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Krugmans New Economic Geography und Migration-KNORR

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Wird nun noch einmal der Einfluss der Transportkosten auf die Stabilität der Gleichgewichte<br />

untersucht, ergeben sich folgende Schlüsse: Bei hohen Transportkosten ist nur eine<br />

Dispersion der wirtschaftlichen Aktivität ein stabiles Gleichgewicht, denn würde ausgehend<br />

von λ = 0.5 als Anfangssituation eine Arbeitskraft nach R1 wandern, würde das<br />

Reallohndifferential negativ werden (Transportkosten der nach R2 zu transportierenden Güter<br />

überwiegen die Vorteile der größeren Nachfrage in R1), <strong>und</strong> die Arbeitskraft würde in R1<br />

einen geringeren Reallohn erhalten als in R2, was ein sofortiger Anreiz für Rückwanderung<br />

wäre (vgl. PFLÜGER 2007: 3f.). Somit ist in diesem Fall die Gleichverteilung im Raum<br />

stabil.<br />

Bei niedrigen Transportkosten „verläuft das Differential in λ = 0,5 steigend, das<br />

Gleichgewicht bei Dispersion ist hier instabil, allerdings sind die Randgleichgewichte nun<br />

stabil: bei λ =1 ist das Nutzendifferential positiv, eine Abwanderung ins Ausland also nicht<br />

nutzensteigernd, eine weitere Zuwanderung andererseits aber nicht möglich; bei λ = 0 ergibt<br />

sich genau die gegenteilige Situation“ (PFLÜGER 2007: 4).<br />

Ein komplexeres Bild ergibt sich bei den mittleren Transportkosten, da der Graph sowohl<br />

steigend als auch fallend verläuft <strong>und</strong> sich drei stabile Gleichgewichte GP1, GP2 <strong>und</strong> GP3<br />

ergeben. Die Argumentation verläuft analog zu den eben beschriebenen Fällen.<br />

Die Zusammenfassung der Aussagen der drei Graphen bildet das Bifurkationsdiagramm, das<br />

in Abbildung 2 dargestellt ist <strong>und</strong><br />

die räumlichen Implikationen des<br />

Modells abbildet. Auf der Abzisse<br />

sind die Transportkostenniveaus T<br />

abgetragen <strong>und</strong> auf der Ordinate<br />

die räumlichen Gleichgewichte,<br />

ausgedrückt durch den Anteil der<br />

industriellen Arbeitskräfte λ.<br />

Durchgezogene Linien<br />

Abb. 2: Bifurkationsdiagramm des Z-P-Modells.<br />

Quelle: LITZENBERGER 2006: 39.<br />

symbolisieren stabile Gleichgewichte, gestrichelte repräsentieren instabile. Das<br />

Bifurkationsdiagramm zeigt, dass bei genügend hohen Transportkosten das einzige stabile<br />

Gleichgewicht ein symmetrisches, disperses Gleichgewicht ist, in dem die Industrie<br />

gleichmäßig auf beide Regionen verteilt ist (FUJITA/KRUGMAN/VENABLES 1999: 68).<br />

Wenn die Transportkosten unter ein bestimmtes kritisches Niveau, den sogenannten sustain<br />

point S (Erhalte-Punkt), sinken, kommen zwei stabile Gleichgewichte hinzu, <strong>und</strong> zwar jeweils<br />

die Konzentration der gesamten Industrie in einer der beiden Regionen. T(S) ist also die Höhe<br />

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