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MÄRZ 12 - PIGmagazin

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MAGAZIN | THEMA<br />

Heimspiel<br />

Text Edip Zvizdiç<br />

Worum geht‘s in dem 22-minütigen<br />

Kurzfilm? Andreas Vossen (gespielt<br />

von Wotan Wilke Möhring) ist Gymnasiallehrer.<br />

Und Hooligan. Mit seinen Freunden<br />

prügelt er, bis sein Kopf leer ist und das Adrenalin<br />

durch seine Adern pumpt. Dieser Rausch lässt ihn<br />

leben, macht ihn süchtig. Seine Frau hat sich mit<br />

seinem dunklen Hobby arrangiert. Als ein neuer<br />

Schüler in die Klasse kommt und Vossen als Hooligan<br />

erkennt, drohen die sauber getrennten Welten<br />

zusammenzufallen. Denn Benny<br />

ist selber Hooligan. Als er auf dem<br />

Schulhof in eine Prügelei gerät,<br />

rechnet er mit Rückendeckung<br />

durch den Lehrer. Doch Vossen<br />

lässt den Schüler vor allen anderen<br />

auflaufen. Enttäuscht wendet<br />

sich der junge Hooligan gegen ihn<br />

und provoziert den Ethiklehrer in<br />

der Schule bis aufs Äußerste. Es<br />

beginnt ein Kampf, der Vossen immer mehr in<br />

die Enge treibt. Beim nächsten Wochenendmatch<br />

stehen sich die beiden auf dem Kampfplatz gegenüber.<br />

Und Vossen schlägt zu.<br />

REISEN THEMA | MAGAZIN<br />

Die Polizei setzt in der Präventionsarbeit schon seit geraumer Zeit Filme ein und bemüht sich<br />

dabei, filmisch und inhaltlich eine Sprache zu sprechen, bei der Jugendliche auch zuhören. Nun<br />

geht die „Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes“ mit dem Film „Heimspiel“<br />

noch einen mutigen Schritt weiter. Er hinterlässt beeindruckte Zuschauer. Er zeigt eine Ausprägung<br />

von Gewalt, die nicht allzu oft thematisiert wird. Und wie die Regisseurin Bogdana Vera<br />

Lorenz in ihrem preisgekrönten Abschlussfilm der Internationalen Filmhochschule Köln letzteres<br />

umsetzt, das geht tief unter die Haut – ohne Sicherheitsabstand und moralische Vorverurteilung.<br />

Der Böblinger Jörg Litzenburger, Sozial- und Medienpädagoge, sowie Präventionsbeauftragter des<br />

Landkreises Böblingen, ist begeistert.<br />

Gerade weil „Heimspiel“ kein typischer Präventionsfilm<br />

ist, weil er nicht selbsterklärend ist und<br />

keine rechtlichen Appelle hat, eignet er sich ganz<br />

besonders, um mit der Zielgruppe der gewaltbereiten<br />

Jugendlichen und Heranwachsenden im<br />

Alter von 16 bis 25 Jahren ins Gespräch zu kommen.<br />

„Sie müssen sich aktiv mit dem Thema Gewalt<br />

und so mit der eigenen Lebenswirklichkeit<br />

auseinandersetzen“, betont Jörg Litzenburger. Der<br />

Sozial- und Medienpädagoge, Präventionsbeauf-<br />

„Dieser Film hat auf<br />

mich gewirkt wie ein<br />

Axthieb!“<br />

tragter des Landkreises Böblingen und Leiter der<br />

Koordinierungsstelle Kriminalprävention, nebenbei<br />

auch noch Filmkritiker, hat den Streifen auf<br />

dem Max-Ophüls-Filmfestival in Saarbrücken<br />

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