mechanisch – digital – fiskal - bei Taxi 60160

TiTelgescHicHTe fiskaltaxameter
und Datenauswertung z.B. bei einem
Dienstleister oder die digitale Signatur.
Können Sie uns die Vor- und Nachteile
beider Verfahren genauer erläutern?
Was kommt auf die Unternehmer zu?
Hale: „Eine Unveränderbarkeit der
Einnahmenursprungsaufzeichnungen
kann nur durch kryptografische Maßnahmen
erreicht werden. Nachdem
die Taxameterdaten einmal kryptografisch
gesichert sind (mit Hilfe der
digitalen Signatur), ist es unserer
Meinung nach unerheblich wo diese
aufbewahrt werden, bei einem Dienstleister
oder auf einem PC beim Unternehmer
selbst. Das INSIKA-Verfahren
gewährleistet hier eine lückenlose
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und ordnungsgemäße Aufzeichnung.“
Hallo Taxi: Den aktuellen Entwicklungen
bei unseren deutschen Nachbarn
wurden seitens des österreichischen
Gewerbes bisher nur wenig Beachtung
geschenkt. Ist nicht damit zu rechnen,
dass ähnliche Schritte seitens der
Behörden auf die heimischen Taxi- und
Mietwagenunternehmer zu kommen?
Wie schätzen Sie die Lage ein?
Hale: „Ich denke, dass die österreichischen
Behörden mit Interesse
auf unseren Nachbarn Deutschland
schauen.“
Mid – Measurement instrument directiv; grundlegende und messspezifische
Anforderungen und Verfahren sind nach der EU-Richtlinie
2004/22EG vom Hersteller bei der Geräte-Zulassung zu erfüllen.
insikA – steht für "integrierte sicherheitslösung für messwertverarbeitende
kAssensysteme" und ist ein Forschungsprojekt, das vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie der Bundesrepublik
Deutschland gefördert und von der Physikalisch-Technischen
Bundesanstalt Berlin (PTB) geleitet wird.
tiM – tax identification module; als „TIM“ wird im INSIKA-Projekt
eine Smartcard mit einer speziellen Software, die entsprechend
der INSIKA-Spezifikation implementiert und evaluiert wurde,
bezeichnet. Taxameterdaten werden mittels der auf den Taxiunternehmer
ausgestellten Smartcard (TIM) manipulationssicher
signiert (siehe digitale Signatur) und an einen Server übermittelt.
Hallo Taxi: Wir danken für das Gespräch.
Hamburg:
5 Mio. euro für fiskaltaxameter
Im Dezember 2010 genehmigte die Bürgerschaft (das
Landesparlament des Stadtstaats Hamburg) fünf Millionen
Euro zur Förderung des Fiskaltaxameters. Unter dem Titel
„Zuschüsse zur Förderung des Einsatzes von Taxametern
sowie deren Datenauswertung" wurden € 300.000,– für 2010
und € 4,7 Millionen für die nachfolgenden Jahre beschlossen.
„Um die zügige und möglichst flächendeckende Einführung
der Hard- und Softwarevoraussetzungen zur Aufzeichnung,
Übertragung und Auswertung der Daten zu gewährleisten,
ist beabsichtigt, die Taxenunternehmen bei der Anschaffung
der notwendigen Geräteausstattung mit einem einmaligen
Beitrag zu fördern", wird im Regierungsantrag dazu
festgehalten.
In Hamburg ist seit 2005 der Einsatz von Taxametern mit digi-
glossar
Hallo Taxi 2|11
Foto: HALE electronic GmbH
taler Auswertungs- und Aufzeichnungsfunktion im Rahmen
eines laufenden Gutachtens zur wirtschaftlichen Lage des
Taxigewerbes erfolgreich erprobt worden. Das hierbei praktizierte
Verfahren des individuellen Auslesens der im Taxameter
gespeicherten Daten soll durch die mit digitaler
Signatur gegen Manipulation und Verschlüsselung gegen
unberechtigte Zugriffe wirksam geschützte elektronische
Übertragung ersetzt werden.
Fiskaltaxameter sollen also eine bisher existierende Lücke
schließen: Die Manipulation von Einnahmen. Fiskaltaxameter
sorgen nun dafür, dass die Daten (also die Umsätze
und Strecken) „manipulationssicher” auf einen Server übertragen
werden, wo sie von den Behörden abgeglichen
werden können mit jenen Angaben, die die Unternehmer
gegenüber dem Finanzamt machen.
kryptografie war ursprünglich die Wissenschaft der Verschlüsselung
von Informationen. Heute befasst sie sich allgemein mit
dem Thema Informationssicherheit, also der Konzeption, Definition
und Konstruktion von Informationssystemen, die widerstandsfähig
gegen unbefugtes Lesen und Verändern sind.
digitale signatur – sie wird mit Hilfe eines kryptografischen
Verfahrens über zu schützende Daten berechnet. Damit lassen
sich Authentizität (Urheberschaft) und Integrität (Schutz vor
Modifikation) der Daten sichern und überprüfen. Da digitale
Signaturen auf asymmetrischer Kryptografie basieren, wird ein
Schlüsselpaar aus privatem und öffentlichem Schlüssel genutzt.
Dieses Schlüsselpaar befindet sich auf der Smartcard. Da bei
INSIKA der private Schlüssel auf das TIM für keinen auslesbar ist,
wird zudem das Schutzziel Nicht-Bestreitbarkeit (Beweis der
Urheberschaft gegenüber Dritten) erfüllt.