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Stadtteilmagazin für Ost-Karlsruhe Ausgabe 14 · 3.07, 2007

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<strong>3.07</strong><br />

Biolandhof-Naturkost Knöbl<br />

Vermarktung direkt beim<br />

Kunden<br />

Wer zur Zeit auf den Hof der Knöbls in<br />

Grötzingen kommt, erblickt eine Baustelle:<br />

Das 50 Jahre alte Gehöft wird derzeit<br />

renoviert. „Wir wollen das ganze Haus<br />

auf den neuesten Stand bringen“, erklärt<br />

Gerhard Knöbl, gelernter Landwirt und<br />

seit 1987 Bioland-Bauer. Das ist ein großer<br />

Aufwand. Neue Fenster. Neues Dach.<br />

Neue Außenwanddämmung; all das hilft<br />

ökologisch zu wohnen. Bei einer Tasse grünem<br />

Tee erzählt Knöbl wie er dazu kam,<br />

Biobauer zu werden.<br />

12<br />

Wie viele seiner Kollegen spürte er Mitte der 80er<br />

Jahre, dass die Naturverschmutzung so nicht weiter<br />

gehen konnte. Waldsterben, Grundwasserbelastung und<br />

nicht zuletzt der GAU in Tschernobyl ließen in ihm den<br />

Entschluss wachsen, bei der Übernahme des Hofes<br />

seiner Eltern diesen auf ökologische Landwirtschaft<br />

umzustellen. Damals war es, mit etwa 60 Milchkühen<br />

und 80 Hektar Anbaufläche, der größte Milch produzierende<br />

Hof der Gegend. Heute bewirtschaftet Knöbl<br />

gerade noch 30 Hektar Land und hat kein Vieh mehr.<br />

Die Umstellung war kein leichter Weg, erinnert sich der<br />

Landwirt.<br />

Marktstand so erfolgreich, dass daraus<br />

ein Laden wurde<br />

Während der Umstellung holten sich Knöbl und seine<br />

Frau Alexandra Rat bei Kollegen in der Umgebung, und<br />

1987 schließlich schlossen sie sich mit anderen Landwirten<br />

in der Bioland-Regionalgruppe <strong>Karlsruhe</strong> zusammen.<br />

Zu dieser Zeit eröffneten sie einen kleinen Hofladen,<br />

in dem Milch, selbst hergestellte Milchprodukte<br />

und Getreide aus eigenem Anbau verkauft wurden.<br />

Auch die Zucht von Rindern und der Fleischverkauf von<br />

Rindern halfen, sie vor dem wirtschaftlichen Aus zu<br />

bewahren. Immer mehr verschob sich die Produktion<br />

vom Getreide- hin zum Gemüseanbau. Dieses verkauften<br />

sie auf Wochenmärkten: „Es gibt keinen Markt in<br />

der Gegend, auf dem wir nicht waren. Zeitweise waren<br />

wie dreimal die Woche unterwegs“, erinnert sich der<br />

gelernte Landwirt an die schweren Zeiten zurück. Ein<br />

Marktstand, der von Anfang an gut lief, war der in der<br />

Waldstadt, wo sich schnell ein fester Kundenstamm<br />

etablierte. Als 1998 ein Ladenlokal im Waldstadtzentrum<br />

frei wurde, griffen die Knöbls zu und eröffneten<br />

einen kleinen Naturkostladen.<br />

Auf 30 Quadratmetern bot Familie Knöbl ein Vollsortiment<br />

an. Eigenes Gemüse und Brot vom eigenen Getreide,<br />

was sie nicht selbst produzierten, kauften sie bei<br />

befreundeten Biolandbauern oder im Biolandgroßhandel<br />

ein. Doch schnell stellte sich der Laden als viel zu<br />

klein heraus. Als drei Jahre später ein größerer Laden

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