Wählt Kater Muzius - im Neuköllner Dschungel

„Neuköllner Kind mit großer Klappe”
Hannelore Nowicki –
Sozial engagiert, mit dem Herz
auf dem richtigen Fleck
Es gibt waschechte und waschechteste Berliner
und Berlinerinnen. Zur zweiten hochgradigen
Kategorie zählt die unermüdliche und umtriebige
Hannelore Nowicki.
Sie wohnt schon 60 Jahre inmitten von Neukölln,
in der Emser Str., kennt ihren Kiez, liebt ihn, hat
einschneidende Veränderungen mit all ihren
Hochs und Tiefs mitfühlend erlebt und ist
zeitlebens wachsam, sozial engagiert, kritisch
aufgeschlossen, politisch aktiv; eben ein „Neuköllner
Kind mit der großen Klappe”, wie sie
sich schmunzelnd nennt.
Sie ging zur Schule (Oberstufe) in der Richardstraße.
Von 1953-56 besuchte sie die Handelsschule
in der Donaustr. und war 32 Jahre lang
beruflich im Amtsgericht Charlottenburg tätig.
Dort blieb sie bis zur wohlverdienten Rente.
Schon im Arbeitsleben machte sich Hannelore
Nowicki Gedanken, wie der Arbeitsablauf
erleichtert werden könnte. Ein Verbesserungsvorschlag
wurde vom Senator für Inneres akzeptiert
und honoriert.
Während ihrer langen Dienstjahre bekleidete sie
viele Ehrenämter und auch danach noch weiter:
- Mitarbeiterin im Neuköllner Sozialwesen
37 Jahre, Lesepatin, Ansprechperson für
Schwerbehinderte, damit sie Arbeit behielten;
- Landesfrauenvertreterin im Vorstand des
Sozialbundes (früher Reichsbund);
12
- Kinder aus Waisenheimen zum Weihnachtsfest
umsorgt;
- Amerikanische Soldaten zu Weihnachten
betreut;
- Projekt-Mitarbeit bei der
„Brücke der Freundschaft”(1979-87).
Initiert wurde diese durch Dir. Hans-Peter Herz
(ehemaliger Stadtrat für Soziales), mit der Aufgabe,
200-250 Amerikaner nach Berlin einzuladen,
um hiesige Wohn- und Arbeitsverhältnisse
vorzustellen. Im Gegenzug besuchten gleichviele
Berliner Amerika. Auch hier war Hannelore
Nowicki in Los Angeles engagiert unterwegs.
Am 19.12.2011 erhielt Frau Hannelore Nowicki
die Ehrennadel des Landes Berlin für ihre
jahrelange Unterstützung und ihr aufopferndes
Engagement. Die Ehrung wurde im Roten
Rathaus durch den ehemaligen Stadtrat, Herrn
Böge (Bild unten), vorgenommen.
Parallel zu ihren unermüdlichen Aktivitäten
nahm sie Malkurse in Aquarell und Öl. Hierbei
entstanden zahlreiche Landschaftsbilder, Tierstudien
und Stilleben. Einige Werke zieren noch
ihre Wohnung. Der Großteil ist an Sammler in
Privatbesitz übergegangen.
Leider kann der Malpinsel nicht mehr locker
ihrem Tatendrang folgen, da die Augen müde
geworden sind und die Sehkraft nachgelassen
hat. Farbtuben, Leinwände und Pinsel wurden
an Neuköllner Künstler als Spende dankend
weitergereicht.