Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich

Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich Bericht der Experten zur Spitalsreform II - Land Oberösterreich

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06.02.2013 Aufrufe

93/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission soll durch Festlegung von Benchmarks, Peer-Review-Maßnahmen und Anreizsysteme sichergestellt werden. Kosteneinsparungen: Eine Quantifizierung der Kosteneinsparungen ist erst im Zuge der Diskussion und Erstellung der konkreten klinischen Pfade möglich Die Höhe der Einsparungen je Krankenhaus hängt auch von der bisher jeweils üblichen Vorgangsweise ab. Die Förderung von tagesklinischen Behandlungen bzw. Kurzzeitaufenthalten (Vermeidung unnötig langer Bettenbelegungen) wird durch die Einführung von klinischen Pfaden unterstützt. Klinische Pfade bergen die Gefahr einer Überversorgung (und damit einer nicht notwendigen Kostenerhöhung bei der Behandlung einfacher Fälle) in sich; dieser Bedrohung ist bei ihrer Erstellung entgegen zu wirken. Auswirkungen auf die Qualität: Derzeit ist die Therapie (und damit auch der Therapieerfolg) in hohem Maß abhängig von der individuellen Einschätzung und Erfahrung des behandelnden Arztes. Durch eine stärkere Standardisierung kann ein einheitlicheres Qualitätsniveau erzielt werden. Bisherige Hindernisse für die Umsetzung: Zum einen gab es bisher keinen von den Verantwortungsträgern der einzelnen Krankenhäuser getragenen Versuch, gemeinsame klinische Pfade zu entwickeln. Zum anderen hängt die Standardisierung auch von einem gemeinsamen Ausbildungs- und Erfahrungsstand (Fähigkeiten und Fertigkeiten, z.B. hinsichtlich Operationstechniken) und von der vorhandenen Ausstattung des jeweiligen Krankenhauses ab. Der kurzfristigen Umsetzung auf breiter Ebene sind damit Grenzen gesetzt. Erforderliche Maßnahmen zur Umsetzung: Vorgeschlagen wird in einem ersten Schritt die Sammlung vorhandener Erfahrungen mit klinischen Pfaden und die Erarbeitung von ein bis drei gemeinsamen klinischen Pfaden für wenig komplexe Aufgabenstellungen durch ein Gremium der Ärztlichen Direktoren bzw. der Abteilungsleiter des entsprechenden Faches unter der Leitung der Landessanitätsdirektion. Grundlage sollten die einschlägigen Erfahrungen einzelner Träger (auch außerhalb Oberösterreichs) sein. In weiterer Folge sollten die gemachten Erfahrungen die Erstellung weiterer klinischer Pfade in verschiedenen Fächern und mit zunehmendem Komplexitätsgrad unterstützen.

6.2.3.3.5. OP-Management Kurzbeschreibung: 94/118 Bericht der oö. Spitalsreformkommission • Verbesserung der Koordination von präoperativer Diagnostik und Therapie sowie des OP- Managements • Standardisierung der präoperativen Diagnostik und der Festlegung der Zuständigkeiten (inkl. Leistungszuordnung und präoperative Kooperation zwischen niedergelassenem Bereich und Krankenhäusern) • Festlegung und Umsetzung von Standards im Bereich der präoperativen Therapie (z.B. Management des Blutdrucks oder der Lungenfunktion, Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten) • Koordination des präoperativen Managements im Rahmen einer strukturierten Präanästhesie- Ambulanz (inkl. Patientenaufklärung betreffend Anästhesie) • Sicherstellung einer strukturierten operativen Ambulanz (inkl. Patientenaufklärung und Seitenmarkierung) • Ausarbeitung und Einhaltung entsprechender OP-Checklisten mit entsprechenden Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten • Verbesserte OP-Planung (inkl. Sicherstellung des Vorhandenseins benötigter Implantate) unter Einsatz adäquater IT-Tools und Einhaltung der Pläne (Vermeidung von nicht notwendigem Verschieben geplanter Operationen und des kurzfristigen Ansetzens elektiver Operationen als „akut“) Kosteneinsparungen: • Vermeidung von Doppel- und Mehrfachbefundungen wegen durchgeführter, aber nicht verfügbarer oder wegen unzureichender Diagnostik • Vermeidung der Einholung nicht erforderlicher Befunde • Vermeidung von Verlängerungen stationärer Aufenthalte zur Nachholung von notwendigen Befunden für die OP-Freigabe bzw. zur Nachholung der OP-Freigabe selbst • Vermeidung von Leerzeiten im Operationssaal – optimale Ausnützung der Vorhaltungen an räumlichen und personellen Ressourcen • Abflachung von Auslastungsspitzen – Reduzierung von Überstunden im OP-Bereich Auswirkungen auf die Qualität: Eine bessere Koordination und Planung im Bereich des präoperativen Managements und der OP- Planung dient der Qualitätssicherung durch besser abgestimmte Abläufe. Die Vermeidung von

93/118<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>der</strong> oö. <strong>Spitalsreform</strong>kommission<br />

soll durch Festlegung von Benchmarks, Peer-Review-Maßnahmen und Anreizsysteme<br />

sichergestellt werden.<br />

Kosteneinsparungen:<br />

Eine Quantifizierung <strong>der</strong> Kosteneinsparungen ist erst im Zuge <strong>der</strong> Diskussion und Erstellung <strong>der</strong><br />

konkreten klinischen Pfade möglich Die Höhe <strong>der</strong> Einsparungen je Krankenhaus hängt auch von<br />

<strong>der</strong> bisher jeweils üblichen Vorgangsweise ab. Die För<strong>der</strong>ung von tagesklinischen Behandlungen<br />

bzw. Kurzzeitaufenthalten (Vermeidung unnötig langer Bettenbelegungen) wird durch die<br />

Einführung von klinischen Pfaden unterstützt.<br />

Klinische Pfade bergen die Gefahr einer Überversorgung (und damit einer nicht notwendigen<br />

Kostenerhöhung bei <strong>der</strong> Behandlung einfacher Fälle) in sich; dieser Bedrohung ist bei ihrer<br />

Erstellung entgegen zu wirken.<br />

Auswirkungen auf die Qualität:<br />

Derzeit ist die Therapie (und damit auch <strong>der</strong> Therapieerfolg) in hohem Maß abhängig von <strong>der</strong><br />

individuellen Einschätzung und Erfahrung des behandelnden Arztes. Durch eine stärkere<br />

Standardisierung kann ein einheitlicheres Qualitätsniveau erzielt werden.<br />

Bisherige Hin<strong>der</strong>nisse für die Umsetzung:<br />

Zum einen gab es bisher keinen von den Verantwortungsträgern <strong>der</strong> einzelnen Krankenhäuser<br />

getragenen Versuch, gemeinsame klinische Pfade zu entwickeln. Zum an<strong>der</strong>en hängt die<br />

Standardisierung auch von einem gemeinsamen Ausbildungs- und Erfahrungsstand (Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten, z.B. hinsichtlich Operationstechniken) und von <strong>der</strong> vorhandenen Ausstattung<br />

des jeweiligen Krankenhauses ab. Der kurzfristigen Umsetzung auf breiter Ebene sind damit<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Maßnahmen <strong>zur</strong> Umsetzung:<br />

Vorgeschlagen wird in einem ersten Schritt die Sammlung vorhandener Erfahrungen mit<br />

klinischen Pfaden und die Erarbeitung von ein bis drei gemeinsamen klinischen Pfaden für wenig<br />

komplexe Aufgabenstellungen durch ein Gremium <strong>der</strong> Ärztlichen Direktoren bzw. <strong>der</strong><br />

Abteilungsleiter des entsprechenden Faches unter <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> <strong>Land</strong>essanitätsdirektion.<br />

Grundlage sollten die einschlägigen Erfahrungen einzelner Träger (auch außerhalb<br />

Oberösterreichs) sein. In weiterer Folge sollten die gemachten Erfahrungen die Erstellung<br />

weiterer klinischer Pfade in verschiedenen Fächern und mit zunehmendem Komplexitätsgrad<br />

unterstützen.

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