Krugmans New Economic Geography und Migration-KNORR
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positiven regionalen Wirkungen in der Zielregion überwiegt. Denn bei zunehmender Anzahl<br />
an Unternehmen in R1, die durch die Wanderung von Arbeitskräften veranlasst wird, kommt<br />
es dort zu steigender Konkurrenz <strong>und</strong> der Absatz jedes einzelnen Unternehmens sinkt.<br />
Außerdem wird die Belieferung der Region R2 mit Gütern wegen der Transportkosten teurer<br />
(immer mehr Produkte werden nur in R1 produziert <strong>und</strong> müssen daher teuer nach R2 geliefert<br />
werden, da die dortige Bevölkerung diese ebenfalls nachfragt). Hierbei führt also eine<br />
steigende Anzahl an lokal produzierenden Unternehmen zu einem niedrigeren Preisindex, der<br />
die Nachfrage an jede einzelne Firma verringert (vgl. NEARY 2001: 542). Zudem steigen die<br />
Preise der regional vorhandenen Produktionsfaktoren. Beides führt zu niedrigeren Gewinnen,<br />
damit zu sinkenden Nominallöhnen <strong>und</strong> insgesamt steigenden Preisen der Güter in der<br />
Zielregion. Zusätzlich können noch „negative externe Effekte, wie zum Beispiel<br />
Stauungskosten“ entstehen, die „ebenfalls die Profite der Unternehmen […] oder den Nutzen<br />
der Haushalte […] mindern“ (LITZENBERGER 2006: 34). Die Folge ist, dass Unternehmen<br />
den Markt verlassen, wodurch wiederum die Arbeitsnachfrage verringert wird <strong>und</strong> die Löhne<br />
sinken, sodass es zu einer Wanderungsbewegung kommt, die der Agglomeration entgegen<br />
wirkt (vgl. EHRENFELD 2004: 11f.). Der Wettbewerbseffekt wirkt demnach als zentrifugale<br />
Kraft. Er ist besonders bei leichter Substituierbarkeit der Gütervarianten stärker ausgeprägt<br />
(vgl. Abb. 3). Denn dann ist die Konkurrenz am lokalen Markt des Zentrums größer, sodass<br />
es attraktiver wird, den Markteintritt in der peripheren Region durchzuführen. Dies fördert<br />
eine ausgeglichene Raumstruktur. Auch hohe Transportkosten führen zu einem stärkeren<br />
Wettbewerbseffekt, da es für die Unternehmen dadurch umso teurer wird, die andere Region<br />
mit ihren Gütern zu beliefern. Wie anhand von Abbildung 1 <strong>und</strong> 2 erläutert, kommt es bei<br />
hohen Transportkosten eher zu einem symmetrischen Gleichgewicht mit Konvergenz als bei<br />
niedrigen Transportkosten (vgl. Kap. 2.2.2). Der Wettbewerbseffekt wirkt der regionalen<br />
Entwicklung der vorigen Zielregion der <strong>Migration</strong> zum Zentrum der wirtschaftlichen<br />
Aktivitäten entgegen, indem es zu Push-Faktoren im Zentrum <strong>und</strong> damit zur Wanderung in<br />
die Peripherie kommt. Dadurch wird eine symmetrische Raumstruktur mit Gleichverteilung<br />
der Industrie gefördert.<br />
Es kommt also nicht nur zu regionalen Wirkungen in der Zielregion der <strong>Migration</strong>, sondern<br />
ebenso im Herkunftsgebiet. Der eben erläuterte Mechanismus führt dazu, dass die <strong>Migration</strong><br />
ins Zentrum bei bestimmten Ausprägungen der exogenen Variablen auch zu einer<br />
Attraktivitätssteigerung der Peripherie führen kann, bzw. zu einem Abwanderungsanreiz in<br />
der Zielregion, sodass die ursprüngliche Herkunftsregion dann wieder Ziel von<br />
Rückwanderung sein kann <strong>und</strong> es zu einer Konvergenz der wirtschaftlichen Entwicklung<br />
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