Barlach-Dramen_Ueber.. - Peter Godzik
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ebenso wenig linear bildhaft darzustellen wie <strong>Barlach</strong>s Plastik linear zu deuten wÑre<br />
– es sei denn, man gleite ab ins Formale. <strong>Barlach</strong>s Kunst, wie auch immer, ist Kampf<br />
um die menschliche Existenz, nicht Krieg um kÇnstlerische Stile. Nur diese Erkenntnis<br />
kann das Theater wieder zu einer adÑquaten Darstellung <strong>Barlach</strong>s zurÇckfÇhren.<br />
Abgedruckt in: Hans Harmsen (Hg.), Ernst <strong>Barlach</strong> Gesellschaft e.V. Den Mitgliedern und Freunden<br />
zur Jahreswende 1978/1979, S. 53-54.<br />
Die Vita des Heinz Dietrich Kenter (1896-1984)<br />
Bin Bremer. Zur Welt 26.11.1896. Abitur. Weltkrieg. Offizier. Theater. Mein Lehrer: in<br />
KÖln Prof. Johannes Tralow. 1920 Schauspieler in Koblenz, dann Darmstadt. Der<br />
groÅe Theater-Expressionist Gustav Hartung macht mich zum Regisseur. Selbst Expressionist,<br />
rÇcke ich bald ab vom Theater der Stile, suche die Darstellung menschlicher<br />
Situationen, die szenische Verwirklichung geistiger und komÖdiantischer Elemente<br />
durch den Schauspieler. StÇrmischer Regie-Weg: Aachen – Stuttgart – Mannheim.<br />
Einsatz fÇr <strong>Barlach</strong>, Brecht, Claudel, Sternheim, Ehm Welk, Arno Nadel, allesamt<br />
damals neu. 1929 Berufung an die VolksbÇhne Berlin (Carl Heinz Martin). Erfolgreicher<br />
Durchbruch mit „Die AffÑre Dreyfus„ (mit Heinrich George) und „Die Un-<br />
Çberwindlichen“ (mit <strong>Peter</strong> Lorre). Begegnung mit Karl Kraus, Zuckmayer, Max Reinhardt.<br />
Letzterer beruft mich als Dozent und Leiter der Regieklasse an seine Schauspielschule<br />
des Deutschen Theaters. Begegnung mit Hans Fallada. Gemeinsame<br />
Dramatisierung seines Romans „Bauern, Bonzen, Bomben“. 1933. Pause. Bei der<br />
UFA Film „Frischer Wind aus Kanada“. 1936 erneut Berufung an die VolksbÇhne,<br />
diesmal durch Eugen KlÖpfer. Begegnung mit Gerhart Hauptmann. Prinzipielle praktische<br />
Regie-Auseinandersetzung mit der Commedia dell’Arte. Erfolgreich auf dieser<br />
Regielinie mit Goldoni und Shakespeare in Berlin und MÇnchen. 1941 fest zu Otto<br />
Falckenberg, MÇnchen. Einsatz fÇr den Iren W. B. Yeats, fÇr Chr. D. Grabbe und den<br />
Ungarn MadÅch und dessen „TragÖdie des Menschen“ (mit LiI Dagover, Werner Hinz<br />
, Deltgen). Von 1946-1956 Schauspieldirektor in GÖttingen, Wiesbaden, Essen. Lebhafte<br />
Auseinandersetzung mit dem Theater der Nachkriegszeit: Eliot, Obey, DÇrrenmatt,<br />
Reinh. Schneider, Capote, Saroyen. Erneut: Brecht, Claudel, vor allem <strong>Barlach</strong>.<br />
Neu: Grillparzer, Euripides. Ich erstauffÇhre den Iren Sean O’Casay und gebe in ZÇrich<br />
seine StÇcke heraus. Herausgabe der Lebensgeschichte Goldonis in MÇnchen.<br />
Gastinszenierungen in der Schweiz und ãsterreich. Freilichtinszenierungen in Jagsthausen,<br />
Bad Hersfeld, SchloÅhof Heidelberg, Basel, SchwÑbisch Hall, Burg Forchtenstein<br />
(Burgenland) mit Schiller, Kleist, Zuckmayer, Calderën, Grillparzer, Shakespeare.<br />
1958 Berufung an die Staatliche Hochschule fÇr Musik, Stuttgart, als Leiter der Abt.<br />
Darstellende Kunst. GrundsÑtzlich neue schauspielpÑdagogische Konzeption. Einsatz<br />
fÇr Pantomime und Musical. ãffentliche pÑdagogische Rechenschaftsdarbietungen<br />
unter dem Titel „Blick in die Werkstatt einer Schauspielschule“. Richtunggebende<br />
Artikel Çber Schauspiel-PÑdagogik. 1961 Professor. Meine bekanntesten SchÇler:<br />
Gisela von Collande+, Michael Rehberg (Hamburg), Christine Ostermeyer (MÇnchen),<br />
Klaus Maria Brandauer (Wien). Verabschiedung von der Hochschule: 1975.<br />
Abschied vom Theater 1976 in Graz mit „Medea“ des Euripides und „Weh dem der<br />
lÇgt“ von Grillparzer. Zur Zeit Auseinandersetzung mit Goya, van Gogh, Magritte und<br />
Arbeit an einem Buch „Das Bild-Erlebnis“. Auszeichnungen: Grillparzer-Ring, Wien.<br />
Otto-Brahm-Medaille, Hamburg. Silberne Erinnerungsmedaille, Mannheim. Korrespondierendes<br />
Mitglied der Chopin-Gesellschaft Warschau und der „Wiener Dramaturgie“.<br />
Bundes-Verdienst-Kreuz 1. Klasse.<br />
Abgedruckt in: Hans Harmsen (Hg.), Ernst <strong>Barlach</strong> Gesellschaft e.V. Den Mitgliedern und Freunden<br />
zur Jahreswende 1978/1979, S. 54-56.<br />
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