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Geschäftsbericht 2010 - Lotto Brandenburg

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�<br />

Beim nächsten Blumenstrauß wird man endlich<br />

wissen, wo der <strong>Lotto</strong>schein von vor drei Monaten<br />

geblieben ist. Öfter mal Blumen schenken lohnt sich!<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />


�<br />

<strong>Lotto</strong>scheine suchen sich ihre Plätze nie selber aus, dieser<br />

hier im Koffer hat schon einiges von der Welt gesehen.<br />

Der Gewinn ist dabei auf der Strecke geblieben.<br />


04 Unternehmensleitbild �<br />

05 Organe �<br />

06–07 Bericht der Geschäftsführung �<br />

08–09 Sport in <strong>Brandenburg</strong> – „Hans im Glück“ �<br />

10–11 Momentaufnahmen – <strong>Lotto</strong>ziehung am Samstag �<br />

12 Modernisierung – die Initiative von <strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong> �<br />

13 Zweimal ein Gewinner<br />

14–15 Erste Plätze – <strong>Brandenburg</strong> im Glück! �<br />

16–17 Kunstpreis Literatur Fotografie <strong>2010</strong> – die Besten in Wort und Bild �<br />

18–19 Platz für Anerkennung – Ehrenamt gewinnt! �<br />

20 GlücksSpirale und Deutsche Stiftung Denkmalschutz �<br />

21 Übersichten – Unternehmenskennzahlen �<br />

22–29 Lage- und Konzernlagebericht �<br />

30–31 Jahresabschluss – verkürzte Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong> �<br />

32 Jahresabschluss – verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung (01.01.–31.12.<strong>2010</strong>) �<br />

33 Auszüge aus dem Anhang �<br />

34–37 Corporate Governance Kodex für die Beteiligungen des Landes <strong>Brandenburg</strong> �<br />

38 Bericht des Aufsichtsrats �<br />

39 Bestätigungsvermerk (Auszug) und Offenlegung �<br />

Inhaltsverzeichnis


Unternehmensleitbild<br />

04.<br />

Grundlage für jegliches Handeln der Land Bran-<br />

denBurg <strong>Lotto</strong> gmbH ist das gesellschaftspolitisch<br />

gewollte, ordnungsrechtlich regulierte glücksspiel.<br />

alle Maßnahmen richten sich darauf aus, die<br />

<strong>Brandenburg</strong>er Spielwünsche unter konsequenter<br />

Beachtung von recht, gesetz und Vereinbarungen der<br />

deutschen Lotteriegesellschaften auf unser angebot zu<br />

kanalisieren.<br />

Wir gehen an diese Spielwünsche zeitgemäß und<br />

kreativ heran. als unternehmen arbeiten wir verantwortungsvoll,<br />

sorgfältig, zuverlässig, kostenbewusst und<br />

effizient.<br />

die aus dem urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

(BVerfg) vom 28. März 2006 resultierenden Vorgaben<br />

für das Lotterie- und Sportwettenwesen sind für die<br />

Land BrandenBurg <strong>Lotto</strong> gmbH maßgeblich.<br />

Wir handeln ebenfalls nach den Zielen des glücksspielstaatsvertrags<br />

sowie der entsprechenden ausführungs-<br />

�<br />

Elke wusste, dass sie den <strong>Lotto</strong>schein sicher in<br />

eine der Dosen gelegt hatte, doch in welche ...<br />

�<br />

gesetzgebung im Land <strong>Brandenburg</strong> und verpflichten<br />

uns dem Jugend- und Spielerschutz, insbesondere in<br />

der umsetzung präventiver Maßnahmen. Wir werben<br />

sachlich und zurückhaltend.<br />

�<br />

Die erfüllung unseres auftrags kann uns nur gelingen,<br />

wenn wir die Fähigkeiten und die Persönlichkeit<br />

aller Mitarbeiter durch kompetente Führung und Motivation<br />

fördern. Voraussetzung für jede Personalentwicklung<br />

ist die eigeninitiative der geförderten.<br />

Im umgang mit unseren geschäftspartnern handeln<br />

wir fair und verlässlich. Wir fühlen uns dem gemeinwohl<br />

verpflichtet. die von den Spielern bei der<br />

LBL eingesetzten Mittel für glücksspiele und Wetten<br />

werden neben der gewinnausschüttung zum überwiegenden<br />

teil über Steuern und abgaben an die<br />

allgemeinheit zurückgeführt. der verbleibende teil<br />

wird für die mit unserem unternehmen eng verbundene<br />

Vertriebsorganisation und zur deckung der für<br />

den sonstigen geschäftsbetrieb erforderlichen Mittel<br />

verwandt. dieser teil sichert so den kontinuierlichen<br />

Fortbestand des unternehmens und dadurch die damit<br />

unmittelbar und mittelbar verbundenen arbeitsplätze.<br />

Mit diesem Selbstverständnis verfolgen wir das Ziel,<br />

unseren Kunden seriöse, erlebnisorientierte und<br />

mit guten und transparenten gewinnchancen ausgestattete<br />

glücksspiele und Wetten anzubieten und zu<br />

verkaufen.


�<br />

Es geht um die Wurst – Pech,<br />

dass niemand merkte, dass<br />

der <strong>Lotto</strong>schein verwurstet<br />

wurde. Nun kann man sich<br />

den <strong>Lotto</strong>gewinn im Munde<br />

zergehen lassen.<br />

�<br />

Gesellschafterversammlung � gesellschafter: Land <strong>Brandenburg</strong><br />

Geschäftsführer �<br />

Prokuristen �<br />

Dr. Horst Mentrup<br />

Dipl.-Kfm. Klaus Walkenbach<br />

Dipl.-Lehrerin Doris Marquardt<br />

Dipl.-Ök. Frank Koch<br />

Aufsichtsrat � Lothar Höhn, Ministerialdirigent im Ministerium der Finanzen,<br />

Vorsitzender<br />

Torsten Bork, unternehmensberater, stellvertretender Vorsitzender<br />

Karin Genrich, unternehmerin<br />

Walter Schubert<br />

Regine Weiden, abteilungsleiterin im Ministerium<br />

für Wirtschaft und europaangelegenheiten<br />

Organe<br />

05.


06.<br />

�<br />

Tasche hin oder her!<br />

Hier zählen allein die<br />

inneren Werte und die<br />

sind in diesem Fall<br />

millionenschwer.<br />


Die Land BrandenBurg <strong>Lotto</strong> gmbH<br />

(LBL) veranstaltete auf der grundlage der<br />

erlaubnisse im geschäftsjahr <strong>2010</strong> erfolgreich<br />

Lotterien und Sportwetten im Land <strong>Brandenburg</strong>.<br />

die <strong>Brandenburg</strong>ische Spielbanken<br />

gmbH & Co. Kg betrieb Spielbanken an den<br />

Standorten Cottbus, Frankfurt (oder) und<br />

Potsdam und bot glücksspielinteressierten<br />

neben einem automatenspielangebot auch<br />

Poker, Black Jack – in Potsdam zudem roulette<br />

– als Livespiele an. der LBL-Konzern<br />

berücksichtigte den Spieler-, Minderjährigenund<br />

Jugendschutz bei seinem täglichen Handeln<br />

und gewährleistete einen sicheren sowie<br />

transparenten Spielbetrieb. der LBL-Konzern<br />

führte 64,6 Mio. € als Steuern und abgaben<br />

an das Land ab.<br />

die rahmenbedingungen des glücksspielmarktes<br />

waren auch im geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

von einer Vielzahl an gerichtsverfahren und<br />

-urteilen geprägt. unter Berücksichtigung der<br />

urteilsbegründungen des eugH haben sich<br />

weitere einschränkungen für die staatlichen<br />

anbieter im Monopol insbesondere in Bezug<br />

auf die Werbung ergeben. der LBL-Konzern<br />

befindet sich gegenüber den jedoch faktisch<br />

vorhandenen anderen Marktteilnehmern<br />

(illegale und gewerbliche anbieter) in einer<br />

deutlich schlechteren Situation, da er an die<br />

ordnungsrechtlichen auflagen der glücksspielaufsicht<br />

gebunden ist. die fehlende<br />

durchsetzung des geltenden rechts – insbesondere<br />

in Bezug auf die Vielzahl illegaler<br />

angebote – führt dazu, dass glücksspielinteressierte<br />

Personen diese nutzen und vom<br />

LBL-Konzern nicht hinreichend auf das legale<br />

angebot kanalisiert werden können.<br />

�<br />

Statistisch gesehen setzte jeder <strong>Brandenburg</strong>er<br />

für die von der LBL veranstalteten Lotterien<br />

Bericht der<br />

Geschäftsführung<br />

und Sportwetten pro Kopf und Woche im<br />

geschäftsjahr <strong>2010</strong> rd. 1,22 € ein. Im Vorjahr<br />

belief sich dieser Betrag auf 1,27 €, wobei zwei<br />

besonders hohe Jackpots beim Hauptprodukt<br />

<strong>Lotto</strong> 6aus49 temporär Sondereinfluss auf<br />

das Spielverhalten nahmen.<br />

die an den drei <strong>Brandenburg</strong>er Spielbankstandorten<br />

erzielten Spielerträge blieben um<br />

rd. 11 % hinter dem Vorjahr zurück. als<br />

wesentlichste gründe hierfür sind zu nennen:<br />

die abwanderung der gäste zu den niedrigschwelligen<br />

angeboten der gewerblichen<br />

automatenbranche sowie der fehlende Vollzug<br />

des geltenden rechts – insbesondere bei den<br />

illegalen glücksspielangeboten im Internet.<br />

der LBL-Konzern beschäftigte zum 31. dezember<br />

<strong>2010</strong> insgesamt 239 Mitarbeiter/innen.<br />

die geschäftsführung dankt allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern für ihren einsatz und<br />

ihr engagement.<br />

Potsdam, im Mai 2011<br />

Dr. Horst Mentrup �<br />

Klaus Walkenbach �<br />

07.


Sport in <strong>Brandenburg</strong> –<br />

„Hans im Glück“<br />

08.<br />

Von Hans-Dietrich Fiebig,<br />

Präsident des Landessportbundes <strong>Brandenburg</strong> e. V. �<br />

<strong>2010</strong> war bei uns in <strong>Brandenburg</strong> das Jubiläumsjahr<br />

schlechthin, auch der Sport machte da keine ausnahme:<br />

Landessportbund, Sportjugend und die meisten der<br />

Sportfachverbände feierten ihr 20-jähriges Bestehen –<br />

und damit eine überaus erfolgreiche entwicklung, die<br />

aufs engste mit <strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong> verbunden ist.<br />

Bereits im „gesetz über die Sportförderung im Land<br />

<strong>Brandenburg</strong>“ von 1992 heißt es: „Für die Zwecke der<br />

Sportförderung ... werden Mittel aus den Konzessionseinnahmen<br />

des Landes aus Wettspielen bereitgestellt.<br />

Bis zu einer endgültigen regelung ... werden für Zwecke<br />

der Sportförderung fünfundzwanzig vom Hundert der<br />

einnahmen aus Konzessionsabgaben der Lotterien und<br />

Sportwetten bereitgestellt.“ Wir wähnten uns damals<br />

wie Hans im glück: Wie immer der Landeshaushalt<br />

sich entwickeln würde, mit den <strong>Lotto</strong>mitteln hätten wir<br />

einen verlässlichen grundstock. Später wurde die Landesförderung<br />

für den Sport noch einmal umgestellt,<br />

erfolgt nun komplett aus <strong>Lotto</strong>mitteln, mit 36 % der<br />

Konzessionseinnahmen und einer Mindest-garantiesumme.<br />

da ist es nur logisch, dass der Sport auch<br />

über das rein Monetäre hinaus überaus eng mit <strong>Lotto</strong><br />

zusammenarbeitet. die auf diesem Fundament erreichten<br />

ergebnisse in der Sportentwicklung sind wirklich<br />

beeindruckend, noch überwältigender sind nur die<br />

aufgaben für die kommenden Jahre.<br />

�<br />

Mehr als ein drittel der <strong>Lotto</strong>gelder für den Sport –<br />

da schüttelt mancher aus unkenntnis den Kopf.<br />

Wo doch Fußballer, Boxer oder radprofis eh schon<br />

reich genug sind! nur, um die geht es ja gar nicht.<br />

Sondern um die rund 312.000 Männer, Frauen und<br />

vor allem Kinder in <strong>Brandenburg</strong>s gemeinnützigen<br />

Sportvereinen. um die, die ihr Sporttreiben nicht<br />

bezahlt bekommen, sondern brav Monat für Monat<br />

ihren Vereinsbeitrag entrichten und sich oft obendrein<br />

ehrenamtlich engagieren. die das aus Freude am<br />

Sport und nicht wegen des Profits tun – und trotzdem<br />

davon profitieren. genauso wie die gesellschaft, das<br />

Land <strong>Brandenburg</strong> als ganzes. durch das renommee<br />

etwa, das <strong>Brandenburg</strong>s Spitzensportler national und<br />

international einfahren. angefangen von Boxidol<br />

Henry Maske, der nach seiner aktiven Zeit als <strong>Lotto</strong>botschafter<br />

Sympathieträger für <strong>Brandenburg</strong> war und ist,<br />

über ruder-Legende Kathrin Boron bis hin zu turn-<br />

Star Philipp Boy oder Kevin Kuske, der als Flachländer<br />

im Bob schon viermal zum olympiasieg raste. Sie alle<br />

haben einmal klein angefangen, als Steppkes in ganz<br />

normalen Sportvereinen.<br />

�<br />

So wie sie damals braucht auch der heutige nachwuchs,<br />

der noch mit großen augen auf diese Idole<br />

schaut, jede unterstützung. und das zunächst einmal<br />

ganz unten an der Basis, in einem – ihrem – der<br />

mehr als 3.000 Sportvereine. dort, wo praktisch alles<br />

ehrenamtlich geschieht. Wo nicht nur trikotwaschen,<br />

Sponsorensuche und Platzkreiden „Hobby“ sind, sondern<br />

auch die verantwortungsvolle arbeit der Übungsleiter.<br />

Wo man behutsam umgehen muss mit den<br />

großen träumen der Kleinen von Bundesliga, olympia<br />

und einem Platz auf dem Podest. Wo tore, Meter und<br />

Sekunden nicht die einzige Messlatte für erfolgreiche<br />

Vereinsarbeit sind, sondern einhergehen mit erziehung,<br />

mit vielfältigen erfahrungen und Chancen,<br />

ja mit Lebensvorbereitung für die Kinder. Sport für<br />

alle heißt die große Herausforderung für Vereine und<br />

Übungsleiter: für talente und tollpatsche, für Junge<br />

und Ältere, gesundheitsbewusste und Kranke – und<br />

für Frauen und Männer. unsere Sportlandschaft ist<br />

entsprechend bunt und vielfältig geworden, mit mehr<br />

als 80 Sportarten und ganz unterschiedlichen Zielen<br />

und Philosophien.<br />

Sport für alle ist aber auch ein sozialer auftrag: für alle<br />

sozialen gruppen, für Problemkids, für Migranten ...<br />

dass beim Sporttreiben auch Sozialverhalten, Fairness<br />

und das einhalten von regeln geübt werden, ist eine<br />

Binsenwahrheit, die die <strong>Brandenburg</strong>ische Sportjugend<br />

in ihren Projekten aufgegriffen hat. Mit dem Straßenfußballprojekt<br />

hat sie über Jahre hinweg landesweit<br />

begeisternde turniere organisiert, gezielt Problemgruppen<br />

einbezogen, Jugendliche für ehrenamtliche arbeit<br />

gewonnen und qualifiziert, mit der Schul-WM eine<br />

regelrechte Massenbewegung ausgelöst – und obendrein<br />

noch Sportbegegnungen von Polen bis Südafrika<br />

organisiert.


�<br />

Begegnung und Miteinander sind überhaupt das Charak-<br />

teristische am Sport. ob Fußballmannschaft oder Frauensportgruppe<br />

– sie bieten gemeinschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />

auch deshalb finden bei uns<br />

immer mehr Ältere in den Vereinssport, steigt der anteil<br />

der Frauen stetig. ob toben oder träumen, Kräfte<br />

messen, gesundheit tanken oder einfach andere Leute<br />

treffen – dass die angebote zum Sporttreiben im Ver-<br />

�<br />

Ein waschechter Boxhandschuh! Aber der<br />

zerknüllte <strong>Lotto</strong>schein in der Rechten wird<br />

dieses Mal den Träger umhauen.<br />

�<br />

ein (fast) so vielfältig sind wie die Wünsche der <strong>Brandenburg</strong>er,<br />

ist neben dem ehrenamt auch der Sportförderung<br />

zu verdanken. <strong>Brandenburg</strong>s Vereinssport<br />

ist auf diese Förderung angewiesen und hofft auch<br />

deshalb auf eine regelung durch ein Staatsvertragsmodell<br />

mit einem ausschließlichen staatlichen angebot<br />

bei Lotterien und Sportwetten. nur so sehen wir die<br />

Suchtprävention, den Spielerschutz und die Förderung<br />

des gemeinwohls, insbesondere des Sports, gesichert.<br />

09.


Momentaufnahmen –<br />

<strong>Lotto</strong>ziehung am Samstag<br />

10.<br />

Von Franziska Reichenbacher �<br />

Ganz unscheinbar kommt er daher, dieser ganz spezi-<br />

elle Moment, in der sonst so lauten, schrillen und oft<br />

Spektakel verheißenden Fernsehwelt. Ich liebe diesen<br />

Moment, so unprätentiös, verspielt und geheimnisvoll,<br />

was Woche für Woche zur besten Sendezeit zu erleben<br />

ist: Weiß blitzen die kleinen Kugeln, wenn sie sich drehen<br />

und wenden, übereinander rollen und kullern, mit<br />

diesem unverwechselbaren Klang, dem vielmaligen feinen<br />

Klackern, das beinahe in ein rauschen übergeht.<br />

Im schimmernden glanz dazwischen immer wieder die<br />

eine oder andere Ziffer, die aufscheint, kaum erkennbar,<br />

sind es doch so viele Zahlen, die da hin und her<br />

gewendet werden, die alle Schicksal spielen wollen, bis<br />

es dann entschieden ist.<br />

�<br />

Glück, Zufall, Schicksal – wer oder was entscheidet,<br />

wissen wir nicht. tatsächlich aber geht es in diesem<br />

Moment um die Möglichkeit, dem Leben noch mal<br />

eine Wende geben zu können, die Freiheit zu haben,<br />

bestimmte dinge noch einmal neu oder anders<br />

entscheiden zu dürfen. das ist das glück, von dem die<br />

kleinen Kugeln künden, welches in diesen wenigen<br />

Minuten vor unseren augen entschieden wird, jeden<br />

Samstagabend, vor den augen von Millionen von Fernsehzuschauern.<br />

�<br />

3,7 cm groß, 3,44 g schwer sind sie, die 49 Superstars,<br />

die Woche für Woche ihren großen auftritt haben.<br />

eigentlich als turnierfähige tischtennisbälle produziert,<br />

werden die auserwählten in aufwendiger Handarbeit<br />

umgearbeitet, einzeln mit Lack und Ziffern versehen,<br />

gewogen, gemessen, vom eichamt geprüft. Statt Pingpong-monoton<br />

in muffigen Sporthallen lebenslänglich<br />

über tischtennisplatten zu flitzen, austauschbar und<br />

unbedeutend in irgendwelchen Behältern auf ihren<br />

kurzen einsatz zu warten, dürfen 49 von ihnen eine<br />

Solokarriere beim Fernsehen starten. Jene 49, die diese<br />

Prozedur ohne Punktabzug durchlaufen haben, werden<br />

fortan in Polster gebettet, im versiegelten Koffer aufbewahrt,<br />

von einer Leibgarde betreut, in Limousinen<br />

gefahren und in tresoren beschützt werden, um dann<br />

Samstag für Samstag im Scheinwerferlicht zur Hochform<br />

aufzulaufen.<br />

�<br />

Und Jahr für Jahr haben sie neue Überraschungen<br />

parat. So drängte sich im Jahr <strong>2010</strong> vor allen anderen<br />

die Kugel mit der Vier ins rampenlicht, war zwölfmal<br />

in der Kombination der sechs richtigen dabei und<br />

damit der am meisten beschäftigte Star. In zweiter<br />

reihe folgten die Ziffern 17, 24, 35 und 49, die jeweils<br />

zehnmal dabei waren, wenn es um die sechs richtigen<br />

bei der Samstagsziehung ging. rar gemacht hatte sich<br />

die 44, die spielte diva im Jahr <strong>2010</strong> und ließ sich nur<br />

für einen auftritt herab ins röhrchen fallen.<br />

�<br />

Ein wenig gewichtiger kommt nur noch die Superzahl<br />

daher, auch sie ein ehemaliges tischtennisbällchen, eine<br />

Spur glamouröser, eine nuance größer, 0,2 g schwerer als<br />

die Kollegen im Ziehungsgerät nebenan. noch schicksalsträchtiger<br />

sorgt sie für die extraportion glück.<br />

�<br />

Da taten sich im Jahr <strong>2010</strong> am Samstag die Sieben<br />

und die acht besonders hervor, mit je acht treffern<br />

verkündeten sie den Hauptgewinn in der gewinnklasse<br />

eins. die Sechs und die null hingegen ließen auf sich<br />

warten, wollten nur je zweimal die erste geige spielen.<br />

�<br />

Sie alle zusammen erfüllten im vergangenen Jahr<br />

65-mal den traum vom Millionengewinn. und immer<br />

erfüllte sich dieser traum in diesen wenigen magischen<br />

Minuten, in diesem Klackern und rauschen, das jeden<br />

Samstag – und auch Mittwoch – über den Bildschirm<br />

flimmert. Ich stehe immer direkt daneben und beobachte<br />

das Spiel, lasse es nicht aus den augen, freue<br />

mich an diesem Moment. Seit ich die Präsentation der<br />

samstäglichen Ziehung der <strong>Lotto</strong>zahlen im Januar 1998<br />

übernommen habe, war ich – bis ende <strong>2010</strong> gerechnet<br />

– genau 566-mal dabei, wenn die Kugeln kreisten.<br />

und in all den Jahren zusammengerechnet konnten die<br />

Kugeln 960-mal für einen Millionengewinn sorgen –


zumindest wenn ich im Studio war (auch glücksfeen<br />

dürfen mal ein wenig urlaub nehmen ...).<br />

�<br />

Im oktober <strong>2010</strong> gab es dann eine Jubiläumsziehung,<br />

denn am Samstag, dem 9. oktober <strong>2010</strong>, fand auf<br />

den tag genau vor 55 Jahren in deutschland die erste<br />

<strong>Lotto</strong>ziehung statt. In einem Saal in Hamburg war das, Zuschauer<br />

waren schon damals zugelassen, denn heute wie<br />

damals ist die Ziehung der <strong>Lotto</strong>zahlen eine öffentliche<br />

Veranstaltung. Zwei Mädchen durften die glücksfeen<br />

spielen, elvira und Christa aus einem Kinderheim in<br />

Hamburg. Man musste noch mit der Hand in die eckige<br />

Ziehungstrommel hineingreifen und einen der runden<br />

Kunststoffbehälter auswählen, in denen verdeckt sich<br />

eine Zahl befand. und die von elvira am 9. oktober<br />

1955 tatsächlich zuerst gezogene <strong>Lotto</strong>zahl war ausgerechnet<br />

die 13, die besondere glücks- oder eben auch<br />

unglückszahl, die es neben all den anderen unberechenbaren<br />

Superstar-Kollegen bis heute geschafft hat, am<br />

seltensten aufzutreten, wenn es um die Formation der<br />

sechs richtigen geht.<br />

�<br />

�<br />

Schick, schick, das Fräulein Jaqueline.<br />

Hoffentlich sieht sie nicht rot, wenn‘s<br />

um den Aufenthaltsort ihres <strong>Lotto</strong>scheins<br />

geht – der liegt nämlich noch neben dem<br />

Nagellackentferner im Drogeriemarkt.<br />

�<br />

WWenn ich im Fernsehstudio stehe und das Spiel<br />

der Kugeln beobachte, konzentriere ich mich auf das<br />

geschehen, aber davor und danach, – denke ich oft an<br />

die, die bisher gewonnen haben. Was wird wohl aus<br />

ihnen, was haben sie aus ihrem glück gemacht? noch<br />

mehr denke ich an die, die im Moment der Ziehung vor<br />

dem Bildschirm sitzen und auf das große glück warten.<br />

Versuche mir vorzustellen, mit welcher Hoffnung, – sie die<br />

richtigen Zahlen erwarten, und ahne die enttäuschung,<br />

wenn es nicht geklappt hat, die „falschen“ Stars in die<br />

endrunde kamen.<br />

�<br />

Samstag für Samstag so nah am geschehen, im Zentrum<br />

des <strong>Lotto</strong>-universums zu sein, ist eine spannende,<br />

hochinteressante aufgabe, die sie jeden Samstag aufs<br />

neue zu gestalten gilt. denn so ordnungsgemäß korrekt<br />

und technisch nüchtern sie vom Bild her erscheinen<br />

mag, ist die Ziehung der <strong>Lotto</strong>zahlen doch ein unvergleichlich<br />

magischer und emotionaler Moment, der auch<br />

mich Woche für Woche aufs neue fasziniert und der in<br />

seiner art einmalig im deutschen Fernsehen ist.<br />

11.


Modernisierung –<br />

die Initiative von <strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

12.<br />

�<br />

Kevin hat in der Mittagspause einen<br />

<strong>Lotto</strong>schein ausgefüllt und nur<br />

mal „eben kurz“ hier abgelegt.<br />

�<br />

Sie bildete einen Schwerpunkt bei den <strong>Lotto</strong>-Jahres-<br />

konferenzen: die Präsentation der neuen <strong>Lotto</strong>möbel,<br />

die schrittweise in den <strong>Brandenburg</strong>er <strong>Lotto</strong>verkaufsstellen<br />

(LVS) eingesetzt werden sollten. Mit dem Ziel,<br />

den Markenauftritt zu stärken und eine wahrnehmbare,<br />

einheitliche darstellung der <strong>Lotto</strong>materialien in den<br />

Läden zu erreichen, wurden die neuen <strong>Lotto</strong>möbel im<br />

März <strong>2010</strong> vorgestellt.<br />

Freiwilliger Umbau –<br />

mit Beteiligung der LBL �<br />

Für die <strong>Lotto</strong>-Verkaufsstellen bestand keinerlei Pflicht<br />

zur umrüstung ihrer geschäfte auf die neuen Ladenbaubestandteile.<br />

die einzelhändler, die sich entschieden,<br />

ihre Verkaufsstelle aufmöbeln zu lassen, wurden<br />

bei der umsetzung finanziell unterstützt: die LBL übernahm<br />

60 % der Kosten für die Standardmöbelteile –<br />

inklusive Lieferung und Montage. die Kosten für die<br />

anschaffung von acryltaschen und für eventuell erforderliche<br />

umbauten bei der aufstellung der <strong>Lotto</strong>terminals<br />

trug die LBL komplett.<br />

Begeisterung auf der Stelle �<br />

Die neuen Ladenmodule begeisterten – die Hälfte<br />

aller LVS-Leiter hatte gegenüber der LBL schriftlich Interesse<br />

an der aufstellung der innovativen ausstattung<br />

bekundet. Zwar passte nicht immer gleich das volle<br />

Programm in die vorhandene Laden-Konzeption, einzelne<br />

Bestandteile zeigten sich jedoch leicht integrierbar:<br />

als am beliebtesten erwies sich der Schreibplatz, der<br />

mit seiner Wandanbringung samt Präsentation aller<br />

<strong>Lotto</strong>-Materialien eine angenehme Übersichtlichkeit<br />

der Verkaufsfläche schaffte. nicht wenige <strong>Lotto</strong>-Verkaufsstellen<br />

entschieden sich darüber hinaus für die<br />

attraktiven neuen terminal- und Verkaufstresen.<br />

Alles nach Programm �<br />

Gleich nach der erst-Präsentation gab es rund 150<br />

Interessensbekundungen für das neue Programm. Bis<br />

in den Herbst hinein war das neue <strong>Lotto</strong>möbel-Konzept<br />

bei den Verkaufstellen-Leitern ein voller erfolg: genau<br />

255 Vertragspartner haben seit März von diesem angebot<br />

gebrauch gemacht. die LBL zahlte Zuschüsse in<br />

Höhe von 114 t€.


Ein 100%iger Erfolg –<br />

der Plakatwettbewerb „Mal Musik“ �<br />

Über 1.700 SchülerInnen aus 110 Schulen des Lan-<br />

des haben sich <strong>2010</strong> am Plakatwettbewerb zum thema<br />

„100 % Musik“ beteiligt. aus rund 1.200 Plakatentwürfen<br />

wählte eine Schüler-Jury zwei Haupt- und 33<br />

weitere Preisträger aus. Mit den Plakaten wird der<br />

musikalische Wettbewerb „100 % MuSIK“ von <strong>Lotto</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> im Jahr 2011 angekündigt.<br />

Mal wieder ausgezeichnet ... �<br />

Sie zeichneten die zwei Plakatkünstler aus: Holger<br />

rupprecht, Minister für Bildung, Jugend und Sport<br />

des Landes <strong>Brandenburg</strong>, und Klaus Walkenbach,<br />

geschäftsführer von <strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong>. Im feierlichen<br />

rahmen nahmen Max Clausen und olesja Kopysov<br />

ihre Hauptpreise in Höhe von je 300 € im Haus von<br />

<strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong> entgegen. Schirmherr rupprecht<br />

lobte die ergebnisse: „Wenn ich [...] die vielen tollen<br />

Plakate sehe, die hier einen Preis erhalten, kann ich die<br />

gemalte Musik förmlich hören. Schön, dass <strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

in seinem engagement für die künstlerische<br />

Förderung der jungen generation nicht nachlässt.“<br />

Lob in den höchsten Tönen �<br />

�<br />

Es wird gemalt, was das Zeug hält. Da wird<br />

jedes Stück Papier genutzt und verarbeitet.<br />

Angeschmiert, wenn es einen Gewinn birgt.<br />

�<br />

Den Hauptpreis in der Kategorie „grundschulen/<br />

Förderschulen“ erhielt der zwölfjährige Max Clausen,<br />

der mit der eigenherd-Schule Kleinmachnow am Wettbewerb<br />

teilnahm. der Sechstklässler überzeugte die<br />

Schüler-Jury mit dem Plakat eines Schlagzeugers in aktion,<br />

der mit je 50 % aus Spaß und takt 100 % Musik<br />

präsentiert. der Hauptpreis der Kategorie „Klassenstufen<br />

7 bis 13“ ging an die 15-jährige olesja Kopysov. die<br />

neuntklässlerin des theodor-Fontane-gymnasiums<br />

Strausberg malte ein verspieltes, den Zeitgeist der<br />

Jugend ansprechendes Plakat, das die Interpretation<br />

von Musik als Sprache der Welt zulässt – und das die<br />

Juroren begeisterte.<br />

So viel Fleiß macht Schule ... �<br />

Zweimal<br />

ein Gewinner<br />

Die LBL hat aus 1.200 einsendungen 138 Plakate<br />

ausgewählt, die anschließend von einer Jury bewertet<br />

wurden, welche aus zehn SchülerInnen aus zwei Potsdamer<br />

Schulen und zwei auszubildenden von <strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

bestand. Sie vergaben im anschluss insgesamt<br />

35 Preise. die beiden Plakate der Hauptpreisträger waren<br />

im Frühjahr 2011 an allen Schulen <strong>Brandenburg</strong>s<br />

zu sehen ...<br />

13.


Erste Plätze –<br />

<strong>Brandenburg</strong> im Glück!<br />

14.<br />

<strong>2010</strong> brachte <strong>Brandenburg</strong> den 70. Millionengewinn<br />

seit Bestehen der Land BrandenBurg <strong>Lotto</strong><br />

gmbH: Bereits am 26. Mai knackte ein gewinnerehepaar<br />

aus der uckermark den Jackpot über 1,47 Mio. € –<br />

im Jahresverlauf verteilten sich dann vier großgewinne<br />

zwischen 600.000 und 978.000 € sowie 50 weitere gewinne<br />

zwischen 50.000 und 500.000 € über die <strong>Brandenburg</strong>er<br />

Landkreise. reichlich treffer gab es auch bei<br />

Keno, der glücksSpirale, oddSet, toto und den<br />

Zusatzlotterien Spiel 77 und SuPer 6 – bei letzteren<br />

gewannen insgesamt 321 <strong>Brandenburg</strong>er beachtliche<br />

Summen. auch bei den Sonderauslosungen sind die<br />

Spielteilnehmer <strong>2010</strong> wieder gut gefahren: 727.000 €<br />

aus dem Fonds „nicht abgeholte gewinne“ gingen auf<br />

diese Weise, in Form von PKWs und Bargeld, an die<br />

Spielteilnehmer zurück.<br />

Mehr als gedacht:<br />

1,47 Mio. € in die Uckermark �<br />

Eine enorme gewinnsumme ging an eine Familie aus<br />

der uckermark: das ehepaar erzielte bei der Ziehung<br />

am 26. Mai <strong>2010</strong> einen gewinn von 1,47 Mio. € im<br />

Spiel 77. Zunächst freuten sie sich über den vermeintlichen<br />

gewinn von 170.000 € – denn so hoch ist der<br />

Mindestgewinn der gewinnklasse 1 im Spiel 77. da sie<br />

aber im Spiel 77 bundesweit die einzigen gewinner<br />

�<br />

Hunde die alles sammeln<br />

sind prima. Nur<br />

sollte man wissen<br />

wo sie alles sammeln.<br />

Es könnte ein Gewinnschein<br />

sein.<br />

�<br />

darstellten, erhielten sie die volle Jackpotsumme der<br />

Woche von 1,47 Mio. € . Insgesamt hatten sie für ihren<br />

Spielschein, mit dem sie vom 12. Mai bis 12. Juni fünf<br />

Wochen am <strong>Lotto</strong> 6aus49 und an den Zusatzlotterien<br />

Spiel 77 und SuPer6 teilnahmen, 103,00 € investiert.<br />

die gewonnene Summe sollte u. a. ihren Kindern und<br />

sozial-gemeinnützigen Initiativen zugute kommen.<br />

Freude, wie sie im Buche steht �<br />

„Sechs richtige plus Superzahl“ – diese nachricht<br />

erhielt ein gewinner offenbar nicht gleich nach der Ziehung.<br />

der rentner aus dem Spree-neiße-Kreis meldete<br />

sich erst verspätet bei <strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong>. die Freude<br />

über seinen kapitalen gewinn von 600.701,60 € hat<br />

das nicht getrübt: als erstes fasste der passionierte<br />

Leser den Kauf von Büchern ins auge ...<br />

Sechs Richtige im Havelland �<br />

Insgesamt 50 gewinne gab es bei der oster-Sonderauslosung<br />

im Land <strong>Brandenburg</strong>. ein Spielteilnehmer aus<br />

dem Havelland war ein besonderer glückspilz: er spielte<br />

seinen mit zwölf tipps voll ausgefüllten Spielschein für<br />

<strong>Lotto</strong> 6aus49 Mittwoch und Samstag im dauerspiel –<br />

und freute sich über einen gewinn in Höhe von<br />

159.478,00 €. neben dem <strong>Brandenburg</strong>er erzielten<br />

bundesweit zwölf weitere <strong>Lotto</strong>spieler die zweite gewinnklasse.<br />

die ungewöhnlich hohe anzahl von Sechsern ist<br />

auf ein Muster auf dem tippfeld (diagonale von links<br />

oben nach rechts unten und ein Paar mit den Zahlen<br />

12 und 13) zurückzuführen.<br />

Stattlicher Gewinn in Teltow-Fläming �<br />

Zwar fehlte die richtige Superzahl, um ebenfalls die<br />

gewinnklasse 1 zu erreichen, und aufgrund eines tippmusters<br />

gab es viele gewinner, dennoch brachten die<br />

sechs richtigen dem glücklichen aus teltow-Fläming<br />

einen gewinn von 36.966,20 €.


�<br />

Super – auf ganzer Linie gewonnen. Nur ärgerlich, wenn<br />

man nicht mehr weiß, wo das Wesentliche liegt.<br />

�<br />

15.


Kunstpreis Literatur Fotografie <strong>2010</strong> –<br />

die Besten in Wort und Bild<br />

16.<br />

<strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong> vergab die Kunstpreise Literatur und Fotografie <strong>2010</strong> an insgesamt vier Künstler. Für jede der<br />

beiden Kunstformen wurden Preisgelder im gesamtwert von 10.000 € ausgelobt, die von den Preisträgern einer<br />

Kategorie geteilt wurden. die Verleihung fand im Haus der <strong>Brandenburg</strong>isch-Preußischen geschichte statt. der Jury<br />

Literatur gehörten Sigrid Löffler (Publizistin und Literaturkritikerin), Hendrik röder (geschäftsstellenleiter <strong>Brandenburg</strong>isches<br />

Literaturbüro) und Lutz Seiler (autor, Leiter des Peter-Huchel-Hauses) an.<br />

In der Jury Fotografie arbeiteten Carmen Schliebe (Kustodin Sammlung Fotografie: Kunstmuseum dieselkraftwerk<br />

Cottbus), anna gripp (redakteurin der Zeitschrift Photonews, freie autorin) sowie dr. Matthias Harder (Kurator<br />

der Helmut newton Stiftung Berlin).<br />

die Literaturjuroren hatten insgesamt 223 Bewerbungen, die Fotografiejury 211 einsendungen zu bewerten.<br />

die gewinnerarbeiten wurden im Kunsthaus sans titre präsentiert. die Werke sind darüber hinaus als Katalog bzw.<br />

Hörbuch publiziert worden.<br />

Kunstpreis Fotografie <strong>2010</strong> �<br />

Der Kunstpreis Fotografie <strong>2010</strong> geht an Kai Wieden-<br />

Kai Wiedenhöfer, „Grenzländer – eine fotografische Reflektion zu<br />

höfer mit „grenzländer – eine fotografische reflektion<br />

50 Jahre Mauerbau in Berlin 2011“<br />

zu 50 Jahre Mauerbau in Berlin 2011“ (6.000 €) und<br />

Kai Wiedenhöfer setzt sich in seinem fotografischen<br />

Sabine Springer mit „solenn“ (4.000 €).<br />

Projekt mit dem thema „grenzen“ auseinander.<br />

denn auch 20 Jahre nach dem<br />

Mauerfall in Berlin werden auf<br />

der Welt weiterhin Mauern errichtet.<br />

Wiedenhöfer hält ihre<br />

existenz fest – etwa die zwischen<br />

Israel und dem gaza-<br />

Streifen und in Belfast; die<br />

grenze zwischen nord- und<br />

Mittelamerika hat er imposant<br />

dokumentiert: „Mit der großangelegten,<br />

konsequenten Bild-<br />

Kai Wiedenhöfer, „Baqa Al Scharqiya, Nazlat Issa, besetzte palästinensische Gebiete, 2004“.<br />

serie, die 2011 zum 50. Jahrestag<br />

des Mauerbaus auch als Buch veröffentlicht<br />

wird, legt er ein eindrucksvolles Bekenntnis für<br />

Kai Wiedenhöfer, 1966 in Schwenningen am neckar<br />

die Überwindung von Mauern (auch die in unseren<br />

geboren, machte diverse Praktika bei Fotografen, ab-<br />

Köpfen) sowie für eine solidarische Staatengemein-<br />

solvierte arabischkurse, u. a. am Institut Français<br />

schaft ab“, befindet die Jury in der Begründung für die<br />

d´etudes arabes in damaskus. Seit 1995 Master of<br />

Preisvergabe.<br />

arts in Kommunikationsdesign. Wiedenhöfer arbeitet<br />

u.a. für Zeitschriften und in der Buchgestaltung;<br />

�<br />

er lebt in Berlin.


Sabine Springer, „solenn“<br />

Sabine Springer wurde 1976 in Münster geboren. Sie<br />

arbeitete als regie-Praktikantin bei Sönke Wortmann/<br />

Hamburg, war gasthörerin an der HFBK in Hamburg,<br />

absolvierte ein Fotografiestudium an der Fachhochschule<br />

dortmund und seit 2001 verschiedene assistenzen<br />

in düsseldorf und Hamburg, 2006 diplom<br />

bei Prof. Susanne Brügger. Sabine Springer lebt und<br />

arbeitet in Berlin.<br />

Sabine Springer, „solenn“<br />

Sabine Springers Bildserie „solenn“ (lat.: würdevoll)<br />

ist ein fotografischer Beitrag zu dem brisanten thema<br />

„Prostitution“. Springer hat eine Bildsprache entwickelt,<br />

die einen anderen Zugang zu dieser gesellschaftlichen<br />

grauzone ermöglicht, als das die üblichen<br />

klischeehaften Bilder zumeist tun. es enstanden mit<br />

Infrarottechnik fotografierte Bilder der agierenden<br />

Protagonistinnen, zusammen mit farbig fotografierten<br />

details der umgebung. die Jury konstatierte: „die Prostituierten<br />

sind oft nur von hinten zu sehen, werden<br />

nie bloßgestellt. die spezielle aufnahmetechnik ermöglichte<br />

Bilder, die Intimität und distanz verbinden.“ die<br />

Serie „solenn“ entstand in Zusammenarbeit mit einer<br />

organisation, die Prostituierten hilft, aus ihrem Beruf<br />

auszusteigen.<br />

Kunstpreis Literatur <strong>2010</strong> �<br />

Der Kunstpreis Literatur ging <strong>2010</strong> zu gleichen teilen<br />

von jeweils 5.000 € an Hanna Lemke für die Storysammlung<br />

„gesichertes“ und an nadja Küchenmeister<br />

für den gedichtband „alle Lichter“.<br />

Hanna Lemke wurde1981 in Wuppertal geboren. Sie<br />

studierte am deutschen Literaturinstitut in Leipzig.<br />

2006 nahm sie an der autorenwerkstatt Prosa des<br />

Literarischen Colloquiums Berlin sowie 2007 am Kla-<br />

genfurter Literaturkurs teil. Ihr debüt, die Storysammlung<br />

„gesichertes“, ist im März <strong>2010</strong> im Verlag antje<br />

Kunstmann erschienen. Hanna Lemke lebt in Berlin.<br />

Hanna Lemke, „Gesichertes“<br />

In ihrem debüt erzählt Hanna Lemke 18 Kurzgeschichten,<br />

die die generation der twenty-somethings in den<br />

Mittelpunkt stellen – Menschen, die sich in einer provisorischen<br />

Welt finden und in ihr zurechtkommen müssen.<br />

„Hanna Lemkes erzählkunst entfaltet sich bereits in<br />

der ersten rätselhaften erzählung“, heißt es in der Jurybegründung.<br />

„durch das rigorose abschneiden geschichtlicher<br />

Zeit, – stehen die texte wie Findlinge in unserer<br />

tempolandschaft herum, wie ausgestoßen aus dem Fluss<br />

der Zeit.“ Sigrid Löffler merkt an, dass Hanna Lemke<br />

mit diesen erzählungen den anspruch erhebt, „die<br />

Judith Hermann der nächsten generation zu werden“.<br />

�<br />

Nadja Küchenmeister, wurde 1981 in Berlin geboren, studierte<br />

germanistik und Soziologie an der tu Berlin<br />

und am deutschen Literaturinstitut in Leipzig und veröffentlichte<br />

in zahlreichen Zeitschriften und anthologien,<br />

u. a. in: akzente; teXt+KrItIK, dIe ZeIt, FaZ;<br />

sie arbeitet auch als Hörspielautorin. „alle Lichter” ist<br />

ihr erstes Buch. die autorin lebt in Berlin.<br />

Nadja Küchenmeister, „Alle Lichter“<br />

nadja Küchenmeisters debüt ist ein Band von gedichten,<br />

in denen „man umhergehen kann wie in geschichten“,<br />

schreibt Lutz Seiler über die Lyrik in seiner<br />

Begründung. „diese gedichte vertrauen den dingen,<br />

den geräuschen und gerüchen auf eine gütige, fast<br />

liebevolle Weise. die autorin führt uns, „die Interieurs<br />

der Kindheit und Jugend vor augen“. der autorin<br />

bescheinigt die Jury „Lakonie, Humor und Witz“.<br />

„umwerfend“ – so Seiler – sei „die Schönheit ihrer<br />

Liebesgedichte“.<br />

17.


18.<br />

�<br />

Matte hin oder her, als Friedhelm den Bällen<br />

nicht mehr standhalten konnte, schmiss er sich<br />

mitten rein. Ihm ist nix passiert, und auch sein<br />

<strong>Lotto</strong>schein liegt jetzt sicher im Haufen.<br />


<strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong> und den Sport verbindet viel:<br />

ganze 36 % der glücksspielabgabe gehen – so will es<br />

das Sportfördergesetz – an den Sportbereich in <strong>Brandenburg</strong>.<br />

Mindestens jedoch 15 Mio. €. das heißt, dass<br />

sieben Cent von jedem ausgegebenen <strong>Lotto</strong>-euro in die<br />

Förderung des Breiten- und Leistungssports fließen.<br />

Eine Ehre für <strong>Brandenburg</strong> �<br />

Kein anderer Bereich in <strong>Brandenburg</strong> vereint so viel<br />

freiwilliges engagement wie der organisierte Sport:<br />

rund 46.000 Menschen engagieren sich offiziell in einem<br />

sportlichen ehrenamt – mehr als doppelt so viele<br />

helfen zumindest zeitweise bereitwillig mit. Insgesamt<br />

sind das gut 166.000 ehrenamtliche oder fast jedes<br />

zweite Vereinsmitglied. das ehrenamt bleibt im Land<br />

sichtbar attraktiv und die grundidee des Vereinssports<br />

wird weiterhin lebendig gehalten ...<br />

Immer am Platz: Sympathiegewinner <strong>2010</strong> �<br />

Auch <strong>2010</strong> haben <strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong> und der Landessportbund<br />

wieder besonders engagierte ehrenamtliche<br />

ausgezeichnet. Im Herbst hatte <strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong> die<br />

Sportvereine aufgerufen, ihre Sportsympathieträger<br />

vorzuschlagen. die Sportvereine des Landes profitieren<br />

von „ihren ehrenamtlichen“ in vielfacher Hinsicht: Sie<br />

trainieren und betreuen den nachwuchs, sind als Wettkampfrichter<br />

aktiv, organisieren Sportveranstaltungen<br />

oder schreiben anträge für Fördergelder.<br />

Aller guten Dinge ... �<br />

... sind drei! die drei Hauptpreisträger des Jahres<br />

<strong>2010</strong><br />

sind Marianne Braun vom turn- und Sportclub/Sportensemble<br />

elsterwerda e. V., dieter Wilhelm vom tanzsportclub<br />

„rot-gold“ Potsdam e. V. und eckehard Seidel<br />

von der deutschen Lebens-rettungs-gesellschaft,<br />

Stadtverband Luckenwalde e. V. Ihr unermüdliches<br />

Platz für Anerkennung –<br />

Ehrenamt gewinnt!<br />

engagement ehrte <strong>Lotto</strong> <strong>Brandenburg</strong> gemeinsam mit<br />

dem Landessportbund am 11. dezember <strong>2010</strong> im rahmen<br />

der ehrung der <strong>Brandenburg</strong>er Sportler des Jahres<br />

in Potsdam.<br />

Voller Einsatz wird belohnt �<br />

Neben den Siegern des Wettbewerbs erhielten weitere<br />

20 Platzierte 2011 eine einladung zu einer zentralen<br />

Veranstaltung in ihrer region. dort wird ihr ehrenamtliches<br />

engagement öffentlich geehrt und der Preis<br />

übergeben. alle Preisträger des ehrenamtwettbewerbs<br />

erhalten für ihre Vereine einen gutschein zum erwerb<br />

von Sportgeräten der Firma erHard SPort im Wert<br />

von 300 €.<br />

�<br />

die geehrten im Jahr <strong>2010</strong> kommen aus fast allen<br />

Landesteilen <strong>Brandenburg</strong>s, allein fünf von ihnen aus<br />

dem Landkreis Märkisch-oderland, drei aus Potsdam-<br />

Mittelmark und ebenfalls drei aus teltow-Fläming. Sie<br />

sind für die unterschiedlichsten Sparten aktiv – darunter<br />

Kegeln, gymnastik, tischtennis, Behindertensportgruppen,<br />

gewichtheben, Handball, Kindersportgruppen<br />

und Fußball.<br />

19.


GlücksSpirale und<br />

Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

20.<br />

Von Dr. Rosemarie Wilcken �<br />

Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz<br />

Ein Kulturland wie deutschland kann sich über den<br />

großen Schatz an denkmälern glücklich schätzen und<br />

sich der Verantwortung für sie nicht entziehen. denkmal-<br />

schutz und denkmalpflege sind zentrale kulturpolitische<br />

anliegen, die einer gesamtgesellschaftlichen aufgabe<br />

gleichkommen. der vor 25 Jahren von Professor<br />

gottfried Kiesow initiierten und mitgegründeten<br />

deutschen Stiftung denkmalschutz ist es gelungen,<br />

ein expertenthema in eine Bürgerbewegung zu verwandeln.<br />

die Philosophie unserer privaten Stiftung<br />

lässt sich mit dem Satz „WIr Bauen auF KuLtur“<br />

zusammenfassen.<br />

WIr – die deutsche Stiftung denkmalschutz übernimmt<br />

seit 25 Jahren Verantwortung für bedrohte<br />

Kulturdenkmäler, wo staatliche Förderung und der<br />

einsatz privater Mittel nicht ausreichend zur Verfügung<br />

stehen, um denkmäler zu bewahren und zu pflegen.<br />

gleichzeitig nutzen wir ganz unterschiedliche Wege, um<br />

möglichst viele Bürger für unser historisches erbe zu<br />

begeistern und den denkmalschutz in das Bewusstsein<br />

der Menschen zu rücken.<br />

WIr Bauen – unsere Projektförderung finanziert<br />

bauliche aufgaben wie das renovieren, restaurieren<br />

oder reparieren. Seit ihrer gründung 1985 konnte die<br />

deutsche Stiftung denkmalschutz helfen, über 3.800<br />

denkmäler in ganz deutschland zu erhalten. davon<br />

befinden sich mehr als 480 objekte in <strong>Brandenburg</strong>.<br />

diese gewaltige Leistung wäre ohne das engagement von<br />

knapp 200.000 Förderern und die unterstützung seitens<br />

der Lotterie glücksSpirale, deren destinatär unsere<br />

Stiftung seit nunmehr 20 Jahren ist, nicht möglich gewesen.<br />

allein die glücksSpirale stellte in dieser Zeit in<br />

den 16 Bundesländern gemeinsam über 350 Mio. € für<br />

die Satzungszwecke unserer Stiftung bereit.<br />

WIr Bauen auF KuLtur. – die Kultur ist das Fundament<br />

unserer gesellschaft und deren grundlagen<br />

sind die historischen erinnerungen. die uns umgebende<br />

bebaute umwelt umfasst den größten anteil unserer<br />

lokalen und regionalen Kultur. als Baukultur wird sie<br />

teil unserer Identität. Wer möchte schon in einer Welt<br />

ohne historische Bürgerhäuser, Schlösser und Kathedralen<br />

leben? die aufgaben der Stiftung werden daher<br />

auch in den kommenden 25 Jahren nicht weniger, die<br />

Bedeutung der glücksSpirale dabei nicht geringer.<br />

Projekte der DSD in <strong>Brandenburg</strong> �<br />

Groß döbbern, das alte Pfarrhaus<br />

das alte Pfarrhaus in groß döbbern wurde 1785 zur<br />

geburt des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau<br />

möglicherweise über einem Vorgängerbau errichtet.<br />

nach über 30 Jahren Leerstand bestand einsturzgefahr.<br />

Mit Mitteln der glücksSpirale konnte die deutsche<br />

Stiftung denkmalschutz den Förderverein bislang<br />

zweimal mit je 10.000 € unterstützen, das gebäude<br />

für eine öffentliche nutzung, insbesondere für<br />

ausstellungen, die ortsbibliothek und Vereinsräume<br />

wieder instand setzen.<br />

Baruth, Frauenhaus<br />

1596 kauften die grafen von Solms die Herrschaft Baruth,<br />

die bis zum ende des Zweiten Weltkriegs 1945 Sitz der<br />

Familie war. dazu bauten die grafen im 17. Jahrhundert<br />

eine alte Burg zur residenz aus. Während die Familie<br />

der grafen Solms-Baruth das neue Schloss restaurierten,<br />

begann die kleine Kommune mit der Instandsetzung des<br />

Frauenhauses für die Öffentlichkeit. diese Bemühungen<br />

konnte die deutsche Stiftung denkmalschutz dank der<br />

glücksSpirale im Jahr <strong>2010</strong> mit 10.000 € unterstützen.


Spieleinsatzentwicklung von<br />

2000 bis <strong>2010</strong> in Mio. � �<br />

180,6<br />

2000<br />

190,5<br />

2001<br />

189,4<br />

2002<br />

219,4<br />

2003<br />

233,9*<br />

*Jackpot in der 51. Woche: 26,7 Mio. �.<br />

**Jackpot in der 40. Woche: 37,7 Mio.�.<br />

***Jackpot in der 49. Woche: 45,4 Mio. �.<br />

****Jackpot in der 5. und 30. Woche: über 30,0 Mio. �.<br />

232,8<br />

232,0**<br />

199,6***<br />

162,1<br />

Anteil der Spielarten am Gesamteinsatz <strong>2010</strong> �<br />

Mittwoch<br />

170,1****<br />

159,0<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

10,2 %<br />

Sofortlotterien 1,8 %<br />

2,8 %<br />

16,7 %<br />

20,6 %<br />

1,8 %<br />

Entwicklung der Abgaben von<br />

2000 bis <strong>2010</strong> in Mio. � �<br />

31,1 34,2<br />

2,80<br />

2000<br />

0,5 %<br />

Übersichten –<br />

Unternehmenszahlen<br />

36,4<br />

32,8<br />

2,07<br />

2001<br />

32,5 36,4<br />

1,75<br />

2002<br />

42,5<br />

37,7<br />

1,60<br />

2003<br />

glücksspielabgabe<br />

Lotteriesteuer<br />

Zweckertrag glücksSpirale<br />

3,3 %<br />

46,5<br />

1,64 40,2<br />

2004<br />

47,4<br />

1,70 40,0<br />

2005<br />

0,4 %<br />

47,4<br />

1,20 39,8<br />

2006<br />

40,3<br />

0,97 34,3<br />

2007<br />

31,9<br />

0,90 27,8<br />

2008<br />

33,3<br />

Samstag<br />

29,4<br />

0,82<br />

2009<br />

27,7 31,1<br />

0,78<br />

<strong>2010</strong><br />

42,0 %<br />

21.


Bericht über die Lage der Gesellschaft und<br />

des Konzerns der LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH, Potsdam,<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

22.<br />

Gliederung �<br />

1. Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

2. Wirtschaftliches Umfeld<br />

3. Geschäftsverlauf<br />

4. Ertragslage<br />

5. Finanzlage<br />

6. Vermögenslage<br />

7. Investitionen<br />

8. Mitarbeiter<br />

9. Nachtragsbericht<br />

10. Risiko- und Chancenbericht<br />

11. Prognosebericht<br />

�<br />

Neue Runde, neues Glück!<br />


1. Rechtliche Rahmenbedingungen �<br />

Den rechtlichen rahmen bildet das glücksspielgesetz<br />

des Landes <strong>Brandenburg</strong>, das neben dem Staatsvertrag<br />

zum glücksspielwesen in deutschland (glüStV) das<br />

landesspezifische gesetz über öffentliche Lotterien,<br />

ausspielungen und Sportwetten im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

und zur ausführung des Staatsvertrags zum glücksspielwesen<br />

in deutschland (LottgBbg) sowie das gesetz<br />

über die Zulassung öffentlicher Spielbanken im<br />

Land <strong>Brandenburg</strong> (Spielbg) umfasst. Ferner hat das<br />

Ministerium des Innern des Landes <strong>Brandenburg</strong> eine<br />

Verordnung über annahmestellen für glücksspiele<br />

und die Vermittlung von glücksspielen im Land<br />

<strong>Brandenburg</strong> (annahmestV) sowie eine Verordnung<br />

über die Spielordnung in den Spielbanken im Land<br />

<strong>Brandenburg</strong> erlassen.<br />

die Land BrandenBurg <strong>Lotto</strong> gmbH (LBL)<br />

und die <strong>Brandenburg</strong>ische Spielbanken gmbH & Co.<br />

Kg (BSB Kg) haben auf grundlage dieser rechtsvorschriften<br />

im Jahr 2008 die erlaubnisse erhalten, glücksspiele<br />

im Land <strong>Brandenburg</strong> anzubieten. die LBL verfügt<br />

über eine bis 31. dezember 2011 befristete erlaubnis,<br />

Lotterien und Sportwetten auf dem gebiet des Landes<br />

<strong>Brandenburg</strong> zu veranstalten. die BSB Kg verfügt über<br />

eine bis 31. dezember 2018 befristete erlaubnis, Spielbanken<br />

an den Standorten Cottbus, Potsdam und<br />

Frankfurt (oder) zu betreiben. Mit diesen erlaubnissen<br />

nahm der LBL-Konzern die aufgabe an, ein ausreichendes<br />

glücksspielangebot unter Berücksichtigung des<br />

Spielerschutzes bereitzustellen und dabei einen sicheren<br />

und transparenten Spielbetrieb zu gewährleisten.<br />

�<br />

der LBL-Konzern setzte im Sinne des Minderjährigenund<br />

Spielerschutzes sowie der Suchtprävention die<br />

bewährte Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum<br />

Verhaltenssucht der universitätsmedizin der Johannes<br />

gutenberg-universität Mainz fort. die wichtigsten<br />

Maßnahmen waren und sind u. a. der Betrieb einer<br />

Hotline, regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter,<br />

erfahrungsaustausche mit den experten des Kompetenzzentrums<br />

sowie die Weiterentwicklung der Sozialkonzepte.<br />

darüber hinaus kooperieren die gesellschaften<br />

des deutschen <strong>Lotto</strong>- und totoblocks (dLtB) seit<br />

einigen Jahren mit der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

aufklärung (BZga). neben der Bereitstellung<br />

von Informationsmaterialien, einem Internetauftritt<br />

und einer online-Beratung unterhält die BZga eine<br />

Hotline, schaltet bundesweite aufklärungskampagnen<br />

zu problematischem Spielverhalten und führt im Zweijahresabstand<br />

ein Monitoring zum glücksspielverhalten<br />

23.


24.<br />

der Bevölkerung durch. diese bundesweiten Präventionsmaßnahmen<br />

ergänzen die regionalen Maßnahmen<br />

der Lotterie- und Spielbankgesellschaften.<br />

Wie in den letzten Jahren war auch das Jahr <strong>2010</strong><br />

geprägt von einer Vielzahl an gerichtsverfahren und<br />

-urteilen auf internationaler und nationaler ebene.<br />

Im September <strong>2010</strong> verkündete der europäische<br />

gerichtshof (eugH) seine entscheidungen zu sieben<br />

Vorlageverfahren deutscher Verwaltungsgerichte.<br />

der eugH blieb den grundsätzen seiner bisherigen<br />

rechtsprechung treu, nach der ein ausschließlich<br />

staatliches glücksspielangebot zulässig ist, wenn<br />

damit Ziele des Spielerschutzes, des Jugendschutzes,<br />

der Suchtprävention oder der eindämmung der<br />

Kriminalität verfolgt werden. diese Ziele sind im<br />

glüStV ausdrücklich festgeschrieben. der eugH hat<br />

jedoch deutlich gemacht, dass im aktuellen regulierungsansatz<br />

eine Kohärenzlücke besteht. eine konsistente<br />

regulierung erfordert, dass bei Weitem suchtgefährdendere<br />

glücksspielbereiche – insbesondere<br />

das gewerbliche automatenspiel in Form von geldgewinnspielgeräten<br />

– konsequent am Spielerschutz orientiert<br />

reguliert werden müssen. nach den entscheidungen<br />

des eugH rechtfertigen unterschiedliche nationale<br />

gesetzgebungszuständigkeiten keine unterschiedliche<br />

regulierungsintensität.<br />

�<br />

auf nationaler ebene entschied das Bundesverwaltungsgericht<br />

(BVerwg) am 24. november <strong>2010</strong>,<br />

dass das auf der grundlage des glüStV bestehende<br />

staatliche Monopol für Sportwetten dann mit europäischem<br />

recht vereinbar ist, wenn sich seine rechtliche<br />

und tatsächliche ausgestaltung widerspruchsfrei<br />

am gesetzlichen Ziel der Suchtbekämpfung orientiert.<br />

die regelung und anwendungspraxis bei anderen<br />

arten des glücksspiels dürfen diesem Ziel nicht<br />

widersprechen. Ferner stellte der Bundesgerichtshof<br />

(BgH) am 16. dezember <strong>2010</strong> fest, dass eine informative<br />

Jackpotwerbung der Lotteriegesellschaften den<br />

anforderungen des glüStV entspricht.<br />

2. Wirtschaftliches Umfeld �<br />

Das Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik<br />

deutschland stieg im Jahr <strong>2010</strong> gegenüber dem Vorjahr<br />

um 3,6 %. die Bundesbürger erhöhten ihren privaten<br />

Konsum um 0,5 %.<br />

die Spieleinsätze der von den Lotteriegesellschaften des<br />

dLtB gemeinsam veranstalteten glücksspiele <strong>Lotto</strong><br />

6aus49, der Zusatzlotterien Spiel 77 und SuPer 6,<br />

der glücksSpirale, der täglichen Lotterien Keno und<br />

plus 5, der Bingo-Lotterien, der Sportwetten oddSet<br />

und toto sowie der regionalen Sofortlotterieangebote<br />

beliefen sich im Jahr <strong>2010</strong> auf eine Höhe von rd. 6,5 Mrd. €.<br />

die Spieleinsätze blieben somit rd. 7,2 % hinter den<br />

ergebnissen des Vorjahres zurück (7,0 Mrd. €). Statistisch<br />

gesehen setzte jeder Bundesbürger rd. 79 € seines<br />

jährlichen einkommens für die glücksspiele des dLtB<br />

ein (Vorjahr: 82 €). die umsätze der den Produkten<br />

des dLtB ähnlichen ard- und ZdF-Fernsehlotterien<br />

reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um rd. 5,3 %.<br />

die überwiegende Zahl der deutschen konzessionierten<br />

Spielbanken wies im Jahr <strong>2010</strong> eine rückläufige entwicklung<br />

des Bruttospielertrags im Vergleich zum Vorjahr<br />

auf (durchschnittlich 9,8 %). die Spielbankgesellschaften<br />

sehen ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren<br />

ursächlich für die erlösrückgänge: die abwanderung<br />

der gäste zu den niedrigschwelligen angeboten der<br />

gewerblichen automatenbranche und den illegalen<br />

glücksspielangeboten im Internet sowie die Zutrittskontrollen<br />

zum automatenspiel der Spielbanken und<br />

das rauchverbot. die gewerbliche automatenwirtschaft<br />

erzielte eigenen angaben zufolge mit den unterhaltungsautomaten<br />

mit geldgewinnmöglichkeit einen<br />

umsatz in von Höhe von 3,9 Mrd. € (Vorjahr<br />

3,7 Mrd. €). diese automaten ähneln den glücksspielautomaten<br />

der Spielbanken inzwischen immer mehr.<br />

3. Geschäftsverlauf �<br />

Der LBL-Konzern erreichte im geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

ein umsatzvolumen in Höhe von 175,1 Mio. €. die


umsatzerlöse reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr<br />

(186,6 Mio. €) um 6,2 % bzw. 11,5 Mio. €. die LBL<br />

erzielte Spieleinsätze in Höhe von 159,0 Mio. €, die rd.<br />

6,5 % bzw. 11,1 Mio. € geringer als im Vorjahr<br />

(170,1 Mio. €) ausfielen. damit zeigten die Spieleinsätze<br />

der LBL wie in den Vorjahren eine positivere<br />

entwicklung als der bundesweite trend (dLtB-7,2 %).<br />

Jeder <strong>Brandenburg</strong>er verwendete statistisch gesehen<br />

pro Woche 1,22 € für die Produkte der LBL (Vorjahr:<br />

1,27 €).<br />

die umsätze der LBL stammten zum überwiegenden<br />

teil (92 %) aus dem Vertriebsweg <strong>Lotto</strong>-Verkaufsstellen<br />

(LVS), wobei dieser gegenüber dem Jahr 2009 eine<br />

rückläufige umsatzentwicklung aufwies. die Spieleinsätze<br />

verringerten sich um 7,2 % auf 146,8 Mio. €.<br />

die wesentlichsten gründe hierfür sind die positiven<br />

einmaleffekte des Jahres 2009. das Jahr 2009 enthielt<br />

eine zusätzliche 53. Kalenderwoche; ferner standen<br />

zwei besonders hohe Jackpots bei <strong>Lotto</strong> 6aus49 zur<br />

ausspielung. das terrestrische Vertriebsnetz verringerte<br />

sich im Jahresverlauf <strong>2010</strong> von anfangs 698 LVS auf<br />

zuletzt 675 LVS (Stand: 31. dezember <strong>2010</strong>).<br />

�<br />

die über den Vertriebsweg dauerspiel generierten<br />

Spieleinsätze erreichten eine Höhe von 11,8 Mio. €<br />

und erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,8 %.<br />

der direktvertrieb der LBL umfasste zum Jahresende<br />

<strong>2010</strong> rd. 40.000 dauerspielaufträge. das Vermittlungsvolumen<br />

der gewerblichen Spielvermittler<br />

verblieb im geschäftsjahr <strong>2010</strong> auf einem niedrigen<br />

niveau. Im Jahresverlauf <strong>2010</strong> vermittelten vier<br />

gewerbliche Spielvermittler insgesamt rd. 7.000<br />

Spielaufträge im Wert von 0,3 Mio. € an die LBL.<br />

Beim Hauptprodukt <strong>Lotto</strong> 6aus49 standen im<br />

geschäftsjahr <strong>2010</strong> keine höheren Jackpots zur<br />

ausspielung. Im Jahr <strong>2010</strong> stieg der Jackpot in nur<br />

zwei Ziehungen auf 20 bzw. 21 Mio. €; im Jahr 2009<br />

hingegen stand in acht Ziehungen ein Jackpot von<br />

mindestens 20 Mio. € zur ausspielung. die umsätze<br />

von <strong>Lotto</strong> 6aus49 erreichten eine Höhe von 99,5<br />

Mio. € und blieben rd. 9,5 % bzw. 10,4 Mio. € hinter<br />

dem Vorjahr zurück. die umsätze der Zusatzlotterien<br />

Spiel 77 und SuPer 6 erreichten eine Höhe von 42,7<br />

Mio. €, so dass <strong>Lotto</strong> 6aus49 und die Zusatzlotterien<br />

insgesamt rd. 90 % der Spieleinsätze der LBL ausmachten.<br />

die umsätze der weiteren Lotterien und Sportwetten<br />

lagen annähernd auf dem niveau des Vorjahres.<br />

�<br />

die Spielerträge der drei <strong>Brandenburg</strong>er Spielbankstandorte<br />

erreichten im geschäftsjahr <strong>2010</strong> eine Höhe<br />

von 9,0 Mio. € und blieben damit um 11,1 % bzw. rd.<br />

1,1 Mio. € hinter dem Vorjahr zurück (10,2 Mio. €).<br />

die Spielerträge der BSB Kg entfielen zu rd. zwei drittel<br />

auf die Spielbank Potsdam (6,0 Mio. €), die über das<br />

automatenspiel hinaus im Klassischen Spiel täglich<br />

roulette, Black Jack und Poker anbietet. die Spielbankstandorte<br />

in Cottbus und Frankfurt (oder) erzielten<br />

Spielerträge in Höhe von 2,4 Mio. € bzw. 0,6 Mio. €.<br />

an diesen beiden Spielbankstandorten wurden zunächst<br />

an zwei, später an drei tagen in der Woche Poker und<br />

Black Jack angeboten. Insgesamt nahmen an den von<br />

der BSB Kg angebotenen Pokerturnieren rd. 15.000<br />

gäste teil.<br />

die beiden tochtergesellschaften <strong>Brandenburg</strong>ische<br />

Spielbanken Beteiligungs-gmbH (BSB-gmbH) und<br />

<strong>Brandenburg</strong>ische <strong>Lotto</strong>-gmbH (BLg) übten auch<br />

im geschäftsjahr <strong>2010</strong> keine aktive geschäftstätigkeit<br />

aus. die BSB-gmbH nahm die Funktion der Komplementär-gmbH<br />

der BSB Kg wahr und erzielte einen<br />

Jahresüberschuss in Höhe von 3,2 t€ (Vorjahr: 3,3 t€).<br />

die BLg schloss das geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit einem<br />

Jahresfehlbetrag in Höhe von 0,3 t€ ab (Vorjahr:<br />

Jahresüberschuss 0,1 t€).<br />

4. Ertragslage �<br />

Der LBL-Konzern erwirtschaftete im geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> einen Jahresüberschuss in Höhe von rd. 2,2 Mio. €<br />

(Vorjahr: 3,9 Mio. €). der im Vergleich zum Vorjahr<br />

geringere Jahresüberschuss resultierte vorwiegend aus<br />

den rd. 11,5 Mio. € geringeren umsatzerlösen. die<br />

aufwendungen aus dem Spielgeschäft folgten der<br />

25.


26.<br />

entwicklung der umsatzerlöse. der LBL-Konzern<br />

führte Steuern und abgaben in Höhe von 64,6 Mio. €<br />

ab (Vorjahr: 69,3 Mio. €). die gewinnausschüttungsquote<br />

lag über alle Lotterie-/Wettangebote gesehen bei<br />

durchschnittlich 48,0 % (Vorjahr: 48,2 %).<br />

der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber dem<br />

Vorjahr aufgrund der ganzjährigen Besetzung von<br />

Stellen sowie der ausweitung des Klassischen Spiels<br />

an den Spielbankstandorten Cottbus und Frankfurt<br />

(oder). der LBL-Konzern reduzierte die sonstigen<br />

betrieblichen aufwendungen gegenüber der Höhe des<br />

Vorjahres. die darin enthaltenen LVS-Provisionen<br />

beliefen sich im geschäftsjahr <strong>2010</strong> auf 11,9 Mio. €<br />

(Vorjahr: 12,8 Mio. €).<br />

das allgemein niedrige Zinsniveau für tages- und<br />

termingelder führte dazu, dass der LBL-Konzern sonstige<br />

Zinsen und ähnliche erträge in geringerem umfang<br />

als in den Vorjahren erzielen konnte. die Zinsaufwendungen<br />

setzten sich vorwiegend aus rückstellungen<br />

für mögliche Zinszahlungen aus laufenden rechtsverfahren<br />

zusammen. die außerordentlichen aufwendungen<br />

resultieren aus der veränderten Bewertung der<br />

rückstellungen im Zuge der erstmaligen anwendung<br />

des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes.<br />

5. Finanzlage �<br />

Der LBL-Konzern verfügt über eine solide finanzielle<br />

ausstattung. der Finanzmittelbestand veränderte sich<br />

im Jahresverlauf <strong>2010</strong> von anfangs 32,1 Mio. € auf<br />

31,4 Mio. €. die Verbindlichkeiten reduzierten sich um<br />

0,4 Mio. € auf 16,8 Mio. €.<br />

die Liquidität war – wie in den Vorjahren – ganzjährig<br />

gesichert; der LBL-Konzern konnte den Zahlungsverpflichtungen<br />

jederzeit nachkommen. das gesellschafterdarlehen<br />

der LBL an die BSB Kg valutierte per<br />

31. dezember <strong>2010</strong> unverändert bei 3,7 Mio. €.<br />

6. Vermögenslage �<br />

Der LBL-Konzern weist eine stabile Vermögenslage<br />

auf. das anlagevermögen (7,9 Mio. €) ist vollständig<br />

durch das eigenkapital (22,8 Mio. €) gedeckt. der<br />

rückgang beim anlagevermögen resultiert daraus,<br />

dass die jährlichen planmäßigen abschreibungsbeträge<br />

höher ausfielen als die investitionsbedingten Zugänge.<br />

das umlaufvermögen (36,6 Mio. €) dominiert<br />

weiterhin die aktivseite der Bilanz.<br />

7. Investitionen �<br />

Der LBL-Konzern tätigte im geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Investitionen in Höhe von rd. 1,7 Mio. €; die Finanzierung<br />

erfolgte aus eigenmitteln. die Investitionen


der LBL bezogen sich zum einen auf erweiterungen der<br />

Spielbetriebssoftware, z. B. für den siebten wöchentlichen<br />

Ziehungstag bei Keno/plus 5, sowie für das<br />

angebot variabler Spieleinsätze bei der glücksSpirale.<br />

Zum anderen nahm die LBL Investitionen bei den<br />

eingesetzten Softwaresystemen vor, z. B. die erneuerung<br />

des Webfilters, der office-anwendungen und des<br />

Finanz- und Warenwirtschaftssystems.<br />

�<br />

Der Schein in der Tasche<br />

hätte die Flohmarkt-<br />

Standmiete ohne Probleme<br />

für einige Jahre im<br />

Voraus zahlen können.<br />

�<br />

die Investitionen der BSB Kg setzten sich zusammen<br />

aus dem austausch einiger glücksspielautomaten an<br />

allen drei Spielbankstandorten sowie den Investitionen<br />

in Instandhaltung und renovierung der Spielbankstandorte.<br />

In der Spielbank Cottbus wurden im<br />

Jahr <strong>2010</strong> sämtliche räumlichkeiten neu gestaltet.<br />

die renovierung des automatensaals der Spielbank<br />

Potsdam begann im dezember <strong>2010</strong>.<br />

8. Mitarbeiter �<br />

Der LBL-Konzern beschäftigte zum 31. dezember<br />

<strong>2010</strong> insgesamt 239 Mitarbeiter/–innen (ohne<br />

geschäftsführung; Vorjahr: 234).<br />

In der LBL waren 108 Mitarbeiter/–innen tätig<br />

(Vorjahr: 110). davon übten 64 Mitarbeiter eine Vollzeitbeschäftigung<br />

aus. 21 Mitarbeiter/–innen waren<br />

als teilzeitkräfte angestellt, 17 Mitarbeiter/–innen<br />

als aushilfskräfte und 6 auszubildende. die LBL<br />

ermöglicht jungen Menschen eine Berufsausbildung<br />

in den Berufen Bürokaufmann/-frau, Kaufmann/-frau<br />

für Bürokommunikation sowie Fachinformatiker/in<br />

Systemintegration. das terrestrische Vertriebsnetz der<br />

LBL ist in sieben Vertriebsregionen aufgeteilt. In den<br />

sieben gebietsstellen sind jeweils ein/e gebietsleiter/<br />

in und zwei bis drei Mitarbeiter/innen in teilzeit bzw.<br />

als aushilfskräfte tätig.<br />

die BSB Kg zählte zum 31. dezember <strong>2010</strong> insgesamt<br />

131 Mitarbeiter/innen (Vorjahr: 124). davon waren 48<br />

Mitarbeiter als teilzeitbeschäftigte und 25 Mitarbeiter<br />

als aushilfskräfte angestellt.<br />

9. Nachtragsbericht �<br />

Nach dem Bilanzstichtag traten keine Vorgänge von<br />

besonderer Bedeutung ein.<br />

10. Risiko- und Chancenbericht �<br />

Die risiken des LBL-Konzerns werden vor allem im<br />

Kontext der Veränderung der rechtlichen rahmenbedingungen<br />

gesehen. unter einbeziehung der entscheidungen<br />

des eugH könnten nationale gerichte den glüStV oder<br />

einzelne elemente als nicht mehr anwendbar erachten.<br />

der LBL-Konzern befände sich – bis zum Inkrafttreten<br />

einer neuregelung – in einer deutlich schlechteren Wettbewerbssituation,<br />

da er weiter an die ordnungsrechtlichen<br />

auflagen der glücksspielsaufsicht gebunden<br />

wäre. unter Berücksichtigung der urteilsbegründungen<br />

27.


28.<br />

des eugH und des BVerwg werden sich weitere einseitige<br />

einschränkungen für die staatlichen anbieter<br />

insbesondere in Bezug auf die Werbung ergeben. Für<br />

den LBL-Konzern besteht zugleich das risiko, dass –<br />

aufgrund der fehlenden durchsetzung des geltenden<br />

rechts (Vollzugsdefizit) – glücksspielinteressierte<br />

Personen weiterhin die illegalen angebote nutzen und<br />

vom LBL-Konzern nicht hinreichend auf das legale<br />

angebot kanalisiert werden können.<br />

�<br />

der LBL-Konzern sieht derzeit keine kurzfristigen<br />

risiken mit Bestandsgefährdungspotenzial. Für die<br />

weitere unternehmensentwicklung ist die entscheidung<br />

der Ministerpräsidenten im rahmen der evaluierung<br />

des glüStV von Bedeutung. der bisherige glüStV<br />

und die erlaubnisse der LBL enden zunächst am<br />

31. dezember 2011. die <strong>Brandenburg</strong>er Landesregierung<br />

hat sich im ende 2009 abgeschlossenen Koalitionsvertrag<br />

für das gemeinwohlorientierte Staatsvertragsmodell<br />

und gegen eine Kommerzialisierung des glücksspiels<br />

ausgesprochen. die LBL geht zum jetzigen Zeitpunkt<br />

davon aus, im Jahr 2011 eine ab 01. Januar 2012<br />

gültige erlaubnis zur Veranstaltung von glücksspielen<br />

zu erhalten.<br />

der LBL-Konzern befindet sich weiterhin in diversen<br />

rechtsverfahren mit ungewissem ausgang und bildete<br />

aus gründen der kaufmännischen Vorsicht entsprechende<br />

rückstellungen im Jahresabschluss <strong>2010</strong>.<br />

das terrestrische Vertriebsnetz stellt die elementare<br />

Basis für die geschäftstätigkeit der LBL dar. Ziel<br />

der LBL war und ist es, seriöse glücksspielangebote<br />

unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben<br />

an geeigneten Standorten mit betriebswirtschaftlich<br />

gesunden Vertragspartnern im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

anzubieten. diese Zielsetzung wird zum einen dadurch<br />

geschwächt, dass es sich gerade in den ländlichen<br />

gebieten <strong>Brandenburg</strong>s oftmals schwierig gestaltet,<br />

geeignete Standorte zu finden. Zum anderen wird<br />

die Beibehaltung des Vertriebsnetzes dadurch beeinträchtigt,<br />

dass die LBL bis zum 31. dezember 2011 die<br />

Vorgaben der annahmestV umzusetzen hat, wodurch<br />

sich sowohl reduzierungen des Vertriebsnetzes selbst<br />

als auch des umfangs der Spielangebote im Vertriebsnetz<br />

ergeben werden.<br />

aus Sicht des LBL-Konzerns ist derzeit nicht hinreichend<br />

prognostizierbar, wie sich die zukünftige erlösentwicklung<br />

im Spielbankenbereich darstellen könnte.<br />

eine aus verschiedenen externen ursachen – insbesondere<br />

die ungehinderte expansion des gewerblichen automatenspiels<br />

und der fehlende Vollzug des geltenden<br />

rechts – resultierende rückläufige erlösentwicklung<br />

bei gleichzeitiger erfüllung der glücksspielspezifischen<br />

auflagen könnte die Wirtschaftlichkeit der Spielbankstandorte<br />

im Land <strong>Brandenburg</strong> beeinträchtigen.<br />

den aufgezeigten risiken stehen Chancen gegenüber.<br />

die LBL und BSB Kg überprüfen regelmäßig die akzeptanz<br />

des Spielangebots und erarbeiten Vorschläge für<br />

Produktvariationen bzw. neue Produkte, die erfolgreich<br />

kanalisierend wirken. der genehmigungsprozess für<br />

die Produktvariationen bzw. neue Produkte gestaltet<br />

sich langwierig; so z. B. die geplante einführung der<br />

paneuropäischen Lotterie eurojackpot.<br />

11. Prognosebericht �<br />

Die Prognosen der Bundesregierung gehen für das<br />

Jahr 2011 von einem um rd. zwei Prozentpunkte höheren<br />

Bruttoinlandsprodukt als im Jahr <strong>2010</strong> aus. diese<br />

volkswirtschaftliche entwicklung lässt sich nicht zwangsläufig<br />

auf den glücksspielmarkt übertragen. Hierfür<br />

sind vielmehr die glücksspielrechtliche entwicklung,<br />

die Produkt- und Vertriebsmöglichkeiten und das<br />

Konsumverhalten der Bevölkerung von Bedeutung.<br />

der LBL-Konzern erwartet, dass sich die umsatzerlöse<br />

und sonstige betriebliche erträge im geschäftsjahr<br />

2011 auf rd. 184,1 Mio. € belaufen könnten. die den<br />

umsatzerlösen gegenüberstehenden aufwendungen<br />

könnten rd. 180,4 Mio. € betragen. unter Berücksichtigung<br />

eines weiterhin positiven Finanzergebnisses<br />

könnte der Jahresüberschuss voraussichtlich eine<br />

Höhe von 2,3 Mio. € erreichen. der LBL-Konzern


geht für das Jahr 2011 ebenfalls von einer stabilen<br />

Finanz- und Vermögenslage aus. die mittelfristige<br />

Planung des LBL-Konzerns sieht – bei Fortsetzung<br />

des gemeinwohlorientierten Staatsvertragsmodells<br />

über das Jahr 2011 hinaus – auch in den nächsten<br />

Jahren kontinuierliche Jahresüberschüsse vor; es<br />

besteht weiterhin keine notwendigkeit, Fremdkapital<br />

aufzunehmen. Für das geschäftsjahr 2012 erwartet der<br />

LBL-Konzern, dass der Jahresüberschuss in etwa auf<br />

dem niveau des Jahres 2011 ausfallen könnte.<br />

�<br />

die im Jahr 2011 anstehenden entscheidungen der<br />

Ministerpräsidenten zur ausgestaltung des glücksspielwesens<br />

in deutschland sind von nachhaltiger<br />

Bedeutung für den LBL-Konzern. Bei einer Fortsetzung<br />

des gemeinwohlorientierten Staatsvertragsmodells wird<br />

entscheidend sein, ob und wie der Bund und die Länder<br />

die Kohärenzlücke zwischen den ländergeregelten<br />

glücksspielen und dem vom Bund regulierten gewerblichen<br />

automatenspiel und den Pferdewetten schließen.<br />

der Lagebericht enthält aussagen, die sich auf die<br />

zukünftige entwicklung des LBL-Konzerns und der<br />

Konzerngesellschaften sowie wirtschaftliche und<br />

politische entwicklungen beziehen. diese aussagen<br />

stellen einschätzungen dar, die auf Basis aller uns<br />

zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden<br />

Informationen getroffen wurden. Sollten die zugrunde<br />

gelegten annahmen nicht eintreffen oder weitere<br />

risiken eintreten, so können die tatsächlichen<br />

ergebnisse von den zurzeit erwarteten ergebnissen<br />

abweichen.<br />

Potsdam, 18. März 2011<br />

Dr. Horst Mentrup �<br />

Klaus Walkenbach �<br />

29.


Jahresabschluss –<br />

verkürzte Bilanz zum<br />

31 . Dezember <strong>2010</strong><br />

30.<br />

Aktiva �<br />

A. Anlagevermögen<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

T€ T€<br />

I. Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände 334,8 559,1<br />

II. Sachanlagen 2.931,4 3.931,8<br />

III. Finanzanlagen 10.795,1 10.795,1<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 721,2 605,4<br />

II. Forderungen und<br />

sonstige<br />

Vermögensgegenstände 4.395,3 4.654,6<br />

III. Kassenbestand und<br />

guthaben bei<br />

Kreditinstituten 24.121,7 23.854,4<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 905,1 986,7<br />

44.204,6 45.387,1


�<br />

Um es direkt auf den Punkt<br />

zu bringen: Hier wird der <strong>Lotto</strong>schein<br />

seinen Lebensabend verbringen, denn<br />

er bescherte sechs Richtige.<br />

�<br />

Passiva �<br />

A. Eigenkapital<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

T€ T€<br />

I. gezeichnetes Kapital 1.100,0 1.100,0<br />

II. Kapitalrücklagen 511,3 511,3<br />

III. gewinnrücklagen 15.531,7 15.531,7<br />

IV. Bilanzgewinn 5.348,1 6.343,6<br />

B. Rückstellungen 2.740,1 2.760,2<br />

C. Verbindlichkeiten 16.173,1 16.609,9<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 2.800,3 2.530,4<br />

44.204,6 45.387,1<br />

31.


Jahresabschluss – verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(01.01. – 31.12.<strong>2010</strong>)<br />

32.<br />

1. Umsatzerlöse<br />

<strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009<br />

T€ T€ T€<br />

a) aus Spieleinsätzen 158.995,8 170.061,8<br />

b) aus Bearbeitungsgebühren 7.086,6 6.323,1<br />

c) aus Sonstigem 15,5 166.097,9 81,2<br />

2. Sonstige betriebliche erträge 1.524,3 1.633,6<br />

3. Aufwendungen aus dem Spielgeschäft<br />

a) gewinnausschüttungen 76.370,1 82.002,6<br />

b) Zweckertrag aus der glücksSpirale 780,9 817,2<br />

c) Lotteriesteuer 27.680,4 29.397,5<br />

d) glücksspielabgabe/Konzessionsabgabe 31.093,3 135.924,7 33.256,5<br />

4. Personalaufwand 5.213,9 5.057,0<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle 1.526,1 1.497,3<br />

Vermögensgegenstände des Anlage-<br />

vermögens und Sachanlagen<br />

6. Sonstige bertriebliche aufwendungen 20.768,3 21.520,1<br />

7. Erträge aus Beteiligungen 0,0 766,1<br />

8. erträge aus ausleihungen<br />

des Finanzanlagevermögens 23,3 94,7<br />

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 352,2 460,3<br />

10. Zinsen und ähnliche aufwendungen 205,1 72,5<br />

11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4.359,6 5.800,1<br />

12. außerordentliche aufwendungen<br />

13. Steuern vom Einkommen, vom<br />

122,8 0,0<br />

Ertrag und sonstige Steuern 1.668,4 1.869,7<br />

14. Jahresüberschuss 2.568,4 3.930,4<br />

15. Gewinnvortrag 2.779,7 2.413,2<br />

16. Bilanzgewinn 5.348,1 6.343,6


Rechtliche Verhältnisse �<br />

Die LBL wurde mit gesellschaftsvertrag vom 3. april 1991 errichtet. die eintragung in das Handelsregister beim<br />

amtsgericht Potsdam-Stadt erfolgte am 15. Mai 1991 unter der nummer B 1575 P. alleiniger gesellschafter der<br />

LBL ist das Land <strong>Brandenburg</strong>, vertreten durch das Ministerium der Finanzen.<br />

Konsolidierungskreis (einschließlich Anteilsbesitz) �<br />

Gesellschaft Sitz Anteil Eigenkapital letztes Jahresergebnis<br />

<strong>Brandenburg</strong>ische<br />

Spielbanken<br />

% € €<br />

Beteiligungs-GmbH Potsdam 100 49.141,34 3.158,16<br />

<strong>Brandenburg</strong>ische<br />

Spielbanken<br />

GmbH & Co. KG Potsdam 100 6.640.394,41 -359.605,59<br />

<strong>Brandenburg</strong>ische<br />

<strong>Lotto</strong>-Gesellschaft mbH Potsdam 100 73.105,57 -264,57<br />

Auszüge aus dem Anhang<br />

In den Konsolidierungskreis sind die LBL als Mutterunternehmen und alle tochterunternehmen einbezogen.<br />

demgemäß umfasst der Konsolidierungskreis die LBL als Mutterunternehmen und folgende tochterunternehmen:<br />

Die Einbeziehung in den Konzernabschluss erfolgt aufgrund der Mehrheit der Stimmrechte der LBL an den Tochterunternehmen.<br />

Personal �<br />

der durchschnittliche Personalbestand<br />

des Konzerns betrug im geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> (ohne geschäftsführer):<br />

Vollzeitbeschäftigte<br />

Teilzeitbeschäftigte<br />

Aushilfen<br />

Auszubildende<br />

LBL<br />

65<br />

21<br />

18<br />

104<br />

6<br />

110<br />

BSB KG<br />

59<br />

50<br />

24<br />

133<br />

0<br />

133<br />

Die Tochterunternehmen <strong>Brandenburg</strong>ische Spielbanken Beteiligungs-GmbH und<br />

<strong>Brandenburg</strong>ische <strong>Lotto</strong>-GmbH haben keinen eigenen Personalbestand.<br />

gesamt<br />

124<br />

71<br />

42<br />

237<br />

6<br />

243<br />

33.


Corporate Governance Kodex für die Beteiligungen<br />

des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />

34.<br />

Die gesellschafterversammlung hat mit Beschluss<br />

vom 25. oktober 2005 den Corporate governance<br />

Kodex für die Beteiligungen des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />

an privatrechtlichen unternehmen (Kodex) bei der<br />

Land BrandenBurg <strong>Lotto</strong> gmbH (LBL) und<br />

ihren tochtergesellschaften in Kraft gesetzt. Mit Schreiben<br />

vom 04. oktober <strong>2010</strong> setzte der gesellschafter<br />

eine neufassung des Kodex in Kraft.<br />

der vorliegende Corporate governance Bericht beinhaltet<br />

eine erklärung zur einhaltung der regeln und<br />

Handlungsempfehlungen des Kodex, berichtet über<br />

die Zielerreichung und die erfüllung ihres sich aus dem<br />

wichtigen Landesinteresse an der Beteiligung ergebenden<br />

auftrags und geht auf die Vielfalt (diversity) in<br />

den Führungsfunktionen ein.<br />

1. Erklärung zur Einhaltung der Regeln und<br />

Handlungsempfehlungen des Kodex �<br />

Geschäftsführung und aufsichtsrat erklären, dass die<br />

LBL sowie die tochtergesellschaften <strong>Brandenburg</strong>ische<br />

Spielbanken gmbH & Co. Kg (BSB Kg), <strong>Brandenburg</strong>ische<br />

Spielbanken Beteiligungs-gmbH (BSB-gmbH)<br />

und <strong>Brandenburg</strong>ische <strong>Lotto</strong>-gmbH (BLg) im geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> den regeln und Handlungsempfehlungen<br />

des Kodex entsprochen haben und weiterhin<br />

entsprechen werden. Bei den tochtergesellschaften<br />

BSB-gmbH und BLg wurde und wird aufgrund der<br />

eingeschränkten geschäftstätigkeiten von einer umsetzung<br />

aller regeln und Handlungsempfehlungen des<br />

Kodex abgesehen.<br />

der LBL-Konzern weicht in folgenden Punkten von<br />

den im Kodex enthaltenen regeln und Handlungsempfehlungen<br />

ab:<br />

� Kodex (abschnitt VI. Punkt 3.12): „eine<br />

Vermögenshaftpflichtversicherung für die Mitglieder<br />

von geschäftsführung und aufsichtsrat (d&o-Versicherung)<br />

soll nur von unternehmen abgeschlossen<br />

werden, die erhöhten geschäftlichen oder betrieblichen<br />

risiken ausgesetzt sind; dies ist auf grundlage einer<br />

unternehmensspezifischen risikoanalyse zu dokumentieren.<br />

Für Mitglieder der geschäftsführung ist ein<br />

Selbstbehalt von mindestens zehn vom Hundert des<br />

Schadens bis mindestens zur Höhe des eineinhalbfachen<br />

der festen jährlichen Vergütung des Mitglieds der<br />

geschäftsführung vorzusehen. Für Mitglieder des aufsichtsrats<br />

soll ein angemessener Selbstbehalt vereinbart<br />

werden; er soll sich in entsprechender Weise an der<br />

Höhe der Vergütung für die tätigkeit in dem aufsichtsrat<br />

orientieren ...“<br />

�<br />

die LBL hat mit Zustimmung der gesellschafterversammlung<br />

eine Vermögenshaftpflichtversicherung<br />

abgeschlossen. diese sieht derzeit einen Selbstbehalt<br />

je Schadensfall und versicherter Person in Höhe von<br />

5.000 € vor. durch die unterschiedliche auslegung des<br />

glücksspielstaatsvertrags sowie die unterschiedliche<br />

rechtsprechung besteht ein risiko für die LBL und die<br />

organe, dass z. B. in wettbewerbsrechtlichen Verfahren<br />

ordnungsgelder und ordnungshaft durch gerichte in<br />

erheblichem umfang festgesetzt werden. diese können<br />

trotz größtmöglicher Sorgfalt der geschäftsführer (z. B.<br />

rechtsberatung, Kontrollen, arbeitsanweisungen)<br />

nicht immer vermieden werden. eine mit dem Kodex<br />

geforderte anpassung des Selbstbehalts an die Höhe<br />

des Selbstbehalts der Vorstandsmitglieder von aktiengesellschaften<br />

ist aus Sicht der geschäftsführung nicht<br />

sachgerecht, da die Vergütungsstruktur bei aktiengesellschaften,<br />

insbesondere der anteil von fester zu<br />

variabler Vergütung, nicht vergleichbar mit der Vergütungsstruktur<br />

der LBL ist. die gesellschafterversammlung<br />

wird voraussichtlich im Juni 2011 über mögliche<br />

Veränderungen bei der Vermögenshaftpflichtversicherung<br />

entscheiden.<br />

� Kodex (abschnitt VI. Punkt 5.3.2): „der<br />

aufsichtsrat soll einen Prüfungsausschuss (audit<br />

Committee) einrichten, der sich insbesondere mit der<br />

Überwachung des rechnungslegungsprozesses, der<br />

Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des risikomanagementsystems<br />

und des internen revisionssystems<br />

sowie der abschlussprüfung, insbesondere der unab-


�<br />

Da ist er baden gegangen, der <strong>Lotto</strong>schein.<br />

Hätte man ihn besser weggesteckt, könnte<br />

man sich jetzt ein ganzes Schwimmbad leisten.<br />

�<br />

hängigkeit des abschlussprüfers, der erteilung des Prüfungsauftrags<br />

an den abschlussprüfer, der Bestimmung<br />

von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung<br />

befasst. die oder der aufsichtsratsvorsitzende<br />

sollte nicht zugleich den Vorsitz in dem Prüfungsausschuss<br />

innehaben.“<br />

�<br />

der aufsichtsrat sieht bei seiner derzeitigen Zusammensetzung<br />

und größe davon ab, einen Prüfungsausschuss<br />

als auch weitere in Ziffer 5.3.1 des Kodex beschriebene<br />

ausschüsse einzurichten.<br />

� Kodex (abschnitt VI. Punkt 5.4.1): „der aufsichtsrat<br />

ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder<br />

über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung<br />

der aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten<br />

und fachlichen erfahrungen verfügen und hinreichend<br />

unabhängig sowie angesichts ihrer beruflichen<br />

Beanspruchung in der Lage sind, die aufgaben eines<br />

aufsichtsratsmitglieds ordnungsgemäß wahrzunehmen.<br />

... es soll eine altersgrenze für aufsichtsratsmitglieder<br />

festgelegt werden.“<br />

�<br />

die Zusammensetzung des aufsichtsrats obliegt dem<br />

gesellschafter. eine altersgrenze für Mitglieder des<br />

aufsichtsrats ist – so der Kenntnisstand von geschäftsführung<br />

und aufsichtsrat – bisher nicht ausdrücklich<br />

bestimmt.<br />

� Kodex (abschnitt VI. Punkt 6.2): „die gesamtvergütung<br />

jedes Mitglieds der geschäftsführung<br />

soll individualisiert ... im Corporate governance<br />

Bericht dargestellt werden ... die Vergütung jedes<br />

Mitglieds des aufsichtsrats soll individualisiert und<br />

aufgeteilt nach Bestandteilen unter namensnennung in<br />

allgemein verständlicher Form im Corporate governance<br />

Bericht dargestellt werden ... Bei der neu- oder<br />

Wiederbestellung von geschäftsführern hat der aufsichtsrat<br />

für eine vertragliche Zustimmungserklärung<br />

zur offenlegung Sorge zu tragen.“<br />

35.


36.<br />

�<br />

neu- oder Wiederbestellungen von geschäftsführern,<br />

die eine vertragliche Zustimmungserklärung zur<br />

offenlegung berücksichtigen würden, stehen derzeit<br />

nicht an. die derzeitigen Vertragskonstellationen der<br />

Mitglieder der geschäftsführung sehen dies nicht<br />

vor. die gesamtbezüge der geschäftsführung werden<br />

entsprechend § 285 Handelsgesetzbuch im anhang des<br />

Jahresabschlusses angegeben und im Bundesanzeiger<br />

veröffentlicht.<br />

2. Zielerreichung und Erfüllung des öffentlichen Auftrags �<br />

Aus ordnungsrechtlichen gründen besteht ein<br />

wichtiges Landesinteresse (§ 65 abs. 1 nr. 1 Landeshaushaltsordnung)<br />

daran, ein den geltenden rechts-<br />

�<br />

Blumen umzutopfen erfordert Geschick und den Topf<br />

unbemerkt auf den <strong>Lotto</strong>schein zu stellen absolute Präzision.<br />

�<br />

vorschriften entsprechendes, seriöses, zuverlässiges und<br />

überwachtes glücksspielangebot im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

bereitzustellen und damit die Ziele des glücksspielstaatsvertrags<br />

zu erreichen. den gesellschaften des<br />

LBL-Konzerns wurde per erlaubnis diese aufgabe<br />

übertragen. damit sollen der natürliche Spieltrieb der<br />

Bevölkerung in geordnete und überwachte Bahnen<br />

gelenkt, ein ausweichen auf nicht erlaubte glücksspiele,<br />

das entstehen von glücksspielsucht und Wettsucht<br />

sowie Folge- und Begleitkriminalität einschließlich<br />

geldwäsche verhindert werden.<br />

die LBL veranstaltete auf der grundlage der erlaubnisse<br />

im geschäftsjahr <strong>2010</strong> Lotterien und Sportwetten<br />

im Land <strong>Brandenburg</strong>. die BSB Kg hat Spielbanken<br />

an den Standorten Cottbus, Frankfurt (oder) und Potsdam<br />

betrieben, dort jeweils ein automatenspielangebot


ereitgestellt sowie Poker, Black Jack – in Potsdam<br />

zudem roulette – als Livespiele angeboten. der LBL-<br />

Konzern stellte den Minderjährigen- und Jugendschutz<br />

sowie die Suchtprävention sicher, vermied übermäßige<br />

Spielanreize und führte die glücksspiele ordnungsgemäß<br />

und nachvollziehbar durch. der LBL-Konzern<br />

führte einen erheblichen teil der einnahmen aus<br />

glücksspielen zum weitaus überwiegenden teil an den<br />

Landeshaushalt, zum kleineren teil (glücksSpirale)<br />

auch direkt an destinatäre ab. Im geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

belief sich die Summe auf 64,6 Mio. €.<br />

3. Diversity in den Führungsfunktionen �<br />

Der Kodex sieht in abschnitt VI. Punkte 4.1.5, 4.2.1<br />

und 5.4.1 eine angemessene Beteiligung von Frauen in<br />

der geschäftsführung und dem aufsichtsrat vor. der<br />

vorliegende Corporate governance Bericht soll entsprechend<br />

abschnitt VI. Punkt 6.1 des Kodex auch eine<br />

Berichterstattung über die diversity in der geschäftsführung,<br />

dem Überwachungsorgan (aufsichtsrat) und<br />

bei der Besetzung von Führungsfunktionen enthalten.<br />

Für das geschäftsjahr <strong>2010</strong> gestaltet sich dies wie folgt:<br />

� die geschäftsführung der LBL und der tochtergesellschaften<br />

wird seit der unternehmensgründung<br />

der LBL im april 1991 von Herrn diplom-Kaufmann<br />

Klaus Walkenbach wahrgenommen. Im april 2001 wurde<br />

die geschäftsführung um Herrn dr. Horst Mentrup<br />

erweitert; die gesellschaften werden seit april 2001<br />

durch beide geschäftsführer gemeinschaftlich vertreten.<br />

� der aufsichtsrat setzt sich aus fünf Mitgliedern<br />

zusammen; der Frauenanteil beträgt derzeit 40 %.<br />

Bei den aufsichtsratsmitgliedern handelt es sich um<br />

leitende Mitarbeiter der Landesverwaltung sowie<br />

selbstständige unternehmer und einen ehemaligen<br />

Vorstandsvorsitzenden.<br />

� die Führungsfunktionen in der LBL werden<br />

von fünf abteilungs- und Stabsleitern wahrgenommen;<br />

eine Stelle ist von einer Frau besetzt. dem abteilungsleiter<br />

Marketing/Vertrieb und der abteilungsleiterin<br />

Finanzen/recht/Personal ist Prokura erteilt. die<br />

Führungspositionen der BSB Kg setzen sich aus den<br />

Leitern der Spielbankstandorte, dem Leiter Kommunikation<br />

sowie den Verantwortlichen für die automatentechnik<br />

(zugleich Leiter Spielbank Cottbus) und dem<br />

Verantwortlichen für das Klassische Spiel zusammen;<br />

alle Stellen werden von Herren ausgefüllt. der Leiter<br />

der Spielbank Potsdam ist zugleich Leiter der Verwaltung<br />

der BSB Kg und verfügt über Prokura. die aufgaben<br />

im rahmen des Spielerschutzes werden von der<br />

Prokuristin der LBL und dem Prokuristen der BSB Kg<br />

wahrgenommen.<br />

37.


Bericht des Aufsichtsrats<br />

38.<br />

Die Land BrandenBurg <strong>Lotto</strong> gmbH (LBL)<br />

und die <strong>Brandenburg</strong>ische Spielbanken gmbH & Co. Kg<br />

nahmen auch im geschäftsjahr <strong>2010</strong> auf grundlage<br />

der ihnen erteilten erlaubnisse die aufgabe wahr,<br />

ein ausreichendes glücksspielangebot unter Berücksichtigung<br />

des Spielerschutzes bereitzustellen und dabei<br />

einen sicheren und transparenten Spielbetrieb zu<br />

gewährleisten.<br />

die geschäftsführung hat den aufsichtsrat im geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> in vier turnusmäßigen Sitzungen und durch<br />

weitere Informationen regelmäßig, zeitnah und umfassend<br />

unterrichtet. dabei hat sie alle bedeutsamen<br />

geschäftsvorgänge detailliert dargelegt und Fragen der<br />

unternehmensstrategie umfassend erörtert. In den<br />

aufsichtsratssitzungen wurde die rechtliche und wirtschaftliche<br />

Lage des Konzerns ausführlich behandelt.<br />

die geschäftsführung hat den aufsichtsrat über die<br />

wesentlichen gerichtsverfahren und -urteile, das<br />

politische Meinungsbild sowie die auswirkungen auf<br />

das Handeln der gesellschaften des LBL-Konzerns<br />

informiert. die Berichterstattung an den aufsichtsrat<br />

enthielt alle relevanten Informationen zur Planung, zur<br />

geschäftsentwicklung und zum risikomanagement.<br />

geschäftsführung und aufsichtsrat haben im<br />

erstmals erstellten Corporate governance Bericht<br />

über die umsetzung der Corporate governance im<br />

unternehmen berichtet.<br />

der aufsichtsratsvorsitzende hat die Bdo deutsche<br />

Warentreuhand ag, Berlin, mit der Prüfung der<br />

Jahresabschlüsse <strong>2010</strong> der gesellschaften und des<br />

Konzerns beauftragt. die von der geschäftsführung<br />

fristgerecht aufgestellten Jahresabschlüsse und<br />

Lageberichte für das geschäftsjahr <strong>2010</strong> sind von den<br />

abschlussprüfern geprüft und mit uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerken versehen worden.<br />

�<br />

Die Jahresabschlüsse <strong>2010</strong>, die Lageberichte sowie<br />

die Prüfungsberichte der abschlussprüfer haben allen<br />

Mitgliedern des aufsichtsrats rechtzeitig vorgelegen,<br />

sind von diesen geprüft sowie in gegenwart der<br />

abschlussprüfer ausführlich beraten worden. die<br />

abschlussprüfer haben in der aufsichtsratssitzung<br />

über die wesentlichen ergebnisse ihrer Prüfungen<br />

berichtet. der aufsichtsrat hat sich nach seiner<br />

Prüfung den ausführungen in den Prüfungsberichten<br />

angeschlossen und die von der geschäftsführung für<br />

die gesellschaften und den Konzern aufgestellten<br />

Jahresabschlüsse und Lageberichte sowie die Vorschläge<br />

für die gewinnverwendung gebilligt.<br />

die Mitglieder des aufsichtsrats danken der geschäftsführung<br />

sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

des Konzerns für die im geschäftsjahr <strong>2010</strong> geleistete<br />

arbeit.<br />

Potsdam, im Mai 2011<br />

Lothar Höhn �<br />

Vorsitzender des aufsichtsrats


Der vollständige Jahresabschluss und der Lagebericht<br />

zum 31. dezember <strong>2010</strong> erhielten folgenden uneingeschränkten<br />

Bestätigungsmerk, der hier als auszug<br />

wiedergegeben wird:<br />

„nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden<br />

Bestimmungen des gesellschaftsvertrags und<br />

vermittelt unter Beachtung der grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund<br />

ertragslage der gesellschaft. der Bericht über<br />

die Lage der gesellschaft und des Konzerns steht in<br />

einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt<br />

ein zutreffendes Bild von der Lage der gesellschaft<br />

und stellt die Chancen und risiken der zukünftigen<br />

entwicklung zutreffend dar.“<br />

Bestätigungsvermerk (Auszug)<br />

BDO<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Schulz �<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

ppa. Willbarth �<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Offenlegung �<br />

�<br />

Hätte der Milchmann den Schein in<br />

seine Tasche gesteckt, würden ihm<br />

jetzt die Millionen gehören.<br />

�<br />

Die offenlegung des Jahresabschlusses und des<br />

Lageberichts erfolgt nach den Vorschriften für große<br />

Kapitalgesellschaften im elektronischen Bundesanzeiger.<br />

39.


LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH �<br />

Steinstraße 104–106<br />

14480 Potsdam<br />

telefon 03 31/64 56-0<br />

Fax 03 31/6 456 456<br />

zentrale@lotto-brandenburg.de<br />

www.lotto-brandenburg.de

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