Wählt Kater Muzius - im Neuköllner Dschungel

Indianische
Moderne –
Kunst aus
Nordamerika
Skulptur
„Effigy for the
last real Indian”
1993 by Peter B. Jones,
Seneca-Onondaga
Die Tonfigur zeigt eine mumifizierte Leiche mit
Flecken im Gesicht. Die erste „Biowaffe” der von
weißen eingeschleppten Pocken und Cholera,
die ganze Dörfer und Landstriche ausrottete.
Stellvertretend für den Völkermord an den
„Native Americans” zeigt sie das immer noch
vorhandene Trauma, den Schmerz, der sich tief
in die Herzen eingrub.
Doch die Ausstellung will nicht mit erhobenen
Zeigefinger mahnen. Real absurdes aus der
Vergangenheit wird dargestellt und einfach
durch Titelgebung verballhornt.
Die Skulptur „Land O‘ Lakes, Land O‘ Bucks,
Land O‘ Fakes” by David Bradley, Chippewa,
z.B. erinnerte mich an das Titanic-Cartoon
„Negerschrubbe” und ließ mich schmunzeln.
Bei den Darstellungen der Dakota und Navajo
kommt der Betrachter zu dem absolut wahren
10
Text/Fotos: I.E. Sollors
Gewonnen!
Schluss: Es gibt keinen Unterschied in der
Wertigkeit zwischen Frau und Mann.
Zwei Werke von Copper Thunderbird, Norval
Morrisseau zieren die Ausstellung. Der als
„Picasso des Nordens” bezeichnete war
„Founder of the Woodland School of Art”, der
auch Thunderbird Brian Marion (s. Neuköllner
Dschungel, Nr. 10) angehörte.
Norval Morrisseau (Copper Thunderbird), Ojibwa,
„Donnervogel, Schamane und Erdmutter”, ca.1985
Viel Hintergrundwissen über die Liebe und
Schönheit, den Humor und die reichhaltige, tiefmystische
Spiritualität der Native Americans.
Wer sich dafür begeistert, sollte unbedingt die
überaus gelungene Ausstellung besuchen.
Ethnologisches Museum, Museum Dahlem,
Ausstellung noch bis 28. Oktober 2012
Das übereinander belichtete Foto von Gewinnerin Vera Jost aus
Spandau, hat die NEUKÖLLNER DSCHUNGEL-Jury,
unter zahlreichen
Einsendungen, überzeugt.
Sei es Zufall oder bewusst aufgenommen, es hat uns amüsiert, da
es die Privatsphäre einer stilistischen Harmonie wiedergibt.
Glückwunsch zum NEUKÖLLNER DSCHUNGEL-Essen.