Ausgabe 2011 - F18KV
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WM <strong>2011</strong> Balatonfüred,<br />
Bericht über die WM.<br />
Viel Spaß beim Lesen.<br />
3:30 Uhr: Im Osten wird es schon langsam<br />
wieder hell, als Jens Uwe mich in Passau<br />
aufsammelt. Ich setze mich direkt auf den<br />
Fahrersitz und neben mir schläft Jens Uwe<br />
schon fast, immerhin hat er über die Hälfte<br />
der Strecke zum Balaton schon hinter sich.<br />
7:00 Uhr: Mit einem guten 100er-Schnitt sind<br />
wir 300 km und genauso viele Stunden später<br />
über Wien. Ich darf „über“ Wien sagen<br />
da wir, von Westen kommend die Föhrenberge<br />
überwinden zu haben und der letzte<br />
Abstieg eröffnet einem einen wahnsinnigen<br />
Blick über Wien. Erinnert mich sehr an die<br />
Anfahrt auf Hamburg, die Harburger Berge<br />
sind natürlich nur unwesentlich<br />
flacher. Den Ausblick<br />
auf die Stadt kann<br />
ich nur kurz genießen,<br />
mein Bordcomputer lässt mich am nächsten<br />
Kreuz die Abfahrt nehmen.<br />
8:00 Uhr: Vorbei am Neusiedler See erreichen<br />
wir die ungarische Grenze, die so unspektakulär<br />
ist, wie jede andere in Europa, dafür<br />
habe ich jetzt noch 170 km Landstraße in<br />
Ungarn vor mir. „Kreisel und Löcher“ mehr<br />
muss ich nicht sagen …<br />
9:00 Uhr: Es fängt an zu regnen, Außentemperatur<br />
13 °C.<br />
9:30 Uhr: Es regnet immer noch ziemlich<br />
stark. Wir sind inzwischen am See angekommen,<br />
aber am unteren Ende, also weitere 40<br />
km bis zum Ziel.<br />
Ab 10:00 Uhr: Das Areal der Regatta ist ein<br />
Campingplatz mit gewissen Regeln: Boote<br />
sind in zwei Reihen aufzustellen, Trailer werden<br />
nur auf den ausgewiesenen Plätzen geparkt<br />
und nach 22:00 Uhr wird nach Regel<br />
69 protestiert, sollte man als Segler auffallen.<br />
Das klingt aber schlimmer als man vermuten<br />
würde, sobald der Regen aufgehört hatte,<br />
von MaxS<br />
Jahrbuch <strong>2011</strong> / 12 – Regattateil<br />
konnten wir aufbauen und ganz fix unser<br />
Boot vermessen lassen, das Team der Organisatoren<br />
wusste anscheinend genau, was<br />
sie taten und das unser C2 als Wildcat registriert<br />
wurde, nahmen wir dann einfach mal<br />
so hin. Den ersten Testschlag hoben wir uns<br />
für das Practice Race am Sonntag auf und<br />
in netter Runde gabs dann Bier und Pizza.<br />
Vor dem ersten Rennen am Montag bat<br />
uns der Wettfahrtleiter zu einem Meeting,<br />
um uns vorzubereiten, was wir denn von<br />
ihm und dem See zu erwarten hätten. Laut<br />
der Vorhersage für die Woche konnte damit<br />
gerechnet werden, dass nach Mittwoch<br />
alle Segel gestrichen werden müssten, mit<br />
gutem Wetter und Hitze kommt die Flaute<br />
und diese Erkenntnis ergibt<br />
ein straffes Programm<br />
für die Segler<br />
in den ersten Tagen.<br />
Laut unseren Meisterschaftsregeln ist eine<br />
WM dann erst gültig, wenn die Qualifikation<br />
abgeschlossen ist, das würde bei<br />
101 angetretenen Schiffen bedeuten, dass<br />
jede der vier Gruppen zweimal gegen jede<br />
andere Gruppe antreten muss, also zu<br />
dann insgesamt sechs Läufen. Dieses Prinzip<br />
wird auch „Round Robin“ genannt.<br />
Um also den Zeitplan einzuhalten, versprach<br />
uns der Wettfahrtleiter kurze Rennen, wobei<br />
der Kurs so fair wie möglich nach der mittleren<br />
Windrichtung gelegt werden würde. Winddreher<br />
seien keine Seltenheit, unter Änderungen<br />
von 90° kommt ein Abbruch oder die<br />
Verlegung einer Tonne nicht in Betracht und<br />
ist auch kein Grund zum Protest. Achja und<br />
VIEL SPAß hat er uns auch noch gewünscht.<br />
Ich glaube, jeder Mensch hat schon mal davon<br />
geträumt im Lotto zu gewinnen, neu ist<br />
vielleicht nur die Erkenntnis das man diesen<br />
Traum erreichen kann. während man eine<br />
Weltmeisterschaft segelt. Die Unkonstanz<br />
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