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Medizin - Berliner Ärzteblatt

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Alzheimer-Demenz<br />

Gute Ergebnisse durch frühen Therapiebeginn mit Cholines-<br />

terasehemmern<br />

Nicht selten kommen bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Alzheimer-Demenz zur Behandlung<br />

von neuropsychiatrischen Störungen Antipsychotika zum Einsatz. Nach den Leitlinien der Deutschen<br />

Gesellschaft für Neurologie sollte jedoch eine cholinerge Therapie einer neuroleptischen oder<br />

antidepressiven Behandlung vorausgehen.<br />

Die Frage, wann mit einer antidementiven<br />

Therapie begonnen<br />

und wie lange sie durchgeführt<br />

werden soll, ist nicht eindeutig<br />

geklärt und vor allem weitge-<br />

hend von den jeweiligen Entwicklungen<br />

des Patienten abhängig.<br />

Die Erwartung, die Behandler<br />

und Patient an die medikamentöse<br />

Therapie haben,<br />

muss dies in mehrerer Hinsicht<br />

berücksichtigen. Da eine Therapieüberprüfung<br />

am individuellen<br />

Patienten bislang methodisch<br />

quantitativ nicht möglich ist,<br />

orientiert sich die Behandlung<br />

vorrangig auf eine möglichst<br />

langfristige Stabilisierung oder<br />

Verminderung des krankheitsbedingten<br />

Funktionsverlustes. In<br />

diesem Zusammenhang verwies<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 07/08/2008/121/20<br />

Prof. Dr. M. W. Riepe, Ulm, darauf,<br />

dass zur Bewertung therapeutischer<br />

Optionen bei der<br />

Alzheimer-Erkrankung die Ergeb-<br />

Bild: Alzheimer-Hilfe<br />

Liebevolle und einfühlsame Zuwendung stützt wesentlich die Lebensqualität<br />

der Betroffenen<br />

nisse placebokontrollierter randomisierter<br />

Studien und die Meta-<br />

Analyse solcher Studien als höchste<br />

Evidenz angesehen werden.<br />

Nach Erfahrung von Prof. Dr.<br />

Lutz Frölich vom Zentralinstitut<br />

für Seelische Gesundheit, Mannheim,<br />

sollten zur Behandlung neu-<br />

ropsychiatrischer Symptome (zum<br />

Beispiel Aggression und Agitation)<br />

typische sowie atypische<br />

Antipsychotika (zum Beispiel Ha-<br />

loperidol, Risperidon oder Olanzapin)<br />

wegen ihres ungünstigen<br />

Nebenwirkungsprofils (laut<br />

Meta-Analysen der Cochrane Col-<br />

laboration/Ballard et al.; 2006)<br />

nicht routinemäßig eingesetzt<br />

werden. Und die Deutsche Gesellschaft<br />

für Neurologie (DGN)<br />

weist in ihren Leitlinien darauf<br />

hin, dass zur Behandlung<br />

von Verhaltensstörungen bei<br />

Alzheimer-Erkrankung die cholinerge<br />

einer neuroleptischen<br />

oder antidepressiven Therapie<br />

vorausgehen sollte. Gut geeignet<br />

ist der Einsatz von Cholinesterasehemmern<br />

wie Donepezil (Aricept®).<br />

Dabei haben Studien ergeben<br />

(Small et al.; 1998 und<br />

Riepe et al.; 2007), dass sich unter<br />

Donepezil neben der positiven<br />

Wirkung auf die neuropsychiatrischen<br />

Symptome der Anteil<br />

der Patienten reduzierte, der zusätzlich<br />

eine psychotrope Begleitmedikation<br />

erhalten musste.<br />

Dass sich ein früher Therapiebeginn<br />

mit Donepezil positiv auf<br />

den Langzeitverlauf auswirkt,<br />

hat unter anderem, wie Dr. Stefan<br />

Ries, Erbach, darlegte, eine<br />

Untersuchung (Winblad et al.;<br />

2006) deutlich gemacht. Er konnte<br />

aus eigener Erfahrung bestätigen,<br />

dass eine frühe und dauerhafte<br />

Therapie besonders großen<br />

Behandlungserfolg bringt.<br />

H. B.<br />

Narco-Docs<br />

Honorarfachärzte für<br />

Anästhesie<br />

in Berlin/Brandenburg<br />

www.narco-docs.de,<br />

info@narco-docs.de<br />

M: 0162-8545461<br />

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