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Krugmans New Economic Geography und Migration-KNORR

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Gr<strong>und</strong> der klassischen <strong>Migration</strong>smotive (wie oben), sondern dorthin, wo sie ein kreatives<br />

Umfeld (Toleranz; kulturelle <strong>und</strong> soziale Vielfalt etc.) vorfindet (vgl. STORPER/SCOTT<br />

2009: 149). Zu solchen speziellen <strong>Migration</strong>sphänomenen <strong>und</strong> ihren regionalen Wirkungen<br />

oder zu besonderen Motiven von verschiedenen Migrantengruppen liefert <strong>Krugmans</strong> Modell<br />

keine Erklärungsansätze, da durch die vereinfachenden Annahmen keine Differenzierungen<br />

möglich sind. Andererseits kann die Ausdifferenzierung der modernen <strong>Migration</strong>sforschung<br />

auch einen Vorteil für <strong>Krugmans</strong> Theorie bieten, da sein Z-P-Modell so selbst als spezieller<br />

Ansatz zur Erklärung der Motive <strong>und</strong> regionalen Wirkungen einer besonders definierten<br />

Gruppe von Migranten <strong>und</strong> einer speziellen räumlichen <strong>und</strong> standörtlichen Situation<br />

verstanden werden kann. Denn die Theorie könnte beispielsweise zur Erklärung der<br />

Wanderung von Industriearbeitern gleicher Qualifikation zwischen sehr ähnlichen Regionen,<br />

die sich nur durch einen anfänglichen minimalen Reallohnunterschied unterscheiden,<br />

herangezogen werden. So könnte Krugman als eine spezielle Theorie unter vielen Ansätzen<br />

durchaus wichtige Schlüsse zur <strong>Migration</strong> zulassen. Sein Modell bietet aber keine<br />

umfassende, integrative <strong>Migration</strong>stheorie.<br />

6 Fazit<br />

Die Wanderung von Arbeitskräften spielt im Z-P-Modell <strong>Krugmans</strong> eine zentrale Rolle. Sie<br />

führt unter bestimmten Bedingungen zu dem kumulativen Prozess, der im Endeffekt über die<br />

Struktur eines betrachteten geographischen Raumes, in dem zwei Regionen abgegrenzt<br />

werden, entscheidet. Diese zentrale Bedeutung der <strong>Migration</strong> in seinem ursächlich als<br />

Gleichgewichtsmodell zur Erklärung von ökonomischen Ballungsprozessen gedachten Ansatz<br />

rechtfertigt eine hier betriebene Untersuchung der migrationstheoretischen Implikationen.<br />

Im Rahmen der Arbeit ist deutlich geworden, dass der Ansatz <strong>Krugmans</strong>, der rein<br />

ökonomischer Art ist, durchaus seine Berechtigung als Beitrag zu <strong>Migration</strong>stheorien hat (vgl.<br />

WELTBANK 2009: 95). Allerdings sollten die herausgearbeiteten Erklärungen für<br />

<strong>Migration</strong>sentscheidungen <strong>und</strong> für die Wirkungen von <strong>Migration</strong> nicht aus dem Kontext des<br />

ursprünglichen Modells gelöst werden <strong>und</strong> immer im Zusammenhang mit den dort getätigten<br />

Annahmen beurteilt werden.<br />

Für eine weitergehende Bewertung der migrationstheoretischen Aussagen des Z-P-Modells<br />

wäre es von Vorteil die hier herausgearbeiteten Aussagen zur <strong>Migration</strong> mathematisch<br />

formalisiert in das Modell einzuarbeiten. Dies könnte ein Ansatz für weitergehende<br />

Forschungen sein, der auch eine empirische Überprüfung der migrationstheoretischen<br />

Implikationen des Z-P-Modells ermöglichen würde. Ein empirischer Test könnte Aufschluss<br />

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