Saudi-Arabien: Wirtschaft, Immobilien, Kunst und Kultur - Dubai Media
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■ <strong>Saudi</strong>-<strong>Arabien</strong><br />
4 hohen, spitz zulaufenden Minaretten <strong>und</strong><br />
einer Glaskuppel auf einer Fläche von 124.000<br />
qm für 40.000 Gläubige.<br />
<strong>Saudi</strong>sche Unternehmen<br />
auf Kontaktsuche<br />
In letzter Zeit verstärkt sich der Trend, dass<br />
saudische Unternehmen Messen <strong>und</strong> Ausstellungen<br />
im Ausland besuchen, um ihre Produkte<br />
vorzustellen, aber auch um Möglichkeiten zu<br />
Kooperationen auszuloten. Ein Beispiel ist der<br />
größte saudische Teppichproduzent Al Sorayai<br />
Trading and Industrial Group aus Mekka, der<br />
in den kommenden Jahren einen Teppichboom<br />
in den Golfstaaten <strong>und</strong> in der Region erwartet,<br />
wie anlässlich der erstmaligen Teilnahme<br />
an der Messe DOMOTEX Middle East im Mai<br />
2010 in <strong>Dubai</strong> von Geschäftsführer Saleh Nasser<br />
Al Sorayai verkündet wurde. Bereits jetzt<br />
haben die Exporte in 65 Länder einen Wert<br />
von 100 Mio. US Dollar. In <strong>Saudi</strong>-<strong>Arabien</strong> <strong>und</strong><br />
den Emiraten hat das Unternehmen einen<br />
Marktanteil von 36 bzw. 30 Prozent. Man sucht<br />
weitere Kontakte – auch nach Europa. Kontakt:<br />
Al Sorayai Trading & Industrial Group,<br />
Mr. Marwan Kalkatawi, Tel: 0096626918222,<br />
Fax: 0096626974771.<br />
Internationale<br />
Messen <strong>und</strong> Ausstellungen:<br />
10. bis 12. Oktober 2010:<br />
<strong>Saudi</strong> Arabia International<br />
Oil & Gas Exhibition & Conference<br />
25. bis 27. Oktober 2010:<br />
<strong>Saudi</strong> Transtec: Internationale<br />
Ausstellung für Transport, Handling,<br />
Lagerhaltung <strong>und</strong> Logistik<br />
18. bis 21. Oktober 2010:<br />
<strong>Saudi</strong> Build 2010: 22nd International<br />
Construction Technology and Building<br />
Materials Exhibition in Riyadh<br />
Weitere Informationen:<br />
www.recexpo.com, www.ghorfa.de<br />
IMMOBILIEN<br />
Neue Entwicklungen<br />
Neuesten Berichten von der im März 2010<br />
abgehaltenen internationalen saudischen<br />
<strong>Immobilien</strong>konferenz zufolge, soll in Kürze<br />
eine <strong>Immobilien</strong>kommission eingerichtet werden<br />
- ein Plan, der vom Rat der saudischen<br />
Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern (CSCCI)<br />
unterstützt wird. Als Ziel der neuen Kommis-<br />
14 DUBAI MAGAZIN<br />
sion wird die Erarbeitung von Regularien <strong>und</strong><br />
Gesetzen genannt, die die <strong>Immobilien</strong>industrie<br />
kontrollieren <strong>und</strong> ihre Entwicklung steuern<br />
sollen. „Der <strong>Immobilien</strong>sektor ist der wichtigste<br />
Industriezweig nach dem Ölsektor. Er verzeichnete<br />
im letzten Jahrzehnt ein Wachstum von<br />
50 Prozent <strong>und</strong> trägt mit 14,7 Mrd. US Dollar<br />
zum Bruttoinlandsprodukt des Königreichs<br />
bei“, so Dr. Fahd Al-Sultan, Generaldirektor<br />
von CSCCI. Wie hoch das Potenzial des<br />
saudischen <strong>Immobilien</strong>marktes eingeschätzt<br />
wird, zeigt auch die Auflage des ersten <strong>Immobilien</strong>-Handelsfonds,<br />
der allen potenziellen<br />
Investoren offen stehen wird.<br />
Hypothekengesetz<br />
Der wichtige <strong>Immobilien</strong>sektor gehört somit<br />
zu den Bereichen, die modernisiert <strong>und</strong> liberalisiert<br />
werden. Ein Hypothekengesetz wurde in<br />
Angriff genommen, bis zu seiner Verabschiedung<br />
wird es allerdings noch dauern. Ziel des<br />
Gesetzes ist es einerseits, der eigenen Bevölkerung<br />
das Eigenheim als realisierbaren Wunsch<br />
schmackhaft zu machen <strong>und</strong> andererseits den<br />
stagnierenden Gr<strong>und</strong>stücksmarkt anzukurbeln.<br />
Derzeit besitzen lediglich 22 Prozent der <strong>Saudi</strong>s<br />
Wohneigentum, der größte Teil der Bevölkerung<br />
sind somit Mieter. Das geplante Gesetz<br />
wird Shariah-konform sein entsprechend<br />
der religiösen Empfindlichkeiten im Land, aber<br />
es wird vielen dabei helfen, tatsächlich Wohneigentum<br />
zu erwerben <strong>und</strong> aus der <strong>und</strong>ankbaren<br />
<strong>und</strong> wenig zukunftsorientierten Mieterrolle<br />
herauszukommen.<br />
Megaprojekte<br />
Da es früher keinen <strong>Immobilien</strong>boom wie in<br />
anderen Golfstaaten gab, gibt es nun auch keine<br />
<strong>Immobilien</strong>krise. Die Baukosten im Land<br />
sind vergleichsweise niedrig. Die Mietpreise in<br />
den beiden größten Städten Riyadh <strong>und</strong> Jeddah<br />
sind sehr unterschiedlich , so zahlt man z. B.<br />
für eine Dreizimmer-Wohnung in Jeddah pro<br />
Jahr 24.000 SAR (ca. 5.100 Euro), der Preis in<br />
Riyadh beträgt 52.000 SAR, also eine Differenz<br />
von 116 %. Die Kaufpreise weisen noch<br />
drastischere Unterschiede auf: 292.500 SAR in<br />
Jeddah <strong>und</strong> 1.6 Mio SAR in Riyadh, also ein<br />
Unterschied von 447%. Die Wahl des „richtigen“<br />
Standorts kann potenziellen Investoren<br />
Tausende von Euro sparen. Bei Wohneigentum<br />
kommt es auf den Distrikt an. Angeboten werden<br />
hoch-, mittel- <strong>und</strong> niedrigpreisige Objekte:<br />
Villen, Studios sowie Ein-, Zwei- <strong>und</strong> Dreizimmerwohnungen.<br />
Die beträchtliche Anzahl von Mega-Projekten,<br />
wie große Handels- <strong>und</strong> Wohnzentren,<br />
Hochhaustürme in den Städten, neue<br />
Verbindungsstraßen, Tunnel <strong>und</strong> Brücken, die<br />
in <strong>Saudi</strong>-<strong>Arabien</strong> angekündigt sind, zieht<br />
Kontraktoren an – wie <strong>Dubai</strong> in den Jahren<br />
2005 <strong>und</strong> 2006. So sieht z. B. die emiratische<br />
Firma Kele Contracting, von Hydra Properties<br />
als Hauptkoordinator für die Arbeiten an fünf<br />
Hochhäusern an strategischer Stelle von Business<br />
Bay in <strong>Dubai</strong> verpflichtet, <strong>Saudi</strong>-<strong>Arabien</strong><br />
als den nächsten logischen Schritt bei ihren<br />
Expansionsplänen an.<br />
Die Altstadt-Sanierung von Jeddah<br />
Ein Dauerbrenner beim <strong>Immobilien</strong>thema ist<br />
die Diskussion um die Sanierung der Altsstadt<br />
von Jeddah, denn die Spekulationen um die<br />
Altstadt „Al Balad“ reißen nicht ab. Al Balad<br />
ist in der Welt einmalig: mehrstöckige Korallensteinhäuser<br />
mit handgeschnitzten Erkern,<br />
Balkongittern <strong>und</strong> Fensterläden aus Holz in<br />
sonst nicht anzutreffender Fülle säumen enge<br />
Gassen, in denen die Zeit stehen geblieben zu<br />
sein scheint. Sie harren ihres Schicksals, denn<br />
sie stehen auf dem gefragtesten Baugr<strong>und</strong> der<br />
Stadt. Immerhin wurden in diesem Stadtteil im<br />
März 2010 neue Wasserleitungen verlegt. Die<br />
Eigentümer der Altstadthäuser sind meist <strong>Saudi</strong>s,<br />
die Mieter jedoch meist Ausländer, die nicht<br />
gerade zu den wohlhabendsten gehören <strong>und</strong><br />
daher für den Erhalt der Gebäude keine Mittel<br />
haben. Folglich ist seit vielen Jahren ein stetiger<br />
Verfall der Häuser zu beobachten zur Freude<br />
von Spekulanten, die schon auf die Abrissbirne<br />
warten, der bereits einige Häuser zum<br />
Opfer fielen Für den Erhalt der Altstadt kämpft<br />
Dr. Sami Nawar, Generaldirektor für <strong>Kultur</strong><br />
<strong>und</strong> Tourismus bei der Jeddah Municipality, die<br />
dem Ministerium für Municipal & Rural<br />
Affairs untersteht. Sein Büro befindet sich im<br />
Bait Al Balad in Jeddah, einem renovierten<br />
Haus am Rand der Altstadt, das als Museum<br />
vorgesehen ist. Es könnte die Rettung für die<br />
Altstadt bedeuten, wenn sich ihre Wichtigkeit<br />
für den Tourismus herumspricht, den man<br />
massiv fördern will. „Wir haben ein neues Tourismus-Projekt,<br />
das innerhalb der nächsten fünf<br />
Jahre realisiert werden soll. Es umfasst die Renovierung<br />
der 5 Museen in Jeddah. Ferner<br />
werden wir ausgewiesene Themen-Routen<br />
durch die Altstadt mehrsprachig kennzeichnen:<br />
z. B. eine Architekturroute, wofür bereits eine<br />
Studie von Architekten vorliegt <strong>und</strong> eine Einkaufs-<br />
<strong>und</strong> Restaurant-Route, die auch die Altstadt<br />
mit einbezieht. In einer Kooperation zwi-