Selbstinszenierung der Habsburger - Kunstbewertung

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Mag. Dr. Alexandra Gerrer Ahnengalerie – Familiengalerie – Stammbaum Hans Burgkmair, Holzschnittwerk der habsburgischen Genealogie von Hektor bis Friedrich III. Grab von Kaiser Maximilian I. in Innsbruck Seminar – Selbstinszenierung der Habsburger WS 2009/2010 Dr. Kerstin Merkel

Mag. Dr. Alexandra Gerrer<br />

Ahnengalerie – Familiengalerie – Stammbaum<br />

Hans Burgkmair, Holzschnittwerk <strong>der</strong> habsburgischen Genealogie<br />

von Hektor bis Friedrich III.<br />

Grab von Kaiser Maximilian I. in Innsbruck<br />

Seminar – <strong>Selbstinszenierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Habsburger</strong><br />

WS 2009/2010<br />

Dr. Kerstin Merkel


Inhaltsverzeichnis<br />

1.) Einleitung .............................................................................................................................. 3<br />

2.) Forschungsstand ................................................................................................................... 4<br />

3.) Hans Burgkmair, Holzschnittwerk <strong>der</strong> habsburgischen Genealogie .................................... 5<br />

a.) Werkbeschreibung ............................................................................................................. 5<br />

b) Kunsthistorische Bedeutung und <strong>Selbstinszenierung</strong> ........................................................ 6<br />

4.) Grab von Kaiser Maximilian I. in Innsbruck ........................................................................ 9<br />

a.) Werkbeschreibung ............................................................................................................. 9<br />

b) Kunsthistorische Bedeutung und <strong>Selbstinszenierung</strong> ...................................................... 13<br />

c) „Behind the scenes“ ......................................................................................................... 15<br />

5.) Zusammenfassung .............................................................................................................. 17<br />

Literaturverzeichnis ................................................................................................................. 18<br />

Abbildungsnachweis ................................................................................................................... I<br />

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................. IV<br />

Anhang ..................................................................................................................................... XI<br />

2


1.) Einleitung<br />

„wer ime im leben kain gedachtnus macht, <strong>der</strong> hat nach<br />

seinem tod kain gedächtnus und desselben menschen<br />

wird mit dem glockendon vergessen.“ 1<br />

Kaiser Maximilian I (1459-1519) selbst soll die einleitenden Worte sprechen und diese<br />

können nicht besser gewählt für die <strong>Selbstinszenierung</strong> eines Kaisers sein, <strong>der</strong> die <strong>Habsburger</strong><br />

durch geschickte Heiratspolitik, zu einer Weltmacht, machte. Ohne die genealogischen For-<br />

schungen, die Kaiser Maximilian betrieb, ohne die exakte Erfassung des habsburgischen Stamm-<br />

baumes und die bildliche Umsetzung, die im Zuge <strong>der</strong> Recherchen entstanden sind, wären Werke<br />

wie Weisskunig o<strong>der</strong> Theuerdank, die Holzschnittwerke von Hans Burgkmair o<strong>der</strong> das größte<br />

Kaisermonument des Abendlandes, das Grabmal in <strong>der</strong> „Schwarz Man<strong>der</strong>-Kirche“ in Innsbruck<br />

kaum vorstellbar und möglich gewesen. 2<br />

Den ersten Teil bildet die Werkbeschreibung und die Untersuchung <strong>der</strong> kunsthistorischen<br />

Bedeutung sowie die Bedeutung für die <strong>Selbstinszenierung</strong> des Holzschnittwerks <strong>der</strong> habsburgi-<br />

schen Genealogie von Hektor bis Friedrich III. von Hans Burgkmair. Aufbauend auf den daraus<br />

gewonnen Erkenntnissen zur Genealogie, wird im zweiten Teil <strong>der</strong> Arbeit auf das Grabmal Kai-<br />

ser Maximilians in <strong>der</strong> Hofkirche in Innsbruck eingegangen. Neben einer Werkbeschreibung,<br />

dem gebotenen Umfang <strong>der</strong> Arbeit entsprechend, wird wie<strong>der</strong>um die Bedeutung für die Selbstin-<br />

szenierung im Mittelpunkt stehen.<br />

Ein kleiner Seitenblick hinter die Kulissen des großen Selbstdarstellers Maximilian ist ein<br />

Schritt entfernt von <strong>der</strong> herkömmlichen Arbeitsweise eines Kunsthistorikers, trotzdem soll kurz<br />

dargestellt werden, ob im Leben des Kaisers wirklich alles so perfekt inszeniert war, wie er es<br />

gerne gehabt hätte und wie er es in <strong>der</strong> Öffentlichkeit zelebrierte.<br />

Den Abschluss <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung bildet eine Zusammenfassung.<br />

1 Musper 1956, S. 225.<br />

2 Pollheimer 2006, S. 166.<br />

3


2.) Forschungsstand<br />

Laschitzer, <strong>der</strong> sich im Jahr 1888 umfassend mit <strong>der</strong> Genealogie des Kaiser Maximilians<br />

I. auseinan<strong>der</strong> setzte, ist wohl bis heute das umfassendste Werk zur Genealogie von Burgkmair. 3<br />

1915 erschien ein Aufsatz von Hildegard Zimmermann, 4 in den 60er Jahren erlebte die Genealogie<br />

eine kleine Renaissance in zwei Aufsätzen, einmal von Paul Geissler, 5 einmal von Fedja Anzelewsky.<br />

6 Anlässlich <strong>der</strong> Entdeckung einer unbekannten Zeichnung von Dürer ging Fritz Koreny<br />

1989 auf die Genealogie von Burgkmair, aber auch auf das Grabmal Kaiser Maximilians ein. 7<br />

Erst im Jahr 2005 bzw. 2006 beschäftigte sich Marianne Pollheimer in ihrer Diplomarbeit sowie<br />

in dem Aufsatz „wie <strong>der</strong> jung weiß kunig die alten gedachtnus inson<strong>der</strong>s lieb het“ wie<strong>der</strong> umfassen<strong>der</strong><br />

mit den genealogischen Forschungen Kaiser Maximilians. 8<br />

Über das Grabmal von Kaiser Maximilian I. gibt es bedeutend mehr an Literatur als über<br />

die Genealogie von Hans Burgkmair. Bereits Zeitgenossen, die die Errichtung des Grabmales<br />

miterlebten, haben schon Aufzeichnungen darüber getätigt. 9 Die wohl umfangreichste und bis<br />

dato nicht mehr überbotene Darstellung ist das Werk von Vinzenz Oberhammer über die Bronzestandbil<strong>der</strong><br />

des Maximiliangrabmales in <strong>der</strong> Hofkirche zu Innsbruck aus dem Jahr 1935. 10 Eine<br />

umfassende Untersuchung <strong>der</strong> Hofkirche in Innsbruck sowie des Grabmals liefert 1974 Erich<br />

Egg. 11 Egg widmet sich nicht nur <strong>der</strong> Idee, die hinter dem Grabmal steckt, son<strong>der</strong>n auch den einzelnen<br />

Werkstätten, die die Bronzefiguren ausführten. Neben ausführlichsten Beschreibungen<br />

<strong>der</strong> einzelnen Bronzefiguren, wird auch <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> jeweiligen Werkstätten gebührend<br />

gezollt. 2007 erschien von Brigitta Lauro ein Buch über die Grabstätten <strong>der</strong> <strong>Habsburger</strong>, wobei<br />

<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Stellenwert des Grabmals Maximilians bereits dadurch Rechnung getragen wird,<br />

da dieses sich an äußerst prominenter Stelle, nämlich am Cover des Buches, befindet. 12 Weitere<br />

verwendete Werke finden sich im Literaturverzeichnis.<br />

3<br />

Laschitzer 1888, S. 1-46 samt Abbildungen.<br />

4<br />

Zimmermann 1915, S. 39-64.<br />

5<br />

Geissler 1965, S. 249-261.<br />

6<br />

Anzelewsky 1969, S. 59-62.<br />

7<br />

Koreny 1989, S. 127-148.<br />

8<br />

Pollheimer 2006, S. 165-176.<br />

9<br />

Siehe Seite 12.<br />

10<br />

Oberhammer 1935. Das Buch ist nur in einer Auflage von 500 Stück gedruckt worden.<br />

11<br />

Egg 1974.<br />

12<br />

Lauro 2007, S. 151 – 166 sowie am Buchcover.<br />

4


3.) Hans Burgkmair, Holzschnittwerk <strong>der</strong> habsburgischen Genealogie<br />

a.) Werkbeschreibung 13<br />

Die Genealogie von Hans Burgkmair, 14 datiert mit Ende 1509 bis 1510, auf Holz geschnitzt,<br />

entspricht dem Stand <strong>der</strong> historischen, genealogischen Forschung <strong>der</strong> Jahre<br />

1509/1510. 15 Der Codex 8018 <strong>der</strong> Handschriftenabteilung <strong>der</strong> Österreichischen Nationalbibliothek<br />

besteht aus 10 Papierlagen von je 6 Bögen o<strong>der</strong> 12 Blättern, mit zwei Schmutzblättern umfasst<br />

er insgesamt 122 Blätter, wobei nur 77 Blätter mit Holzschnitten bedruckt wurden. 16 Er<br />

wurde zwischen 1510/1512 17 in Augsburg hergestellt und wird als Handexemplar Kaiser Maximilians<br />

(sogenanntes Kaiserexemplar) angesehen. 18 Das Kaiserexemplar weist außerdem ein<br />

Wasserzeichen auf, das einem Reichsadler gleicht und bei den Probedrucken nicht vorkommt. 19<br />

Die Holzdrucke wurden so zusammengestellt, dass je zwei dargestellte Personen einan<strong>der</strong> gegenüberstehen,<br />

nur Kaiser Maximilian I. (Abb. 1), die letzte Person, ist ohne Pendant. Das Werk<br />

basiert auf den Forschungen von Dr. Jakob Mennel und Ladislaus Sunthaym. 20 Die Genealogie<br />

gilt als vollständiges Werk von Hans Burgkmair, wobei dieser auch jedes Blatt (vor allem mit<br />

seinen Initialen H.B.) signierte. 21<br />

Am Beginn steht Hektor von Troja (Abb. 2), gefolgt von den unterschiedlichsten „Vorfahren“<br />

Maximilians, wie zB Otpertus (Abb. 3), 22 Rudolf I. (Abb. 4), Leopold (Abb. 5), Friedrich,<br />

<strong>der</strong> Vater von Kaiser Maximilian (Abb. 6) und am Schluss Maximilian selbst (Abb. 1). Der<br />

Aufbau folgt in etwa einem gleichen Schema: Oberhalb des dargestellten Herrschers befindet<br />

sich zentriert <strong>der</strong> jeweilige (lateinische) Name, die Person selbst wird entwe<strong>der</strong> sitzend (zB auf<br />

einem Thron) o<strong>der</strong> stehend abgebildet, gekleidet mit phantasievollen, prunkvoll gestalteten Rüstungen<br />

bzw. Harnischen, mit prächtigen Kronen, Gewän<strong>der</strong>n, abwechslungsreich werden auch<br />

die unterschiedlichen Schwerter dargestellt. Bis auf eine Ausnahme (Hil<strong>der</strong>ius 23 (Abb. 7), halten<br />

13<br />

Eine ausführliche Beschreibung <strong>der</strong> einzelnen Figuren <strong>der</strong> Genealogie muss angesichts des drohenden Umfangs<br />

unterbleiben.<br />

14<br />

Hans Burgkmair (1473-1531).<br />

15<br />

Laschitzer 1888, S. 42.<br />

16<br />

Koreny 1989, S. 140.<br />

17<br />

Zu den Problemen <strong>der</strong> Datierung des Kaiserexemplars siehe Zimmermann 1915, S. 40 bis S. 42. Die Genealogie<br />

kann nach Zimmermann nicht mit 1509/1510 angesehen werden, son<strong>der</strong>n vermutlich mit 1512. Diese Ansicht vertritt<br />

auch Geissler 1965, S. 260, <strong>der</strong> das Kaiserexemplar mit „nicht vor Ende 1512“ datiert.<br />

18<br />

Zimmermann 1915, S. 39 sowie Geissler 1965, S. 249<br />

19<br />

Zimmermann 1915, S. 44.<br />

20<br />

Laschitzer 1888, S. 42. Zu den genealogischen Forschungen siehe c.) Bedeutung für die <strong>Selbstinszenierung</strong>.<br />

21<br />

Burg 2007, S. 461 FN 67.<br />

22<br />

Otpertus gilt als <strong>der</strong> Stammvater <strong>der</strong> Hapsburger, Wood 2008, S. 320.<br />

23<br />

Hil<strong>der</strong>ius hält einen Stock in seiner Hand.<br />

5


alle ein Zepter in <strong>der</strong> Hand. Die „Kostüme“ bzw. Gewän<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vorfahren Kaiser Maximilians<br />

wirken zwar historisch entsprechend, dürften aber eher zufällig ausgewählt worden sein. 24 In den<br />

meisten Fällen ist ein Wappen 25 <strong>der</strong> Figur beigefügt worden, mit Priamus (Abb. 8) wurden au-<br />

ßerdem Embleme 26 hinzugefügt. Burgkmairs Auftrag lautete, Idealbildnisse <strong>der</strong> Vorfahren des<br />

Kaisers, in unterschiedliche Weise darzustellen. 27<br />

b) Kunsthistorische Bedeutung und <strong>Selbstinszenierung</strong><br />

Der Genealogie von Burgkmair liegt die sogenannte trojanische Abstammungssage zu<br />

Grunde. Demnach stammen die <strong>Habsburger</strong> vom Trojaner Hektor ab. Eine weitere Abstammungssage<br />

leitet eine Abstammung <strong>der</strong> <strong>Habsburger</strong> von den Römern ab, diese war zu <strong>der</strong> Zeit<br />

Albrechts I und Rudolf I. bereits vorhanden, datiert wird die Entstehung dieser Sagen mit frühestens<br />

um 1280. Alphons Lhotsky sieht den eigentlichen Beweggrund für die Entstehung <strong>der</strong> römischen<br />

Sage darin, dass die <strong>Habsburger</strong> den Mangel hochedler Abkunft als nicht zu unterschätzende<br />

Gefahr erkannt haben. 28 Damit wurden verwandtschaftliche Beziehungen zu den Hohenstaufen,<br />

den Saliern bzw. mit Karl dem Großen vermieden, ein weiterer Vorteil einer römischen<br />

Abstammung lag darin, dass diese schlichtweg niemanden beleidigte. 29 Vereinfacht gesagt wurde<br />

eine Verwandtschaft mit dem Hause Colonna konstruiert, die ihrerseits behauptete, Nachkommen<br />

des julischen Kaiserhauses zu sein.<br />

Die Wurzeln des Ahnenkultes in Form von Bil<strong>der</strong>n sind in <strong>der</strong> vorchristlichen Zeit verankert<br />

und sollten die Macht <strong>der</strong> Ahnen sichern. 30 Die Tradition des Ahnenkultes wird als Ausdruck<br />

des Interesses des Adels an <strong>der</strong> Mehrung <strong>der</strong> Legitimation seiner Herrschaft gesehen. Alle<br />

Personen, von denen ein Mensch abstammt und zwar von verschiedenen Geschlechtern, gelten<br />

als seine Ahnen. 31<br />

Ebenfalls aus <strong>der</strong> Antike stammt die sogenannte Stammbaumdarstellung, wobei in diesem<br />

Fall, im Gegensatz zu den Ahnengalerien, die verwandtschaftlichen Beziehungen durch biologische<br />

Symbole erfolgt, es soll das Wachsen und die Größe des Geschlechtes demonstriert<br />

24<br />

Wood 2008, S. 320.<br />

25<br />

Zu <strong>der</strong> ausführlichen Beschreibung <strong>der</strong> Wappen siehe Zimmermann 1915, S. 48f. Auch Laschitzer geht auf die<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Wappen für Maximilian ein, Laschitzer 1888, S. 7 mwN.<br />

26<br />

Zum Beispiel in Form von Tieren (zB eine Katze bei Priamus (Abb. 8) o<strong>der</strong> ein Pfau bei Otpertus (Abb. 3)) o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Symbolen (zB bei Friedrich III. Abb. 10). Priamus ist auch die einzige Figur bei <strong>der</strong> Hans Burgkmair nicht<br />

mit H.B. signiert, son<strong>der</strong>n mit H. Burgkmair.<br />

27<br />

Kristeller 2009, S. 218.<br />

28 Lhotsky 1971, S. 19.<br />

29 Lhotsky 1971, S. 20.<br />

30 Barta 2001, S. 39.<br />

31 Barta 2001, S. 39.<br />

6


werden. 32 Die Stammbaumdarstellungen <strong>der</strong> <strong>Habsburger</strong> sind in mannigfaltiger und zahlloser<br />

Form, wie zB in Ehrenwerken, Genealogien und Stichen, erhalten. 33 Wobei an dieser Stelle dar-<br />

auf hingewiesen werden muss, dass in den Stammbaumdarstellungen nicht nur tatsächliche Ver-<br />

wandte, son<strong>der</strong>n bzw. geradezu Wunschverwandte eingebaut wurden. Zur Darstellung von Frau-<br />

en in Stammbäumen ist zu bemerken, dass in diesen die aktive Vaterschaft als lebensspendende<br />

Kraft von <strong>der</strong> passiven Mutterschaft, <strong>der</strong> Frau als Gefäß, aufgeteilt werden. 34 Die Frauen<br />

dien(t)en männlichen Reproduktionswünschen. Aus diesem Grund werden Frauen in Stammbäumen<br />

selten dargestellt.<br />

Kaiser Maximilian begann die römische Abstammungstheorie zu bekämpfen. 35 Der Untergang<br />

Trojas war im Mittelalter, da dies als Musterbeispiel für Helden- und Rittertaten galt,<br />

einer <strong>der</strong> populärsten Geschichten, die nicht nur zur Allgemeinbildung zählte, son<strong>der</strong>n auch<br />

durch Romane, Gedichte, Chroniken und Enzyklopädien am Leben erhalten wurde. Maximilian<br />

war nicht <strong>der</strong> Erste, <strong>der</strong> sich auf eine Abstammung von Hektor von Troja berufen hat. Bereits vor<br />

ihm gab es solche Tendenzen, seit dem 7. / 8. Jahrhun<strong>der</strong>t ist die „Trojasage“ bei den Franken<br />

fassbar, in <strong>der</strong> „Chronik des Fredegar“. 36 Auf eine trojanische Herkunft, haben die unterschiedlichsten,<br />

auch direkt um einen Herrschaftsanspruch konkurrierende Parteien, Bezug genommen.<br />

37 So waren neben Maximilian auch die Kapetinger und die Venezianer von trojanischer<br />

Abstammung. Allerdings geht durch die Vielzahl <strong>der</strong> Nachkommen Trojas letztlich auch die<br />

Exklusivität verloren. 38 Maximilian selbst scheint im letzten Drittel des Zuges aufgesprungen zu<br />

sein.<br />

Laschitzer beschäftigt sich in seiner Untersuchung zur Genealogie des Kaisers Maximilian<br />

I mit den unter diesem aufgestellten Stammbäumen seines Geschlechtes, wobei er sich nur auf<br />

jene beschränkte, die auf einer trojanisch-fränkischen Abstammung aufbauten. 39 Neben <strong>der</strong> Genealogie<br />

von Hans Burgkmair führte Laschitzer noch weitere 19 Stammbäume, in einem Zeitraum<br />

von um 1500 bis Ende 1518, an. 40 Autoren waren unter an<strong>der</strong>en von Stabius, Dr. Jakob<br />

Memmel, Sunthaym, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Abt Johann Trithemius von Sponheim. Unzählige Möglichkeiten,<br />

32<br />

Barta 2001, S. 52.<br />

33<br />

Barta 2001, S. 52.<br />

34<br />

Barta 2001, S. 54. Im Gegensatz zu dem Stammbaum im Innsbrucker Riesensaal, wo die Töchter Maria Theresias<br />

wichtig für die Politik waren und somit in ihrer Funktionsrolle dargestellt werden, im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Stammbäumen<br />

in denen die Frauen auf ihre biologische Rolle reduziert werden. Barta 2001, S. 51.<br />

35<br />

Lhotsky 1971, S. 44 sowie Pollheimer 2006, S. 168. Letztlich um eine Verwandtschaft mit dem Haus Burgund zu<br />

konstruieren.<br />

36<br />

Graus 1989, S. 32f.<br />

37<br />

Brückle 2000, S. 39.<br />

38<br />

Mertens 1997, 3.1.2.<br />

39<br />

Laschitzer 1888, II. Die unter Kaiser Maximilian I. aufgestellten Stammbäume seines Geschlechtes, S. 31-39.<br />

40<br />

Lhotsky führt noch weitere Stammbaumkonstruktionen an (Lhotsky 1971, S. 90-102).<br />

7


wie die <strong>Habsburger</strong> von den Trojanern abstammen, wurden von den oben genannten Herren<br />

entwickelt, Dr. Memmel konstruierte eine Abstammung über die trojanischen Franken und Merowinger,<br />

die für die Genealogie von Burgkmair herangezogen wurde. 41<br />

Genereller Zweck einer Genealogie für Herrscher war, dass <strong>der</strong> Gefahr einer nicht hochedlen<br />

Abkunft entgegengewirkt wird. 42 Bereits Maximilians erster Schwiegervater, Karl <strong>der</strong><br />

Kühne, beschäftigte sich intensiv mit genealogischer Forschung. 43 Nur über eine trojanischfränkische<br />

<strong>Habsburger</strong>sage, die sich über Brabant, Lothringen und über alle, die von Karl dem<br />

Großen abstammen, konnte Maximilian ganz Europa in Beziehung zum Hause Habsburg bringen<br />

44 und um nach dem Tod von Maria von Burgund seine schwache Stellung in Burgund zu<br />

kräftigen, da nicht er son<strong>der</strong>n sein Sohn, Philipp <strong>der</strong> Schöne <strong>der</strong> Erbe war. 45 Aus diesem Grund<br />

war Maximilian viel daran gelegen, eine verwandtschaftliche Verbindung mit dem Haus Burgund<br />

zu konstruieren, um selbst einen Anspruch auf Burgund zu haben. 46 Die Wissenschaftler<br />

hatten dies zu beweisen, die Künstler wie Burgkmair es umzusetzen. 47<br />

Alles edle Blut Europas 48 vereint sich in Maximilian, er ist somit <strong>der</strong> ideale Herrscher,<br />

wodurch er das Auserwähltsein sowie den universellen Herrschaftsanspruch <strong>der</strong> <strong>Habsburger</strong> betonen<br />

wollte. Letztlich ist noch anzumerken, dass keine Frau in <strong>der</strong> Genealogie von Burgkmair<br />

abgebildet wurde. Die Genealogie ist allerdings nicht wie geplant in einer großen Auflage erschienen.<br />

49 Hans Burgkmair selbst hat seine Entwürfe <strong>der</strong> Genealogie in nachfolgenden Arbeiten<br />

wie<strong>der</strong>holt eingebracht, wie zB in seinem Werk, die Gestalten <strong>der</strong> drei guten Heiden, Juden und<br />

Christen (Abb. 9) o<strong>der</strong> vereinzelte Zitate im Holzschnitt des Triumphzuges Kaiser Maximilians<br />

(Abb. 10). 50<br />

Die Arbeiten an <strong>der</strong> Genealogie werden als Vorarbeiten für die lateinische Autobiographie,<br />

für den Weißkunig und den Theuerdank angesehen. 51 Das Grabmal Kaiser Maximilians,<br />

dem das nachfolgende Kapitel gewidmet ist, wäre auch ohne die umfassenden Forschungsarbeiten<br />

kaum denkbar.<br />

41<br />

Scheicher 1999, S. 86f.<br />

42<br />

Lhotsky 1971, S. 19.<br />

43<br />

Pollheimer 2006, S. 168.<br />

44<br />

Lhotsky 1971, S. 57.<br />

45<br />

Pollheimer 2006, S. 167.<br />

46<br />

Pollheimer 2006, 167.<br />

47<br />

Lhotsky 1971, S. 57.<br />

48<br />

Lhotsky 1971, S. 57.<br />

49<br />

Zimmermann 1915, S. 60.<br />

50<br />

Zimmermann 1915, S. 60. Zimmermann beschreibt anschaulich, welche Figuren wie<strong>der</strong>verwertet wurden.<br />

51<br />

Füssel 1993, S. 207<br />

8


4.) Grab von Kaiser Maximilian I. in Innsbruck<br />

Bereits im Jahr 1507 begann Maximilian mit <strong>der</strong> Planung seines Grabmales, neben einer<br />

intensiven Standortsuche, die von Schwaz, Falkenstein bei St. Gilgen, Wiener Neustadt, Mondsee<br />

bis nach Innsbruck reichte. 52 Feststeht, dass 40 Statuen, mit einer Größe von ca. 2,20 bis 2,40<br />

m, 100 Heiligenstatuetten und 34 Cäsarenbüsten, geplant waren. 53 Im Jahr 1518 legte Maximilian<br />

testamentarisch fest, wie das Grabmal, nunmehr in Wiener Neustadt, auszusehen habe: 54 Die<br />

Zahl <strong>der</strong> Figuren wurde von 40 auf 28 reduziert, diese sollen, von hölzernen marmorähnlichen<br />

bemalten Säulenpostamenten getragen, auf dem Fußboden aufgestellt und mit einer Kette am<br />

Dachstuhl befestigt werden. Vorne sollte Maximilian selbst stehen, neben ihm sein erster und<br />

sein letzter Ahn, Friedrich III und Karl <strong>der</strong> Große. 55 Maximilian erlebte die Fertigstellung und<br />

den wahren Aufstellungsort in <strong>der</strong> Hofkirche in Innsbruck (Abb. 11) nicht mehr, als er am<br />

20.1.1519 in Wels starb, wurde er am 3.2.1519 nach seinen Wünschen unter dem Hochalter <strong>der</strong><br />

Georgskapelle (Abb. 12) bestattet. Geplant war, dass er nach <strong>der</strong> Vollendung des Hofkirchenbaus<br />

in Innsbruck dorthin überführt werden sollte, allerdings hin<strong>der</strong>ten Probleme mit <strong>der</strong> Finanzierung<br />

und dem Zeremoniell eine Umbettung. 56 Die tatsächliche Ausführung des Grabmals Maximilians<br />

hatte letztlich nicht mehr viel mit seinen Wünschen gemein.<br />

a.) Werkbeschreibung<br />

Die Verwirklichung einer eigenen Grabeskirche ist Maximilian zu seinen Lebzeiten nicht<br />

mehr gelungen. Sein corpus wurde in Wiener Neustadt, sein Herz in Brügge an <strong>der</strong> Seite von<br />

Maria von Burgund (Abb. 13) bestattet, mit dem Grabmal in <strong>der</strong> Hofkirche von Innsbruck wurde<br />

eine dritte Präsenz geschaffen. Den Bau <strong>der</strong> Hofkirche veranlasste Ferdinand I. im Jahr 1554, die<br />

Weihe erfolgte am 14.2.1563 57 Das schlichte Äußere <strong>der</strong> gesamten Anlage, dreischiffiges Langhaus,<br />

ein polygonal abschließen<strong>der</strong> Chor und ein seitlicher Turm, stehen in einem Gegensatz zu<br />

dem aufwendig gestalteten Innenraum (Abb. 14 und Abb. 15). 58 Die Kirche wurde zum Grabmal<br />

geschaffen. Das Grabmal befindet sich im Mittelschiff <strong>der</strong> Hofkirche von Innsbruck (Abb. 16),<br />

es umfasst einen viereckigen Kenotaph (Abb. 17), <strong>der</strong> ohne Kranzsims und Sockel 1,55 m hoch,<br />

52<br />

Zur ausführlichen Standortsuche siehe Lauro 2007, S. 153 und S. 154.<br />

53<br />

Eine Beschreibung <strong>der</strong> Heiligenstatuen sowie <strong>der</strong> Cäsarenbüsten muss lei<strong>der</strong> unterbleiben. Diesbezüglich wird auf<br />

das Werk Oberhammer 1935 verwiesen.<br />

54<br />

Lauro 2007, S. 154.<br />

55<br />

Lauro 2007, S. 154.<br />

56<br />

Lauro 2007, S. 154: So wäre dem Leichenzug auf dem Weg nach Innsbruck kein Halt gestattet worden.<br />

57<br />

Lauro 2007, S. 151.<br />

58<br />

Lauro 2007, S. 151.<br />

9


2,35 m breit und 4,4 m lang ist und sich auf einem dreistufigen Unterbau befindet. 59 Auf dem<br />

Deckel <strong>der</strong> Tumba kniet die lebensgroße Bronzefigur Kaiser Maximilians (Abb. 18), an den vier<br />

Ecken wurden die Tugendallegorien, Stärke, Mäßigkeit, Gerechtigkeit und Klugheit zugeordnet,<br />

die sich erst seit 1500 allmählich in <strong>der</strong> Grabkunst durchsetzten. 60 Die Schmalseiten des Keno-<br />

taphs sind durch drei, die Längsseiten durch fünf Pilaster mit korinthischen Kapitellen geglie-<br />

<strong>der</strong>t, diese bieten Platz für 24 Reliefs (an den Längsseiten jeweils acht Reliefs, an den Schmalsei-<br />

ten jeweils vier Reliefs), aus Carrara-Marmor, die 84 mal 55 cm groß sind. 61 Die Reliefs zeigen<br />

Episoden aus <strong>der</strong> Vita Maximilians, basierend auf <strong>der</strong> Ehrenpforte (Abb. 19). 62 Das Grabmal ist<br />

durch ein hohes reich verziertes Schrankengitter abgeschirmt. Umstritten ist, ob <strong>der</strong> Kenotaph<br />

geplant war o<strong>der</strong> nicht. 63 Ferdinand I beschäftigte sich 1527 erstmals mit <strong>der</strong> Frage eines Hoch-<br />

grabes o<strong>der</strong> Sarkophags für seinen Großvater.<br />

Aus schwarzem Marmor sind die Pilaster, Gesimse und Tafeln <strong>der</strong> Reliefinschriften, <strong>der</strong><br />

restliche Körper des Grabmals wurde aus demselben roten Adneter Marmor geschaffen wie die<br />

Gewölbepfeiler (Abb. 15 und 19). 64 Auf den Längsseiten des Kenotaphs befinden sich 12 Bron-<br />

zefiguren, die frontal zum Hochgrab blicken. Die übrigen 4 Bronzefiguren befinden sich unter-<br />

halb <strong>der</strong> Orgelempore. Auf <strong>der</strong> Orgelempore befinden sich 24 (von ursprünglich 100 vorgesehe-<br />

nen) Heiligenstatuetten des Hauses Habsburg (Abb. 20). Nie aufgestellt wurden die 21 angefer-<br />

tigten Kaiserbüsten, die sich mit einer Ausnahme im Schloss Ambras befinden. Ausgeführt wurden<br />

die Bronzefiguren von den Werkstätten Gilg Sesselschnei<strong>der</strong>, Stephan Godl, Peter Vischer,<br />

Peter Löffler, teilweise nach Entwürfen von Albrecht Dürer. 65 Wenn ein Bildnis vorhanden war,<br />

so wurde dies für die Anfertigung <strong>der</strong> Bronzefigur verwendet, schwieriger war es bei den sagenhaften<br />

o<strong>der</strong> in ferner Zeit lebenden Herrschern wie Artus (Abb. 21), Theo<strong>der</strong>ich (Abb. 22),<br />

Chlodwig (Abb. 23) o<strong>der</strong> Graf Albrecht (Abb. 24).<br />

28 beeindruckend große Bronzefiguren, Ahnen und Familienmitglie<strong>der</strong> umfassend, die<br />

das hohe Alter, Würde, Verdienst und Machtansprüche des Hauses Habsburg zeigen sollen, blicken<br />

auf den Kenotaph von Maximilian. 66 Einige wichtige Bronzefiguren sind: Ferdinand von<br />

59<br />

Lauro 2007, S. 155.<br />

60<br />

Lauro 2007, S. 155.<br />

61<br />

Lauro 2007, S. 155.<br />

62<br />

Zur ausführlichen Beschreibung <strong>der</strong> Reliefs siehe Frenzel 2003.<br />

63<br />

Wie schon oben näher ausgeführt, wollte Kaiser Maximilian als Statue vorne stehen, neben ihm sein erster und<br />

sein letzter Ahne. Eine Tumba wurde auch in zeitgenössischen Quellen nicht erwähnt, daher sei eine solche ursprünglich<br />

nicht geplant gewesen, so die Ansicht Oberhammer 1935, S. 27. Lauro 2007, S. 157 führt noch weitere<br />

Autoren an, die sich <strong>der</strong> Ansicht Oberhammer anschlossen. Oettinger 1965, S. 176, hingegen geht davon aus, dass<br />

eine Tumba geplant war.<br />

64<br />

Lauro 2007, S. 155.<br />

65<br />

Oberhammer 1935, II. Die Werkstätte, S. 83-242.<br />

66<br />

Die ausführlichste Beschreibung <strong>der</strong> Figuren liefert Oberhammer 1935.<br />

10


Aragon (Abb. 25), Johanna die Wahnsinnige (Abb. 26), Gattin von Philipp dem Schönen bzw.<br />

die Schwiegertochter Maximilians, Philipp <strong>der</strong> Gute (Abb. 27), Karl <strong>der</strong> Kühne (Abb. 28), <strong>der</strong><br />

Vater von Maria von Burgund bzw. Maximilians erster Schwiegervater, Erzherzogin Margarete<br />

von Österreich (Abb. 29), die Tochter von Maximilian und Maria, Bianca Maria Sforza (Abb.<br />

30), die zweite Gattin von Maximilian, Philipp <strong>der</strong> Schöne (Abb. 31), sein Sohn, Friedrich III<br />

(Abb. 32), sein Vater, und Maria von Burgund (Abb. 33), seine erste Frau. 67 Geplant waren, wie<br />

schon erwähnt, 40 Figuren, wobei zB folgende Personen weggefallen sind: Karl <strong>der</strong> Große, <strong>der</strong><br />

es nur zum Entwurf und Holzmodell schafft, Julius Cäsar und Ladislaus Postumus.<br />

Jede Figur ist einzigartig, fast alle, bis auf Artus, Theo<strong>der</strong>ich und Graf Albrecht strecken<br />

ihre Hände nach vorne und krümmen die Finger, damit darin Kerzen Platz finden. 68 Maximilian<br />

(Abb. 18) selbst kniet, hält seine Hände zum Gebet gefaltet und blickt zum Altar des Chores,<br />

dem Allerhöchsten in erhabener Entrückung, wie <strong>der</strong> Stellvertreter Christi auf Erden, als wäre<br />

<strong>der</strong> Kaiser auch Papst. 69 Schwierig war für die Künstler die Gestaltung <strong>der</strong> Bronzefiguren, da die<br />

meisten Personen nicht mehr am Leben waren und teilweise keine Bil<strong>der</strong> vorhanden waren. Die<br />

Kleidung ist historisierend, die Ritterrüstungen aber entsprechen dem Aussehen von vor 100<br />

Jahren, o<strong>der</strong> entspricht <strong>der</strong> Wirklichkeit, wie zB die burgundische Hoftracht von Maria von Burgund<br />

(Abb. 33). 70<br />

Generell kann angemerkt werden, dass die „jüngeren“ 71 Bronzefiguren lebendiger und<br />

wirklichkeitsnaher, als die „älteren“ 72 Bronzefiguren, die steif und altertümlich wirken. 73 Die<br />

Bronzestatuen <strong>der</strong> sagenhaften Herrscher, wie Artus (Abb. 21) o<strong>der</strong> Theo<strong>der</strong>ich (Abb. 22), sind<br />

reine Phantasiedarstellungen, da von diesen keine Bildvorlagen vorhanden waren, Ferdinand von<br />

Portugal (Abb. 25) wurde einfach mit geschlossenen Visier gegossen. 74<br />

Das Figurenprogramm <strong>der</strong> Ahnenstatuen basiert auf Fe<strong>der</strong>zeichnungen <strong>der</strong> um 1512/ 13<br />

datierten sogenannten „Köl<strong>der</strong>errolle“, die von Jörg Köl<strong>der</strong>er Maximilians Hofmaler stammen<br />

soll (Abb. 34). Die Übernahme wird zB an Maria von Burgund (Abb. 35) deutlich.<br />

67<br />

Der Aufstellungsplan <strong>der</strong> Bronzefiguren sowie eine komplette Liste <strong>der</strong> Angehörigen befindet sich im Anhang.<br />

68<br />

Lauro 2007, S. 163. Nach Auskunft von Mag. Berger (Tiroler Landesmuseum) vom 10.12.2009 werden seit 2004<br />

am Seelensonntag (= Sonntag nach Allerheiligen) den Statuen Kerzen in die Hand gegeben. Davor wurde dies nur in<br />

wenigen Fälle, wie zB 1989 beim Requiem für Kaiserin Zita durchgeführt.<br />

69<br />

Dies deckt sich auf mit den Plänen Maximilians <strong>der</strong> im Jahr 1511 eine Vereinigung des Kaiser- und Papsttums<br />

andachte. Lauro 2007, S. 152 sowie Hölzl 2005.<br />

70<br />

Lauro 2007, S. 163.<br />

71<br />

Wie zB Elisabeth von Görz-Tirol (Abb. 46) o<strong>der</strong> Kunigunde von Bayern (Abb. 48).<br />

72<br />

Z.B. Ernst <strong>der</strong> Eiserne (Abb. 42).<br />

73<br />

Lauro 2007, S. 164.<br />

74<br />

Egg 1974, S. 18.<br />

11


Bereits 1517, besucht <strong>der</strong> päpstliche Legat Kardinal d’Aragon Innsbruck. In seinem Rei-<br />

sebericht, den sein Sekretär Beatis verfasste, erfolgte eine erste Beschreibung <strong>der</strong> sogenannten<br />

Schwarzman<strong>der</strong>. 75 Damals waren 11 von 28 Figuren fertig gestellt worden, die letzte Figur, die<br />

gegossen wurde war Chlodwig (Abb. 23) im Jahr 1550, das Grabmal selbst sollte allerdings erst<br />

im Jahr 1584 vollendet werden.<br />

Auf die künstlerische Ausführung <strong>der</strong> Figuren ist in den Arbeiten eher weniger eingegan-<br />

gen worden, vielmehr wurde die Idee dieses nahezu einzigartigen Grabmals heftig diskutiert. 76<br />

Schütte untersucht Grablegen auf genealogisch-dynastische Gesichtspunkte. Die territorial- und<br />

familiengeschichtliche Konstellation ist neben dem architektonischen Kontext zur Realisierung<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Ansprüche von Bedeutung. 77 Die gegossene kaiserliche Verwandtschaft kann in<br />

einen engsten und einen weitesten Familienkreis unterscheiden werden, durch sie soll <strong>der</strong> politi-<br />

sche Anspruch Maximilians legitimiert werden. 78 Pollheimer führt zu Maximilians Wunsch, jene<br />

Gestalten seiner Vorfahren noch an seinem Grab um sich zu versammeln aus, dass diese für ihn<br />

wichtig waren und einen beson<strong>der</strong>en Stellwert in <strong>der</strong> Gestaltung seiner gedechtnus einnahmen. 79<br />

Dadurch, dass Julius Caesar für das Grabmal geplant war, weicht die Genealogie des<br />

Grabmals von <strong>der</strong> Genealogie <strong>der</strong> Holzschnitte ab. Maximilian soll aber die römische Abstammungssage<br />

bekämpft haben. Wieso war in <strong>der</strong> ursprünglichen Planung Julius Caesar dabei ?<br />

Nach Quellen stützte Maximilian sich bei <strong>der</strong> Planung auf die „Genelogia Caesarum“, auf<br />

die Druckgraphik <strong>der</strong> Ehrenpforte (Abb. 36) sowie auf die schon erwähnte Köl<strong>der</strong>errolle, warum<br />

er einen Sinneswandel durchmachte, ist nicht bekannt und wurde von <strong>der</strong> Forschung bis jetzt<br />

nicht eingehen<strong>der</strong> untersucht. Dabei könnte es sich um Ideen von Humanisten, wie Peutinger,<br />

Cuspinian o<strong>der</strong> Grünbeck, handeln, die die Antike in ein solches Grabmal einbeziehen wollten,<br />

damit die Legitimität des Kaisertums seit Cäsar dokumentiert wird, wobei Kaiser Maximilian I<br />

gemeinsam mit Konrad Peutinger das Grabmal geplant haben soll. 80 Da im Jahr 1502 Gilg Sesselscheiber<br />

nach Innsbruck zwecks Umsetzung <strong>der</strong> Pläne gerufen wurde, die Genealogie und die<br />

dazu gehörigen Forschungen gleichzeitig betrieben bzw. erst um 1510 publiziert wurden, könnte<br />

es sich hier um eine Überschneidung bei<strong>der</strong> Abstammungstheorien handeln, o<strong>der</strong> die Unterschiede<br />

waren den beteiligten Personen sehr wohl bewusst und sie bedienten sich, je nach Erfor<strong>der</strong>nis<br />

einmal <strong>der</strong> einen, einmal <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Theorie.<br />

75<br />

Egg 1974, S. 7.<br />

76<br />

Siehe zur ausführlichen künstlerischen Untersuchung Oberhammer 1935 o<strong>der</strong> Egg 1974, ab S. 22.<br />

77<br />

Schütte 2000, S. 123f.<br />

78<br />

Egg 1974, S. 12 und S. 13 sowie S. 15.<br />

79<br />

Pollheimer 2006, S. 167.<br />

80<br />

Egg 1974, S. 10.<br />

12


) Kunsthistorische Bedeutung und <strong>Selbstinszenierung</strong><br />

Kaiser Maximilian ließ die Figuren aus Bronze ausführen, weil dieses Material für<br />

auctoritas, vetustas und memoria stand, außerdem konnte nach Plinius nur „<strong>der</strong> in Bronze<br />

verweigte Mensch die Vergänglichkeit überwinden und den Neid <strong>der</strong> Götter hervorrufen“. 81<br />

Das Grabdenkmal ist in seiner Größe und seinem Programm einzigartig. Einzelne Elemente<br />

können aber durchaus mit an<strong>der</strong>en Grabmälern verglichen werden. Vor Maximilians Zeit<br />

gab es im deutschsprachigen Raum keine überlebensgroßen aus Bronze gegossenen Statuen. Das<br />

Grabmal von Maria von Burgund (Abb. 13), angefertigt 1482, hat eine ganz aus Bronze gegossene<br />

Figur auf <strong>der</strong> Grabplatte liegen. Diese Grabfiguren weisen aber keine Identitäten auf und<br />

sind auch nicht aus politischen Motiven um das jeweilige Grab platziert worden. Das zerstörte<br />

Grabmal von Isabella von Bourbon (gest.1476) wies aber Ahnenstatuen (Abb. 37) auf, diese waren<br />

allerdings kleiner. Papst Clemens VI. ließ seine weltlichen Vertrauten und Verwandten darstellen,<br />

wobei die Statuen kleiner waren und aufgrund ihrer untergeordneten Stellung nur als<br />

Dekoration dienten. 82 Lebensgroße Figurengruppen entwickelten sich im 15. Jahrhun<strong>der</strong>t an<br />

Gräbern. Pleurants traten aus <strong>der</strong> Grabmalbindung heraus und wurden zu Begleitern, wie zB am<br />

Grabmal von Philippe Pot (Abb. 38), allerdings fehlt auch hier noch <strong>der</strong> Gedanke <strong>der</strong> Selbstverherrlichung.<br />

83 Erstmals äußerten sich Trauergeleite und Stammbaum an den Sarkophagwänden<br />

des Friedrich-Grabmals (Abb. 39) in Wiener Stephansdom. 84 Gleichzeitig mit Maximilian plante<br />

Papst Julius II (Abb. 40) sein Grabmal, Forscher sehen hier auch eine Art Wettstreit, weil dessen<br />

genealogischen Ambitionen noch die des Kaisers übertrafen. 85 In das Grabmal flossen somit<br />

burgundische Vorbil<strong>der</strong> und antike Vorstellungen sein, die Idee war zu ihrer Zeit einzigartig und<br />

unübertroffen. 86<br />

Das Grabmal Kaiser Maximilians war in weiterer Folge Vorbild für weitere nachfolgende<br />

Werke, wie zB <strong>der</strong> Statuenzyklus 87 des Hauses Habsburg in Brixen (Abb. 41) im Vergleich mit<br />

<strong>der</strong> Bronzefigur Ernst <strong>der</strong> Eisernere (Abb. 42) o<strong>der</strong> für das Grabmal Karl V. im El Escorial (Abb.<br />

43), auch hier erfolgt eine Erhöhung des Kaisers, als wäre dieser Nachfolger Christi. 88<br />

81<br />

Baresel-Brand 2007, S. 32.<br />

82<br />

Lauro 2007, S. 163. Das Grabmal in <strong>der</strong> Kirche La Chaise-Dieu wurde im Jahr 1562 zerstört.<br />

83<br />

Lauro 2007, S. 163.<br />

84<br />

Lauro 2007, S. 163.<br />

85<br />

Lauro 2007, S. 162, Baresel-Brand 2007, 34 sowie Pfandl 2008, S. 37.<br />

86<br />

Wiesflecker 1989, S. 379.<br />

87<br />

Siehe dazu Matsche 2004, S. 180-242. Die Männerreihe in Brixen entspricht zB <strong>der</strong> Genealogie von Burgkmair,<br />

Matsche 2004, S. 201.<br />

88<br />

Hier ist vor allem <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> Figur Karls V. mit <strong>der</strong> Bronzefigur Maximilians (Abb. 18) interessant, Hölzl<br />

2005.<br />

13


Bei dem Grabmal in Innsbruck handelt es sich nicht um eine Trauerversammlung, es ist<br />

vielmehr ein politisches Statement. 89 Dokumentiert werden sollte, basierend auf den genealogi-<br />

schen Forschungen Maximilians, <strong>der</strong> Status des Hauses <strong>Habsburger</strong>. Die Trauer steht somit nicht<br />

im Vor<strong>der</strong>grund. Da die Bronzefiguren Kerzen halten sollten, dürfte dies auch für einen religiö-<br />

sen Aspekt sprechen. 90 Bezüglich <strong>der</strong> Öffentlichkeit sowie <strong>der</strong> Zugänglichkeit des Grabmales<br />

machte sich Maximilian auch Gedanken. Ihm war durchaus bewusst, dass nicht je<strong>der</strong>mann, wenn<br />

er dazu Lust hatte, das Grabmal auch besichtigen konnte, da die Kirche auch mal versperrt sein<br />

könnte. 91 Um allgegenwärtig zu sein, plante er, dass eine Statue seiner Person mit weiteren acht<br />

Statuen vor <strong>der</strong> Kirche für alle sichtbar aufzustellen. Maximilian scheint diesbezüglich vor allem<br />

italienische Vorbil<strong>der</strong> gedacht zu haben, wie zB die Bronzedenkmäler des Gattamelata in Padua<br />

von 1453 (Abb. 44) o<strong>der</strong> des Colleonis in Venedig von 1496 (Abb. 45). 92<br />

Durch das Grabmal werden aber auch Erbansprüche wie zB auf Portugal o<strong>der</strong> auf den<br />

englischen Thron „angemeldet“. 93 Maximilians Mutter war Eleonore von Portugal, <strong>der</strong> König<br />

von Portugal, Ferdinand, ist die erste Figur, die Maximilian in Auftrag gibt. Im Zentrum steht<br />

das übernationales Kaisertum, „nur uns dem Haus Österreich steht die Kaiserwürde zu“. 94 Je<strong>der</strong><br />

Kaiser braucht die Stimmen <strong>der</strong> Kurfürsten, ein erbliches Kaisertum würde da viel Ärger erspa-<br />

ren. Weltweit gibt es kein Monument mit <strong>der</strong>art umfangreichen internationalen Bezügen. Die<br />

Frauenquote bei dem Grabmal Maximilians ist äußerst beachtlich, 8 von 28 Figuren sind Frauen.<br />

Vier von acht Frauen, Elisabeth von Görz-Tirol (Abb. 46), Zimburgis (Abb. 47), Kunigunde<br />

(Abb. 48) und letztlich Maria von Burgund (Abb. 35), haben ein Gebetsbuch als Attribut <strong>der</strong><br />

Frömmigkeit bzw. Weisheit, die vier sind zu Lebzeiten Maximilians fertiggestellt worden, wodurch<br />

die beson<strong>der</strong>e Bedeutung <strong>der</strong> jeweiligen Frau im Leben von Maximilian wie<strong>der</strong>geben<br />

werden soll. 95 Frauen finden ihren Eingang in Stammbäumen äußerst selten, wenn, dann besaßen<br />

sie vor allem große Bedeutung durch den Zuwachs <strong>der</strong> habsburgischen Herrschaftsgebiete, wie<br />

zB Maria von Burgund o<strong>der</strong> Johanna, die Wahnsinnige (Abb. 26). 96<br />

89<br />

Egg 1974, S. 13.<br />

90<br />

Nach dem Mail von Mag. Berger werden jeweils am Seelensonntag den Statuen Kerzen in die Hand gegeben. Der<br />

Hinweis darauf, dass anlässlich des Requiems für Kaiserin Zita die Kerzen angezündet wurden, lässt darauf deuten,<br />

dass wohl bei Todesfällen innerhalb des Haues Habsburg die Kerzen beim Maximilian Grabmal angezündet wurden.<br />

Weiterführende Unterlagen waren lei<strong>der</strong> nicht ausfindig zu machen.<br />

91<br />

Egg 1974, S. 14.<br />

92<br />

Egg 1974, S. 14.<br />

93<br />

Baresel-Brand 2007, S. 33.<br />

94<br />

Hölzl 2005, DVD.<br />

95<br />

Hardt-Friedrichs 2008, ohne Seitenangabe.<br />

96<br />

So zB auch beim Statuenzyklus des <strong>Habsburger</strong> Stammbaums in Brixen, Matsche 2004, S. 200.<br />

14


c) „Behind the scenes“<br />

An dieser Stelle soll <strong>der</strong> Pfad <strong>der</strong> klassischen Arbeitsmethode eines Kunsthistorikers verlassen<br />

werden. Ein kleiner Blick hinter die Kulissen soll auch den Blick auf das Grabmal und auf<br />

Maximilian selbst än<strong>der</strong>n und darauf sensibilisieren, dass oft nicht alles so glänzt, wie es scheint.<br />

Bianca Maria Sforza (Abb. 49) , die zweite, ungeliebte Gattin von Maximilian, war eine<br />

begehrte Braut, da sie neben einem ansprechenden Aussehen auch noch eine beachtliche Mitgift<br />

bot, allerdings sei sie „im Verstand beschränkt“ gewesen. 97 Erst nach dem Tode von Kaiser<br />

Friedrich III. am 19.8.1493, <strong>der</strong> eine Eheschließung mit Bianca nicht zugestimmt hätte, konnte<br />

die Ehe am 30.11.1493 mit einem Stellvertreter Maximilians in Mailand geschlossen werden.<br />

Bianca Maria traf am 23.12.1493 in Innsbruck ein, ihr Gatte bequemte sich erst am 9.3.1494 zu<br />

ihr. 98 Da sie ihm keine Nachkommen schenken konnte, wobei dies mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

sein Verschulden war, verließ er sie bald.<br />

Aufgrund von Aufzeichnungen eines Klosters ist bekannt, dass Maximilian, <strong>der</strong> kein<br />

Kind <strong>der</strong> Traurigkeit war, im Jahr 1497 an Syphilis erkrankt war, er seine Gattin damit infizierte<br />

und diese dadurch unfruchtbar wurde. 99 Bianca musste oftmals als Pfand für den verschuldeten<br />

Maximilian in Städten zurückbleiben 100 und dieser löste sie erst oft nach vielen Bittbriefen nach<br />

Monaten wie<strong>der</strong> aus, erkrankte sie nach Aufzeichnungen von Zeitgenossen an „Dörrsucht“, an<br />

Magersucht, nachdem sie von ihrem Mann verlassen, lieblos behandelt und vielfach betrogen<br />

worden war 101 .<br />

Sie starb am 31.12.1510 in Innsbruck, bestattet wurde sie in <strong>der</strong> Fürstengruft <strong>der</strong> Stiftskirche<br />

von Stams (Abb. 50), in <strong>der</strong> Sigmundsgruft, ohne eigene Grabplatte, ihr Gatte nahm nicht<br />

am Begräbnis teil. 102 Maximilian, <strong>der</strong> so viel Wert auf „gedachtnus“ legte, hatte kein Interesse<br />

daran, für sie ein Grabmal, wie das von Maria von Burgund (Abb. 13) und wie für sich selbst<br />

(Abb. 16), zu schaffen.<br />

Dennoch hat Maximilian seine zweite Frau als Bronzefigur (Abb. 30) an seinem Grabmal<br />

stehen. Ruft man sich allerdings das tragische Leben Bianca Marias vor Augen, erweckt das den<br />

Anschein, dass Maximilian in einer sehr egoistischen, rücksichtlosen Weise seinen Ruhm und<br />

seine Verherrlichung preisen ließ. Seine Bestrebungen, im Gedächtnis aller zu bleiben, durch<br />

97<br />

Vogt-Lüerssen 2006, S. 89.<br />

98<br />

Vogt-Lüerssen 2006, S. 94.<br />

99<br />

Vogt-Lüerssen 2006, S. 94. Hochrinner 1966, S. 160, führt diesbezüglich aus, dass Maximilian im Jahr 1500 an<br />

Scheidung dachte, da sie ihm keine Kin<strong>der</strong> gebären konnte.<br />

100<br />

Hochrinner 1966, S. 159,<br />

101<br />

Hochrinner 1966, S. 159 mwN sowie Vogt-Lüerssen 2006, S. 95.<br />

102<br />

Vogt-Lüerssen 2006, S. 96. Für einen Grabstein sei kein Geld vorhanden gewesen, Daxecker 2001, S. 121.<br />

Wiesflecker 1986, S. 408.<br />

15


Druckwerke, durch sein Grabmal, durch seine Heiratspolitik, erhalten dadurch doch einen etwas<br />

bitteren Beigeschmack und drängt die Frage auf, warum hat Maximilian die ungeliebte Bianca<br />

überhaupt seinem Grabmal beigefügt ? Anscheinend nur <strong>der</strong> Vollständigkeit halber o<strong>der</strong> doch<br />

aus Reue, weil er für sie kein Grabmal schuf.<br />

Streitigkeiten bei einem Projekt diesen Ausmaßes, verwun<strong>der</strong>n nicht weiter. Eine unschöne<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Gilg Sesselschreiber, <strong>der</strong> die bestellten Figuren nicht lieferte,<br />

aber zu viel kassiert hatte, verzögerten bereits zu Lebzeiten Maximilians die Fertigstellung. 103<br />

Berichtet wird auch von einem Streit mit Albrecht Dürer, <strong>der</strong> die Entwürfe von Graf Albrecht<br />

von Habsburg (Abb. 24) , Theo<strong>der</strong>ich (Abb. 22) und Artus (Abb. 21), schuf. Obwohl mit dem<br />

Künstler besprochen, soll dieser den Wunsch des Kaisers, nach einer kerzentragenden Hand ignoriert<br />

haben, als Rache soll daher Graf Albrecht, seine Hand geballt bekommen haben, eine<br />

Kerze kann dieser nicht halten. 104 Betrachtet man die Figur des Albrechts näher, so fällt auf, dass<br />

dieser sehr dynamisch, energiegeladen und kraftstrotzend wirkt. 105 Laut Entwürfen Dürers hielt<br />

Albrecht ein Zepter in <strong>der</strong> Hand (Abb. 51).<br />

Das Begräbnis Kaiser Maximilians selbst soll armselig gewesen sein, we<strong>der</strong> ein Vertreter<br />

des Papstes, noch Vertreter <strong>der</strong> Könige, noch Reichsfürste gaben ihm die letzte Ehre. 106 Seine<br />

letzte Ruhe fand sein corpus in Wiener Neustadt, sein Herz an <strong>der</strong> Seite seiner geliebten Maria<br />

von Burgund.<br />

103<br />

Wiesflecker 1986, S. 379.<br />

104<br />

Von dieser Anekdote erfuhr die Autorin anlässlich eines Innsbruck-Besuches in <strong>der</strong> Hofkirche. Die Richtigkeit<br />

konnte nicht nachgewiesen werden. Zur ausführlichen Beschreibung Albrechts siehe Oberhammer 1935, S. 390-408.<br />

105<br />

Oberhammer 1935, S. 390.<br />

106<br />

Wiesflecker 1986, S. 409.<br />

16


5.) Zusammenfassung<br />

Kaiser Maximilian I. verwendete die Kunst wie kein zweiter für seine Propagandazwecke,<br />

dadurch sollten die genealogischen Verbindungen <strong>der</strong> Herrscherfamilie dokumentiert und<br />

ihr politischer Anspruch untermauert werden. Maximilian und seine Nachkommen sind nicht nur<br />

persönlich zu Kaisern geeignet, son<strong>der</strong>n auch durch ihre Abstammung. Allein dies war <strong>der</strong><br />

Zweck aller künstlerischen Unternehmungen des Hauses Habsburg im 15. und im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Ohne die umfassenden genealogischen Forschungen Kaiser Maximilians, die letztlich in<br />

<strong>der</strong> Holzschnittserie von Hans Burgkmair endeten, wäre das Grabmal des Kaisers in Innsbruck<br />

kaum denkbar.<br />

Den Höhepunkt bildet das Grabmal von Maximilian, dessen Programm den Anspruch auf<br />

beinahe alle christlichen Herrschaften Europas beinhaltet. Jene Dynastien, die durch Heirat bereits<br />

mit den <strong>Habsburger</strong>n verbunden waren, die zB Burgund, Aragon o<strong>der</strong> Portugal, bilden den<br />

Schwerpunkt. Indirekt bzw. über konstruierte Verwandtschaften wurde auf an<strong>der</strong>e Reiche Ansprüche<br />

erhoben. Durch die Ehe seines Urgroßvaters mütterlicherseits, König Johanns von Portugal<br />

mit <strong>der</strong> Schwester Heinrichs IV von England, sah sich Maximilian als rechtmäßiger Besitzer<br />

<strong>der</strong> Krone von England. 107 Das Recht auf die Nachfolge in Böhmen und Ungarn wurde bzw.<br />

sollte durch König Ladislaus Postumus „angedeutet“ werden. 108<br />

Bei dem Grabmal in Innsbruck handelt es sich nicht um eine Trauerversammlung, es ist<br />

ein politisches Statement, wodurch, basierend auf den genealogischen Forschungen Maximilians,<br />

<strong>der</strong> Status des Hauses Habsburg sowie dessen edles Blut dokumentiert werden sollte. Mit den<br />

zwei Linien des Hauses Habsburg, Karl V. und Ferdinand I regierten zwei getrennte Reiche, aber<br />

ein Stamm blieb. In den nachfolgenden Generationen wurde ohne die Konsequenzen zu bedenken<br />

zwischen Österreich und Spanien hin und her geheiratet. Aus dem edlen Blut entstand durch<br />

die Inzucht ein vergiftetes Blut, das nach 150 Jahren die <strong>Habsburger</strong> in spanischer Linie aussterben<br />

ließ, in Österreich aber ein Mädchen überbleib: Maria Theresia. 109 Das Experiment des edlen<br />

Blutes ist gescheitert.<br />

107<br />

Krause 2008, S. 37, wonach Johann von Portugal irrtümlich als Ferdinand von Portugal identifiziert wurde.<br />

108<br />

Krause 2008, S. 38. Durch die Doppelverlobung vom 22.7.1515 konnte dann <strong>der</strong> Anspruch auf Böhmen und<br />

Ungarn tatsächlich gesichert werden.<br />

109<br />

Andics 2000, S. 31.<br />

17


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(15.2.2010), URL: http://www.readingwoman.org/de/cols/2008/11.html.<br />

Hochrinner 1966<br />

Heidemarie Hochrinner, Bianca Maria Sforza. Versuch einer Biographie, Dissertation, Graz<br />

1966.<br />

19


Hölzl 2005<br />

Norbert Hölzl, Maximilian in Innsbruck. Das größte Kaisermonument des Abendlandes,<br />

Film/DVD 2005.<br />

Kautz 2001<br />

Eva-Maria Kautz, Die romanische Stiftskirche von Stams, Diplomarbeit, Wien 2001.<br />

Koreny 1989<br />

Fritz Koreny, "Ottoprecht Fürscht" eine unbekannte Zeichnung von Albrecht Dürer. Kaiser Maximilian<br />

I. und sein Grabmal in <strong>der</strong> Hofkirche zu Innsbruck, in: Jahrbuch <strong>der</strong> Berliner Museen,<br />

Bd. 31 (1989), S. 127-148<br />

Kristeller 2009<br />

Paul Kristeller, Kupferstich und Holzschnitt in vier Jahrhun<strong>der</strong>ten, BiblioBazaar, o. O., 2009.<br />

Krause 2008<br />

Stefan Krause, Die Porträts von Hans Maler – Studien zum frühneuzeitlichen Standesporträt,<br />

Dissertation, Wien 2008.<br />

Laschitzer 1888<br />

Simon Laschitzer, Die Genealogie des Kaisers Maximilian I., in: Jahrbuch <strong>der</strong> kunsthistorischen<br />

Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses, Band 7, Wien 1888.<br />

Lauro 2007<br />

Brigitta Lauro, Die Grabstätten <strong>der</strong> <strong>Habsburger</strong>. Kunstdenkmäler einer europäischen Dynastie,<br />

Wien 2007.<br />

Lhotsky 1971<br />

Alphons Lhotsky, Apsis Colonna. Fabeln und Theorien über die Abkunft <strong>der</strong> <strong>Habsburger</strong>. Ein<br />

Exkurs zur Cronica Austrie des Thomas Ebendorfer, in Hans Wagner und Heinrich Koller (Hg.),<br />

Alphons Lhotsky, Aufsätze und Vorträge, Band II. Das Haus Habsburg, Wien 1971, S. 7-102.<br />

Matsche 2004<br />

20


Franz Matsche, Hans Reichles Statuenzyklus des <strong>Habsburger</strong> Stammbaums in <strong>der</strong> fürstbischöfli-<br />

chen Hofburg zu Brixen (1596-1601), in: Leo An<strong>der</strong>gassen (Hg.), Am Anfang war das Auge,<br />

kunsthistorische Tagung anlässlich des 100 jährigen Bestehens des Diözesanmuseums Hofburg<br />

Brixen, Brixen 2004, S. 180-242.<br />

Mertens 1997<br />

Dieter Mertens, Beiträge aus dem Mittelalter (6. bis 15. Jahrhun<strong>der</strong>t) zu Vorstellungen über Europa<br />

(15.2.2010), URL: http://www.eduvinet.de/eduvinet/de006.htm.<br />

Musper 1956<br />

Heinrich Theodor Musper, Kaiser Maximilians I. Weisskunig, Band 1, Stuttgart 1956.<br />

Oberhammer 1935<br />

Vinzenz Oberhammer, Die Bronzestandbil<strong>der</strong> des Maximiliangrabmales in <strong>der</strong> Hofkirche zu<br />

Innsbruck, Innsbruck 1935.<br />

Pfandl 2008<br />

Michael Pfandl, ‚Ewiger Ruhm und Gedechnuss‘. Sepulkral- und Memorialbauten <strong>der</strong> frühen<br />

Neuzeit in den mitteleuropäischen Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Habsburger</strong>, Diplomarbeit Wien 2008.<br />

Pollheimer 2005<br />

Marianne Pollheimer, Genealogie und Gedechtnus. Maximilian I., Jakob Mennel und die frühmittelalterliche<br />

Geschichte <strong>der</strong> <strong>Habsburger</strong> in <strong>der</strong> „Fürstlichen Chronik“, Wien 2005.<br />

Pollheimer 2006<br />

Marianne Pollheimer, Wie <strong>der</strong> jung weiß kunig die alten gedachtnus inson<strong>der</strong>s lieb het. Maximilian<br />

I., Jakob Mennel und die frühmittelalterliche Geschichte <strong>der</strong> <strong>Habsburger</strong> in <strong>der</strong> „Fürstlichen<br />

Chronik“, in: Richard Corradini/Rob Meens/Christina Pössel/Philip Shaw Texts and Identities in<br />

the Early Middle Ages, Wien 2006, S. 165-176.<br />

21


Scheicher 1999<br />

Elisabeth Scheicher, Kaiser Maximilian plant sein Grabmal, in: Jahrbuch des kunsthistorischen<br />

Museums Wien, Wien 1999, S. 81-117.<br />

Schütte 2000<br />

Ulrich Schütte, Sakraler Raum und die Körper <strong>der</strong> Fürsten. Schloßkapellen und genealogisches<br />

Denken in den thüringischen Territorien um 1700, in: Kilian Heck/Bernhard Jahn (Hg.), Genealogie<br />

als Denkform in Mittelalter und Früher Neuzeit, Tübingen 2000, S. 123-135.<br />

Vogt-Lüerssen 2006<br />

Maike Vogt-Lüerssen, Frauen in <strong>der</strong> Renaissance, Nor<strong>der</strong>stedt 2006, S. 86 – 97.<br />

Wiesflecker 1986<br />

Hermann Wiesflecker, Kaiser Maximilian I. Das Reich, Österreich und Europa an <strong>der</strong> Wende zur<br />

Neuzeit, Band V, Wien 1986.<br />

Wood 2008<br />

Christopher S. Wood, Forgery, replica, fiction: temporalities of German Renaissance art, Chicago/London<br />

2008.<br />

Zimmermann 1915<br />

Hildegard Zimmermann, Hans Burgkmair des Älteren Holzschnittfolge zur Genealogie Kaiser<br />

Maximilians I., in Jahrbuch <strong>der</strong> Königlich Preussischen Kunstsammlungen, Band 36, Berlin<br />

1915, S. 39-64.<br />

22


Abbildungsnachweis<br />

Abb. 1: Hans Burgkmair d. Ä., Maximilian I., um 1510, in: Laschitzer 1888, Abb. 77.<br />

Abb. 2: Hans Burgkmair d. Ä., Hektor von Troja, um 1510, in: Laschitzer 1888, Abb. 1.<br />

Abb. 3: Hans Burgkmair d. Ä., Otpertus, um 1510, in: Laschitzer 1888, Abb. 54.<br />

Abb. 4: Hans Burgkmair d. Ä., Rudolf I, um 1510, in: Laschitzer 1888, Abb. 69.<br />

Abb. 5: Hans Burgkmair d. Ä., Leopold, um 1510, in: Laschitzer 1888, Abb. 74.<br />

Abb. 6: Hans Burgkmair d. Ä., Friedrich III, um 1510, in: Laschitzer 1888, Abb. 76.<br />

Abb. 7: Hans Burgkmair d. Ä., Hil<strong>der</strong>ius, um 1510, in: Laschitzer 1888, Abb. 30.<br />

Abb. 8: Hans Burgkmair d. Ä., Priamus, um 1510, in: Laschitzer 1888, Abb. 45.<br />

Abb. 9: Hans Burgkmair, Die drei guten Christen: Kaiser Karl <strong>der</strong> Große, König Artus, Herzog<br />

Gottfried von Bouillon, in: Bettina Baumgärtel/Silvia Neysters (Hg.), Die Galerie <strong>der</strong> starken<br />

Frauen: Die Heldin in <strong>der</strong> französischen und italienischen Kunst des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts (AK),<br />

Düsseldorf 1995, S. 160.<br />

Abb. 10: Burgkmair, Triumphzug des Kaisers Maximilian I.,: Österreichische Gebiete: Elsaß,<br />

Habsburg, Tirol, 1516-1519, in: Stanley Appelbaum: The Triumph of Maximilian I. 137 Woodcuts<br />

by Hans Burgkmair and Others, New York 1964, S. 59.<br />

Abb. 11: Josef Strickner, Front <strong>der</strong> Hofkirche, Anfang 19. Jh., in: Lauro 2007, S. 151.<br />

Abb. 12: Westfassade <strong>der</strong> Georgskapelle, um 1453, in: Rolf Toman/Achim Bednorz (Hg.), Die<br />

Kunst <strong>der</strong> Gotik. Architektur, Skulptur, Malerei, Köln 1998, 227 rechts.<br />

Abb. 13: Grabtumba von Maria von Burgund, Liebfrauenkirche in Brügge, 1500, (15.2.2010),<br />

URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_(Burgund).<br />

Abb. 14: Eigene Aufnahme, Hofkirche zu Innsbruck, Oktober 2010.<br />

Abb. 15: Blick in das Innere <strong>der</strong> Hofkirche auf den Chor, in: Lauro 2007, S. 155.<br />

Abb. 16: Salomon Kleiner, Maximiliangrabmal, in: Lauro 2007, S. 156.<br />

Abb. 17: Kenotaph Kaiser Maximilians, in: Oberhammer 1935, Abb. 32.<br />

Abb. 18: Bronzefigur Kaiser Maximilians am Hochgrab, in: Lauro 2007, S. 159.<br />

Abb. 19: Die vier südseitigen Marmorreliefs, in: Christoph Haidacher/Dorothea Diemer, Maximilian<br />

I.. Der Kenotaph in <strong>der</strong> Hofkirche zu Innsbruck, Innsbruck 2004, S. 86.<br />

Abb. 20: Heiligenstatuen, in: Lauro 2007, S. 155.<br />

Abb. 21: König Artus, 1513, Oberhammer 1935, Abb. 229<br />

Abb. 22: Theo<strong>der</strong>ich, 1513, Oberhammer 1935, Abb. 228<br />

Abb. 23: Chlodwig, 1550, Lauro 2007, S. 163.<br />

Abb. 24, Graf Albrecht von Habsburg, o. J., Oberhammer 1935, Abb. 219.<br />

I


Abb. 25: Ferdinand von Portugal, nach 1502, Oberhammer 1935, Abb. 103.<br />

Abb. 26: Johanna die Wahnsinnige, 1528, Fotothek, Institut für Kunstgeschichte Wien.<br />

Abb. 27: Philipp <strong>der</strong> Gute, o. J., Oberhammer 1935, Abb. 242.<br />

Abb. 28: Karl <strong>der</strong> Kühne, 1525-1526, Fotothek, Institut für Kunstgeschichte Wien.<br />

Abb. 29: Margarete von Österreich, um 1522, Fotothek, Institut für Kunstgeschichte Wien.<br />

Abb. 30: Maria Blanka, o. J., Oberhammer 1935, Abb. 258.<br />

Abb. 31: Philipp <strong>der</strong> Schöne, o. J., Oberhammer 1935, Abb. 116.<br />

Abb. 32: Friedrich III., o. J., Oberhammer 1935, Abb. 271.<br />

Abb. 33: Maria von Burgund, 1516, Oberhammer 1935, Abb. 132.<br />

Abb. 34: Jörg Köl<strong>der</strong>er, Köl<strong>der</strong>er-Rolle, um 1512-1513, Innsbruck, Kunstkammer Kunsthistorisches<br />

Museum, Inv.-Nr. KK_5333, (15.2.2010),<br />

URL: http://bilddatenbank.khm.at/viewArtefact?id=91340.<br />

Abb. 35: Maria von Burgund, 1516, Oberhammer 1935, Abb. 134.<br />

Abb. 36: Die Ehrenpforte des Kaiser Maximilians I., in: Christoph Haidacher/Dorothea Diemer,<br />

Maximilian I.. Der Kenotaph in <strong>der</strong> Hofkirche zu Innsbruck, Innsbruck 2004, S. 83.<br />

Abb. 37: Grabfiguren von Isabella von Bourbon, 1476, Rijksmuseum Amsterdam, BK-AM-33-A<br />

(15.2.2010), URL: http://www.rijksmuseum.nl/.<br />

Abb. 38: Grabmal des Philippe Pot, 1477-1483, in: Jean-René Gaborit, Museen <strong>der</strong> Welt. Der<br />

Louvre. Die europäische Plastik, München 1995, S. 39.<br />

Abb. 39: Niclas Gerhaert van Leyden, Tumba für Friedrich III., St. Stephan, Wien, ab 1469, Diasammlung,<br />

Universität Wien.<br />

Abb. 40: Michelangelo, Grabmal für Papst Julius II., um 1513-1516, Fotothek, Universität Wien.<br />

Abb. 41: Hans Reichle, Statuenzyklus des Hauses Habsburg in Brixen, 1596-1601, Urheber:<br />

Moro<strong>der</strong>, 2008 (15.2.2010), URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Reichle.<br />

Abb. 42: Ernst <strong>der</strong> Eiserne, 1516, Lauro 2007, S. 162.<br />

Abb. 43: Vergoldete Bronzestatue Karl V., um 1558, Escorial, in: Norbert Hölzl, Maximilian in<br />

Innsbruck, DVD 2005.<br />

Abb. 44: Donatello, Reiterstandbild Gattamelata, 1447, Padua, Diathek, Institut für Kunstgeschichte<br />

Wien.<br />

Abb. 45: Andrea del Verrocchio, Reiterstandbild des Söldnerführers Bartolomeo Colleoni; 1492,<br />

Venedig, in: Christiane Hamel, Venedig (Reiseführer), München 1999, S. 196.<br />

Abb. 46: Elisabeth von Görz-Tirol, 1516, Oberhammer 1935, Abb. 137.<br />

Abb. 47: Zimburgis von Masovien, 1516, Oberhammer 1935, Abb. 145.<br />

Abb. 48: Kundigunde von Bayern, 1516, Oberhammer 1935, Abb. 152.<br />

II


Abb. 49: Ambrogio de Predis, Bianca Maria Sforza, 1493, (15.2.2010), URL:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Bianca_Maria_Sforza.<br />

Abb. 50: Einblick in die Stiftskirche von Stams, Lauro 2007, S. 101.<br />

Abb. 51: Dürer, Entwurfskizze Graf Albrecht von Habsburg, Oberhammer 1935, Abb. 225.<br />

Abb. 52: Aufstellungsplan <strong>der</strong> Statuen, Lauro 2007, S. 161.<br />

Abb. 53: Diverse Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bronzefiguren, alle Fotothek, Institut für Kunstgeschichte.<br />

III


Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Kaiser Maximilian Abb. 2: Hektor von Troja Abb. 3: Otpertus<br />

Abb. 4: Rudolf I. Abb. 5: Leopold Abb. 6: Friedrich III.<br />

Abb. 7: Hil<strong>der</strong>ius Abb. 8: Hektor von Troja Abb. 9: Die drei Helden des<br />

Christentums<br />

IV


Abb. 10: Auszug Triumphzug Abb. 11: Hofkirche zu Abb. 12: Westfassade <strong>der</strong><br />

Kaiser Maximilians Innsbruck Georgskapelle<br />

Abb. 13: Grabmal Maria von Abb. 14: Hofkirche zu Abb. 15: Hofkirche<br />

Burgund Innsbruck Blick auf den Chor<br />

Abb. 16: Grundriss Hofkirche Abb. 17: Kenotaph Kaiser Maximilians I.<br />

V


Abb. 18: Bronzefigur Maximilian I . Abb. 19: Reliefbil<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Tumba<br />

Abb. 20: Heiligenfiguren auf <strong>der</strong> Abb. 21: Artus Abb. 22: Theo<strong>der</strong>ich<br />

Empore<br />

Abb. 23: Chlodwig Abb. 24: Albrecht Abb. 25: Ferdinand Abb. 26: Johanna die<br />

von Portugal Wahnsinnige<br />

VI


Abb. 27: Philipp <strong>der</strong> Abb. 28: Karl <strong>der</strong> Kühne Abb. 29: Margarete Abb. 30: Maria<br />

Gute von Österreich Blanka<br />

Abb. 31: Philipp <strong>der</strong> Abb. 32: Friedrich III. Abb. 33: Maria von<br />

Schöne Burgund<br />

Abb. 34: Köl<strong>der</strong>errolle<br />

VII


Abb. 35: Rücken- Abb. 36: Ehrenpforte Abb. 37: Grabfiguren von<br />

ansicht Maria von Isabella von Bourbon<br />

Burgund<br />

Abb. 38: Grabmal von Philippe Pot Abb. 39: Grab Friedrich III.<br />

Abb. 40: Grabmal Julius II. Abb. 41: Statuenzyklus in Brixen (rechts Ernst <strong>der</strong> Eiserne)<br />

VIII


Abb. 42: Ernst <strong>der</strong> Eiserne Abb. 43: Karl V.<br />

Abb. 44: Reiterstandbild Abb. 45: Reiterstandbild Abb. 46: Elisabeth<br />

Gattamelata in Padua Colleoni von Görz-Tirol<br />

Abb. 47: Zimburgis Abb. 48: Kunigunde von<br />

von Masovien Bayern<br />

IX


Abb. 49: Bianca Maria Abb. 50: Stiftskirche von Stams Abb. 51: Graf Albrecht<br />

X


Anhang<br />

Abb. 52: Aufstellung <strong>der</strong> Bronzestatuen am Grabmal Kaiser Maximilians I.<br />

1. Ferdinand von Aragon 15. Phillip <strong>der</strong> Schöne<br />

2. Johanna von Spanien 16. Chlodwig<br />

3. Philipp <strong>der</strong> Gute 17. Albrecht II.<br />

4. Karl <strong>der</strong> Kühne 18. Friedrich III.<br />

5. Cimburgis von Masowien 19. Leopold III. <strong>der</strong> Heilige<br />

6. Margarethe von Österreich 20. Albrecht, Graf von Habsburg<br />

7. Bianca Maria Sforza 21. Leopold III. <strong>der</strong> Fromme<br />

8. Sigmund <strong>der</strong> Münzreiche 22. Friedrich mit <strong>der</strong> leeren Tasche<br />

9. Artus 23. Albrecht I.<br />

10. Ferdinand von Portugal 24. Gottfried von Bouillon<br />

11. Ernst <strong>der</strong> Eiserne 25. Elisabeth von Ungarn<br />

12. Theo<strong>der</strong>ich 26. Maria von Burgund<br />

13. Albrecht II <strong>der</strong> Weise 27. Elisabeth von Görz-Tirol<br />

14. Rudolf von Habsburg 28. Kunigunde von Bayern<br />

XI


Abb. 53: Folie <strong>der</strong> Präsentation im Rahmen des Seminars:<br />

XII

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