Ausgabe 2011 - F18KV
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Jahrbuch <strong>2011</strong> / 12 – Regattateil<br />
Wolfgang Godderis einer immensen Übermacht<br />
an neuesten Wildcat-Schiffen ausgesetzt,<br />
das Bild wurde noch erweitert<br />
durch eine handvoll Nacra Infusion, Hobie<br />
Tiger und einem ebenfalls brandneuen C2.<br />
Alles in allem waren das schon norddeutsche<br />
Verhältnisse, wäre da nicht der See gewesen,<br />
der natürlich seine ganz besonderen Merkwürdigkeiten<br />
hatte. Das Feld blieb bei dem<br />
wenigen Wind nicht nur am Start dicht beisammen<br />
und so entschieden kleinste Fehler<br />
über eine gute oder schlechte Platzierung, so<br />
mussten wir zum Beispiel nach einer Fehleinschätzung<br />
an der Leetonne auf der letzten<br />
Runde noch sieben Schiffe ziehen lassen. Es<br />
sollte bei zwei Rennen an diesem Tag bleiben,<br />
denn schon auf der letzten Runde nahm der<br />
Wind nochmal dramatisch ab und so „hungerte“<br />
sich das Feld zurück in die geschützte<br />
Bucht um bei wahlweise Spanferkel oder<br />
Renke (ein Fisch, gefangen im Walchensee)<br />
und natürlich dem guten bayerischen Bier<br />
den Abend ausklingen zu lassen, wobei wir<br />
schnell in die verschiedenen Vorzelte flüchten<br />
mussten, den Temperaturen zum Dank.<br />
Schon früh am nächsten Morgen, bei klarem<br />
Himmel, konnten wir die Surfer und Kiter<br />
aufziehen sehen, ein gutes Zeichen also, das<br />
wirklich die erwartete Thermik einsetzen<br />
und uns genug Wind bringen würde. Unser<br />
Wettfahrtleiter konnte es auch nicht erwarten<br />
endlich uns Segler im Trapez stehen zu<br />
sehen und so lief das Feld auch schon gegen<br />
11.00 Uhr aus, immer noch in totaler Flaute.<br />
Wir hatten uns schon mitten auf den See gekämpft,<br />
als wir die Windkante von Norden<br />
auf uns zukommen sahen. Der Wind frischte<br />
dann auch weiter auf, zu jeder der vier Wettfahrten<br />
wurde es mehr, bis wir am Ende in<br />
herrlichen 3-4 Windstärken bei Sonnenschein<br />
unseren Up-and-Down Kurs abfuhren. Mit<br />
zunehmender Windstärke wurde das Feld<br />
entzerrt. Einige der F18-Segler sind Umsteiger,<br />
vor allem aus der Hobie-16-Klasse, die<br />
110<br />
��������<br />
jetzt ihre ersten Erfahrungen auf einem Katamaran<br />
mit richtigen Rümpfen und Segeln<br />
machten.<br />
Von den Ergebnissen her konnten wir uns<br />
auch nochmals deutlich steigern im Gegensatz<br />
zum ersten Tag, nach den Plätzen<br />
5, 2 und 9 bei einem Frühstart fanden wir<br />
uns dann auf dem insgesamt 9. Rang wieder.<br />
Wolfgang Godderis gewann letztendlich<br />
souverän nach mäßigem Start vor Joachim<br />
Dangel und Thomas Kappelmann auf den<br />
Plätzen 2 und 3. Als Preis gab es ein massives<br />
Holzfass inklusive entsprechendem Inhalt<br />
(Bier), mit der Bitte das Fass signiert und<br />
befüllt nächstes Jahr wieder mitzubringen.<br />
Ich war zum ersten Mal am Walchensee und<br />
doch möchte ich jedem der es hören will<br />
diese Regatta „um´s Walchenfass“ ans Herz<br />
legen. Das Revier ist beeindruckend schön,<br />
nicht nur zum Wandern, sondern an warmen<br />
Tagen auch für den Segler. Man wähnt sich<br />
wirklich schon am Gardasee in Italien, nur<br />
die Alpen liegen anstatt im Norden, im Süden<br />
und bei der Größe der Felder mit den<br />
neuesten Schiffen ist so eine Veranstaltung<br />
gerade für Teams aus der Mitte und dem Westen<br />
die Anfahrt wert.