Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich ...

Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht,
damit, wer an mich glaubt,
nicht in der Finsternis bleibe!
Johannes 12, 46

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Liebe Leserin,
lieber Leser,
alle Jahre wieder, so
auch in diesem Jahr,
halte ich gern inne, um
zurü ckzuschauen und
einen Ausblick zu wagen.
In unserer Kirchengemeinde
ist, wie
ich finde, auch in die-
sem Jahr vieles geschehen,
bewegt und angestoßen
worden. Dabei
denke ich nicht nur an
die Highlights wie Gemeinde-
und Mitarbeiterfest,
die Schrottsammlung,
den Bazar,
die Zukunftskonferenz,
die Visitationswoche,
den Klingenden Advent,
die Musikevents
oder Weihnachten, sondern
vor allem an das
im Verborgenen Geschehene.
Viele unterstü
tzen uns auf leisen
Sohlen, stehen vor dem
Herd, backen und kochen,
gehen von Haus
zu Haus, legen ein
Scherflein ins Kuvert,
denken im stillen
Kämmerlein an
uns, schenken uns ihre
Zeit, um nur einiges zu
nennen. Dies alles sind
Pfeiler, auf denen Gemeinde
wachsen und
gedeihen kann. Ohne
dieses breite Fundament
stü nde es schlecht
um unsere Gemeinde.
Herzlich danke ich allen,
die sich im vergangenen
Jahr auf unterschiedlichste
Weise
engagiert haben. Schön,
dass Sie uns und unsere
Gemeinde gestü tzt und
unterstü tzt haben und
wir sicherlich auch im
nächsten Jahr auf Sie
zählen dü rfen.
Aus der Zukunftskonferenz,
der Gemeinde-
und Mitarbeiterversammlung
und den Gesprächen
mit der Visitationskommission
sind
drei Ziele erwachsen
und vereinbart worden:
„Kind- und Kegelgottesdienst“
mit Familientag,
Konzept fü r eine
„Offene Kirche“ und
Schaffung einer Be-

Begegnungsstätte zwischen Bü -
chenau und Staffort. Ü ber diesen
Ziele steht der Leitgedanke: Zusammenwachsen
von Staffort und
Bü chenau, von Jung und Alt, von
Kirchenfernen und Kirchennahen.
Diese Ziele sollen in den nächsten
Jahren unsere Gemeinde stärken,
beleben und bewegen.
Spannende, herausfordernde und
lohnende Ziele, die wir nur gemeinsam
entwickeln und verwirklichen
können. Deshalb erbitte ich Ihre
Unterstü tzung und Ihre aktive Mitarbeit.
Helfen Sie mit und schaffen
Sie mit uns zusammen lebendige
Gemeinde. Sprechen Sie uns einfach
an, wir binden Sie gern ein.
Den ersten Kind- und Kegelgottesdienst
mit Familientag wollen wir
im nächsten Jahr miteinander feiern.
Die Weichen dafü r sollen in den
nächsten Monaten gestellt werden.
Die „Offene Kirche“ wird im unmittelbaren
Zusammenhang mit un-
serem Vorhaben, der Kirchenrenovierung,
stehen. Nach derzeitigem
Sachstand könnte diese voraussichtlich
im dritten Quartal nächsten
Jahres beginnen. Spätestens mit Beginn
der Renovierung sollte das
Konzept zur Nutzung der Kirche
entwickelt werden. Die Schaffung
einer Begegnungsstätte soll das Zusammenwachsen
symbolisieren,
stärken und die Klammer bilden.
Herzlich lade ich Sie zu den Gottesdiensten
an Weihnachten und ü ber
den Jahreswechsel ein. Lassen Sie
sich von der Weihnachtsfreude anstecken
und stecken Sie andere an.
Möge Ihnen Gottes Segen ü ber die
Weihnachtstage, den Jahreswechsel
und im neuen Jahr reichlich zufließen.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete
Zeit und freue mich auf viele Begegnungen
in 2010.
Horst Ernst
Vorsitzender des
Kirchengemeinderats

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„W ir sind das Volk (G ottes)!“
In den Tagen, in denen ich an dieser
Andacht arbeite, wird dem 20. Tag
des Mauerfalls gedacht. Wie viele
Bundesbü rger zieht auch mich die
Erinnerung an diese Sternstunde der
deutschen Nachkriegsgeschichte erneut
in den Bann. Als Sohn einer
gebü rtigen Dresdnerin kenne ich die
familiären Folgen des geteilten
Deutschlands. Mein Patenonkel lebt
heute noch in dieser wunderschönen
Stadt an der Elbe.
Unsere Besuche bei
der Verwandtschaft
„drü ben“ noch zur
Zeit der DDR haben
mich tief geprägt
und mir die Ä ngste
der dort lebenden Familienmitglieder
hautnah vor Augen gefü hrt. Wie
beklommen ich war, als wir schweigend
aus Furcht vor den Richtmikrophonen
den Todesstreifen zwischen
den beiden innerdeutschen
Grenzanlagen ü berquerten! Wie
sprachlos ich mit kleinen Kinderaugen
zusah, als unser Auto an der
Grenze komplett entladen werden
musste! Sogar die Sitze auf der
Rü ckbank wurden akribisch abgeklopft
und auf Schmuggelware hin
untersucht. Teile der Mitbringsel
wurden einfach konfisziert
Siehe, ich verkü ndige
euch große Freude,
die allem Volk widerfahren
wird!
Lukas 2, 10
und in eine Art Briefkasten gesteckt.
Dahinter durften wir eine
reich mit enteigneten Konsumgü tern
bestü ckte Kammer vermuten. Die
Willkü r der Zöllner aus neutestamentlicher
Zeit konnte man nach
eigenem Erleben an dieser Grenze
sehr gut nachvollziehen.
Unvergessen bleibt auch, wie wir
einmal im Reisebus vier Stunden
von morgens 2:30
Uhr bis um 6:30 Uhr
an der Grenze festgehalten
wurden, als
wir mit dem Posaunenchor
noch kurz
vor dem Mauerfall
1989 unsere damalige Partnergemeinde
Papenbruch bei Potsdam
besuchen wollten. Und wie glü cklich
die Menschen dort waren ü ber
unseren Besuch, der manche logistisch
und finanziell schon fast an ihre
Belastungsgrenze fü hrte.
Und dann das erste Weihnachtsfest
im wiedervereinigten Deutschland:
Schnell fü llten sich ü berall im Westen
die Auffanglager - Häuser und
Baracken, die vorher schon den
Kommunen als Sozialwohnungen
gedient hatten. Nicht nur in meiner

damaligen Heimatstadt wurden in
Windeseile einfache Betonbauten
errichtet, um dem Zustrom Herr zu
werden. Und dennoch war kaum
mehr „Raum in der Herberge“, wo
sich zum Teil zwei Familien einen
winzigen Wohn- und Schlafraum
teilten.
Selbst noch berauscht von den Ereignissen
des Novembers, spielten
wir am 24.12.1989 mit dem Posaunenchor
vor solch einer völlig ü berfü
llten Unterbringung. Mit Tränen
der Freude dankten uns die Ü bergangsbewohner
unsere gesamtdeutschen
Weihnachtsklänge. Ich kann
mich auch gut daran erinnern, welchen
Aufbruch wir in unserer Kirchengemeinde
damals verspü rten:
Da wurden spontane „Patenschaften“
ü bernommen, die sowohl rein
symbolischer Natur waren, zum Teil
real in der Begleitung eines frisch
getauften Kindes Gestalt annahmen.
Die Menschen brauchten viel Unterstü
tzung bei der Beschaffung von
Lebensmitteln, Kleidern, Bettwäsche,
Handtü chern und Sanitärartikeln.
Eine enorme Welle der Solidarität
und Hilfsbereitschaft erfasste
weite Teile der Bevölkerung.
Doch wie bei allen Höhepunkten
kam auch bald der Alltag wieder.
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Von den damaligen Kontakten bestehen
heute nur noch ganz wenige.
Je „normaler“ die Lebensverhältnisse
der Neuankömmlinge wurde,
je besser sie in neuen Arbeitsstellen
und Wohnungen Fuß fassen konnten,
desto klarer wurde auch, dass
sie ihre eigene Geschichte und Werteordnung
nicht komplett verleugnen
konnten und wollten. Auf
beiden Seiten wurden so auch die
Grenzen der Solidarität schnell und
nicht selten schmerzhaft deutlich.
Ganz ähnlich stelle ich mir die Entwicklung
auch nach der Geburt Jesu
vor. Ein emotionales Hochgefü hl
kann ja gar nicht auf alle Ewigkeit
erhalten und tradiert werden. Umso
wichtiger ist es, dass wir das Weihnachtsfest
jedes Jahr wieder mit aller
Sorgfalt adventlich einläuten,
unsere Vorfreude durch Vorbereitungen
auf das Fest hin von Adventssonntag
zu Adventssonntag
steigern und dann diese kirchliche
Hoch-Zeit festlich begehen.
Ä hnlich wie in der deutschen Geschichte
der Wiedervereinigung ist
das eigentliche Wunder der Weihnacht
nicht das Ereignis selbst, sondern
die Bedeutung, die das staunende
Gottes-Volk ihm beimisst.
Als größ te Sternstunde der

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Weltgeschichte gilt die Geburt Jesu
nur denen, die an ihn und seine
Heilsbedeutung glauben. Daher
wird sich die uns so vertraut und
lieb gewordene Weihnachtsstimmung,
eine Mischung aus Friedenshoffnung
und Sehnsucht nach weltweiter
Geschwisterlichkeit, nur dort
einstellen, wo man den Friedefü rsten
in seinem Herzen tatsächlich
erwartet und ihm die Achtung und
Liebe entgegen bringt, von der die
Bibel bei den Besuchern des Stalls
in Bethlehem berichtet.
„Wir sind das Volk!“ hatten die
damaligen Bürger der DDR den
Soldaten der Volksarmee und dem
sich dahinter verbergenden Machtapparat
der SED zugerufen. Das
Weihnachtsfest will uns jedes Jahr
neu daran erinnern, dass wir das
Volk Gottes sind, dem seine Niederkunft
auf Erden große Freude bereiten
und auf ewig erhalten soll.
Uns gilt diese himmlische Zuwendung.
Wir sind persönlich angesprochen,
auch wenn gleichzeitig
die ganze Welt gemeint ist. Die
Weihnachtsfreude sucht also sowohl
den Weg tief in unser Herz und
Gemü t. Die frohe Botschaft der Engel
will aber ebenso in alle Welt erschallen.
Denn uns allen ist an diesem
Tag der Heiland geboren.
Weihnachten feiern wir nach dem
dunkelsten Tag des Winters. Die
Sonnenwende soll unsere Freude
Tag für Tag mehren, damit das
Hochgefü hl der Geburt des Gottessohnes
nicht so schnell verblasst,
sondern sich Tag für Tag immer
wieder ein Stü ck mehr ausbreitet.
Sein Licht erscheint aller Welt als
die einzige Lebens- und Liebesquelle,
die nie verlöscht. Das ist die
tröstliche Komponente der Weihnachtsbotschaft:
Selbst wenn ich
den Schall der himmlischen Heerscharen
eine bestimmte Zeit lang
nicht mehr vernommen habe, so
kann sie mir doch jedes Jahr wieder
neu in aller Klarheit das Herz öffnen,
und mich selbst so zum Einfallstor
der himmlischen Gnade auf
dieser Welt machen. Wem sich tatsächlich
einmal vorü bergehend oder
bisher dauerhaft dicke Wolken vor
den Stern von Bethlehem geschoben
haben, der kann sich jedes Jahr wieder
neu von ihm locken lassen:
„Kommt und seht das Kind in der
Krippe liegen!“
In diesem Sinne wü nsche ich Ihnen
eine gesegnete und aufmunternde
Advents- und Weihnachtszeit!
Bernhard Wielandt
Pfarrer

Lange mussten wir
nun verharren und auf
eine Weiterentwicklung
warten. Doch nun
endlich können wir in
dieser Sache wieder
einen Fortschritt vermelden:
Fü r Anfang
Dezember ist die baurechtlicheGenehmigung
seitens der unteren
Baurechtsbehörde
der Stadt Stutensee
zugesagt. Parallel dazu ist die Bauunterlage
mit der sehr kompliziert
ausdifferenzierten Kostenverteilung
zwischen der Kirchengemeinde und
dem Land Baden-Wü rttemberg inzwischen
unterschriftsreif. Ratifiziert
werden muss dieses umfangreiche
Dokument vom Kirchengemeinderat
und dem Amt für Vermögen
und Bau in Karlsruhe, sowie
vom kirchlichen Bauamt des Evangelischen
Oberkirchenrates, der seine
Zustimmung zu dem neuen Vorhaben
bereits formlos erteilt hat. Im
Kirchengemeinderat wurde bereits
in der Sitzung am 12. November die
aktuelle Planung fü r den Anbau mit
Toilette, behindertengerechter Er-
Aktueller Planungsstand
der Kirchenrenovierung
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schließung,Möbellager / Abstellraum und
Kü chenzeile einstimmig
angenommen.
Damit sind wir zwei
Jahre nach der ersten
Unterzeichnung der
Bauunterlage, die dann
leider durch den Einspruch
des neuen Leiters
des Amtes fü r
Vermögen und Bau in
Karlsruhe im März
2008 schlagartig ihre Gü ltigkeit
verlor, endlich wieder so weit, dass
die Detailplanung beginnen kann.
Was jetzt anders ist? Nun, grob gesprochen,
hat sich an den Vorhaben
im Innenraum ü berhaupt nichts geändert.
Neu ist die Lösung für die
behindertengerechte Erschließung
unserer Kirche: An Stelle der zunächst
geplanten aufwendigen
Rampenlösung ist nun eine Hebebü
hne geplant, mit der die 5 Eingangsstufen
an der südwestlich gelegenen
Ecke des Kirchenschiffs
ü berwunden werden sollen. Die
Platzierung und Ausgestaltung des

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Funktionsbaus blieb von der Ä nderung
unberü hrt.
Als interessiertes Gemeindeglied
mögen Sie sich jetzt vielleicht fragen,
warum diese doch scheinbar
fast unwesentliche Korrektur 24
Monate verschlingen musste. Um
diesen Kompromiss auszuhandeln,
wurden jedoch noch einmal alle alternativen
Möglichkeiten der behindertengerechten
Erschließung geprü
ft. Die Diskussion bekam also
zunächst erneut eine so große Breite,
dass die Entscheidungsfindung
doch noch einmal sehr viel Zeit in
Anspruch nahm. Dann musste das
neue gemeinsame Vorhaben geplant,
gezeichnet und gerechnet
werden. Und zuletzt wurde die neue
Baueingabe mit dem anhängenden
Baurechtsverfahren und der denkmalschutzrechtlichen
Genehmigung
angestoßen, was ja wiederum mit
festgelegten Fristen verbunden ist.
In unserer nächsten Gemeindeversammlung
im Februar 2010 werden
wir Ihnen in Anwesenheit des Architektenteams
den aktuellen Planungsstand
präsentieren. Wir laden
Sie herzlich zu dieser Versammlung
im Anschluss an den Gottesdienst
ein! Den genauen Termin geben wir
noch bekannt.
Was Sie sicherlich am brennendsten
interessiert, ist die Frage nach dem
tatsächlichen Baubeginn. Wir können
aber in dieser Hinsicht nach wie
vor keine seriöse Aussage machen.
Denn der nächste Schritt wird die
Detailplanung betreffen, die unter
anderem die öffentlichen Ausschreibungen
der einzelnen Gewerke
umfasst. Auch in dem Zusammenhang
sind viele Fristen gesetzlich
vorgegeben. Zudem steht
die letzte Entscheidung der Baufinanzierung
noch aus, die für März
2010 anberaumt ist.
Im Hinblick auf die Feierlichkeiten
des Jubiläumsjahres 2010 mag es
fast schon von Vorteil sein, vielleicht
erst gegen Ende des Jahres
die Kirche räumen zu müssen. Wir
werden aber auch kü nftig alle anderen
Beweggrü nde beiseite schieben.
Ein möglicher Baubeginn wird auf
jeden Fall Vorrang haben. Wir mü ssen
nach den bisherigen Erfahrungen
froh sein, wenn wir endlich bei
diesem ehrgeizigen Projekt in die
Endphase eintreten können. Denn
auch lange aufgeschobene Reparaturen
oder Sanierungen drü cken uns
immer stärker: So ist die Warmluftheizung
unserer Kirche nur noch
eingeschränkt regelbar. Ihre Zuverlässigkeit
lässt schon seit geraumer

Zeit sehr zu wünschen ü brig. Viele
Störungen und Handwerker-Einsätze
zermü rben unsere Kirchendienerin,
Frau Friese, zusehends. Aus
diesem Grund – und auch wegen
der gebotenen ökonomischen und
ökologischen Verantwortbarkeit –
haben wir im KGR beschlossen,
während der kältesten Tage des
Winters den Sonntagsgottesdienst
im Gemeindehaus in der Gartenstraße
31 anzubieten. Im Januar
2010 wollen wir damit beginnen.
Bitte beachten Sie dazu die entsprechenden
Veröffentlichungen im
Amtsblatt und in den Schaukästen.
Danke!
Neben der Bitte um Ihre unaufhörliche
finanzielle Unterstü tzung unseres
großen Zukunftsprojektes habe
ich am Ende dieses Jahres auch den
Wunsch, dass Sie mit Ihren innigen
Gebeten den Fortschritt der Kirchenrenovierung
auch im neuen
Jahr begleiten und von Gott erbitten.
Unter seiner Schirmherrschaft
wollen wir als „Haus der lebendigen
Steine“ einen einladenden Gottesdienstraum
gestalten, der diesen
biblischen Vergleich rechtfertigt. Im
Namen des Kirchengemeinderates
danke ich Ihnen von Herzen fü r jegliche
Unterstü tzung!
Bernhard Wielandt
Damit auch Sie wissen, wo Ihr Geld bleibt
– Teil I –
Ich habe es Ihnen doch versprochen,
Sie werden wieder von mir hören.
Hier bin ich. Und ich will Ihnen
wieder das Neuste aus der Finanzwelt
unserer Kirchengemeinde berichten.
In unserer Kirchengemeinderatssitzung
am 08.10.2009 war ein Tagesordnungspunkt
die bevorstehende
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Haushaltsplanung 2010/2011. Gemeinsam
wurde ü berlegt und diskutiert,
welche Anschaffungen, Aufgaben
und Wünsche für die nächsten
beiden Jahre anstehen und somit
in der Haushaltsplanung berü cksichtigt
werden mü ssen.
Es geschah am 13.10.2009 um
18:00 Uhr in Bretten beim Verwal-

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tungs- und Serviceamt Mittelbaden
(VSA). Gemeinsam trafen sich Pfarrer
Wielandt, Melanie Herrmann
und meine Wenigkeit mit Herrn
Linder-Hanten von VSA zum Spitzengespräch,
in dem die Zahlen
verantwortungsvoll erläutert, diskutiert,
analysiert, abgewogen und geschoben
wurden.
Herr Linder-Hanten erläuterte uns
im ersten Schritt den Aufbau der
Zuweisungen aus der Kirchensteuer.
So können wir mit 73.500,-- Euro
fü r 2010 und mit 74.100,-- Euro fü r
2011 rechnen. Die Zuweisung setzt
sich aus der Grund- und Regelzuweisung
(die von der Anzahl der
Gemeindeglieder abhängt), der Ergänzungszuweisung
(fü r Gebäude),
der Bedarfszuweisung (Mieten und
Schuldendienste) und der Betriebszuweisung
(Tageseinrichtung fü r
Kinder) zusammen. Auch wenn hier
erst mal eine leichte Steigerung enthalten
ist, ist jedoch der Ausblick in
die Folgejahre laut Herrn Linder-
Hanten nicht rosig.
Im nächsten Schritt wurden die weiteren
Einnahmenpositionen durchgesprochen.
Mit Beginn der Kirchen-
und Orgelrenovierung werden
voraussichtlich 2011 die Zinseinnahmen
sehr stark zurü ck-
gehen. Diese Zinseinnahmen resultieren
aus den angelegten Geldern
fü r die Kirchenrenovierung, wie
zum Beispiel das bereits ausbezahlte
Darlehen für die Kirchenrenovierung
(siehe Gemeindebrief
Ausgabe 2/2009).
Nun ging es an die Ausgaben – zuerst
haben wir die fixen Ausgaben
durchgesprochen und eine Analyse
fü r die künftige Entwicklung gemacht.
Unter diese Positionen fallen
auch die Gehälter und deren Lohnsteigerung
gemäß abgeschlossenen
Tarifverträgen, sowie die rechtlichen
bzw. gesetzlichen Ä nderungen.
Als nächstes wurden die einzelnen
Haushaltspositionen sorgfältig betrachtet,
abgewogen und geschoben.
Viel Spielraum gab es für
Wü nsche nicht. Nach ü ber 2 Stunden
war es soweit und die Planung
stand, aber das Fazit mit dem wir
nach Hause gingen, war sehr ernüchternd.
Fü r 2010 werden wir einen
ausgeglichenen Haushalt bekommen
– fast eine Punktlandung.
In 2011 werden wir voraussichtlich
ein Defizit von ca. 5.000,-- Euro
einfahren – das wir natü rlich versuchen
werden zu vermeiden. Aus
diesem Grund werden wir vorsorg-

lich beim EOK ein Defizitausgleichsverfahren
beantragen. Das
heißt, dass das EOK in den folgenden
Jahren das Defizit ü bernehmen
wird. Aber wir müssen im Gegenzug
ein Haushaltssicherungskonzept
erstellen. Eines, in dem unser Haushalt
nachhaltig auf sicheren Füßen
steht. So werden wir nicht nur bei
der Ausgabenseite Einsparungen
prü fen, sondern auch bei der Einnahmenseite
schauen, welche Mittel
wir erschließen können. In unserer
letzten Sitzung am 12.11.2009 haben
wir ü ber den Haushalt beraten
und ihn verabschiedet. Unsere
Hausaufgaben sind klar gestellt!
Natü rlich habe ich auch etwas Positives
zu berichten.
In 2008 haben wir in unserem
Haushalt einen Ü berschuss von ü ber
13.000,-- Euro erwirtschaftet, den
wir als Liquiditätsü berschuss mit in
dieses Jahr nehmen werden. Ein Liquiditätsü
berschuss ist wichtig, weil
wir in vielen Bereichen in Vorleistung
gehen und auch unsere laufenden
Kosten zu decken haben. Der
Ü berschuss hat uns aber auch die
Möglichkeit gegeben, zum Beispiel
fü r unseren Gemeindebrief für das
Jahr 2010 in Vorkasse zu gehen und
damit einen Rabatt von ü ber 17% zu
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bekommen. Damit können wir die
Qualität und die Quantität der Auflage
sowie die Einhaltung der
Haushaltsplanung sicherstellen.
Ein ganz tolles Ergebnis ist der Erlös
aus unserem Gemeindefest, der
seine Verwendung bei unseren allgemeinen
Kirchenaufgaben finden
wird. Natü rlich will ich Ihnen auch
die Höhe verraten, es sind stolze
2.560,01 Euro. Dazu kommen noch
116,-- Euro, die für die Kirchenrenovierung
bestimmt sind.
Ein weiteres stolzes Ergebnis kann
ich von Seiten des KiddyKids-
Chors berichten. In diesem Sommer
fü hrten die KiddyKids zweimal das
Musical „Gerempel im Tempel“
auf. Mit diesen beiden Auftritten
erwirtschafteten sie 547,09 Euro.
Nach Abzug der angefallenen Kosten
waren es 269,40 Euro Reinerlös,
der jeweils zu 1/3 Kindern in Not,
der Kirchenrenovierung und den
KiddyKids zu Gute kommen wird.
Fü r diese starken Ergebnisse bedanke
ich mich bei allen Beteiligten.
Optimistisch schaue ich weiter nach
vorne, denn wenn ich so sehe, was
hier bei uns in der Kirchengemeinde
so läuft und gelaufen ist, dann

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sehe ich gute Chancen, den Haushalt
auch ü ber 2011 hinaus stabil zu
halten. Ich sehe eine Gemeinschaft
die zusammenhält und weiter zusammenwachsen
will. Die Zukunft
können wir gemeinsam so gestalten
wie wir sie wollen. Ich freue mich
darauf.
Eindrücke aus der Z u kunftskonferenz
25. und 26. September 2009
Heute abend gehe ich zur Zukunftskonferenz.
Hört sich gut an, oder?
Spannend, fortschrittlich, zukunftsweisend.
So ein bisschen nach
Raumschiff Enterprise. Oder doch
eher nach Weltwirtschaftsgipfel?
Aber was das so genau ist? Hmm.
Ich lass mich ü berraschen. Hoffen
wir mal nicht, dass es eine dieser
etwas behäbigen Veranstaltungen
ist, bei welcher krampfhaft versucht
wird, Teambildung, Identifikation,
Gemeinschaftsgefü hl und all sowas
„zu erarbeiten“...
Okay, ich geb’s ja zu. So ganz ahnungslos
bin ich natü rlich
nicht. Selbstverständlich
sind die Vorbereitungen fü r
das Wochenende nicht
spurlos an mir
vorü bergegangen. Ganz
allgemein gesprochen
Kay Merten
besteht eine Zukunftskonferenz aus
einer größ eren, heterogenen Gruppe
von Teilnehmern aus unterschiedlichen
Bereichen. Dabei wird Wert
darauf gelegt, nicht nur die Kerngemeinde,
sondern auch bisher eher
der Kirche fernstehende Gemeindeglieder
zu beteiligen. Die Teilnehmer
sollen einen Konsens ü ber die
Eckpfeiler einer wü nschenswerten
Zukunft erarbeiten. Das Verfahren
der Zukunftskonferenz stammt aus
den USA und wurde von M. R.
Weisbord erstmals beschrieben. Am
Anfang steht eine Analyse der Vergangenheit
– in unserem Fall der

Geschichte der Kirchengemeinde.
Im Anschluss daran werden die aktuellen
Entwicklungen und Trends
herausgearbeitet, um anhand dieser
eine „ideale“ Zukunft zu entwickeln.
Auf der Grundlage dieser idealen
Zukunft wird dann ein Entwicklungsplan
aufgestellt, der die
Ziele und Maßnahmen zum Erreichen
dieses Idealzustandes enthält.
Das klingt jetzt alles sehr abstrakt.
Und ich glaube, eine klare Vorstellung
vom Ablauf der zwei Tage hatte
niemand so genau – noch nicht
mal unsere „Chefs“, Pfarrer Wielandt,
Horst Ernst oder auch Frau
Härtzsch von der Visitationskommission,
denn die Zukunftskonferenz
ist eine noch recht neue Methode
der Visitation. Aber zumindest
Pfr. Uwe Roßwag-Hofmann,
der Moderator der Veranstaltung,
wusste, was wir zu tun haben.
Nachdem ich nun also wieder wohlbehalten
von der Zukunftskonferenz
zurü ck bin, habe ich Ihnen zur Il-
lustration der Eindrü cke aus den
beiden Tagen einfach mal ein paar
Stimmen eingefangen und lasse sie
in einem bunten Kaleidoskop für
sich sprechen.
Im Anschluss finden Sie zwei Sei-
ten, auf welchen Sie die Zielvereinbarungen
fü r die Arbeit unserer Kirchengemeinde
einsehen können,
welche aus der Zukunftskonferenz
abgeleitet wurden und im Rahmen
der Visitation durch den Kirchengemeinderat
und die Visitationskommission
des ev. Kirchenbezirks
Karlsruhe-Land am 23. Oktober
2009 beschlossen wurden.
Nicole Barié
Ich habe es in keiner Phase bereut, an dieser Zukunftskonferenz teilzunehmen
und mich einzubringen. Die Frische der Ideen, auch das Unmögliche
einmal zu denken, zu schildern und zu spielen, hat mir persönlich
sehr viel Spaß gemacht und mich selbst ein Stü ck weiter gebracht.
Ferner bin ich klar der Auffassung, dass einiges von den Ideen
sicherlich alsbald in irgendeiner Form eine Umsetzung erleben wird.
Hartmut Matz
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Der Kindergarten „Arche Noah“ war
durch Frau Grü nfelder und Frau Wagner
bei der Zukunftskonferenz vertreten.
Zu Beginn fanden wir uns in Kleingruppen
zusammen, in denen wir uns gegenseitig
vorstellten. Bei dem Austausch ü ber
die gestellten Fragen konnten wir viel ü -
ber Staffort und Büchenau erfahren, da
die Damen und Herren unserer Gruppe
unterschiedlichen Alters waren. Auch die
Darstellung der vergangenen Jahre und
deren Ereignisse waren sehr interessant
und informativ. Was wir sehr schätzten,
das waren die Gespräche in der Gruppe,
denn man kam mit Menschen ins Gespräch,
mit denen man sonst keinen Kontakt
hat.
„ Ich träume… von einer offenen Kirche,
mit einem Spielplatz im Garten, einer Leseecke
und einem Kaffeeautomaten in der
Kirche, einer Gemeinde in der Jung und
Alt zusammenkommen.“ So und ähnlich
hörten sich die Visionen in unserer Kleingruppe
an. Manche Träume sind realisierbar,
manche brauchen Zeit und Planung
und manche werden wohl Träume bleiben.
Es war eine gelungene Begegnung von
Menschen aus unterschiedlichen Bereichen
der Gemeinde, mit unterschiedlichen
Interessen und trotzdem mit ü berraschend
ähnlichen Wü nschen und Träumen.
Für den Kindergarten „Arche Noah“
Ute Grünfelder und Astrid Wagner

Als ich zur Zukunftskonferenz eingeladen wurde, war
ich doch sehr gespannt, was da auf mich zukommt. Die
Begrü ßung durch Pfarrer Wielandt am frü hen Abend
im Gemeindehaus war wie gewohnt sehr herzlich. Mit
Hilfe von namhaften Süßigkeiten wurden wir gleich
ganz unauffällig und „fast“ unbemerkt in kleinere, wild
durcheinander gewü rfelte Grü ppchen eingeteilt. Jung
und Alt, diesseits und jenseits des Grabens, Kirchengemeindemitglieder
und Vereinsvorstände, Vertreter
der Gewerbetreibenden und aus dem politischem Umfeld,
...
Was dabei im Detail entstand, oder besser noch, was
fü r eine bemerkenswerte Stimmung an diesen beiden
Tagen herrschte, war wirklich mehr als beeindruckend
und kann hier keinesfalls auch nur annähernd wiedergegeben
werden.
Wir durften uns anfangs persönlich und später in besagten
Grü ppchen voll einbringen und jeder konnte
seine Meinung oder die der Gruppe kundtun. Man hatte
das Gefü hl, dass es allen richtig viel Spaß machte, die
Fragen des Moderators mit Ü berzeugungskraft, Verständnis
und Vorstellungskraft zu beantworten. Ich
denke, es war fü r alle ein besonderes Ereignis, ja vielleicht
auch ein unvergessliches Erlebnis, an das man
sich sehr gerne erinnert.
Jens Bonnet
Fü r all die Fragen, Anliegen, Ideen und Wünsche, die bei den unterschiedlichen
Schritten in der Konferenz aufgetaucht sind, war diese
viel zu kurz. Aber, gerade auch im Hinblick auf die ökumenische Zusammenarbeit
mit der kath. Gemeinde in Bü chenau sind durch die gute
personelle Besetzung der Konferenz ein paar kleine, aber sehr konkrete
Schritte vereinbart worden, die das Zusammenarbeiten und Zusammenleben
mit Sicherheit wieder ein Stü ck voranbringen.
Martin Kramer
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In einer sehr angenehmen Atmosphäre haben sich sehr engagierte
Christen aus Bü chenau und Staffort zu ihrer gemeinsamen Zukunft bekannt
und Vorschläge für die Gestaltung dieser erarbeitet. Das Wort
Gottes steht im Mittelpunkt dieses Handelns.
Edgar Geiß ler
Die gottesdienstliche Versammlung der Gemeinde
ist der Höhepunkt einer Visitation,
die in der Besuchsphase oft eine Woche
dauert. Aussprachen finden statt, Besuche
von Einrichtungen, die kirchliche Verwaltung
wird ü berprü ft. Ü ber die ordnungsmäßige
Verkü ndigung, Lebens- und Amtsfü
hrung von Pfarrern und anderen kirchlichen
Mitarbeitern sowie der Frage nach
einem intakten Gemeindeleben hinaus wird
nun nach Visionen und Zielen gefragt – ü -
ber Berichte, Protokolle und Statistiken
hinaus werden Umfragen und gruppendynamische
Methoden, wie die Zukunftskonferenz,
eingesetzt.
Zu einer solchen Zukunftskonferenz trafen
wir uns für einen Freitagabend und einen
Samstagmorgen. Nicht nur ich war fasziniert
von der angewandten Methodik und
der spü rbaren Offenheit aller Mitwirkenden,
sondern auch von dem provozierten
Erträumen und dem damit verbundenen
Entwicklungszwang von Visionen. Die
grundlegenden Fragen waren zu sortieren,
orientiert an den Feststellungen, was, aus
welchen Grü nden auch immer, optimiert
werden kann, optimiert werden muss.
Ludwig-Wilhelm Heidt

Wie gut, dass ich ein weibliches
Wesen bin und damit von Grund auf
ü ber eine wichtige Eigenschaft verfü
ge, nämlich Neugierde. Hochgeschmeichelt
fü hlte ich mich, als mir
vom Kirchenvorstand die Einladung
zur Zukunftskonferenz ins Haus
flatterte: meine Meinung und meine
Ansichten waren gefragt! Die
glaubten, ich könne etwas Positives
Zurück in die Zukunft
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Die Entwicklung der Ideen aus den einzelnen Gruppen zu Zielen, sowie
die Zusammenfü hrung der Gruppen in mehreren Schritten, bis hin zu einer
großen Gemeinschaft, war fü r mich ein sehr spannender und interessanter
Prozess. Positiv empfand ich, dass die Ziele aus der Gemeinschaft
entwickelt werden konnten und nicht von „außen“ oder „oben“ diktiert
wurden. Ich denke, dass die Ergebnisse der Zukunftskonferenz ein wertvoller
Beitrag fü r unsere Gemeinde sind und uns bereichert haben. Gewachsen
aus unserer Gemeinschaft – gelebt in unserer Gemeinschaft.
Kay Merten
beisteuern und die Teilnehmerliste
las sich wie das „Who is Who“ unserer
Gemeinden. Das ging mir runter
wie Ö l und damit war ich zu fast
jeder Schandtat bereit.
Nun bin ich
grundsätzlich kein
Freund von
Ü berraschungen oder
Unbekanntem und
Gruppenarbeit ist eigentlich
auch nicht mein
Metier - ergo machte ich
mich am Freitagabend
vorsichtig auf den Weg
ü bers „Gräbele“ nach Staffort und
war beunruhigt und gespannt
zugleich. Oh Gott, Herr Pfarrer!
Auf was hab ich mich da eingelassen?
Tatort war das evangelische

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Gemeindehaus und es handelte sich
nicht um einen Fall für zwei. Angekommen
gab es eine Runde Namensschilder
und jeder musste sich
eine Süßigkeit aussuchen. Wir saßen
alle im selben Boot. Wer mich
kennt, weiß, dass ich ungefähr so
gerne nasche, wie sich Marcel
Reich-Ranicki Daily Soaps ansieht.
Aber es musste sein, dalli dalli, also
drü ckte ich mich vor Gummibärchen
und Kinderriegeln und landete
schließlich in der Gruppe „Mon
Cherie“.
Nach einer freundlichen Begrü ßung
und einer kurzen Info ü ber den zeitlichen
Ablauf des Abends wurde
uns die erste Aufgabe gestellt: Die
Zeitmaschine schleuderte uns auf
einem Zeitstrahl 40 Jahre zurü ck
und wir sollten für uns persönlich
wichtige Ereignisse datieren und
benennen. So erfuhr ich einiges ü -
ber das Leben der Anderen und
auch das anfängliche Schweigen im
Walde war gleich ü berwunden,
denn zwangsläufig
kam man
miteinander ins Gespräch.
Die folgende Aufgabe
fand dann innerhalb der
Gruppen statt: Gute Zeiten,
schlechte
Zeiten unserer Kirchengemeinde in
den letzen 30 Jahren. Keine
schlechte Idee, denn nach einer geraumen
Bearbeitungszeit stellten al-
le Gruppen ihre Ergebnisse vor und
das verschaffte allen Teilnehmern,
Staffort oder Bü chenau, evangelisch
oder katholisch, alteingesessen oder
„nei-gschmeckt“ einen guten Ü berblick,
wie sich die ev. Kirchengemeinde
Staffort-Bü chenau zu dem
entwickelt hat, was sie heute ist.
Vom Winde verweht waren all meine
Zweifel bezü glich dieser Zukunftskonferenz.
Es war ein informativer
und interessanter Abend
und ich habe viele nette
Menschen wiedergetroffen
oder kennengelernt.
Und da wir nicht wie
Rambo vorgehen wollten,
ließen wir den Abend leise
ausklingen. Morgen
sollte die SOKO Staffort
mit den Büchenau-Cops

weitergehen. Mein Mann, das unbekannte
Wesen und ich unterhielten
uns zuhause im Glück noch lange
und es wurde eine eher kurze Nacht.
Morgens fuhr ich dann ziemlich
zerknittert mit meinem Kli-Kla-
Klawitterbus zurü ck ins Gemeindehaus,
in dem dankbarerweise schon
drei Engel für Charlie Kaffee literweise
für uns vorbereitet hatten.
Selbigen hatte ich auch bitter nötig,
denn alsbald hieß es auf los geht’s
los. Wieder fanden wir uns in unseren
Gruppen ein und diesmal lautete
die Aufgabe: Zukunftsblick. Wie
und wo sehen wir unsere Gemeinde
im Jahr 2015. Was uns jetzt fehlte
war der Mann mit den zwei Gehirnen
für eine zündende Idee, denn
schließlich sind wir nicht in der
Schwarzwaldklinik und haben das
passende Rezept für unsere Kirche.
So, und dann sollten wir das Ganze
auch noch als Theaterstü ck präsentieren.
Aktenzeichen xy ungelöst -
vorerst. Aber inspiriert von der unendlichen
Geschichte der Zusammenfü
hrung beider Dörfer zu einer
Gemeinschaft und der Ö kumene
wandelten wir alsbald wie Kohlhiesels
Töchter von Haus zu Haus mit
Picknickkorb am Arm und skurrilem
Gesang und trafen uns zu einem
Picknick am Gräbele: Stafforter und
19
Bü chenauer... Jede Gruppe stellte
eine kurze Szene dar, einer wird
gewinnen oder etwa alle?
Im Folgenden stellten wir die Hitparade
der Zukunftsvisionen auf. In
einem der letzten Schritte wurden
die Gruppen zusammengelegt. Wetten
dass es nicht langweilig wird?
Am Ende waren es noch zwei große
Gruppen und wir fixierten die wichtigsten
Ziele. Ü ber diese Akte 09
werden Sie noch viel hören.
Zum Abschluss gab es dann noch
ein leckeres Mittagessen bei dem es
selbstverständlicherweise keine Leiche
zum Dessert gab.
Mit großer Freude habe ich an dieser
Zukunftskonferenz teilgenommen
und gerne habe ich dafü r meine
Zeit investiert. Verstehen Sie Spaß ?
Ich hoffe es!
Karina Merten

22
Gedankensplitter zur Visitation 2009
Ein ganz persönliches Resüm ee als Gemeindepfarrer
Die Visitation im Herbst hat uns
viel Kraft gekostet. Das steht fest.
An vielen Stellen jedoch hat sich
der Aufwand gelohnt. In ungeordneter
Reihung möchte ich Ihnen
daran Anteil geben:
Durch die Zukunftskonferenz in der
Vorbereitung sind Menschen aus
unserer Gemeinde und ihrem direkten
Umfeld intensiv miteinander
ins Gespräch gekommen. Es war
sehr erfreulich zu hören, wie positiv
die Arbeit und die Mitarbeiterschaft
unserer Gemeinde in der Ö ffentlichkeit
wahrgenommen werden.
Gleichzeitig kamen auch Anregungen,
was in Zukunft verbessert werden
könnte. Dabei offenbarten vor
allem die Teilnehmer aus Bü chenau
eine große Sehnsucht danach, enger
in die meist in Staffort befindlichen
Aktivitäten eingebunden zu werden.
Ein fü r mich sehr wesentlicher Pluspunkt
der Zukunftskonferenz bestand
darin, dass auch Vertreter aus
meinem Arbeitsfeld „Klinikseelsorge“
zugegen waren. Da ich
manchmal den Eindruck habe, dass
nur wenigen aus unserer Gemeinde
bekannt ist, dass ich zwei Vormittage
pro Woche im Bruchsaler
Krankenhaus verbringe und dort
auch regelmäßig Gottesdienste anbiete,
tat die Sensibilisierung für
dieses große Arbeitsfeld hier vor
Ort sehr gut.
Es konnten weitere Vernetzungen
vorgenommen werden: So entsteht
in Bü chenau im katholischen Pfarrzentrum
derzeit ein „Konfi-Stammtisch“
aus Teilnehmern ehemaliger
Konfirmanden-Jahrgängen. Der direkte
Kontakt unserer Jugendlichen
mit den Verantwortlichen der Seelsorgeeinheit
Karlsdorf-Neuthard-
Bü chenau hat hierfü r den entscheidenden
Ausschlag gegeben.
Aus einer Rü ckmeldung der älteren
Generation heraus, dass man das
neue Liedgut bei den FeierAbend-
Gottesdiensten gerne näher kennenlernen
möchte, hat sich ein Angebot
entwickelt, die Lieder fü r dieses alternative
Gottesdienstmodell vorher
in Form eines Projektchors zu ü ben.
Bereits beim FeierAbend in der Visitationswoche
kam diese schöne
Idee zur Anwendung und hat an

zwei Probeabenden 15 bis 20 Sängerinnen
und Sänger gemischten
Alters zusammengefü hrt. Der Gemeindegesang
beim Abschlussgottesdienst
der Visitation wurde dadurch
zusätzlich enorm gestü tzt,
dass die vorbereiteten Sänger/innen
sich auf den ganzen Kirchenraum
verteilt haben.
Die offiziellen Ziele, die wir mit der
Delegation des Bezirkskirchenrates
ausgearbeitet haben, fußen auf aktuellen
Anforderungen an unsere Gemeinde
und sind durch die Zukunftskonferenz
an der Basis „geerdet“.
Durch dieses Auswahlinstrument
wurde vermieden, dass wir an
den Bedü rfnissen unserer Gemeindeglieder
vorbei planen. Nun gilt es,
diese Vorhaben umzusetzen und sie
zum Erfolg zu fü hren. Es wird dabei
entscheidend darauf ankommen,
auch neue Mitarbeiter/innen zu gewinnen.
Wir hoffen sehr, dass sich
aus dem Erfolg dieser Vorhaben zusätzliche
Menschen anstecken lassen,
sich mit und bei uns zu engagieren.
Unter anderem werden bei einer Visitation
ja auch die Gebäude in Augenschein
genommen. Dabei wurde
uns für das Gemeindehaus von externer
Warte bescheinigt, dass es
23
sehr freundlich gestaltet sei und sehr
einladend wirke. Das hat uns besonders
gefreut und zeichnet im
Nachhinein alle aus, die sich in den
vergangenen zwei Jahren intensiv
um die Renovierung des Gemeindehauses
bemü ht und eingebracht haben.
Herzlichen Dank noch einmal
allen, die sich da angesprochen fü hlen
dü rfen!
Uns wurde in den vielen öffentlichen
Veranstaltungen bescheinigt,
dass wir uns als Gastgeber sehr
freundlich und gut vorbereitet erwiesen
haben. Herzlichen Dank allen
Helferinnen und Helfern und
meinen Kollegen und Kolleginnen
des Kirchengemeinderates, die zu
diesem erfreulichen Votum beigetragen
haben!
Auch die Verwaltung wurde geprü
ft. Dabei blieb der Kommission
nicht verborgen, wie ordentlich,
strukturiert, pflichtbewusst, zweckmäßig
und diskret unsere Pfarramtssekretärin
ihr Büro führt. Ich als
Gemeindepfarrer freue mich sehr,
eine so kompetente und treue Mitarbeiterin
an meiner Seite zu haben.
Zuletzt ist es mir ein Bedü rfnis, fü r
die ü beraus positiven Rückmeldungen
zu danken, die in meine

24
ganz persönliche Beurteilung eingeflossen
sind. Da in der Visitationswoche
ja auch meine Arbeit als
Gemeindepfarrer unter die Lupe genommen
wurde, ist auch dieser Bereich
der „Prü fung und Beratung“
nun aktenkundig. Ich freue mich
sehr, dass ich durch mein Wesen
und meine berufliche Qualifikation
viele Menschen hier vor Ort in ihrem
Glaubensleben unterstü tzen
kann.
In zwei Jahren wird uns die Visitationskommission
noch einmal besuchen.
Dabei wird sie prü fen, wie wir
mit den vereinbarten Zielen umgegangen
sind und welche Erfolge oder
Misserfolge wir dabei erleben
durften. Ich bin sehr gespannt, welchen
Weg wir bis dahin gemeinsam
gegangen sein werden.
Neues aus dem Kindergarten
Jung und Alt treffen sich beim Seniorennachm ittag
Beim Planen unseres Jahresthemas
„Frü her und Heute“ waren wir uns
rasch einig, dass unter anderem
auch das Zusammentreffen der jungen
und älteren Generation dabei
eine wichtige Rolle spielt. Eine erste
Aktion war der Oma-Opa-
Bernhard Wielandt
Nachmittag im Kindergarten. An
diesem Nachmittag erhielten wir
Besuch von den Großeltern der
Kindergartenkinder und verbrachten
wunderschöne gemeinsame Stunden
mit Spielen, Erzählen und Singen.
Am Nachmittag des 19.11.2009
machten sich nun einige Kindergartenkinder
in Begleitung von Frau
Grü nfelder und Frau Dopp auf den
Weg zum Gemeindehaus, wo sich
auch an diesem Donnerstag wieder
die Senioren der Kirchengemeinde
trafen. Den Termin für diesen Besuch
hatten wir bereits vor einigen
Wochen mit Frau Stober abgespro-

chen. Jedes Kind hatte noch einmal
seine selbstgebastelte Martinslaterne
mitgebracht.
Im Gemeindehaus angekommen
wurden wir von Frau und Herrn
Stober herzlich begrü ßt. Wir legten
unsere Jacken ab, die Kerzen in den
Laternen wurden entzü ndet und mit
dem Lied: „ Ich geh mit meiner Laterne“
zogen die Kindergartenkinder
in den Saal ein, wo die Senioren sie
mit strahlenden Augen begrü ßten.
Wir machten einen kleinen Umzug
um die Tische und sangen dabei.
Ein zweites Lied folgte und bei „St.
Martin, St. Martin, St. Martin ritt
durch Schnee und Wind“ stimmten
einige der alten Leute doch tatsächlich
mit ein und sangen mit den
Kindergartenkindern gemeinsam
dieses alt bekannte Martinslied. Danach
gab es kräftigen Applaus!
25
Jetzt durften
wir an den
Tischen
Platz
nehmen.
Frau Stober
hatte für jedes Kind die Tische mit
einem Glas und einem Teller eingedeckt
und es gab Apfelschorle und
Hefezopf soviel jeder mochte. Frau
Grü nfelder und Frau Dopp bekamen
einen guten Kaffee eingeschenkt.
Beim Nennen der Kindernamen
wussten die älteren Damen dann
auch bei einigen Kindern gleich, zu
welchen Stafforter Familien diese
gehörten und meinten sogar Ä hnlichkeiten
mit den Eltern oder
Großeltern erkennen zu können.
Gegen 15:30 Uhr verabschiedeten
wir uns wieder und machten uns auf
den Weg zurü ck zum Kindergarten,
nicht ohne zu versprechen, wieder
einmal beim Seniorentreff reinzuschauen.
So haben wir in gemü tlicher Runde
mit den Senioren einen
fröhlichen Nachmittag
verbracht.
Mechthilde Dopp

26
Im Kindergartenjahr 2009/2010
setzt sich der Elternbeirat des Kindergartens
Arche Noah aus einer
Mannschaft von 8 Mamas zusammen.
Fü r die Delfingruppe sind dies
Lenka Jonsson, Cathrin Knötig und
Elternbeirat 2009/2010
Michaela Priebe. Aus der Ponygruppe
stellten sich Sandra
Wölfle und Sevin Dannenmeier
zur Verfü gung. Aus der Löwengruppe
komplettieren Simone
Chung, Ute Kappes und
Alexandra Mü ller das Team.
Motiviert wurde bereits mit den
Planungen für den Klingenden
Advent begonnen. Neben vielen anstehenden
Aufgaben werden sicherlich
die Aktivitäten für die 900-
Jahr-Feier im nächsten Jahr einen
Arbeitsschwerpunkt bilden.
Ihr Elternbeirat
Landessynodaler au s Staffort
Michael Hornung
Badische Landessynodale sind gewählte
und berufene Mitglieder der
Evangelischen Landeskirche in Baden.
Sie werden von der Bezirkssynode
gewählt. Jeder Kirchenbezirk
entsendet je 30.000 evangelische
Kirchenmitglieder eine Person in
die Landessynode. Unser Kirchenbezirk
Karlsruhe-Land ist also mit 2
Synodalen in der Landessynode vertreten.
Der jetzt 41 Jahre alte Mi-
chael Hornung aus Staffort ü bernahm
im Herbst 2004 dieses kirchliche
Ehrenamt und wurde im Frü hjahr
2009 als Synodaler wiedergewählt.
Ich möchte Ihnen gerne „unseren“
Landessynodalen vorstellen.
Michael Hornung. Ich darf ganz
privat damit beginnen, ihn als meinen
Cousin vorzustellen; den „großen
Bruder“ meiner Kindheit, mit

dem ich auf Opas Bulldog herumgeklettert
bin und mit dem ich mich
in Omas Stü ble um die Haut auf der
Milch (grusel) gestritten habe. Dann
haben wir uns, wie es eben so ist,
fü r viele Jahre aus den Augen verloren.
Heute toben seine Mädels zusammen
mit meinen Kindern durch
den Garten und streiten sich um das
letzte Cola-Wassereis aus der Tiefkü
hltruhe.
Michael Hornung, der Familienmensch
mit den beiden süßen Mädchen
und der 100jährigen Oma Elsa
aus Friedrichstal. Er liebt Irland,
Kuchen aller Art, Wanderurlaube in
der Schweiz und seine riesige Modelleisenbahn,
welche die komplette
Länge des Wohnzimmers einnimmt
und aufgrund seiner vielen Verpflichtungen
wohl nie so richtig fertig
werden wird (meine Bewunderung
an die Langmut seiner Frau
Maike!).
27
Aber das ist nur die eine Facette.
Andere kennen Michael als den Fotografen,
der in regelmäßigen Abständen
die Kindergarten- und
Grundschulkinder vor die Linse
nimmt und dabei so lange Faxen
macht, bis er genau im richtigen
Moment auf den Auslöser drü cken
kann. Man trifft ihn bei Hochzeiten,
Konfirmationen, Geburtstagen und
Taufen. Oder auch, wenn mal wieder
ein neuer Reisepass fällig ist
und man sich sehr unlustig der unumgänglichen
Pflicht stellen muss
und eines der grässlichen biometrischen
Fotos anfertigen lassen muss.
Und ganz sicher haben Gemeindebrief-Leser
seine Arbeiten schon
vielfach bewundert, denn er ist derjenige,
der uns immer wieder ganz
uneigennü tzig, kostenlos und oftmals
quasi ü ber Nacht Fotos fü r das
Titelblatt oder den Innenteil zur
Verfü gung stellt. An dieser Stelle
einmal offiziell ein ganz herzliches
Dankeschön, Michael!!
Der ein oder andere kennt
ihn vielleicht als Christen,
der seinen Glauben nicht
nur im stillen Kämmerlein
leben will, sondern der
sich fü r eine aktive
christliche Gemeinschaft
einsetzt. In der Ju-

28
gendarbeit und als ehemaliger Kirchenältester
in Staffort (1995-2001)
hat sich Michael seit jeher in die
Gemeindearbeit eingebracht. Mittlerweile
hält er als Prädikant ehrenamtlich
in den Gemeinden des Kirchenbezirks
Gottesdienst. Durchschnittlich
kommt er damit auf ca.
20 Sonntage im Jahr, die er neben
seinen anderen kirchlichen, beruflichen
und familiären Verpflichtungen
dem Prädikantendienst widmet.
Und dann gibt es noch den eher im
Verborgenen wirkenden Landessynodalen
Michael Hornung. Von
diesem wissen wohl die wenigsten –
ebenso, wie die Landessynode wohl
den meisten höchstens dem Namen
nach geläufig sein wird. Um hier ein
bisschen Licht ins Dunkel zu bringen,
haben Melanie Ernst und Melanie
Herrmann ein Interview mit
Michael gefü hrt.
Wie kam es dazu, dass du Landessynodaler
wurdest?
Die Landessynode muss zu mindestens
50% aus Laien bestehen, das
heißt, die Hälfte der Synodalen dü rfen
nicht hauptamtlich von der evangelischen
Landeskirche beschäftigt
werden - also beispielsweise
keine Theologen oder Diakone sein.
Unser Kirchenbezirk stellt
zwei Landessynodale (das hängt
von der Mitgliederzahl im Bezirk
ab) - einen Laien und einen Theologen.
Ich glaube, es war 2004, als
sich in unserem Bezirk einige Veränderungen
ergeben haben. Es
musste in der laufenden Periode ein
neuer Laie gefunden werden, der
diese Aufgabe ü bernehmen wollte.
Ich erhielt damals einen Anruf des
Dekans, ob ich mir das vorstellen
könnte. Natürlich war ich zuerst
sehr skeptisch und habe mich erst
einmal genauer informiert. Aber
dann habe ich entschieden, dass es
eine große Möglichkeit ist, als Laie
etwas zu bewegen. Es hilft nichts,
immer nur zu kritisieren, man muss
selbst anpacken, um etwas zu verändern.
In der Landessynode habe
ich die Möglichkeit, an ganz vielen
Stellen in der Landeskirche mitzuarbeiten
und Einfluss zu nehmen.
Was hat dich bewegt, 2009 wieder
fü r dieses Amt zu kandidieren?
Ausschlaggebend waren für mich
u.a. die vielen guten Erfahrungen,
die ich in den ersten Jahren meiner
Arbeit in der Landessynode machen
durfte. Da ist einmal der sehr
freundliche Umgang miteinander
und die Achtung bzw. der gegenseitige
Respekt, wobei Schichten oder
Berufsgruppen ü berhaupt keine Rol-

le spielen. Außerdem herrscht ein
sehr gutes, konstruktives Arbeitsklima.
Ausschlaggebend hierfü r ist
nicht zuletzt die freundliche, aber
doch bestimmte Leitung der Synode
durch die langjährige Präsidentin
Margit Fleckenstein.
Welche Voraussetzungen sollte
man mitbringen?
Wählbar ist jeder, der auch ins Ä ltestenamt
gewählt werden kann. Natü
rlich sollte die geistliche Voraussetzung
gegeben sein. Was ich außerdem
sehr wichtig finde ist, dass
man kompromissfähig ist. In der
Synode wird versucht, einen fü r alle
tragbaren Kompromiss zu finden,
ehe wir abstimmen – auch wenn das
im Vorfeld oftmals langwierige Argumentationen
und immer wieder
neue Diskussionen bedeutet.
Kannst du uns einen Ü berblick
geben, welche Aufgaben die Landessynode
hat?
Die Landessynode trifft die wesentlichen
Entscheidungen ü ber die
geistlichen, rechtlichen und finanziellen
Belange der Landeskirche.
Sie berät grundsätzlich ü ber alle
Angelegenheiten der Kirche und
sorgt dafü r, dass sie in Lehre, Gottesdienst
und Unterricht ihren Ordnungen
gerecht wird. Sie beschließt
29
den Haushalt, die Gesetze der Landeskirche
und wählt den Landesbischof.
Welches sind die anderen Leitungsorgane
der Landeskirche
und welche Aufgaben haben sie?
Nach der Grundordnung bilden die
Landessynode, der Landeskirchenrat,
der Oberkirchenrat und der
Landesbischof gemeinsam die Kirchenleitung.
Der Landesbischof ist
das Kirchenoberhaupt. Der Landeskirchenrat
ist die höchste Instanz
außerhalb der Synode. Er berät
Vorlagen und Gesetzentwü rfe,
entscheidet bei Beschwerden gegen
Verfü gungen des Oberkirchenrats
und wirkt bei Personalentscheidungen
mit. Der Oberkirchenrat ist
fü r das Tagesgeschäft zuständig und
somit ausfü hrendes Glied.
Wie arbeitet die Landessynode?
Die Landessynode trifft sich normalerweise
viermal im Jahr. Es gibt
zwei große Tagungen, die im April
und Oktober in Bad Herrenalb stattfinden
und sich ü ber jeweils fü nf
Tage erstrecken. Jeweils etwa einen
Monat vorher treffen wir uns in den
sogenannten ständigen Ausschü ssen
in Karlsruhe, um die Tagung vorzubereiten.
Während der Synode werden
in diesen Ausschü ssen die

30
Eingaben und Vorlagen diskutiert,
die dann im Plenum abgestimmt
werden.
Es gibt vier ständige Ausschü sse:
Der Hauptausschuss ist zuständig
fü r theologische Fragen und die
grundsätzlichen Themen von Kirche,
Verkü ndigung, Mission und
Ö kumene. Der Rechtsausschuss
beschäftigt sich vorwiegend mit
rechtlichen Fragen, die die Landeskirche
betreffen, z.B. mit der
Grundordnung und den vielen Gesetzesvorlagen.
Der Finanzausschuss
beschäftigt sich grundsätzlich
mit den finanziellen Themen,
so z.B. mit dem Haushaltsplan,
Haushaltsvorschriften, dem Finanzausgleichsgesetz
und kirchlichen
Bau- und Investitionsvorhaben.
Große Themen des Bildungs- und
Diakonieausschusses sind Aus-
und Fortbildung, das große Feld der
Diakonie, also etwa Themen wie
Kindertagesstätten, Religionsunterricht,
Theologiestudium und Konfirmandenunterricht.
Wo liegen deine Schwerpunkte?
Ich gehöre dem Hauptausschuss an.
Mir liegen besonders die Bekenntnisfragen
am Herzen. Außerdem
habe ich mich intensiver auseinandergesetzt
mit den Fragen, welche
mit der Bezirksstrukturreform
unserer Landeskirche aufgeworfen
wurden. Die letzte Umstrukturierung
von Kirchenbezirken soll nun
bis 2013 im Bereich der drei Kirchenbezirke
Bretten, Alb-Pfinz und
Karlsruhe-Land erfolgt sein. Hier
laufen derzeit intensive Beratungen
in den Bezirkskirchenratssitzungen
und den Strukturausschü ssen. Spannend
finde ich in diesem Zusammenhang,
die gegenseitigen Abhängigkeiten
zu verstehen, Wü nsche zu
beachten und so für alle das bestmögliche
Ergebnis zu erzielen.
Welche Aufgaben kommen zu
deiner Arbeit in der Landessynode
noch hinzu?
Als Landessynodaler bin ich automatisch
Mitglied im Bezirkskirchenrat.
Das heißt, für mich kommen
weitere zehn bis elf Bezirkskirchenratssitzungen,
sowie zwei Gemeindevisitationen
pro Jahr und alle
zwei Jahre eine Bezirksvisitation
hinzu.
Gibt es schwierige Momente?
Ja, natü rlich gibt es auch diese. Da
ist zum einen die persönliche Verletzbarkeit
von Menschen, wenn es
um Themen geht, die sie selbst
betreffen. Und dann sind das im
Vorfeld heiß diskutierte Abstimmungen
bei schwierigen Entschei-

dungen, wie z.B. der Bezirksstrukturreform.
Es kann vorkommen,
dass ich mich bei Abstimmungen
auch mal gegen meine eigenen Ansichten,
Wünsche und Vorstellungen
entscheiden muss, so wie unlängst
bei der Heraufsetzung der
Lebensarbeitszeit der Gemeindepfarrer
von 65 auf 67 Jahre. Da finde
ich mich dann selbst in einer
Zwickmü hle wieder.
Aber es gibt doch sicher auch das
ein oder andere Schöne oder auch
Amü sante zu berichten?
Ja, auf jeden Fall. Jeder Tag einer
Synodaltagung beginnt mit einer
kleinen Andacht. Dabei können sich
die Synodalen mit ihren musikalischen
Fähigkeiten einbringen. Ich
selbst wü rde mich mit meinen eher
bescheidenen Klavierkü nsten nie
freiwillig melden, aber es ist schön
und bemerkenswert, welche Vielfalt
da zustande kommt – von der Gitarre
bis zum Jagdhorn war schon alles
vertreten.
Herrlich amü sant ist auch immer
wieder Kai Tröger, der dem
Rechtsausschuss angehört und der
mittlerweile Vizepräsident ist. Er
hat die wunderbare Gabe, die knochentrockenen
Gesetzesvorlagen
und Ä nderungen so vorzutragen,
31
dass sie für Heiterkeit im kompletten
Plenum sorgen, ohne dabei die
Ernsthaftigkeit des Themas in Frage
zu stellen.
In der neuen Periode ist auch Udo
Prinz zu Löwenstein aus Heidelberg
in der Synode. Wir hatten bei der
ersten Tagung leider keine Gelegenheit
miteinander zu sprechen.
Auf dem Parkplatz habe ich ihn
dann noch getroffen und ihn gefragt,
ob er Beziehungen nach Staffort
hätte. Er schaute mich an, grinste
und meinte nur „Das will ich
wohl meinen“ – und es stellte sich
heraus, dass Anneliese Pantle aus
Staffort sein Kindermädchen war.
Außerdem gibt es noch Prof. Dr.
Michael Hauth, der aus Staffort
stammt und mit dessen Bruder Markus
ich im Jugendchor „Die Wegweiser“
gesungen habe. Drei Personen,
die enge Beziehungen zu Staffort
haben in einer Synode mit rund
70 Mitgliedern – das ist schon ein
hoher Anteil.
Vielen Dank fü r dieses interessante
Interview und die Einblicke in
die Arbeit der Landessynode.
Interview: Melanie Ernst
und Melanie Herrmann
Nicole Barié

32
Gottesdienst mit
der Sozialstation Stutensee-W eingarten
In unserem Gemeindebrief 2/2009
haben wir Ihnen die Sozialstation
Stutensee-Weingarten e.V. bereits
ausfü hrlich vorgestellt. Wir haben
Ihnen erläutert, dass es sich um einen
Verein der evangelischen Kirchengemeinden
handelt und dass
daher die Bezeichnung „Diakoniestation“
(welche auch als erklärender
Name zusätzlich verwendet
wird) vielleicht treffender wäre.
Den Gottesdienst am 27. September
2009 gestalteten Mitarbeiterinnen
der Sozialstation mit und machten
somit deutlich, dass es sich bei der
„Diakoniestation“ um eine kirchliche
Einrichtung handelt, die einen
Teil des kirchlichen Auftrages, den
Dienst am Menschen, ü bernimmt.
In einer gemeinsamen Betrachtung
Mein Name ist Sundus. Ich bin Krankenschwester und vertrete
Schwester Hida bei ihren Patienten in Staffort.
Die Pflege und die Betreuung der mir anvertrauten Patienten nehme ich
sehr ernst. Auch fü r die Sorgen und Nöte der Angehörigen bin ich stets
offen und suche gemeinsam mit allen Beteiligten nach Antworten. Leider
unterliegen wir Pflegekräfte durch das Gesundheitssystem einem
enormen Zeitdruck, der es uns oft schwer macht, den Anforderungen
und Vorschriften einerseits und den Bedü rfnissen und Ansprü chen der
Patienten und Angehörigen andererseits gerecht zu werden.
Oft wünsche ich mir, ich könnte einem Patienten Trost spenden, bei
ihm sitzen bleiben und ü ber seine Sorgen sprechen. Aber die Zeit reicht
nicht, denn ich muss weiter zu anderen Patienten. Schweren Herzens
muss ich gehen und den Menschen mit seiner seelischen Not alleine
lassen. Das fällt schwer und belastet. Wie enttäuscht mü ssen auch die
Angehörigen oder die kranken Menschen sein, die von mir erwarten,
dass ich bleibe und es geht nicht.
Dann denke ich an Maria, die Schwester von Lazarus. Sie hatte auch
bestimmte Erwartungen an Jesus, die er nicht erfü llen konnte. Sie war
enttäuscht und weinte. „Als Jesus sie sah weinen, ward er betrübt und
ihm gingen die Augen über.“

Mein Name ist Beate Fischer. Ich arbeite seit 1999 als Krankenschwester
für die Sozialstation Stutensee-Weingarten und habe eine Zusatzausbildung
für die Betreuung und Förderung demenzkranker Menschen.
Sieben Jahre habe ich vorher in einem Heim gearbeitet und dort kranke
Menschen bis zu ihrem Tod begleitet und mir immer ü berlegt, wie es
wohl wäre, Menschen zu Hause zu pflegen, ohne den Zwängen einer
Heimordnung zu unterliegen. Zu Hause ist alles vertrauter. Die Patienten
fü hlen sich sicherer und geborgen. Angehörige haben mehr Selbstsicherheit
im Ä ußern von Wü nschen und Nöten.
Als Schwester bin ich Vertraute aber auch Gast, der sich anpassen
muss. Doch die Fragen der kranken Menschen und ihrer Angehörigen
sind die gleichen geblieben, auch zuhause. „Warum gerade ich?“ „Warum
muss er so leiden?“ „Sie hätte doch noch leben können!“ „Schwester,
warum kann ich nicht sterben?“ „Was können wir noch tun, das
kann doch nicht alles gewesen sein?“ „Schwester, helfen Sie mir, ich
möchte sterben!“ „Was habe ich getan, dass ich so leiden muss?“ Solche
und ähnliche existentielle Fragen nehme ich sehr ernst. Gemeinsam
mit den Kranken und Angehörigen versuche ich, individuelle Antworten
zu finden. Das ist schwer und nicht immer möglich. Mein tiefer
Glaube und mein Vertrauen in Gott lässt sich nicht auf jeden Menschen
ü bertragen, so dass es fü r ihn hilfreich ist. Manchmal reicht es, dass ich
glaube, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist, dass es weitergeht –
anders eben.
Jesus baut auf Vertrauen. Jesus sagt zu der Schwester von Lazarus:
„Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe.“
der Geschichte von der Auferweckung
des Lazarus (Joh. 11,1-45)
gaben uns die Schwestern Anteil an
ihrer Arbeit und ihren damit verbundenen
Gedanken, Empfindungen,
Ä ngsten und Fragen. Wir wollen
Ihnen hiermit diese bewegenden
33

34
Mein Name ist Hida. Seit 2004 arbeite ich bei der Sozialstation als examinierte
Altenpflegerin. Ich bin Bezirksschwester hier in Staffort,
das heißt., ich betreue immer wieder die gleichen Patienten in ihrem
Zuhause. Durch oftmals langjährige Pflege baut sich eine enge Beziehung
auf, die sich auf gegenseitigen Respekt, Sicherheit und Vertrauen
stü tzt. Angehörige und Patienten vertrauen auf mein pflegerisches
Können und holen sich Rat in vielerlei Notlagen, immer mit dem Wissen,
nichts dringt nach außen, da ich der Schweigepflicht unterliege.
Manche Schicksale meiner Patienten beschäftigen mich noch ü ber
meine Arbeitszeit hinaus. Es gibt junge Menschen, die an einer unheilbaren
Krankheit leiden und alte, die ü ber viele Monate bettlägerig sind.
Daneben stehen häufig ratlose Angehörige. Das belastet mich dann
sehr, weil ich diesen Menschen nur bedingt helfen kann.
Da fallen manche Tage wieder schwer. Dann denke ich an Jesus, der zu
Lazarus gehen wollte und seine Jü nger ihn abhalten, weil es ihm dort
schlecht erging. Und Jesus sagte: „Sind nicht des Tages zwölf Stunden?
Wer des Tages wandert, der stöß t sich nicht, denn er sieht das Licht
dieser Welt.“
Gedanken nochmals in schriftlicher
Form weitergeben.
Wir bedanken uns sehr bei den Mitarbeiterinnen
der Sozialstation für
ihre Offenheit und die bewegende
Auseinandersetzung mit dem Text,
der es ihnen in der Vorbereitung sicherlich
nicht leicht gemacht hat.
Wir wü nschen ihnen alles Gute, viel
Kraft, Stärke, Mut und vor allem
Segen fü r ihre wichtige Arbeit!
W ir begrüßen zwei Lektorinnen
An Erntedank bringen wir unsere
Dankbarkeit für alles, was wir ernten
dürfen, zum Ausdruck - die
Frü chte des Feldes und unserer Gär-
Nicole Barié
ten, die Frü chte des Segens Gottes
auf unserer Arbeit und Mühe, die
Frü chte seiner Liebe unter uns. Dieses
Jahr hatten wir noch eine beson-

dere Art von Ernte zu
feiern: die Einfü hrung
von Elke Schwehm und
Eleonore Claus als
Lektorinnen in unserer
Kirchengemeinde.
Lektoren sind Christen,
die als ehrenamtliche
Mitarbeiter im Dienst
der kirchlichen Verkü
ndigung stehen. Als Gottesdiensthelfer
ü bernehmen sie liturgische
Aufgaben im Gottesdienst: Lesungen,
Gebete, Abkü ndigungen
und Assistenz bei der Feier des Abendmahles.
Die Gemeindeglieder
erleben sie als Mitchristen aus ihrer
Mitte. Lektoren sind somit zusammen
mit allen Christen Glieder am
Leib Christi, die einander in Liebe
dienen sollen. „Denn wie wir an einem
Leib viele Glieder haben, aber
nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe
haben, so sind wir viele ein Leib in
Christus, aber
untereinander ist einer
des andern Glied, und
haben verschiedene
Gaben nach der Gnade,
die uns gegeben ist.“
(Römer 12,4-8). In ihrem
Dienst verwirklicht
sich ein Teil des
allgemeinen Priesterdienstes
aller Gläubigen,
so wie es Petrus formuliert: „Ihr
aber seid das auserwä hlte Geschlecht,
die königliche Priesterschaft,
das heilige Volk, das Volk
des Eigentums, dass ihr verkündigen
sollt die Wohltaten dessen, der
euch berufen hat von der Finsternis
zu seinem wunderbaren Licht.“ (1.
Petr 2,9)
Ü ber den Sommer hinweg haben
sich Elke Schwehm und Eleonore
Claus auf ihr Amt vorbereitet. Sie
wurden in die liturgischen Abläufe
Ich, Eleonore Claus, möchte mich kurz vorstellen. Im Jahr 2004 bin ich
nach Staffort gezogen, seit März 2009 wohne ich in Bü chenau. Auf eine
lange Tätigkeit in kirchlicher Arbeit blicke ich mit Freude zurü ck. Seit
meiner Kindheit war ich in Heidelberg an der Christuskirche aktiv und
mit viel Engagement in vielen Bereichen tätig. Singkreis, Kirchenchor,
Kindergottesdienst, Jungscharleiter, Kirchenälteste und vieles mehr.
Nun bin ich hier in Staffort-Bü chenau zur Lektorin gerufen worden,
was ich dankbar angenommen habe. Gottes Wort und Geist möge mich
begleiten.
35

36
Ich bin Elke Schwehm und lebe seit dem 22. Juli 2004 mit meiner Familie
in Staffort. Im September 2006 habe ich mich entschlossen im
Kirchenchor mitzusingen, was ich bis heute nicht bereut habe. Es ist
eine schöne Gemeinschaft und Freundschaft entstanden und meine
neue Mitarbeit in der Kirchengemeinde als Lektorin mache ich von
Herzen gerne.
der Gottesdienstordnung unserer
Badischen Landeskirche eingewiesen.
Im Gottesdienst am 4. Oktober
2009 haben wir sie feierlich fü r den
Dienst als Lektorinnen beauftragen.
Diese Einfü hrung markiert öffentlich
die Zuständigkeit fü r die Lektorendienste
in unseren Gottesdiensten
in Staffort und Büchenau. Zudem
soll sie die neuen Lektorinnen
in ihrer mit dem Dienst verbundenen
Verantwortung stärken und ihnen
die Vergewisserung geben, auf
den Beistand Gottes vertrauen zu
können. Mit der gottesdienstlichen
Einfü hrung verdeutlichen wir, dass
alle Getauften an dem Auftrag
Christi zu Zeugnis und Dienst in der
Welt teilhaben und ihn mit persönlicher
Bereitschaft und Begabung
wahrnehmen sollen.
Liebe Frau Schwehm, liebe Frau
Claus. Wir danken Ihnen beiden
noch einmal von Herzen für Ihre
Bereitschaft, diese Aufgabe zu ü -
bernehmen. Der Herr segne Ihren
Dienst in der Gemeinde.
Aus dem Tagebu ch einer Konfirmandin
Liebes Tagebuch. Vor unserem ersten
Konfirmandenunterricht am 16.
September waren wir alle sehr aufgeregt.
Wir wussten schließlich
noch gar nicht, was uns erwartet.
Als es dann losging, wurden wir
gleich von Sarah Süß fotografiert.
Nicole Barié
Wozu sie aber die Bilder brauchte,
wurde mir irgendwie nicht klar.
Dann kam Pfarrer Wielandt und wir
gingen in die „Katakomben“ des
Gemeindehauses. In diesem gemü tlichen
Raum haben wir jetzt jede
Woche Unterricht. Am Anfang haben
wir erst einmal Materialien für

den Unterricht bekommen: ein Arbeitsheft
mit Ü bungen, eine Bibel
fü r jeden von uns und ein Terminblatt,
wo ganz viele Termine fü r uns
drauf vermerkt waren. Nachdem wir
uns alle noch einmal begrü ßt hatten,
ging es los. Unsere erste Aufgabe
war, uns ein „Konfiglas“ zu gestalten.
Da ging mir ein Licht auf! Dafü
r brauchten wir also die Bilder.
Als wir alle mit dem „Window-
Colours“-Malen fertig waren, machten
wir uns auf den Weg in die Kirche,
wo wir für die Konfivorstellung
in Staffort probten: nur nicht
zu schnell laufen; und wenn’s geht,
dann noch lächeln. Nur wenig Zeit
blieb ü brig, also spielten wir noch
ein kurzes Spiel. Wir verabschiedeten
uns mit einem Gebet und schon
war der erste „Konfi“ vorbei.
Der Gottesdienst verlief dann okay
und nun waren wir offiziell die neuen
Konfirmanden.
Fü r den nächsten Konfiunterricht
hatte sich Pfarrer Wielandt etwas
ganz Tolles ü berlegt: Wir sahen einen
Ausschnitt aus „Mr. Bean“. Danach
hatten wir alle Bauchkrämpfe
vor Lachen. So toll und abwechslungsreich
hatte ich mir die Konfizeit
nicht vorgestellt. Mama hatte
37
immer was von wegen „viel auswendig
lernen“ erzählt...
Okay, in der 3. Stunde war es dann
soweit. Wir „durften“ das apostolische
Glaubensbekenntnis auswendig
lernen. Und in der nächsten
Stunde das „Vater unser“. Aber das
konnte eh schon jeder.
Bis jetzt vergingen die „Konfis“
immer im Nu. Eine Rally durch die
Kirche - das war auch witzig. Mein
persönlicher Höhepunkt war der
FeierAbend-Godi zum Abschluss
der Visitation: Der Ausschnitt aus
„Sister Act“ hat mir totale Gänsehaut
gemacht: „ I will follow him!“
Am 15. November war ein ganz besonderer
Gottesdienst für uns. Ein
eigener Konfirmandengottesdienst
fü r alle Konfis aus ganz Stutensee
und Büchenau, abends um 18.00
Uhr in Blankenloch. War echt gut.
(Fast) nur junge Leute in der Kirche.
Er ging auch um wie im Flug.
Fü r mich persönlich wurde nur etwas
viiiiiel gesungen...
Die Weihnachtszeit wird fü r uns bestimmt
sehr aufregend - ich hoffe,
dass wir im „Konfi“ auch Plätzchen
essen dü rfen.
Noelle Merten

38
Unsere neuen Konfirmanden
Das Zwergennest ist eine Einrichtung
der Kirchengemeinde fü r
Kleinkinder von 0 bis 3 Jahren. Unter
der Leitung von Tamara Wegmer
und Birgit Hauth wird jeden
Neues vom Zw ergennest
Aus Bü chenau:
Neele Brambach, Luca Brettschneider,
Svenja Evin, Tim
Geißler, Christopher Hellermann,
Noelle Merten, Nico
Schäffner,
Laura Wichmann
Aus Staffort:
Carmen Fetzner, Mareike
Gassler, Lotta Lehmann,
Saskia Pfattheicher, Simon
Sebold
Donnerstag von 9 bis 12 Uhr gespielt,
gebastelt und durch die Natur
gestreift. Da jede Woche ein neues
aufregendes Ereignis geplant und
durchgefü hrt wird, können Sie aktuelle
Infos, Berichte und Fotos regelmäßig
auf der Homepage unserer
Kirchengemeinde finden. Und auch
an dieser Stelle ein paar Impressionen
aus den letzten Monaten:
Am 17. September fand ein Tag der
offenen Tü r statt. Das Zwergennest
war mit Ballons und Girlanden geschmü
ckt, ein kleines Buffet gerich-

tet und ruhige Musik aufgelegt.
Gleich kurz nach 9 Uhr kamen eine
ganze Schar Leute mit ganz vielen
kleinen Zwergen. Wir stellten einen
Teil unseres Ablaufes vor, was wir
spielen und was wir so singen. Um
Punkt 10 Uhr setzten sich alle Kinder
rund um den Tisch und dann
wurde gemeinsam gefrü hstü ckt. Bei
gutem Wetter gehen wir normalerweise
nach dem Frü hstü ck nach
draußen, um die Natur zu erkunden.
Das konnten wir am Tag der offenen
Tür ja nicht, deswegen haben
wir in der Stube weiter gespielt, Seifenblasen
gemacht, gemalt und mit
Ballons gespielt.
Am 1. Oktober feierten wir den Abschied
von Sophia. Sophia kommt
nämlich in den Kindergarten! Mit
Butterbrezeln, leckerem Rohkost,
Apfelsaftschorle, Kerzen und Luftschlangen
ließen wir es uns gut gehen.
Sophia durfte sich auch wünschen,
was an diesem Tag gesungen
wurde. Mit Begeisterung sangen die
Kinder das Lied vom „Apfelbaum“.
Sophia bekam auch ein Geschenk
vom Zwergennest. Eine kleine Kindergarten-Tü
te, in Form von einer
Mini-Schultü te, gefü llt mit kleinen
Leckereien, einer selbst gebastelten
Schneekugel mit Sternregen und einer
hü bschen Abschiedskarte.
39
Am 22. Oktober haben wir das
Zwergennest in eine Kochstube
verwandelt. Jedes Kind hat eine Zutat
mitgebracht, um eine Kü rbissuppe
zu kochen. Wir haben den
Kü rbis klein geschnipselt, Kartoffeln
geschält, geviertelt, Petersilie
gewaschen und Wienerle klein geschnitten.
Vor allem Letzteres hat
den Kindern viel Spaß gemacht, und
so musste das ein oder andere Stü ck
Wiener in einem kleinen Mündlein
verschwinden… Hmmm… lecker!
Dann hat Tamara das alles in ihrem
mitgebrachten Thermomix gekocht.
Der Raum wurde erfü llt von einem
wunderbaren Geruch, der nun wirklich
allen Hunger gemacht hat. Wir
deckten den Tisch und wir haben alle
zusammen gegessen. Allen Zwergen
hat es prima geschmeckt. Cecilia
wollte gerne zweimal nachgeschöpft
haben. Auch Anna Liv, die
sonst gar kein Gemü se mag, hat diese
Suppe mit Begeisterung

40
gegessen. Nadja, die Kleinste im
Bunde hat es sich auch schmecken
lassen. Vivian und Mareen haben
sogar schon ganz alleine gegessen.
Und unser Größ ter, Justin, der hat
sich schon auf den Nachtisch gefreut.
Das W andern ist des Jungschars Lust
Das Schuljahr hatte gerade erst wieder
begonnen, als die Einladung der
Bezirksjugend zum „Wanderpreis“
ins online-Postfach flatterte. Wanderpreis?
So richtig konnte wir uns
darunter nichts vorstellen, aber nach
den guten Erfahrungen beim Völkerballturnier
und dem Ballontag
entschieden wir uns, eine Mannschaft
der „kleinen Mädchenjungschar“
zu stellen. Nach Spöck
war es schließlich auch nicht so
weit und es heißt ja schließlich „wer
nicht wagt, der nicht gewinnt“.
Am Samstag, den 10. Oktober, war
es dann soweit. Leider mussten
kurzfristig noch einige Jungscharler
krankheitsbedingt absagen und so
schrumpfte unser Team auf fünf
Teilnehmer. Auch das Wetter wollte
nicht wirklich mitspielen, es regnete
in Strömen. Doch die Spöcker Organisatoren
bewiesen Mut und Flexibilität.
Sie sagten den
Tamara Wegmer
Wanderpreis nicht ab. Die anzulaufenden
Stationen wurden also nicht
rund um Spöck verteilt, sondern im
Gemeindehaus und in der Veranstaltungshalle
aufgebaut.
In Spöck angekommen sammelten
sich erst einmal alle Teams im Gemeindehaus.
Zum Einstieg wurde
gemeinsam gesungen und es gab eine
kleine Andacht. Dann wurden
die Teams aufgeteilt. Wir machen
uns zuerst auf den Weg zur Veranstaltungshalle.
Dort warteten die
ersten Stationen auf uns. Wir muss-

ten Nägel in ein Stü ck Holz schlagen,
Luftballons zum Platzen bringen,
eine Strecke mit Getränkekisten
ü berwinden, Bobbycar fahren,
Speer werfen, Gummistiefel mit den
Fü ßen weit werfen und vieles mehr.
Das absolute Highlight des Morgens
war, ein Schlauchboot, in dem unsere
Jungscharleiterin Sarah saß, ein
Stü ck die Pfinz entlang zu ziehen!
Zum Mittagessen ging es dann zurü
ck ins Gemeindehaus. Nach einer
kleinen Stärkung warteten dort die
nächsten Stationen auf uns. Jetzt
rauchten die Köpfe beim Bibelquiz,
beim Geruchstest oder auch beim
Zusammensetzen von Bibelversen.
Außerdem mussten wir eine Menschenpyramide
bauen und da unser
Team so klein war, mussten Sarah
und Melanie aushelfen. Im Außenbereich
des Gemeindehauses gab es
dann auch noch einige
Stationen: Kaugummiweitspucken
oder
„so langsam wie möglich
auf einem Fahrrad
fahren“. Haben Sie
das schon einmal probiert?
Es ist gar nicht
so einfach! Doch der
absolute Höhepunkt
war das Ziehen eines
Traktors. Ja, er ließ
41
sich tatsächlich von uns mehrere
Meter ziehen und alle waren super
stolz auf ihre Leistung!
Nachdem alle ihre Stationen erfolgreich
gemeistert hatten, traf man
sich im Gemeindehaus noch um
miteinander zu spielen. Ein gemeinsamer
Abschluss mit Singen und der
Siegerehrung rundeten den Tag ab.
Wir waren eines der kleinsten und
jü ngsten Teams und belegten den
vorletzten Platz. Aber das spielte
keine Rolle, denn der Spaß ü berwog.
Wir hatten aber auch noch etwas
zu feiern, denn Steffis Luftballon
vom Ballontag im Sommer flog
am Zweitweitesten (bis nach Wien)
und Steffi gewann einen Frisbee,
den sie der Jungschar „spendete“.
Wir berichten hier immer nur von
den Höhepunkten unserer Jungschararbeit,
aber
Woche fü r Woche
stellen viele engagierte
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ein buntes
und abwechslungsreiches
Programm auf
die Beine. Wenn Du
Lust hast, schau doch
einfach mal vorbei!
Melanie Ernst

42
Die „Neuen“ im Kigo stellen sich vor
Wir, Selina Brambach und Marlene
Bischoff, sind die neuen Mitarbeiter
im Kindergottesdienst. Seit März
sind wir jetzt dabei und haben sehr
viel Spaß daran, zusammen mit Stefanie
Tschuch und Stefanie Gablenz
den Gottesdienst zu gestalten. Dazu
gekommen sind wir durch Ulli Hellermann,
die uns fragte, ob wir diese
Aufgabe ü bernehmen wollen. Da
wir beide viel Spaß an der Arbeit
mit Kindern haben, haben wir spontan
ja gesagt und uns auf die neue
Herausforderung eingelassen.
Wir sind beide gebü rtige Bü chenauer,
16 Jahre alt und gehen in die 10.
Klasse des Schönborn Gymnasiums
in Bruchsal. In unserer Freizeit spielen
wir Schach und tanzen beim
Bü chenauer Karnevalsverein. Wir
hoffen, Sie konnten sich einen kleinen
Eindruck von uns machen und
wü nschen Ihnen eine besinnliche
Adventszeit und eine fröhliche
Weihnacht.
Ihre KiGo-Mitarbeiterinnen
Selina und Marlene
Sage, wo ist Bethleh em ?
W eihnachtsgo ttesdienst mit den Glühwürm ern
Weihnachten sind
wir auf der Suche.
Auf der Suche
nach Ruhe, nach
Besinnlichkeit,
auf der Suche
nach Frieden im
Freundeskreis und
in der Familie, auf der Suche nach
Geborgenheit und der ein oder andere
ist auch auf der Suche nach
Gott.
In dieser besonderen Zeit im Jahr
sind wir wieder eingeladen, uns auf
den Weg zu machen, auf den Weg
nach Weihnachten, auf den Weg
nach Bethlehem. Damit haben wir
das Ziel vor Augen. Nur: Wo ist
Bethlehem – heute – fü r mich? Diese
Fragen werden uns durch den
Gottesdienst begleiten, den wir am
24. Dezember um 15.30 Uhr in der
kath. Kirche in Bü chenau feiern.
Dieter Freiberger

Fair schmeckt besser
W as jeder Einzelne für einen gerechten W elthandel tun kann
„Fairer Handel“ meint die Vermarktung
von Gü tern aus Entwicklungsländern,
deren Herstellungsweise
bestimmte soziale, zum Teil auch
ökologische Kriterien erfü llt. Der
faire Handel soll den meist kleinbäuerlichen
und genossenschaftlich
organisierten Produzenten eine dauerhafte
wirtschaftliche Existenz ermöglichen
und ihre Lebensbedingungen
verbessern. Dies geschieht
durch Garantiepreise, die meist ü ber
dem Weltmarktniveau liegen, durch
langfristige Liefer- und Abnahmeverträge,
durch Vorfinanzierung der
Ernte und eine Direktabnahme der
Produkte. In Deutschland wird der
faire Handel unter anderem durch
den „TransFair-Verein zur Förderung
des fairen Handels mit der
Dritten Welt“ organisiert, der partnerschaftlicheWirtschaftsbeziehungen
mit den Entwicklungsländern
anstrebt.
Seit bereits vier Jahren verkauft die
katholische Kirche in Bü chenau
nach Gottesdiensten oder beim
Pfarrfest „fair gehandelte“ Produkte.
Auch die evangelische Kirchengemeinde
Staffort-Bü chenau hat be-
43
reits im vergangenen Jahr damit begonnen,
die „Fair Trade Produkte“
z.B. beim klingenden Advent oder
beim Seniorenadvent in Staffort zu
vertreiben. Die Produkte erhält sie
dafü r von der katholischen Kirche
auf Kommission.
Das Team Fsb (Fair schmeckt besser)
besteht derzeit aus ehemaligen
Firmanden aus Büchenau. In Zukunft
wollen beide Konfessionen an
ökumenischen Gottesdiensten und
Festen die „Fair Trade Produkte“
gemeinsam zum Verkauf anbieten.
Auf diesem Weg suchen wir engagierte
junge Menschen, die uns bei
dieser Arbeit unterstü tzen können
und wollen. Bei Fragen wenden Sie
sich bitte an Nicole Mengesdorf,
Tel.: 07257/2001
Sie haben sich bereits entschieden
uns zu unterstü tzen? Prima! Dann
laden wir Sie hiermit herzlich zu einem
Treffen ein, bei dem wir unsere
Pläne und Termine konkretisieren:
am 8. Januar 2010 um 16.00 Uhr im
Pfarrzentrum in Büchenau, Jugendraum.
Fsb-Team

44
Auch im neuen Jahr werden wir zusammen
mit der Liebenzeller Gemeinschaft
und dem AB-Verein
Staffort wieder alle Christen hier
vor Ort zum gemeinsamen Gebet
einladen. Die Woche steht unter der
Aufforderung „Zeuge sein!“.
Als Besonderheit bieten wir zusätzlich
zu den Angeboten in den Vorjahren
an den Abenden von Montag
bis Donnerstag ein schlicht gehaltenes
liturgisches Gebet zum Tagesausklang
an. Durch eine ritualisierte
Form laden wir dazu ein, die
Die Allianzgebetswoche
Sonntag, 10.01.2010
9.30 Uhr Gottesdienst in der ev. Kirche Staffort
13.45 Uhr Gebetsgemeinschaft im AB-Vereinsheim
Montag, 11.01.2010
14.00 Uhr Gebetsgemeinschaft im AB-Vereinsheim
19.00 Uhr liturgischer Tagesausklang im Godly-Play-Raum
Dienstag, 12.01.2010
14.00 Uhr Gebetsgemeinschaft im AB-Vereinsheim
19.00 Uhr liturgischer Tagesausklang im Godly-Play-Raum
Mittwoch, 13.01.2010
19.00 Uhr liturgischer Tagesausklang im Godly-Play-Raum
Donnerstag, 14.01.2010
14.00 Uhr Gebetsgemeinschaft im AB-Vereinsheim
19.00 Uhr liturgischer Tagesausklang im Godly-Play-Raum
Freitag, 15.01.2010
19.30 Uhr Gebetsabend im ev. Gemeindehaus
ersten Tage des beruflichen und
schulischen Alltags im neuen Jahr
ganz bewusst in Stille und Besinnung
ausklingen zu lassen. Dieses
Angebot wird erstmalig im Godly-
Play-Raum in der Brü hlstraße 16
(neben der Kirche, Eingang von der
Ortsverwaltung her) stattfinden. Sie
dü rfen also doppelt gespannt sein!
Der örtliche Verein fü r innere Mission
Augsburgischen Bekenntnisses
wird seine Gebetsgemeinschaften
wieder an den Nachmittagen im
AB-Vereinsheim in der Weingarte-

ner Straße 42 anbieten. Wie gewohnt,
werden wir diese Woche mit
einer großen Gebetsgemeinschaft
am Freitag, den 15. Januar 2010, um
19.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus
ausklingen lassen. Da-
Unsere Kirche hat viele Fenster.
Bunte Fenster. Schöne Fenster.
Fenster, durch die das Morgenlicht
in den dunklen Kirchenraum hineinfällt.
Fenster, durch welche die letzten
Strahlen der Abendsonne den
Innenraum in ein bunt schimmerndes
Farbenspiel tauchen. Fenster,
durch welche dem abendlichen Spaziergänger
draußen ein anheimelndes
Licht aus dem Kirchenraum
entgegenstrahlt und ihn vielleicht
zum Eintreten lockt. Das Licht hinter
den Fenstern zeigt an, wenn sich
Menschen zusammenfinden und
Gemeinde leben.
Es gibt aber noch mehr Fenster, die
das Gemeindeleben anzeigen und
vielleicht den ein oder anderen
„Spaziergänger" neugierig machen
und zum Eintreten einladen sollen.
Eines dieser Fenster halten Sie gerade
in den Händen. Unser viertel-
Fenster
45
zu werden wir beim Silvester-
Gottesdienst in Staffort am 31. Dezember
2009 um 18.00 Uhr Ihre
Gebetsanliegen erbitten.
Bernhard Wielandt
jährlich erscheinender Gemeindebrief
möchte Sie informieren ü ber
das, was gerade in unserer Kirchengemeinde
aktuell ist. Auf Termine
und Ereignisse hinweisen und dazu
einladen. Und er soll ü ber die vielen
Aktivitäten in den einzelnen Kreisen
informieren, die ü ber das Jahr
hinweg laufen. Vielleicht weckt die
ein oder andere Gruppe ja Ihr Interesse
und Sie kommen einfach mal
bei einem der regelmäßigen Treffen
vorbei?
Ein weiteres Fenster sind die beiden
Schaukä sten, die Sie am Gemeindehaus
und an der Kirche finden.
Jeden Monat werden sie liebevoll
mit einem neuen jahreszeitlichen
Thema ausgestaltet – teilweise einfach
zum daran Erfreuen, teilweise
zum darü ber Nachdenken. Aktuelle
Plakate, Informationen und Aushänge
sollen Sie auf dem Laufenden
halten ü ber all das, was gera-

46
gerade in der Kirchengemeinde aktuell
ist.
Und ein Fenster leuchtet ganz besonders
strahlend und weit – unsere
Homepage. Nicht nur Menschen
vor Ort, sondern auch Neugierige
von ü berall her können sich ü ber
unser Gemeindeleben oder eine einzelne
Veranstaltung informieren,
Weggezogene können ein Stü ckchen
Heimat miterleben, ferne Familienmitglieder
können ihre Angehörigen
vielleicht auf einem der vielen
Fotos entdecken. Unter
www.kg-staffort-buechenau.de finden
Sie im Internet ein ganz breit
gefächertes Portal mit Informationen,
Artikeln, Bildern, Neuigkeiten,
Terminen und allem, was dazu gehört.
Die einzelnen Gruppen unserer
Kirchengemeinde stellen sich vor
und bieten teilweise viele Berichte
und Fotos zu ihren Aktivitäten. Der
Kindergarten ist mit sehr vielen und
immer wieder ganz aktuellen Artikeln
aus den einzelnen Gruppen
vertreten, die Konzeption kann eingesehen
und heruntergeladen werden,
Ö ffnungszeiten und Termine
können nachgeschaut werden. Der
Gemeindebrief kann als pdf-
Dokument heruntergeladen werden
– und ein Archiv bietet Ihnen die
Möglichkeit, auch ältere Arti-
kel noch einmal zu lesen. Ganz neu
ist ein Newsletter, welchen Sie ü ber
die Startseite der Homepage bestellen
können und welcher Sie ganz
zeitnah ü ber Aktuelles informieren
soll. Schauen Sie mal herein, wir
freuen uns!!
An dieser Stelle möchte ich gerne
darauf hinweisen, dass all diese
Fenster auch gepflegt werden müssen.
Dies geschieht in vielen, vielen
Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Abends.
Am Wochenende. Nachts.
Neben Beruf, Familie, Haushalt,
Alltag. Ohne regelmäßige Pflege
wü rde zu Pfingsten noch die Weihnachtsdekoration
im Schaukasten
hängen, hätten wir keinen Gemeindebrief
– oder er wü rde nicht in die
Briefkästen gelangen und könnte
unsere Homepage nicht so aktuell
und vielfältig unsere Kirchengemeinde
repräsentieren.
Außerdem sind mit all dem auch
Kosten verbunden, die teilweise
privat einfach "nebenher" laufen,
teilweise im Haushalt der Kirchengemeinde
mit einem erheblichen
Betrag zu Buche schlagen. So wird
bspw. unser Gemeindebrief in Staffort
in ALLE Haushalte getragen,
und auch in Bü chenau erhalten den
Gemeindebrief viele Haushalte, die

nicht zur evangelischen Kirchengemeinde
gehören. Bei einer Auflage
von 1200 Exemplaren kommt viermal
im Jahr alleine durch Kosten
der Druckerei schon eine beträchtliche
Summe zusammen.
Ich denke, gerade für eine kleine
Kirchengemeinde wie die unsere,
sollte eine solche Präsenz keine
Selbstverständlichkeit sein. Und da
die Arbeit, wie eigentlich ü berall,
hauptsächlich auf nur wenigen
Schultern ruht, freuen sich alle ü ber
Unterstü tzung, Mitarbeit, Spenden –
oder auch einfach nur mal ü ber einen
Kommentar oder ein Lob.
Mitarbeit kann auf viele Arten und
Weisen geschehen. Wir freuen uns
ü ber interessante Fotos aus dem
Gemeindeleben. Ü ber das Angebot,
einen Artikel zu schreiben ü ber eine
Veranstaltung der Kirchengemeinde
oder Ihres Kreises. Fragen Sie doch
mal beim Schaukasten-Team, ob bei
der Gestaltung Hilfe benötigt wird.
Möchten Sie einen Spaziergang
durch den Ort mit dem Austragen
des Gemeindebriefes verbinden?
47
Oder vielleicht haben Sie eine tolle
Idee, die Sie verwirklichen wollen?
Wenden Sie sich an uns! Die jeweiligen
Ansprechpartner und Adressen
finden Sie ü blicherweise im farbigen
Mittelblatt des Gemeindebriefes
oder auf der Homepage. Apropos
Mittelblatt. Wir haben dort dieses
Mal eine kleine Umfrage vorbereitet,
um Ihre Meinung zu hören und
Ihre Wünsche besser berü cksichtigen
zu können. Ein kleiner Beitrag
zur Fensterpflege wäre beispielsweise
auch einfach die Beteiligung
an dieser Umfrage!
Und nicht zuletzt sind auch kleinere
oder größ ere Spendenbeträge gerade
fü r den Druck unseres Gemeindebriefes
immer herzlich willkommen.
Sie können einen entsprechend gekennzeichneten
Umschlag einfach
in die Opferkästen einlegen oder im
Pfarrbü ro abgeben; und wer möchte,
darf auch gerne direkt etwas auf das
Konto der Kirchengemeinde ü berweisen
– evtl. zweckgebunden,
Stichwort „Gemeindebrief“. Wir
freuen uns!!
Nicole Barié
Wir danken herzlich fü r eine zweckgebundene Spende in Höhe von 100
Euro. Gegenü ber der im Haushaltsplan fü r den Gemeindebrief vorgesehenen
Seitenzahl von 48 haben wir damit diese Ausgabe um 8 Seiten erweitern
können, um noch mehr interessante Artikel für Sie veröffentlichen
zu können.

48
Aus den Kirchenbüchern
September – November 2009
Durch die Taufe wurde in die Gemeinde aufgenommen:
aus Staffort
22.11. Lana Meier, Im Unterfeld 71
In der Hoffnung auf die Auferstehung wurden kirchlich bestattet:
in Staffort
16.09. Gü nter Göhringer, Blankenlocher Str. 30A
28.09. Friedrich Wilhelm Raupp, Weingartener Str. 15
22.10. Werner Freiberger, Bruchstr. 33
in Bü chenau
23.10. Elisabeth Strobel, Im Grü n 9

Die Rätselseite für Groß und Klein
Zu welchen Liedern gehören die Textausschnitte in der linken Spalte? Sie
erhalten einen Lösungssatz, wenn Sie die Lösungsbuchstaben der linken
Spalte von oben nach unten mit den Lösungsbuchstaben der rechten Spalte
ergänzen! Und so viel sei verraten: Der Lösungssatz steht im Lukasevangelium
Kapitel 2, Vers 14. Viel Erfolg!
Liedausschnitt
E Da uns schlägt die rettende Stund
RE Dass der Erlöser nun erschien
IG Des lasst uns alle fröhlich sein
TI Du König der Ehren, Herrscher der
Heerscharen
ER Heut schließt er wieder auf die Tü r
HE Himmlische Heere jauchzen
dir Ehre
DF Ich sehe dich mit Freuden an
E Jakobs Stern ist aufgegangen
A Lass mir deine Gü te und Treu
ER Nimm an des Christus
Freundlichkeit
NB Nun preiset alle Gottes Taten
DE Nun soll es werden Frieden
auf Erden
ME Oh Kindelein von Herzen
CH Seht, der schöne Rosenflor
NS So nimm unsre Herzen zum Opfer
denn hin
NE Und es sang aus Himmelshallen
OH Wenn ich dies Wunder fassen will
EF Wo ist der Freuden Ort?
LE Der Gnadenbrunn tut fließen
49
Titel
EI Also liebt Gott die arge Welt
LG Dies ist der Tag, den Gott
gemacht
NS Der Heiland ist geboren
E Freu dich Erd und Sternenzelt
ND Herbei, oh ihr Gläubgen
SE Hört der Engel helle Lieder
RI Ich steh an deiner Krippe hier
EI Ihr Kinderlein kommet
N Kommet ihr Hirten
DE Kommt und lasst uns Christus
ehren
HÖ Lobt Gott ihr Christen alle
gleich
AL Nun singet und seid froh
UN Oh du fröhliche
H Stille Nacht
OT Vom Himmel hoch da komm
ich her
DE Weil Gott in tiefster Nacht erschienen
SW Wißt ihr noch, wie es geschah?
UF Wunderbarer Gnadenthron
NS Zu Bethlehem geboren

50
Ich bin’s, der
Hahn auf dem
Turm, dem
Kirchturm.
Haben Sie’s
gespü rt? Es lag
was in der Luft. Nicht der besondere
Duft, aber ein Knistern und jede
Menge Spannung, ja sogar Hochspannung.
Schließlich hatte sich Besuch
angesagt! Nicht etwa Erbtante
Paula zum Sonntagskaffee, sondern
hochoffizieller Besuch, eine Kommission.
Sie wollten nicht nur kurz
Hallo sagen, sondern eine ganze
Woche, Abend fü r Abend, durch die
Gemeinde stöbern, ü ber Gott und
die Welt reden und einen Blick hinter
die Kulissen werfen.
Also ich glaube, es ist erlaubt, dass
ich ausnahmsweise etwas aus dem
Nähkästchen plaudere. Schon die
bloße Ankü ndigung hatte genü gt,
um den Pulsschlag hochschnellen
zu lassen. Und die Vorlage des
Wunschzettels hatte für eine vornehme
Blässe und feuchte Handinnenflächen
gesorgt.
Je näher die Woche der Wahrheit
rü ckte, desto mehr Spannung lag in
der Luft. Die Handelnden wurden
Der Hahn auf dem Turm
immer nervöser und die Geschäftigkeit
nahm immer mehr zu. Unterlagen
wurden im Schnellverfahren
gesichtet, Ordner gewälzt, verblasste
Papiere ausgetauscht und alles
fein säuberlich neu angeordnet. Bis
zuletzt wurde Hand angelegt, gaben
sich Menschen die Tü rklinke in die
Hand. Dann endlich war es soweit:
Die Klingel ertönte, die Kommission
stand vor der Tür und jetzt half
nur noch beten und hoffen. So ganz
allmählich entspannten sich die Gesichter
und schließlich stand fest:
Sie haben ü berhaupt nicht gebohrt
und es war völlig entspannt.
War der Anfang auch schwer,
stimmte er aber frohgemut fü r alles
Weitere, was noch kommen sollte.
Und was war eigentlich das End’
vom Lied? Am Ende der Woche
stand: eine Vereinbarung mit drei
Zielen. Diese sollen unsere Gemeinde
in den nächsten Jahren beleben
und stärken!
Ja, hat denn dabei auch einer an
mich gedacht? Also ich, ich richte
mich schon mal auf unruhige Zeiten
ein. Schließlich wollen sie mir auf
den Leib rücken. Ein Ziel heißt
nämlich offene Kirche. Meine

Kirche soll zum Dreh- und Angelpunkt
der Gemeinde werden. Soweit
kann ich ja noch mitgehen. Aber
dass grad jeder in meine Kirche
stolpern kann, völlig unkontrolliert?
Mit mir nicht! Ich weiß nicht. Ich
bin ja schon tolerant, aber geht das
nicht zu weit? Bisher habe ich es
genossen, im Mittelpunkt zu stehen.
Kü nftig soll ich nicht mehr nur im
Mittelpunkt stehen, sondern der
Mittelpunkt sein. Ich und auf dem
Präsentierteller. An diesen Gedanken
muss ich mich erst gewöhnen.
Aber warum eigentlich nicht? Je
länger ich darü ber nachdenke, umso
wohler wird mir dabei. Ich glaube,
daran könnte ich durchaus Gefallen
finden. Ich, pardon, meine Kirche,
erstrahlt in neuem Glanz und ich
darf mich darin sonnen. Das hat
doch was! Und im Ü brigen werde
Impressum
Herausgeber: Evangelische
Kirchengemeinde Staffort-Bü chenau
Gartenstraße 31
76297 Stutensee-Staffort
Erscheinungstermin: Dez. 2009
Redaktion: Nicole Barié, Horst Ernst,
Melanie Ernst
Druckerei: Horn Druck & Verlag
GmbH & Co. KG, Bruchsal
Auflage: 1.200
Redaktionsschluss fü r den nä chsten
Gemeindebrief: 20. Februar 2010
gemeindebrief@kg-staffort-buechenau.de
ich schon dafü r sorgen, dass alles in
geregelten Bahnen verläuft. Dafü r
stehe ich und wenn das nicht reicht,
werde ich meine Stimme erheben,
wie damals bei Petrus: Kikeriki, kikeriki,
kikeriki!
Also ich kann nichts sehen. Von
wegen Graben, geschweige denn
Gräbele. Nichts Unü berbrü ckbares
soweit mein Auge reicht! Frü her zur
Zeit der „steten Furt“, ja, da konnte
man sich noch nasse Fü ße oder eine
blutige Nase holen. Aber heutzutage
im Zeitalter des Jetsets – heute hier
und morgen da – lässt man sich
doch von Nichts und Niemandem
aufhalten. Da gibt es keine Grenzen,
zumindest keine sichtbaren. Und hat
man sich erst mal entschieden, gibt
es kein Halten und kein Zurü ck
mehr. Wie heißt es doch: wo ein
Wille ist, da ist auch ein Weg. Ich
fü hle mich frei, ganz frei, vogelfrei.
Meine Gedanken sind frei und deshalb
kann ich Grenzen ü berspringen,
obwohl ich hier oben dingfest
bin.
Euer
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