Ausgabe 2011 - F18KV
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Jahrbuch <strong>2011</strong> / 12 – Regattateil<br />
des Windes in Stärke und Richtung bereitete<br />
vielen Teams Schwierigkeiten in den vier<br />
Rennen des ersten Tages. Eine bevorteilte<br />
Seite gab es fast immer, doch sie zu treffen<br />
war nicht wirklich vorhersehbar. Aus deutscher<br />
Sicht konnten sich Sachs erfreulich weit<br />
vorne platzieren und mit Wolfgang Godderis<br />
war ein weiteres Boot unter den Top 40. Dahinter<br />
im Mittelfeld waren Jens Uwe, Thomas<br />
Haupt, Jörn Horst, Joachim Dangel, Peter<br />
Tischer und Herman Brandstetter mit ihren<br />
Crews zu finden. Aus unserer Sicht waren wir<br />
trotz des Windes mit einer Ausnahme Plätze<br />
um 25 (bei 50 Booten an einem Start) gesegelt<br />
und lagen auf Platz 48 des Rankings,<br />
was so ziemlich unser Zielsetzung entsprach.<br />
War der erste Tag schwierig, so wurden in<br />
den nächsten Tagen die Bedingungen nicht<br />
eben einfacher. Der Wind nahm von knapp<br />
12 Knoten am ersten Tag weiter ab, Dienstag<br />
konnten zwei Gruppen ein Rennen beenden,<br />
die anderen beiden Gruppen wurden durch<br />
schwindenden Wind zurückgerufen und waren<br />
damit ein Rennen im Rückstand. Wir waren<br />
in der glücklichen Gruppe die durch das<br />
Rennen „geprügelt“ wurden. Als wir auf den<br />
letzten Downwind Richtung Ziel abbogen,<br />
frischte der ansonsten sehr schwache Wind<br />
kurzzeitig auf und drehte fast 90°. Unter<br />
Spinnaker konnten wir von ungefähr Platz<br />
20 ziemlich nah an Sachs ranfahren, die zu<br />
diesem Zeitpunkt das Rennen anführten.<br />
Schlagartig starb der Wind und das Feld<br />
stand fest, die ersten 30 Boote extrem nah<br />
beieinander. Das Wasser war so flach und<br />
der Wind so schwach, dass man Böen mit<br />
dem Auge nicht mehr erkennen konnte, als<br />
wir dann mit dem Glück der Dummen plötzlich<br />
doppelt so schnell an all den Topteams<br />
vorbei zogen, wurde hinter uns gejohlt und<br />
geklatscht. Im Endeffekt retteten wir uns<br />
doch nur auf den 20. Platz, aber immerhin<br />
noch vor Darren Bundock, der am Abend<br />
verzweifelt versuchte, seine Chancen auf<br />
112<br />
��������<br />
den Titel zu wahren, indem er Unterschriften<br />
zur Annulierung des Rennens sammelte. Der<br />
Antrag wurde abgelehnt und Sachs hatten<br />
ganz sicher nicht unterschrieben, denn<br />
vor den beiden waren nur die italienischen<br />
Wildcat-Europameister im Ziel gewesen.<br />
Nach diesem Rennen durften wir dann noch<br />
Zeugen eines Spektakels von unglaublichem<br />
Ausmaß werden. Die beiden anderen Gruppen<br />
durften bei inzwischen etwas Druck<br />
noch einen Startversuch wagen, bis Mischa<br />
Heemskerk unter Spinnaker die Leetonne<br />
rundete und gegen das Feld mit halbem Wind<br />
zur Luvmarke fuhr. Das war dann auch unserem<br />
Wettfahrtleiter zuviel und er verschob<br />
die restlichen Rennen auf den nächsten Tag.<br />
Mittwoch sollten also drei Starts stattfinden:<br />
einmal zu Rennen 5 und zweimal zu Rennen<br />
6. Nach Abschluss der Rennen ging es<br />
zurück ans Land für die Einteilung in Gold-<br />
und Silber-Flotte. Aufs Wasser sollten wir<br />
nicht mehr kommen, durch einige Proteste<br />
wurde die Einteilung erst spät am Nachmittag<br />
getroffen. Unter anderem wurde gegen<br />
die Segel der Marke „Sail Innovation“ protestiert,<br />
da diese mit unerlaubtem Material<br />
verstärkt worden sind. Bemerkenswert ist,<br />
dass diese Segel die WM in Erquy 2010 gewonnen<br />
haben und auch in Ungarn wurden<br />
die von einigen Topteams benutzt. Im Endeffekt<br />
wurden die betroffenen Teams aber<br />
unerwartet nicht disqualifiziert, die Argumentierung<br />
der Jury war, dass die Nutzer der<br />
Segel von dem Gebrauch verbotener Materialien<br />
in ihren Segeln nichts wissen könnten.<br />
Der Donnerstag wurde zum Layday und<br />
mehr als Rumliegen wollte man auch nicht<br />
unter extremer Hitze, die Kaffeebude mit<br />
dem Schatten spendenden Schirm wurde bis<br />
zum späten Nachmittag nicht verlassen. Die<br />
Rennen des Tages wurden dann am Abend<br />
an der Wasserskianlage ausgetragen, die den<br />
Bootsliegeplätzen direkt vorgelagert war.<br />
Jens Uwe und ich hatten als 48. gerade so