Mit der LottoCard auf Nummer Sicher - Toto-Lotto Niedersachsen ...

Den ersten Rückschlag hat
es schon gegeben. Leider,
werden natürlich alle Fans
des VfL Osnabrück sagen. 0:2
verloren in der ersten Runde
des DFB-Pokals beim FSV
Frankfurt, das gereicht einem
nicht unbedingt zur Ehre. Vor
Von
Helmut Anschütz
allem, wenn das ausgerechnet
auch noch gegen einen Zweitliga-Aufsteiger
passiert. Möglicherweise
war dies aber auch
ein Warnschuss zur rechten
Zeit.
Erneut ist die 2. Fußball-
Bundesliga eine fast Niedersachsen-freie
Zone. Wenn da
eben die Osnabrücker nicht
wären. Sie halten das kleine
niedersächsische Fähnlein aufrecht.
Dazu sind vielerlei Anstrengungen
nötig. Mit lediglich
etwa acht Millionen Euro
Etat sind große Sprünge nicht
drin. Im Zweitliga-Ranking liegt
man damit im letzten Drittel.
Also müssen die Impulse auch
von anderer Seite kommen.
Zum Beispiel vom Trainer.
Claus-Dieter Wollitz (43) ist ein
charismatischer Typ, war schon
als Spieler meistens der etwas
andere Zeitgenosse, der vieles
aus dem Bauch heraus entscheidet.
Nicht zuletzt seiner
Aura und seinen fußballhandwerklichen
Fähigkeiten verdankt
der VfL ein weiteres Jahr
in der zweithöchsten Klasse.
Gezittert werden musste in der
vergangenen Serie bis zum
letzten Spieltag, als die Lila-
Weißen sich dank eines 3:0 gegen
Kickers Offenbach retteten.
Weil die „Osnatel-Arena“ bereits
damals auf Vordermann
gebracht und nach vielen, vielen
Jahren endlich eine vernünftige
Gegengerade errichtet
wurde, konnten Ende Mai nur
knapp 11.000 Zuschauer den
Klassenerhalt feiern. Dennoch
verzeichnete der VfL einen
Schnitt von 15.000 Fans, was
sehr beachtlich ist.
Zur jetzt startenden Serie fasst
dieses urwüchsige Fußballstadion
nun 16.250 Besucher, wovon
schon mehr als die Hälfte
eine Dauerkarte besitzen. Auch
dies ist in der Relation gesehen
bemerkenswert.
Sport in Niedersachsen
Wie Osnabrück weiter die 2. Liga lebt
VfL will sich etablieren – Der Präsident streicht das Stadion an
2 JAHRE
2. LIGA IN FOLGE
Zum ersten Mal in der
letzten Dekade vermochten
sich die Osnabrücker
nach einem
Jahr in der 2. Liga auch
für das nächste zu qualifizieren.
2001 gelang
es ebenso wenig wie
2004, als man prompt
wieder abstieg. Diese
„Fahrstuhl-Mentalität“
soll nun vorbei sein.
Wie schon zwischen
1963 und 1993 möchte
man der zweithöchsten
Spielklasse dauerhaft
angehören.
Nachdem der VfL zuletzt
auch in Steine
(Stadionausbau) statt
nur in Beine investiert
hat, bleibt die Etablierung
in Liga 2 aber ein
schwieriges Unterfangen.
Trainer Wollitz wird dabei
nicht müde, darauf hinzuweisen,
dass allein steter Kampf,
aller Einsatz und sportliche
Hartnäckigkeit zu diesem Ziel
führen kann. Wiederholt setzte
er sich dabei auch für die Verbesserung
der Trainingsbedingungen
vor allem im Winter auf
dem Trainingsgelände an der Illoshöhe
ein, wo nun ein Hartin
einen Rasenplatz umgewandelt
wurde.
Und wie sieht’s sportlich aus?
Trotz Rettungsplatz 12 behielt
Wollitz mit Torjäger Thomas
Reichenberger, der 16 Treffer
beisteuerte, Innenverteidiger
Thomas Cichon, Außenverteidiger
Andreas Schäfer, Mittelfeldmann
Mathias Surmann und
Angreifer Nico Frommer nur
fünf Spieler von der Aufstiegsmannschaft
übrig. Unter den elf
Abgängen befindet sich mit
dem Amerikaner Joe Enochs
auch das „VfL-Urgestein“. Er
coacht jetzt die zweite Mannschaft.
WESSELS
ALS STAR-TRANSFER
Für die neue Serie vertraut Wollitz
wieder jungen, deutschen
Akteuren. Dazu zählen der bisherige
Braunschweiger Lars
Osnabrücks Torjäger Thomas Reichenberger (l.) setzt sich gegen Frankfurts
Christian Mikolajczak durch, trotzdem unterlag der VfL in der ersten
DFB-Pokalrunde beim FSV Frankfurt mit 0:2.
Fuchs, Tom Geißler, Fiete Sykora
(beide aus Aue), Marvin
Braun (FC St. Pauli) und Dominic
Peitz (Werder Bremen II).
Die Kosten hat der VfL dabei
minimiert: alle zwölf neuen
Spieler sind ablösefrei gekommen.
Den großen Wurf erhoffen sich
die Osnabrücker auf der Torwart-Position.
Statt zwei etwa
gleich guter Keeper wie in der
vergangenen Spielzeit (Gößling
und Berbig) dürfte jetzt Stefan
Wessels die Nummer eins sein.
Er bringt viel Erfahrung mit, war
zuletzt beim FC Everton (England)
und zuvor in Köln und bei
Bayern München.
Misslich in der Vorbereitung
war allein, dass Wollitz’ Team
unter Verletzungsproblemen
litt. Eine Stammformation einzuspielen,
war somit fast unmöglich.
Wie die Stadt und die VfL-Anhänger
mit „ihrem“ Klub leben,
belegt auch dies: Präsident Dr.
Dirk Rasch griff unlängst zu
Pinsel und Farbeimer und strich
die Stehränge an – die Fluchtwege
gelb, die Traversen, wie
könnte es in diesem Fall anders
sein, lila-weiß. Und als die
Nordtribüne neu gebaut wurde,
hatte der Osnabrücker Sportfotograf
Helmut Kemme eine tolle
Idee: Über die gesamte Länge
beklebte er den Bauzaun mit
einem drei Meter hohen Foto
von VfL-Zuschauern. So entstand
der Eindruck, als feuerten
auch auf dieser Seite die
Fans den VfL an.
I M P R E S S U M
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