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Ausgabe 2011 - F18KV

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Jahrbuch <strong>2011</strong> / 12 – Regattateil<br />

(wie jedes Mal …). Irgendwie ist nach fünf<br />

Tagen Regatta die Luft raus und so wird auch<br />

der zweite Lauf alles andere als schön. Unter<br />

Spi gehe ich zu früh auf Tiefe und dann zieht<br />

ein Boot nach dem anderen an uns vorbei.<br />

Als irgendwann auch noch der Letzte (USA)<br />

vor uns durchgeht, beschließen wir, dass es<br />

jetzt reicht, raffen die restliche Konzentration<br />

zusammen und enden als Vorletzter. Da<br />

haben wir die Ehre wohl so gerade eben<br />

noch gerettet.<br />

Nachdem die Goldflotte um kurz vor drei<br />

neu starten darf, ist für uns klar, dass wir<br />

heim können. Christian begrüßt das, da es<br />

ihm heute nicht gut geht. Wir haben das<br />

Boot gerade abgeriggt, da kniet er sich in<br />

den Sand und kotzt sich die Seele aus dem<br />

Leib. Scheinbar war Friederike gestern nur<br />

der erste Indikator, dass was in der Luft liegt.<br />

Selbst Mitch Booth hat heute abgebrochen,<br />

weil er kotzen musste.<br />

Es ist heiß und flautig und während Sven und<br />

Finn schon abriggen, verzieht sich der Rest<br />

der Gruppe unter unseren ollen Spi (geniales<br />

Sonnensegel) und wartet auf die Preisverleihung.<br />

Neue Weltmeister sind Backes und Jarlegan<br />

vom Sailinnovation Projekt. Sie segeln<br />

einen Wildcat, an dem allerdings nur noch<br />

die Plattform original ist. Der Rest (Rigg und<br />

Segel) ist überarbeitet. Die Preisverleihung<br />

ist mangels Lautstärke und Englischkenntnissen<br />

der Ausrichter wieder ein Witz und es<br />

ist bezeichnend, dass sich keiner bei ihnen<br />

bedankt, bis Heemskerk am Ende nochmal<br />

das Mikro ergreift und ein paar lobende<br />

Worte verteilt. Da hat sich das Publikum<br />

aber schon zerlaufen und keiner bekommt es<br />

so richtig mit.<br />

Heimfahrt<br />

Als sich Samstag abzeichnet, dass das mit<br />

dem Wind nichts mehr wird, bauen auch wir<br />

Nachzügler ab. Es ist fast gespenstisch, wie<br />

leergefegt der Strand nach den vergangenen<br />

100<br />

ORM<br />

U LA1 8<br />

Tagen ist. Lediglich die Hobie-Müllberge und<br />

die Zelte erinnern noch an die WM. Neben<br />

uns riggen auch die Argentinier ihre Boote<br />

ab und verstauen sie in einem Container. Sie<br />

haben scheinbar die gesamte Sieger-Flotte<br />

aufgekauft, doch Details erfahren wir nicht,<br />

sie sind so verschlossen und cool wie die<br />

meisten hier. Zur WM fährt man scheinbar<br />

zum Siegen, nicht um Spaß zu haben. Wie<br />

wahr sind da Christians Worte: „Wir haben<br />

am Ende eine geile WM gehabt, während<br />

sich die anderen über ihre Platzierung ärgern.”<br />

Ein klarer Vorteil für diejenigen, die<br />

aus olympischem Gedanken an solch einem<br />

Event teilnehmen.<br />

Am frühen Nachmittag machen Martin, Steffi,<br />

Friederike und ich uns auf den Weg. Axel<br />

haben wir in Lamballe abgesetzt, er wird<br />

Sonntag fliegen. Heute ist er völlig angeschlagen<br />

und auch Steffi klagt über Gegrummel<br />

im Unterleib. Die Lager-Pest breitet sich<br />

scheinbar aus.<br />

Wir fahren in einem durch und es ist eine<br />

weitgehend ereignislose Fahrt. In Holland<br />

fahren wir nachts von hinten in eine gigantische<br />

Gewitterfront. Blitze zum Abwinken<br />

und die Wolkenbrüche bremsen uns teilweise<br />

auf 50 km / h herunter. Das ist gut zum Entsalzen<br />

unserer Boote und nach zwei Stunden<br />

sind wir durch und der Spuk ist vorbei.<br />

Sonntag gegen 7:00 Uhr kommen wir verkatert<br />

an und der WM-Ausflug ist zu Ende.<br />

Uns bleibt die Erkenntnis, dass man auch als<br />

Mehlauge an einer WM mit Spaß teilnehmen<br />

kann, solange man die Freude am Segeln in<br />

den Vordergrund stellt. Organisatorisch war<br />

diese WM sicherlich ein Tiefpunkt, doch<br />

wenn die Rennen einmal liefen haben wir<br />

viel gelernt und zu sehen gab es auch immer<br />

reichlich. Wiederholung nicht ausgeschlossen.

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