbereiches und des Bereiches des technischen und infrastrukturellen Managements vom patientennahen Kernbereich vorgeschlagen.

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<strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> oö. <strong>Spitalsreform</strong>kommission<br />

• Anmerkung: Eine Problemstellung liegt darin, dass die Bevölkerung beliebig jede Ebene des<br />

Gesundheitssystems aufsuchen kann. Lösungsansätze wie Selbstbehalte o<strong>der</strong> Managed Care<br />

Modelle sind in Hinblick auf den Steuerungseffekt, die soziale Verträglichkeit und die<br />

Umsetzbarkeit zu diskutieren.<br />

• Bessere Abstimmung zwischen fachärztlichen Spitalsbereich und dem nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Facharztbereich insbeson<strong>der</strong>e in ländlichen Regionen<br />

• Vorgeschaltete Allgemeinordination, welche unabhängig vom operativen<br />

Krankenhausbetrieb eingerichtet ist, und den Zugang <strong>zur</strong> Ressource Krankenhaus filtert<br />

o rund um die Uhr<br />

o auch für einzelne Fächer zu überlegen (z.B. Pädiatrie-Modell Bremen)<br />

o Leistungsangebot (welches, wann, welche Qualität)<br />

o abgestimmte Behandlungspläne (z.B. im Sinne Disease Management)<br />

o Finanzierung<br />

Erwartete Kostendämpfungseffekte:<br />

• Reduktion <strong>der</strong> ambulanten Krankenhausfrequenzen<br />

• Bessere Ressourcennutzung durch gemeinsame Planung spitalsambulanter und<br />

nie<strong>der</strong>gelassener Bereiche<br />

• Gemeinsame Nachdienstorganisation<br />

Auswirkungen auf die Qualität:<br />

Eine bessere Verschränkung des extramuralen mit dem intramuralen Bereich liegt im Hinblick<br />

auf die Vermeidung von Redundanzen (z.B. Doppelbefundungen) und integrierter Informations-<br />

und Qualitätsmanagementkonzepte im Interesse des Patienten.<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Maßnahmen <strong>zur</strong> Umsetzung:<br />

• Gemeinsame Zielsetzungen <strong>der</strong> stake hol<strong>der</strong><br />

• Abgestimmtes Finanzierungssystem für alle Sektoren des Gesundheitsbereichs<br />

• Abklärung rechtlicher Rahmenbedingungen<br />

• Erweiterung <strong>der</strong> Modelle einer integrierten Versorgung<br />

6.2.3.4. Steuerung des nicht medizinischen Bereiches<br />

Als wirksames Anreizsystem für Kosteneinsparungen wird die Trennung <strong>der</strong> Betrachtung des<br />

patientenfernen Immobilien- und Anlagenbereiches und des Bereiches des technischen und<br />

infrastrukturellen Managements vom patientennahen Kernbereich vorgeschlagen.

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