Christa Wolfs ,,Medea'' - Rekonstruktion eines Mythos
Christa Wolfs ,,Medea'' - Rekonstruktion eines Mythos
Christa Wolfs ,,Medea'' - Rekonstruktion eines Mythos
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die Ausdrucksweise Medeas ist verdichtet, brüchig und knapp: Sie verwendet sprachliche<br />
Fragmente, abgehackte Sätze, Gedankenfetzen. Außerdem ist eine mehrschichtige Erzählweise<br />
typisch für <strong>Wolfs</strong> Werke und somit auch wieder in ,,Medea.Stimmen“ vorhanden.<br />
Wolf gibt ihrem Roman eine Ringstruktur: Der Roman beginnt mit Medeas Flucht und endet<br />
mit ihr. Es scheint so, als würde alles so bleiben, wie es ist. Gibt es eine wirkliche<br />
Fortentwicklung? Schon Anna Seghers spricht das Thema der steten Wiederkehr an, wenn sie in<br />
ihrer Erzählung vom Argonautenschiff Jason immer wieder an den Schauplatz zurückkehren<br />
läßt. Seghers Freundin <strong>Christa</strong> Wolf verknüpft Jahrzehnte später Gegenwart und Zukunft im<br />
gleichen <strong>Mythos</strong> miteinander. Da diese stete Wiederkehr ausgedrückt wird, erhält der Roman<br />
auch in diesem Punkt Appellcharakter.<br />
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